18.–20. Februar: Auf der 58. Münchner Sicherheitskonferenz sind vor dem Hintergrund des sich zugespitzten Ukraine-Konflikts zum ersten Mal seit Ende des Kalten Krieges keine hochrangigen russischen Politiker vertreten.
27. März: Landtagswahl im Saarland. Die SPD gewinnt mit 43,5 Prozent der Stimmen die absolute Mehrheit im saarländischen Landtag.
29. Januar: Eine Kolonne aus Sattelschleppern, Kleinlastern, SUV und PKW trifft als Freedom Convoy in der kanadischen Hauptstadt Ottawa zusammen und blockiert anschließend wochenlang die Straßen der Stadt, um ihren Unmut gegen geltende COVID-19-Maßnahmen und Impfvorschriften zum Ausdruck zu bringen.
ab 16. September: Nach dem Tod von Mahsa Amini, verursacht durch Polizeigewalt, kommt es zu monatelangen Protesten im Iran, die zahlreiche Todesopfer fordern und vor allem in den westlichen Ländern Sanktionen gegen Verantwortliche im Iran zur Folge haben.
6. Oktober: Bei einem Massaker in einer Kindertagesstätte in der thailändischen Provinz Nong Bua Lamphu erschießt ein entlassener Polizist 37 Menschen, darunter mehr als 20 Kinder.
13. November: Bei einem Bombenanschlag in der İstiklal Caddesi in Istanbul kommen mindestens 6 Menschen ums Leben und mindestens weitere 81 Menschen werden verletzt.
19. November: In einer LGBTQ+-Bar in Colorado Springs im US-Bundesstaat Colorado werden fünf Menschen erschossen und etwa 20 weitere verletzt; die 22-jährige tatverdächtige Person steht in der Folge u. a. wegen Mord und Hassverbrechen unter Anklage.
18./19. Februar: Der Orkan Zeynep richtet in mehreren Ländern Europas große Schäden an; mindestens 17 Menschen sterben. Er gilt als stärkster Orkan in Europa seit dem Westeuropa-Orkan im Oktober 1987
März bis Mai: Während der Hitzewelle in Südasien 2022 wurde in Indien der heißeste März und April seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1901 und in Pakistan der heißeste März seit 1961 erreicht.
1. Oktober: Infolge einer Massenpanik in einem Fußballstadion in der Provinz Ostjava auf der indonesischen Insel Java kommen mindestens 135 Menschen ums Leben und 583 Menschen werden verletzt.
15. November: Die Weltbevölkerung überschreitet laut UN-Angaben die Marke von 8 Milliarden Menschen.
21. November: Auf der indonesischen Insel Java ereignet sich ein Erdbeben, das mindestens 310 Todesopfer und mehr als 2000 Verletzte fordert.
22. November: Im Südpazifik nahe den Salomonen ereignet sich ein starkes Erdbeben.
Schwere Unglücksfälle
9. Januar: Bei einer Brandkatastrophe in der Bronx kommen 17 Menschen ums Leben – es ist gemessen an der Zahl der Todesopfer das schlimmste Brandunglück in New York seit 1990.
7. Dezember: Im US-Bundesstaat Kansas wird ein Leck bei der Keystone-Pipeline festgestellt. Dem Betreiber TC Energy zufolge sind vermutlich mehr als 2,2 Millionen Liter Rohöl ausgelaufen.
16. Dezember: Bei einem Wohnhausbrand sterben im französischen Vaulx-en-Velin zehn Menschen und mehr als zehn weitere werden verletzt, davon einige schwer.
18. Januar: Eine erste Analyse quantifiziert die gesamten gesellschaftlichen Kosten durch Autos (i.e. die Nutzung von Autos etc.).
18. Januar: In einer Studie wird eine überschrittene „planetare Grenze“ für neuartige Entitäten vorgeschlagen und definiert. Zu neuartigen Entitäten zählt etwa die globale Verschmutzung durch Kunststoffe und Chemikalien.
9. Februar: Forscher berichten die Entwicklung eines Verfahrens zur Rückgewinnung von Seltenen Erden aus blitzverdampften Industrieabfällen. Anstelle eines, immer schwieriger werdenden Abbaus, werden diverse Abfälle innerhalb ~1 Sekunde auf ~3000 °C erhitzt.
14. Februar: Die umfassendste Studie über die pharmazeutische Verschmutzung von Flüssen weltweit kommt zu dem Ergebnis, dass sie „in mehr als einem Viertel der untersuchten Orte die Umwelt und/oder die menschliche Gesundheit gefährdet“.
22. Februar: Eine Studie zeigt anhand 'verlorener potenzieller Lebensjahre' (YPLL), dass (z. B. der Zugang zu) Schusswaffen in den Jahren 2017 und 2018 in den USA die größte Ko-Ursache für traumatischeTodesfälle war (1,42 Mio. verlorene Jahre/YPLL), noch vor Verkehrsunfällen. Eine frühere Studie zeigte, dass der 'Verlust durchschnittlicher Lebenserwartung' (LLE) durch alle Formen direkter Gewalt weltweit ~0,3 Jahre beträgt, während Luftverschmutzung ~2,9 Jahre ausmacht.
23. Februar: Forscher berichten die Entwicklung eines Quantengradiometers – ein Atominterferometer-Quantensensor – der zur Kartierung oder Erforschung von Untergründen eingesetzt werden könnte.
23. Februar: Eine Studie der UN prognostiziert u. a. eine 31-57 % Zunahme extremer Waldbrände bis 2100 und informiert über Gegenmaßnahmen.
28. Februar: Eine Studie zeigt, dass sich die jährlichen Kohlenstoffemissionen aus der Entwaldung tropischer Wälder in den letzten zwei Jahrzehnten verdoppelt haben und weiter zunehmen.
28. Februar: Der IPCC veröffentlicht den zweiten Teil seines Sechsten Sachstandsberichts zum Klimawandel. Er zeigt, dass jede weitere Verzögerung konzertierter globaler Maßnahmen bedeutet, das sich rasch schließende Zeitfenster zu verpassen, in dem das menschliche Wohlergehen und die Gesundheit des Planeten vor kaskadenartigen irreversiblen Auswirkungen geschützt werden kann.
1. März: Forscher berichten die Entwicklung eines Solarpanel-Systems, das mit Hilfe eines Hydrogels das Panel kühlt oder Süßwasser zur Bewässerung der darunter liegenden Pflanzen erzeugt.
2. März: Forscher berichten die Entwicklung eines Systems, das den MOST Solaren thermischen Energiespeicher, der Solarenergie für 18 Jahre speichern kann, mit einem chipgroßen Thermoelektrischer Generator kombiniert, um daraus Strom zu erzeugen.
7. März: Forscher zeigen, dass mehr als 75 % des Amazonas-Regenwaldes seit den frühen 2000ern an Widerstandskraft verloren hat. Ursachen sind Entwaldung und Klimawandel. Sie maßen die Erholungsdauer von kurzfristigen Störungen für ~6.000 Gitterzellen. Mit Satellitendaten wird am 11. März berichtet, dass die Entwaldung in Brasilien im Februar einen Rekordwert für diesen Monat erreichte.
9. März: Forscher berichten, dass Senioren „eine führende Rolle bei dem Anstieg der Treibhausgasemissionen im letzten Jahrzehnt“ gespielt haben, und die neuen Alten dabei sind, die größten Verursacher zu werden. Im Durchschnitt haben sie hohe Ausgaben für kohlenstoffintensive Produkte wie Energie, die etwa zum Heizen und für Privatverkehr verwendet wird.
10. März: Eine Studie schätzt, dass „Umlagerung der derzeitigen Anbauflächen zu ökologisch optimale Standorten, sofern die Ökosysteme in den dann aufgegebenen Gebieten regeneriert werden, gleichzeitig den derzeitigen Kohlenstoff-, Biodiversitäts- und Bewässerungswasser-Fußabdruck der globalen pflanzlichen Lebensmittelproduktion um 71 %, 87 % und 100 % verringern könnten“, wobei auch eine Verlagerung nur innerhalb nationaler Grenzen erhebliches Potenzial hat.
11. März: Forscher demonstrieren elektrostatische Staubentfernung von Solarzellen.
16. März: Forscher berichten, dass tropische terrestrische Emissionen für über 80 % des Anstiegs der Methanemissionen zwischen 2010 und 2019 verantwortlich sind.
18. März: Anhand von Evolutionsexperimenten zeigen Wissenschaftler, wie das Leben auf der Erde entstanden sein könnte: wie sich in der Abiogenese lange, sich selbst replizierende RNA-Chemikalien zu verschiedenen komplexen Molekülen entwickelt haben könnten. Die aus dem Experiment hervorgegangenen Moleküle interagierten – sie kooperierten etwa, um die Replikation anderer Wirts- und Parasiten-linien zu unterstützen.
21. März: Vor der offiziellen Veröffentlichung des „Global Carbon Budget 2021“ Preprints berichten Wissenschaftler, basierend auf Carbon Monitor Daten, dass nach dem COVID-19-Pandemie-verursachten Rekordrückgang im Jahr 2020 die globalen CO2-Emissionen wieder stark ansteigen, um 4,8 % im Jahr 2021, was darauf hindeutet, dass das 1,5 °C-Kohlenstoffbudget bei der derzeitigen Entwicklung innerhalb von 9,5 Jahren mit einer ⅔-Wahrscheinlichkeit aufgebraucht wäre.
23. März: Wissenschaftlern führen ein Fern-UVC (Ultraviolettlicht) Luftreinigungssystem vor, das die Konzentration von Krankheitserregern in der Luft innerhalb von Minuten um 98 % reduzieren kann (besser als HEPA-Luftreiniger) und als eine Lösung für COVID-19 und andere zukünftige Pandemien vorgeschlagen wird. Am 9. März berichtet eine Studie über vielversprechende Ergebnisse von Tests mit dauerhaft biozidbehandelten Luftfiltern zur Verhinderung der Ausbreitung von über die Luft übertragenen Krankheitserregern wie SARS-CoV-2, einschließlich von Feldversuchen an Bord öffentlicher Schienenverkehrsmittel.
24. März: Wissenschaftler fassen Forschung über die biophysikalischen Mechanismen, durch die Wälder das Klima beeinflussen zusammen, und zeigen dass oberhalb von 50°N großflächige Entwaldung in Summe zu globaler Nettoabkühlung führt, dass die Abholzung von Tropenwäldern nicht nur wegen der CO2-Auswirkungen zu einer Erwärmung führt, und dass stehende Tropenwälder die globale Durchschnittstemperatur um >1 °C kühlen.
1. April: Eine Studie zeigt, dass die Körpergröße der Säugetiere, die das Dinosaurierzeit-Aussterbeereignis überlebten, als erstes evolutionär zunahm, während die Gehirngrößen erst später im Eozän zunahmen.
6. April: Forscher demonstrieren eine halbautomatische Prüfung der Reproduzierbarkeit (an der es vor allem in der Krebsforschung mangelt) durch Extraktion von Aussagen über experimentelle Ergebnisse in, zum Stand 2022 nicht-semantischen, Krebsforschungsarbeiten zur Genexpression sowie anschließender experimenteller Prüfung mit Brustkrebszelllinien durch Roboterwissenschaftler „Eve“.
7. April: Eine Studie zur Inklusion von geschätzten finanziellen Energiekosten von Kühlschränken neben angezeigten EU-Energieeffizienzklassen (EEEK)-Labels bei Produktangeboten im Internet zeigt, dass der Ansatz von Labels sowohl ineffektiv war, als auch einen Kompromiss zwischen finanziellen Erwägungen und einem höheren Zeitkosten-Aufwand für die Produktauswahl aus der Vielzahl verfügbarer Optionen involviert.
26. April: Eine Studie definiert und evaluiert eine neue „planetare Grenze“: grünes Wasser (überschritten).
26. April: Eine Studie berichtet, dass nun alle fünf Nukleobasen der DNA und RNA in Meteoriten gefunden worden sind. Sie sind potenzielle Schlüsselkomponenten für Entstehung von Leben (Abiogenese) aus RNA oder DNA.
26. April: Das Global Carbon Budget 2021 kommt zu dem Schluss, dass die fossilen CO2-Emissionen im Vergleich zu 2020 um etwa 4,8 % gestiegen sind, wobei vor allem China und Indien die prepandämischen Werte von 2019 übertroffen haben. Die Studie zeigt, dass die verbleibende Menge an Kohlenstoff, die ausgestoßen werden kann, ohne wahrscheinlich eine globale Erwärmung von über 1,5 °C zu verursachen (das Kohlenstoffbudget), den Emissionen von höchstens 11 Jahren, in denen jeweils so viel wie im Jahr 2021 emittiert wird, entspricht.
6. Mai: Eine Studie berichtet die Entdeckung von möglicherweise lebendigen 830 Millionen Jahre alten Mikroorganismen in Flüssigkeitseinschlüssen in Gesteinen. Die gute Erhaltung hat Implikationen für die Suche nach uraltem außerirdischem Leben.
8. Mai: Das britische Met Office warnt, mit Bestätigung der WMO, dass die Wahrscheinlichkeit, in den nächsten fünf Jahren eine Temperatur von 1,5 °C über dem vorindustriellen Niveau zu erreichen, nun bei ~50% liegt. Das 1,5 °C Ziel könnte auch mit einer temporären Überschreitung erreicht werden.
11. Mai: Wissenschaftler schließen ein Missing Link in dem möglichen Ursprung des irdischen Lebens aus einer RNA-Welt – eine synergistische Bildung von Peptiden und immer längeren RNAs oder peptidgeschmückter RNA, was zu einer Protein-Welt geführt haben könnte.
12. Mai: Die 425 größten Projekte zur Förderung fossiler Brennstoffe weltweit – oder „Kohlenstoffbomben“ – werden identifiziert. 40 % der Projekte haben noch nicht mit der Förderung begonnen. Eine separate Studie (17. Mai) kommt zu dem Schluss, dass für das 1,5 °C Ziel mindestens 40 % der „erschlossenen Reserven“ an fossilen Brennstoffen ungefördert bleiben müssen.
17. Mai: Ein Bericht kommt zu dem Schluss, dass 2019, wie bereits im Jahr 2015, Umweltverschmutzung (¾ davon durch Luftverschmutzung) für 9 Millionen vorzeitige Todesfälle (einer von sechs Todesfällen) verantwortlich ist. Er konstatiert, dass nur wenige echte Fortschritte gegen die Umweltverschmutzung zu erkennen sind, und skizziert Bedarfe entsprechender Aufmerksamkeit und Maßnahmen wie eine „formale Wissenschaft-Policy-Schnittstelle“.
19. Mai: Eine Studie zeigt die kurze Nutzungsdauer von technikkritischen Metallen auf.
23. Mai: Eine Studie zeigt, warum die Dekarbonisierung mit Strategien zur Verringerung kurzlebiger Klimaschadstoffe mit kurzfristigen Auswirkungen einhergehen muss, damit jegliche globale Klimaziele erreicht werden können. Die langfristigere Dekarbonisierung könne beispielsweise kurzfristig zu erhöhter Erwärmung führen.
9. Juni: Forscher berichten über die Entwicklung eines soften Roboterfingers, der mit künstlicher menschlicher Haut überzogen ist. Forscher demonstrieren eine elektronische Haut, die einer Roboterhand biologische hautähnliche haptische, Berührungs- und Schmerz-empfindlichkeit verleiht (1. Juni). Ein auf e-Haut basierendes System für Remote Sensing taktiler Wahrnehmung und robotische Erkennung vieler gefährlicher Substanzen und Krankheitserreger wird vorgestellt (1. Juni). Forscher demonstrieren eine taktile Roboterhaut auf Hydrogelbasis (8. Juni).
20. Juni: Eine Studie legt nahe, dass die CO2 Emissionen durch Lebensmitteltransporte weltweit 3,5-7,5 Mal höher sind als bisher angenommen, wobei der Transport etwa 19 % der Gesamtemissionen des Lebensmittelsystems ausmacht. Dennoch sind Umstellungen auf pflanzenbasierte Ernährung nach wie vor deutlich wichtiger.
27. Juni: Fortschritte bei Klimaschutz (KS) Living Review-ähnlichen Arbeiten: Die Website Project Drawdown – eine Art lebendiges Dokument zur Aggregierung, Bewertung, Integration und Überprüfung – fügt 11 neue KS-Lösungen zu seiner organisierten Sammlung von KS-Techniken hinzu. Das Modellierungsframework der Website wird in einem Studiendokument verwendet, um zu zeigen, dass das Metallrecycling ein erhebliches Potenzial für CCM hat (2. Juni). Eine überarbeitete oder aktualisierte Version eines großen vorgeschlagenen weltweiten in Länder aufgegliederten Plans und Modells für ein Energiesystem aus 100 % erneuerbare Energien wird veröffentlicht (28. Juni).
28. Juni: Ein Review beleuchtet den aktuellen Stand der Klimawandel-Extremereignis-Attributions-Wissenschaft, wobei Wahrscheinlichkeiten und zuschreibbare Kosten-Schweregrade – etwa finanzielle Kosten oder Zahlen zu frühzeitigeren Verlusten von Menschenleben – von Zusammenhängen aufgezeigt werden, sowie mögliche Wege zu deren Verbesserung.
11. Juli: Eine Studie, die auf Studien über das Erlernen grundlegender physikalischer Prinzipien in Kleinkindern basiert, beschreibt wie ein Deep Learning KI-System diese durch Videos, ohne weitere Daten etwa zu den Positionen oder Geschwindigkeiten von Objekten, lernt. Am 25. Juli, geben andere Forscher eine zweite KI bekannt, die solche grundlegenden Variablen aus Videos identifiziert, um dadurch das Verhalten von physikalischen Systemen vorherzusagen.
18. Juli: Eine Studie schlussfolgert, dass außergewöhnliche Hitzewellen im Mittelmeer, die mit dem Klimawandel zusammenhängen, in den Jahren 2015–2019 jeweils zu Massensterben von Meerestieren führten.
25. Juli: Forscher stellen das Konzept der Nekrobotik vor und demonstrieren es, indem sie tote Spinnen zu Robotergreifern umfunktionieren, wobei sie deren Arme mit Druckluft aktivieren.
11. Juli: Medien berichten über die Entwicklung von Algen-Biopanelen durch ein Unternehmen zur nachhaltigen Energieerzeugung mit unklarer Viabilität, nachdem andere Forscher im Jahr 2013 einen Prototyp des selbstversorgenden „BIQ“-Algenhaus gebaut hatten.
13. Juli: Eine Studie bestätigt, dass Indikatoren (CSD) darauf hindeuten, dass tropische, trockene und gemäßigte Wälder erheblich an Widerstandskraft verlieren. Am 4. Juli berichtet das brasilianische INPE, dass die Regionen des Amazonas-Regenwaldes im ersten Halbjahr 2022 in Rekordhöhe abgeholzt worden sind.
28. Juli: Die erste gemeldete Entdeckung eines Tieres, das Algen bei der Fortpflanzung hilft, nachdem 2016 erstmals Bestäubung im Meer berichtet wurde.
28. Juli: Forscher entwickeln künstlichen Synapsen im Nanomaßstab, die das Ion Proton (H+) nutzen für 'analoges Deep Learning'.
1. August: Eine Meta-Analyse von 224 Policy-Studien kommt zu dem Schluss, dass internationale Verträge zur globalen Zusammenarbeit ihre beabsichtigte Wirkung größtenteils verfehlt haben. Mechanismen zur Durchsetzung sind der Studie zufolge das einzige änderbare Policy-Designelement, das ihre Wirksamkeit verbessert.
1. August: Forscher berichten, dass das Risiko eines weltweiten gesellschaftlichen Kollapses durch indirekte Folgen des Klimawandels, ein „gefährlich untererforschtes“ globales Thema ist. Es gibt Hinweise darauf, dass solche Worst-Case-Szenarien möglich sind. Laut der Studie fehlt eine „integrierte Katastrophenbewertung“, die auch andere parallele globale Risiken und Effekt-Kaskaden berücksichtigt.
2. August: Wissenschaftler kommen zu dem Schluss, dass die, insgesamt überschrittene (siehe 18. Jan.), planetarische Grenze für „neuartige Entitäten“ (NEs) ein Platzhalter für mehrere verschiedene Grenzen ist, und erklären PFAS-Verschmutzung für eine der solchen neuen Grenzen. Sie zeigen, dass die Konzentrationen dieser persistenten Schadstoffe im Regenwasser – weltweit allgegenwärtig und oft weit – über sicheren Richtwerten liegen. Es gibt Bestrebungen, ihre Verwendung einzuschränken und zu ersetzen.
8. August: Forscher stellen einen Datensatz von kalkulierten standardisierten detaillierten Umweltauswirkungen von >57.000 im Umlauf befindlichen Lebensmittel Produkten, z. B. um Verbraucher oder Policies zu informieren.
~14. August: Rekordverdächtige Hitzewellen und Dürren beeinträchtigen Wasserversorgung, Flüsse (und dadurch etwa die Schifffahrt und Kühlung von Kernreaktoren), Ökosysteme, Energiesysteme, verschiedene globale Lieferketten, Gesundheit und Landwirtschaft weltweit. Dadurch kommt es unter anderem zu Regulierungen von Technologien, sowie zu Forschung und Entwicklung bzw. der Nutzung, experimentellen Einsatz und verdeutlichter Relevanz der entsprechenden Forschung. Einige Journalisten von Internet-Zeitungen stellten diese Extremwetterereignisse in den Kontext der Anpassung an den Klimawandel und/oder verdeutlichten mögliche Zusammenhänge mit dem Klimaschutz.
17. August: Wissenschaftler berichten, dass zu Beginn des Aussterbens der Dinosaurier wahrscheinlich ein zweiter, kleinerer Asteroid auf der Erde einschlug und den entdeckten „Nadir-Krater“ verursachte.
18. August: Ein Forscher berichtet, dass die Social-Media-App TikTok einen Keylogger zu ihrem In-App-Browser in iOS hinzufügt, der es dem chinesischen Unternehmen ermöglicht, z. B. Passwörter, Kreditkartendaten und alles andere zu sammeln, was auf Websites eingegeben wird, die durch Tippen auf externe Links innerhalb der App geöffnet werden. Kurz nach dem Bericht behauptet das Unternehmen, dass solche Fähigkeiten nur für Zwecke wie Debugging genutzt werden. Bislang ist größtenteils nicht untersucht, welche und in welchem Umfang (andere) Apps Kapazitäten für eine solche oder ähnliche Datenerhebung haben.
22. August: Eine Universität meldet die Entwicklung eines Treiber-Isolations-Frameworks zum Schutz von Betriebssystem-Kerneln, vor allem des monolithischenLinux-Kernel, der ~80.000 Commits/Jahr für seine Treiber erhält. Eine solche Isolation würde maßgeblich vor Defekten und Verwundbarkeit in Gerätetreibern schützen, wobei die Entwickler – die Mars Research Group – den bisherigen Mangel dieser als einen Hauptfaktor beschreiben, der die Kernel-Sicherheit untergräbt.
26. August: Forscher berichten über die Entwicklung von Gewächshausern (bzw. Solarmodulen) durch ein Startup, die Strom aus einem Teil des Spektrums des Sonnenlichts erzeugen, indem sie Spektren durchlassen, die Pflanzen im Inneren nutzen.
~31. August: KI-Kunst wird ausgefeilt, populär und beginnt Kunstpreise zu gewinnen. Solche Bilder werden mit „Text-zu-Bild-Generierung“ erstellt, wobei manchmal auch Bilder als Input oder Parameter wie der künstlerische Stil verwendet werden. Die KI „Stable Diffusion“ wird als Open-Source-Software veröffentlicht.
5. September: Forscher berichten die Entwicklung von ferngesteuerten Cyborg-Kakerlaken, die funktionieren, wenn sie zum Aufladen ins Sonnenlicht gesteuert werden.
9. September: Eine Studie beschreibt, wie mehrere Kippelemente im Erdklimasystem ausgelöst werden könnten, wenn die globale Erwärmung 1,5 °C übersteigt. Das Überschreiten von Schwellenwerten könnte Rückkopplungseffekte auslösen, die eine sich selbst verstärkende Kaskade weiterer irreversibler Erwärmung bewirken.
12. September: In einer Studie werden die Mittelzuweisungen für öffentliche Investitionen in Forschung, Entwicklung und Demonstration im Energiebereich untersucht. Sie bietet Einblicke in die potenziellen Auswirkungen von Treibern in der Vergangenheit.
14. September: Die WHO schließt sich der Forderung von Gesundheitsverbänden und Wissenschaftlern nach einem weltweiten Vertrag über die Nichtverbreitung fossiler Brennstoffe an, um das Leben heutiger und künftiger Generationen zu schützen.
15. September: Die zweitgrößte Kryptowährung, Ethereum, wechselt vom Proof-of-Work-Algorithmus (Stromverbrauch für die Validierung) zum Proof-of-Stake-Algorithmus (gestakte Holdings für die Validierung), wodurch der hohe Stromverbrauch entfernt wird.
29. September: Eine Studie schätzt die Unverhältnismäßigkeit der Verursacher des Klimawandels nach Wohlstand und kommt zu dem Schluss, dass Investitionen der obersten 1 % der Weltbevölkerung für die Gesamtemissionen weitaus wichtiger sind als ihr Verbrauch und die Verschmutzungsungleichheit innerhalb der Länder größer ist als zwischen den Ländern.
18. Oktober: Eine Studie zeigt, dass in den Schlagzeilen populärer amerikanischer Nachrichtenmedien die Negativität des Sentiments seit dem Jahr 2000 deutlich zugenommen und die emotionale Neutralität abgenommen hat.
21. Oktober: Nachrichtenagenturen berichten über einen neuartigen Landwirtschaftsroboter zur Unkrautbekämpfung mit Hilfe von Lasern – oder „Laserjäten“. Ähnliche kürzlich vorgestellte, teils autonome, Maschinen für „Präzisionslandwirtschaft“ können geringe Mengen von Herbiziden und Düngemitteln mit hoher Präzision ausbringen und ebenfalls die genauen Standorte der Pflanzen kartieren. Deren Vorteile sind gesündere Pflanzen und Böden, geringere Arbeit und Kosten.
25. Oktober: Eine umfassende, jährliche Studie stellt fest, dass der Klimawandel „jede Dimension der globalen Gesundheit unterminiert“ und meldet düstere Schlussfolgerungen des Monitorings von Auswirkungsindikatoren.
26. Oktober: Wissenschaftler schlussfolgern, dass wir auf dem Planeten Erde jetzt den 'Code Red' haben, mit einer warnenden Zusammenfassung jüngster klimabedingter Katastrophen, Bewertungen planetarer Vitalitätszeichen, und Policy-Empfehlungen.
Bio-, medizinische, Gesundheits- und Neurowissenschaften
10. Januar: Die erste erfolgreiche Xenotransplantation eines Herzens von einem genetisch modifizierten Schwein zu einem Menschen wird berichtet.
19. Januar: In einer ersten globalen Bewertung schätzen Wissenschaftler, dass Antibiotikaresistenz im Jahr 2019 zu etwa 5 Millionen Todesfällen beigetragen hat, von denen 1,3 Millionen direkt darauf zurückzuführen sind – damit mehr als bei Malaria oder AIDS.
25. Januar: Chinesische Wissenschaftler berichten in einem öffentlichenPreprint von zwei 'MERS-CoV'-Virusverwandten, die das 'ACE2'-Protein von Fledermäusen effizient für den Zelleintritt nutzen können. Die noch nicht reviewte Studie legt nahe, dass nur eine Mutation von 'NeoCov' zu einem 'MERS-CoV-2' führen könnte, das den ACE2-Rezeptor des Menschen nutzen kann und voraussichtlich eine hohe Sterblichkeit – vergleichbar mit der Sterblichkeit von MERS-CoV, welche bei ca. 35 % lag – und hohe Übertragbarkeit aufweist.
25. Januar: Eine unbekannte Art von Kommunikation zwischen Neuronen im gesunden Gehirn wird bestätigt: transneuronal transportierte Proteine (TNTPs).
26. Januar: Wissenschaftler berichten über die Entwicklung einer Therapie, mit der Froschbeine innerhalb von 1,5 Jahren nachwachsen können. Dabei wird eine Mischung aus fünf Medikamenten 24 Stunden lang über einen tragbaren Bioreaktor aufgetragen. Wie Menschen, können auch Frösche ihre Gliedmaßen nicht auf natürliche Weise regenerieren.
10. Februar: Ergebnisse der ersten kontrollierten Studie zur Kalorienrestriktion bei gesunden nicht-übergewichtigen Menschen, 'CALERIE', werden veröffentlicht. Die Studie bestätigt verschiedene Vorteile, die die menschliche Gesundheits- und Lebensspanne verlängern. Zudem wird ein Protein identifiziert, das für Vorteile verantwortlich ist und in Therapien genutzt werden könnte.
14. Februar: Eine Studie zeigt, wie Immuntraining mittels einem Mix aus Molekülen aus bestimmten Bakterien, 'OM-85', Säuglinge möglicherweise vor weit verbreiteten schweren Infektionen der unteren Atemwege schützen könnte.
18. Februar: Neurobiologen demonstrieren einen Wnt7a-basierten Ansatz zur Heilung der Blut-Hirn-Schranke bei Mäusen als Behandlung für Erkrankungen des Gehirns.
4. März: Eine Studie, bei der 36.678 Gehirnscans von Teilnehmern der UK Biobank verwendet wurden, weist nach, dass negative Assoziationen zwischen Alkoholkonsum und Gehirnmakro- und -mikrostruktur bei Personen mit einem durchschnittlichen Konsum von „ein bis zwei Alkoholeinheiten pro Tag“, den manche als geringen oder moderaten Konsum bezeichnen, erkenntlich sind. Eine am 25. März veröffentlichte Studie über die Herz-Kreislauf-Gesundheit von 371.463 Teilnehmern der UK Biobank zeigt, dass „leichter bis mäßiger Alkoholkonsum mit gesünderer Lebensstil-Faktoren“ assoziiert war als bei Alkoholabstinenzlern, wobei die Anpassung für solche Faktoren darauf hindeutet, dass eine Minimierung des Alkoholkonsums im Prinzip das Risiko für (oder die negativen Auswirkungen auf) Bluthochdruck und koronare Herzkrankheit für alle Personen senken könnte.
7. März: Forscher berichten die erste künstliche Parthenogenese bei Säugetieren (Mäuse, die aus unbefruchteten Eiern geboren wurden).
7. März: Eine Studie legt nahe, dass die Hälfte der US-Bevölkerung in der frühen Kindheit einer erheblich schädlichen Bleikonzentration ausgesetzt war – hauptsächlich durch Autoabgase, deren Bleiverschmutzung in den 1970er Jahren ihren Höhepunkt erreichte.
9. März: Wissenschaftler zeigen die Grenzen und das Ausmaß der Herausforderung einer auf Genetic Editing basierenden De-Extinction auf, was darauf hindeutet, dass die Ressourcen, die für eine umfassendere Ausrottung wie die des Wollhaarmammuts aufgewendet werden, derzeit möglicherweise nicht gut zugeteilt wurden und diese Projekte erheblich begrenzt sind.
15. März: Neurowissenschaftler berichten, dass Mutationen, durch die Menschen täglich nur ~5 Stunden schlafen („Familial Natural Short Sleep“), die Auswirkungen der Alzheimer-Krankheit bei Mäusen verringern. Eine weitere Studie zeigt am 17. März, dass längere und häufigere Nickerchen mit einem höheren Risiko für Alzheimer-Demenz verbunden sind.
16. März: Ergebnisse einer Studie deuten darauf hin, dass viele frühere Gehirn-Phänotyp-Studien („BWAS“) zu ungültigen Schlussfolgerungen führten, da die Reproduzierbarkeit solcher Studien aufgrund der geringen Effektgrößeen Daten zu Tausenden von Individuen erfordern.
25. März: Gentechniker berichten Ergebnisse von Feldversuchen, die zeigen, dass die CRISPR-basierte Gen-Knockout-Ausschaltung von KRN2 in Mais und OsKRN2 in Reis die Kornerträge um ~10% und ~8% erhöht und keine negativen Auswirkungen festgestellt wurden.
1. April: Biochemiker melden die erste vollständige Sequenzierung eines menschlichen Genoms. Zwei Jahrzehnte lang fehlten 8 % des Genoms, was die Bioforschung einschränkte.
6. April: Eine Studie entschlüsselt elektrische Kommunikation zwischen Pilzen in wortähnliche Komponenten über Spiking-Eigenschaften.
11. April: Eine Studie bestätigt das Antidepressivum-Potenzial von Psilocybin-Therapie-Protokollen (die den Wirkstoff von Psilocybinhaltigen Pilze verwenden) und liefert fMRT-Daten über einen korrelierten wahrscheinlichen Hauptwirkungsmechanismus – Erhöhung der globalen Gehirn-Netzwerks-Integration.
28. April: Eine umfassende Übersichtsarbeit bestätigt die wahrscheinlichen gesundheitsfördernden Wirkungen von Zyklen der Kalorienrestriktion und des intermittierendes Fasten sowie der Reduzierung des Fleischkonsums beim Menschen. Es zeigt Probleme mit den gegenwärtigen Ansätzen der Ernährungsforschung auf, schlägt einen Mehrsäulenansatz vor, fasst Erkenntnisse zur Konstruktion von weiterentwickelten Gesundheitsernährungen zusammen und schlägt deren Aufnahme in die standardmäßige Gesundheitsvorsorge vor.
5. Mai: Eine Studie zeigt, dass eine 30%ige Kalorienrestriktion die Lebenszeit von männlichen C57BL/6J-Mäusen um 10 % verlängert, während eine Kombination der Kalorienrestriktion mit täglichem Fasten und Essen während der aktivsten Zeit des Tages die Lebensdauer um 35 % verlängert.
11. Mai: Eine Studie zeigt, dass bei Kindern im Alter von 8-12 Jahren über einen Zeitraum von zwei Jahren, Zeit die mit digitalen Spielen oder dem Ansehen digitaler Videos verbracht wird, positiv mit Messungen von Intelligenz korreliert sein kann. Allerdings wurden Korrelationen mit der gesamten Bildschirmzeit (einschließlich sozialer Medien, sozialer Mediennutzung und Fernsehen) nicht untersucht und bei der „Spielzeit“ wurde nicht zwischen Kategorien von Videospielen unterschieden (z. B. die Anteile der Plattformen und Genres).
20. Mai: Forscher projizieren, dass die globale Erwärmung weltweit zu erheblichen Schlafverlust führen wird. Die stärksten Anstiege der Umgebungstemperaturen wurden etwa in der Nacht verzeichnet.
27. Mai: Ein neues CRISPR-Gene Editing-Werkzeug, das sich für therapeutisches RNA-Editing eignet, wird vorgestellt: Cas7-11. Im Gegensatz zum DNA-Editing mit Cas9, hat das RNA-Editing nur vorübergehende Auswirkungen, was es beispielsweise für den Einsatz beim Menschen sicherer machen könnte.
21. Mai: Die WHO informiert über den internationalen Ausbruch der Affenpocken in nicht-endemischen Ländern – eine noch nie dagewesene Anzahl von Fällen außerhalb Afrikas, nachdem der erste dieser Fälle am 6. Mai entdeckt wurde. Am 24. Mai erklärt die WHO, dass der Ausbruch eingedämmt werden kann. Die hierbei angewandte Hauptmethode für die frühzeitigen Eindämmung ist die „Ringimpfung“ – die Impfung enger Kontaktpersonen positiver Fälle mit bereits vorhandenen Impfstoffen.
1. Juni: Wissenschaftler zeigen, dass sich die Vielfalt der Stammzellen, die Blutzellen produzieren, im Alter von etwa 70 Jahren drastisch verringert. Ihre neue Theorie des biologischen Alterns könnte neue Interventionen für gesundes Altern ermöglichen.
5. Juni: Fortschritte bei der Behandlung von Krebs: Eine kleine klinische Studie zeigt vollständige Remission einer Darmkrebs-Art durch einen Antikörper ohne Operation und Bestrahlung. Am selben Tag zeigt eine Studie, dass ein Antikörper-Medikament-Kombination bei Brustkrebs besser als Chemotherapie sein kann. Ein neuartiger Wirkstoff, der Krebszellen eliminieren könnte, wird vorgestellt (2. Juni). Forscher demonstrieren in vitro, dass die Auslösung von Anti-Tumor-Wirkungen von Substanzen durch Licht – Photoimmunotherapie – eine neue mögliche funktionale Form der Krebsbehandlung ist (16. Juni).
20. Juni: Forscher demonstrieren einen MRT-ML-basierten Ansatz, der frühe Alzheimer-Krankheit und diagnostizieren kann und helfen könnte, unbekannte verbundene Veränderungen im Gehirn zu erkennen.
22. Juni: Eine Studie kommt zu dem Schluss, dass die Ausbreitung von Brustkrebs während des Schlafs beschleunigt wird.
23. Juni: Das größte Bakterium mit einer durchschnittlichen Länge von 1,0 cm – 50-mal so groß wie andere Riesenbakterien – wird bekanntgegeben. Obwohl T. magnifica ein Prokaryot ist, ist dessen DNA eingekapselt.
24. Juni: Eine Studie zum Affenpocken-Ausbruch 2022 (AP) stellt fest, dass das, sich (bis dato) „als langsam entwickelnd vermutetes“, DNA-Virus 6-12 Mal mehr Mutationen entwickelt hat, als man erwarten würde und 15 SNPMutationenseit Beginn des Ausbruchs. Frühe Reviews und Übersichten – inklusive aktuellen Wissens über AP-Prävention und -Behandlung – werden veröffentlicht (Juni). Wissenschaftler untersuchen die zirkulierenden MP-Viruslinien und vergleichen sie mit den in Afrika endemischen Linien (Juni).
1. Juli: Forscher beschreiben ein neues Cas9-abgeleitetes CRISPR-Geneditierungs-/Reparaturwerkzeug, das eine Alternative zu voll aktivem Cas9 darstellt, da es effektiver ist als Cas9 und weniger Off-Target-Editierungen verursacht. Diese Art der DNA-Reparatur ist bei Organismen anwendbar, deren jeweils zweites Chromosom das gewünschte Gen enthält.
13. Juli: Eine Studie zeigt, dass der Verlust des Y-Chromosoms in einer Teilmenge von Blutzellen ursächlich zu Fibrose, Herzrisiken und Sterblichkeit beiträgt. Ein solcher Verlust tritt Berichten zufolge bis zum Alter von 70 bei mindestens 40 % von Männern zu einem gewissen Umfang auf.
23. Juli: Die WHO erklärt den Ausbruch der Affenpocken zu einem internationalen Gesundheitsnotfall, während die Zahl der bestätigten Fälle weltweit 17.000 übersteigt. Am 27. Juli deutet eine Analyse von Studien durch einen Journalisten an, dass „etwa 10 bis 15 % der Fälle ins Krankenhaus kamen, meist wegen Schmerzen und bakterieller Infektionen, die als Folge der Affenpockenläsionen auftreten können“.
28. Juli: Forscher beschreiben ein dehnbares haftendes Pflaster, das hochauflösende kontinuierliche Ultraschallbildgebungverschiedener Organe über Tage hinweg ermöglicht. Es könnte neuartige Diagnose- und Überwachungs-Instrumente ermöglichen.
3. August: Wissenschaftler entwickeln ein Organperfusionssystem, das eine Stunde nach dem Tod mehrere Organe auf zellulärer Ebene regenerieren kann. Es könnte zur Konservierung von Spenderorganen oder bei Notfall-Wiederbelebungen eingesetzt werden. 2019 beschrieb das Team eine Methode zur Wiederbelebung von Gehirnen Stunden nach dem Tod – ebenfalls bei Schweinen. Früher wurde angenommen, dass Zelltod rapide einsetzt und dauerhaft ist.
10. August: Forscher weisen die Übertragung von Affenpocken von Mensch zu Hund nach. Ein Preprint legt nahe, dass das Virus das Potenzial hat, eine Vielzahl an europäischen Tieren zu infizieren (15 Aug.). Wissenschaftler berichten, dass, trotz hoher Wirksamkeit, frühe Postexpositions-Ringimpfungen „Durchbruchsinfektionen nicht vollständig verhindert haben“ (4 Aug.). Abwassermonitoring wird zur Detektion von Affenpocken eingesetzt.
11. August: Eine bioengineereteHornhaut aus Schweinehaut stellt das Sehvermögen von Blinden wieder her.
22. August: Wissenschaftler weisen nach, dass tACS-Gehirnstimulation bei 65-88-jährigen Menschen (je nach Frequenz) einen Monat lang (entweder) das Kurzzeitgedächtnis oder das Langzeitgedächtnis verbessern kann.
22. August: Eine Universität meldet die erste erfolgreiche Transplantation eines Organoids in einen Menschen, die erstmals am 7. Juli bekannt gegeben wurde, wobei die zugrunde liegende Studie im Februar veröffentlicht wurde.
23. August: Eine Studie berichtet, dass Doppelgänger genetische Gemeinsamkeiten haben und Gene teilen, die nicht nur das Gesicht, sondern auch einige Phänotype des Körperbaus und Verhaltens beeinflussen, was auch darauf hindeutet, dass (ihre) Unterschiede im Epigenom und Mikrobiom nur geringfügig zur menschlichen Variabilität der Gesichtsform beitragen.
25. August: In zwei separaten Studien – die andere wurde am 1. August veröffentlicht – berichten zwei Teams über synthetische Embryonen, die aus embryonalen Stammzellen von Mäusen gezüchtet wurden (wobei in einer der Studien auch andere Stammzellen verwendet wurden) – ohne Spermien oder Eizellen und mit einer naturähnlichen Entwicklung. Einige überlebten bis zum erlaubten 8,5. Tag, an dem die frühe Organogenese, einschließlich der Bildung der Grundlagen des Gehirns, stattfand. Sie wuchsen in vitro und anschließend ex utero in einer künstlichen Gebärmutter.
1. September: Neurowissenschaftler berichten die Entdeckung einer neuen Art von Synapsen. Diese Schnittstellen befinden sich an den haarartigen Zilien auf der Oberfläche einer Klasse von Neuronen. Sie werden verwendet, um den epigenetischen Zustand in den Kernen der Gehirnzellen zu verändern – langfristige Änderungen dessen, was die unveränderten Gene der Zellen produzieren.
2. September: Eine erste raum-zeitliche Karte liefert Erkenntnisse zur Regeneration des Axolotl-Gehirns.
7. September: Ein neuer Malariaimpfstoff erweist sich als zu ~80% wirksam.
15. September: Die Forscher beschreiben einen Weg, wie die Alterung ausgewählter T-Zellen des Immunsystems verhindert oder verlangsamt werden kann, was für die Verlängerung des Lebens und die Verbesserung der Haltbarkeit von Impfstoffen von Bedeutung ist.
15. September: Eine Studie zeigt, dass sich das Mikrobiom auf der Ebene der Stämme parallel zur Phylogenie (Vererbbarkeit durch Abstammung) diversifiziert hat. Die Ergebnisse könnten für Mikrobiom-Interventionen (wie Probiotika) und für die Anpassung von Therapien an Populationen von Bedeutung sein.
22. September: Wissenschaftler warnen vor einem möglichen Spillover des Fledermaus-Sarbecovirus Khosta-2, das gegen COVID-19-Impfstoffe resistent ist und auch ACE2 verwendet, was darauf hindeutet, dass es oder etwas Ähnliches mit SARS-CoV-2 rekombinieren und eine neue Gefahr darstellen könnte. Ähnlichermaßen wird vor einem Spillover von SHFV gewarnt (30 Sep.)
22. September: Teams von Nanoingenieuren berichten Tests von biokompatiblen hybriden Mikrorobotern mit Mikroalgen für die aktive Abgabe von Wirkstoffen in der Lunge (22 Sep.) und im Magen-Darm-Trakt (MDT) (28 Sep.). Die Mikroroboter sind mit medizinischen Nanobots verwandt und erweisen sich in Tests mit Mäusen als wirksam. Ein anderes Team berichtet über die Entwicklung einer Roboterkapsel, die sich durch die Schleimschicht im MDT bohrt, um die Medikamentenaufnahme zu erhöhen (28 Sep.).
26. September: Eine Studie entkräftet das gängige Argument für hohe Medikamentenkosten, dass sich die entsprechenden Investitionen in Forschung und Entwicklung der Medikamente sich in den Behandlungskosten widerspiegeln und diese bedingen, indem sie keinen Zusammenhang zwischen den Investitionen in Medikamente (in den untersuchten Fällen mit ausreichender Transparenz) und deren Kosten feststellt.
26. September: Auf der Grundlage von Berichten des CDC und Statements von Gesundheitsbeamten berichten Nachrichtenagenturen, dass der Ausbruch der Affenpocken im Jahr 2022 einen Höhepunkt überschritten hat, während gleichzeitig berichtet wird, dass eine Eliminierung des Ausbruchs in den USA und weltweit unwahrscheinlich ist (oder dass der Ausbruch noch lange nicht beendet ist).
28. September: Eine Studie zeigt, dass das Krebsrisiko bei chronischer Störung des Tagesrhythmus durch den, mit der Körpertemperatur verbundene, Hitzeschockfaktor 1 verursacht wird.
29. September: In zwei Studien berichten Wissenschaftler über eine neuartige Methode der Krebsfrüherkennung – Nachweise tumorassoziierter Mykobiome. Er könnte in Synergie mit anderen Biomarkern wie etwa von Bakteriomen verwendet werden.
30. September: Die Entdeckung von „Superneuronen“ im Gehirn von Menschen, die im Alter von über 80 Jahren ein außergewöhnliches episodisches Gedächtnis aufweisen, wird bekanntgegeben.
5. Oktober: Wissenschaftler berichten, dass es immer noch zu Übertragungen mitochondrialer DNA in die DNA des Zellkerns kommt. Bisher war man davon ausgegangen, dass solche Abschnitte (NUMT) in der nuklearen DNA nur vor vielen Millionen Jahren entstanden sind. Ganzgenomsequenzen deuten darauf hin, dass solche Transfers derzeit einmal pro ~4.000 menschlicher Geburten stattfinden.
5. Oktober: Wissenschaftler demonstrieren die Verwendung von Organoiden für die Untersuchung der Hirnentwicklung, indem sie genetische Schalter, die einen bedeutenden Einfluss darauf haben, anhand von Einzelzell-Transkriptom-Analysen identifizieren und untersuchen.
7. Oktober: Neurowissenschaftler veröffentlichen experimentelle MRI-Ergebnisse, die darauf hindeuten, dass Protonenspins in „Gehirnwasser“ verschränkt waren und in Gehirnen quantenmechanische Prozesse ablaufen. Das Signalmuster nahm ab, als die menschlichen Teilnehmer einschliefen, was Hypothesen stützt, nach denen die Quantenphysik zur Erklärung des tierischen Bewusstseins erforderlich sein könnte.
12. Oktober: Forscher berichten über eine erfolgreiche Transplantation von „Organoiden“ aus menschlichem Hirngewebe in Baby-Ratten. Die Gewebe schienen sehr funktionsfähig zu sein, sich zu entwickeln und sich in das Rattengehirn zu integrieren. Solche Forschung könnte diverse ethische Fragen in Bezug auf (nicht-)menschliches Bewusstsein aufwerfen. Sie könnte zur Modellierung der menschlichen Gehirnentwicklung und Entwicklung von Therapien für Krankheiten genutzt werden.
13. Oktober: Wissenschaftler berichten, dass in einigen Fällen einige scheinbar seneszente Zellen – auf die die Anti-Aging-Senolytika abzielen – für Regeneration erforderlich sind.
24. Oktober: „Hybride virale Partikel“ (HVPs) werden gemeldet, die IAV und RSVin vitro kombinieren.
26. Oktober: Wissenschaftler veröffentlichen neue Erkenntnisse über die Rolle der Epigenetik bei Darmkrebs. Die Epigenetik wird noch während des Lebens geformt und beeinflusst, was die Resultate der eigenen Gene sind. In zwei Studien wird etwa gezeigt, dass Epigenetik ein wichtiger Treiber für Veränderungen innerhalb eines individuellen Tumors ist und dass sie die Anhäufung von DNA-Mutationen beeinflusst.
26. Oktober: Ein magnetisches Leitsystem mit entwickelten bakteriellen Mikrobots für „Precision Targeting“ erweist sich als wirksam bei der Bekämpfung von Krebs in Mäusen.
Astronomie, Kosmologie, Physik und Raumfahrt
12. Januar: Astronomen berichten, dass die ~14 Millionen Jahre alte und ~1.000 Lichtjahre breite „Lokale Blase“ fast die gesamte jüngste Sternentstehung in der Nähe der Sonne antreibt.
2. Februar: Die IAU kündigt ein neues Zentrum für Maßnahmen gegen nachteilige Auswirkungen von Satellitenkonstellationen auf die Astronomie an.
10. Februar: Die Entdeckung eines dritten, leichten Planeten um den nächsten Stern, Proxima Centauri wird bekanntgegeben.
21. März: Die Zahl der bestätigten Exoplaneten übersteigt 5.000.
5. April: Eine Studie legt nahe, dass das Universum innerhalb der nächsten 100 Millionen Jahre beginnen würde zu enden, falls „Quintessenz“ eine gültige Erklärung für die dunkle Energie ist und aktuelle Daten ebenfalls wahr sind. Die beschleunigende Ausdehnung des Universums würde sich langsam in Kontraktion umkehren, wobei das Universum Teil einer zyklische Kette wäre.
6. April: Die Entdeckung des ersten identifizierten interstellaren Objekts, CNEOS 2014-01-08, wird vom U.S. Space Command auf Grundlage von Daten von Planetary Defense Sensoren bestätigt. Der ~0,5 Meter große interstellare Meteorit schlug 2014 im Pazifik ein, noch bevor 2017 der, ebenfalls sonderbare, interstellare ʻOumuamua und 2019 der gewöhnliche 2I/Borisov entdeckt wurden.
22. April: Eine Studie begründet Governance von Satelliten und Weltraummüll, wobei der „orbitale Raum um die Erde als ein zusätzliches Ökosystem betrachtet wird, das der gleichen Fürsorge und umfangreichen Regulierung bedarf wie beispielsweise die Ozeane und die Atmosphäre“.
12. Mai: Forscher demonstrieren, dass Pflanzen mit Mondboden wachsen können – sie verwendeten dazu eine Nährstofflösung.
17. Mai: Berichten zufolge könnten die teilweise öffentlichen Anhörungen des US-Kongresses zu UFOs (auch UAP genannt) ab diesem Tag dazu führen, dass die UAP-Frage ernster genommen wird – z. B. eine öffentliche wissenschaftliche Suche nach Antworten und ein gesteigertes Interesse von Wissenschaftlern fördert. Bekannte laufende wissenschaftliche Forschungen werden von gemeinnützigen Forschergruppen durchgeführt, die für neue hochwertigere Daten teure Geräte verwenden oder entwickeln, anstatt öffentliche Daten zu analysieren oder systematisch zu organisieren.
18. Mai: Wenige Wochen vor ihrer Abschaltung, sendet Voyager 1, das entfernteste menschengemachte Objekt, seltsame Daten, die für 'unmöglich' gehalten wurden und nicht das widerspiegeln, was an Bord geschieht, da die Antenne offenbar weiterhin in ihrer vorgeschriebenen Ausrichtung zur Erde blieb.
9. Juni: Eine Studie zeigt, dass eine hochgerechnete künftige Raumfahrtindustrie mit Weltraumtourismus erhebliche Auswirkungen auf den Klimawandel und die Ozonschicht haben würde, und kommt zu dem Schluss, dass dies „zur Regulierung motivieren“ sollte.
24. Juni: Die NASA veröffentlicht Bilder, die einen unerwarteten und unerklärten Doppelkrater zeigen, der wahrscheinlich von einem verbrauchten Raketenkörper verursacht wurde, der am 4. März unbeabsichtigt – nahe dem Hertzsprung-Krater und als erster Weltraummüll – auf die Mondoberfläche aufschlug.
28. Juni: Physiker berichten, dass interstellare Quantenkommunikation durch ETs möglich und vorteilhaft sein könnte, und nennen einige potenzielle Herausforderungen und Faktoren, die es besser ermöglichen, sie zu entdecken. So könnten sie zum Beispiel Röntgenphotonen für aus der Ferne aufgebaute Kommunikationskanäle und Quantenteleportation als Kommunikationsmodus verwenden.
12. Juli: Die NASA veröffentlicht die ersten Bilder des nun voll funktionsfähigen James-Webb-Weltraumteleskops, einen Tag nach der Veröffentlichung von Webb's First Deep Field, dem Bild des frühen Universums mit der höchsten Auflösung. Am 19. Juli berichten Astronomen über GLASS-z12, die möglicherweise jüngste und am weitesten entfernte Galaxie, die jemals entdeckt wurde.
29. Juli: In einem Preprint beschreiben Wissenschaftler des Galileo Projects eine geplante Expedition, um kleine Fragmente des interstellaren Meteors CNEOS 2014-01-08 zu bergen, der „sowohl in der Zusammensetzung als auch in der Geschwindigkeit seltsam zu sein scheint“ und bei dem nicht ausgeschlossen wird, dass es sich um „extraterrestrische Ausrüstung“ handelt, wobei vor allem ein Magnetschlitten auf dem Meeresboden der Einschlagsregion verwendet werden soll.
25. August: Der erste eindeutige Beweis für Kohlendioxid in der Atmosphäre eines Exoplaneten wird veröffentlicht. Bei dem Planeten handelt es sich um einen heißen Jupiter, der etwa 700 Lichtjahre von der Erde entfernt ist und mit dem James-Webb-Weltraumteleskop untersucht wurde.
20. September: Astronomen, die Mitglieder des Galileo-Projekts sind, verkünden ihre zweite Entdeckung eines interstellaren Objekts – möglicherweise das vierte insgesamt. In einem Preprint berichten sie, dass die seltsame Materialstärke der beiden Objekte darauf hindeutet, dass diese „aus einer Population mit einer charakteristisch höheren Materialstärke“ stammen als bekannte Meteore aus dem Sonnensystem.
26. September: Die NASA-Raumsonde DART stürzt im ersten Test einer möglichen planetarischen Verteidigung auf den Asteroiden Dimorphos. Im Oktober wird der Erfolg einer leichten Veränderung der Flugbahn des etwa 170 Meter großen Asteroiden bekanntgegeben.
1. Oktober: Eine neue Simulation der NASA kommt zu dem Ergebnis, dass der Mond wahrscheinlich innerhalb weniger Stunden entstanden ist, während frühere Theorien von Monaten oder Jahren ausgingen.
8. Oktober: Forscher geben Empfehlungen bezüglich potentieller geopolitischer Implikationen möglicher zukünftiger Informationen über oder von außerirdischer Intelligenz.
9. Oktober: Der Gammastrahlenblitz GRB 221009A ist das energiereichste jemals beobachtete Ereignis dieser Art. Bei diesem Gammablitz wurde mit 18 TeV die bisher höchste bei einem Gammablitz beobachtete Photonenenergie nachgewiesen. Die Gesamtenenergie des Blitzes wird auf 3,0·1047 J geschätzt.
26. Oktober: Eine Studie kommt zu dem Schluss, dass kosmische Strahlungsereignisse in Baumring-Kohlenstoffdatensätzen, die so genannten „Miyake-Ereignisse“, nicht wie bisher angenommen durch den Sonnenzyklus (d. h. Sonneneruptionen) verursacht werden und von längerer Dauer sind. Sie treten im Durchschnitt alle ~1.000 Jahre auf und könnten in diesem Jahrhundert eine Bedrohung für globale Technologien darstellen.
Erstmals sind in Deutschland weniger als 50 Prozent der Deutschen Mitglied in der römisch-katholischen Kirche oder in einer der 20 Landeskirchen der EKD.
5. Juni: Die im März von Papst Franziskus veröffentlichte Apostolische KonstitutionPraedicate Evangelium tritt in Kraft. Sie regelt die Struktur der Kurie, darunter die Zuschnitte der Dikasterien des Heiligens Stuhls neu und ersetzt die seit 1988 geltende Apostolische Konstitution Pastor Bonus. Die Dikasterien können künftig auch von Laien beiderlei Geschlechts geleitet werden.
12. Juni: Bei einem Fußballspiel in El Salvador wird der 63-jährige Schiedsrichter Jose Arnoldo Amaya durch den tätlichen Angriff eines Spielers getötet.
Die Bekanntgabe der Nobelpreisträger des Jahres 2022 fand zwischen dem 3. und 10. Oktober statt. Verliehen wurden die Auszeichnungen am 10. Dezember, dem Todestag Alfred Nobels.
Hugo Duminil-Copin, für die Lösung langjähriger Probleme in der probabilistischen Theorie von Phasenübergängen in der statistischen Physik, insbesondere in den Dimensionen drei und vier.
June Huh, für die Übertragung der Ideen der Hodge-Theorie auf die Kombinatorik, den Beweis der Dowling-Wilson-Vermutung für geometrische Gitter, den Beweis der Heron-Rota-Welsh-Vermutung für Matroide, die Entwicklung der Theorie der Lorentzschen Polynome und den Beweis der Starken Mason-Vermutung.
Maryna Viazovska, für den Beweis, dass das E8-Gitter die dichteste Packung identischer Kugeln in 8 Dimensionen liefert, und weitere Beiträge zu verwandten Extremalproblemen und Interpolationsproblemen in der Fourier-Analyse.
23. Dezember: 200. Geburtstag des deutschen Ingenieurs Wilhelm Bauer
27. Dezember: 200. Geburtstag des französischen Mikrobiologen Louis Pasteur
28. Dezember: 100. Geburtstag des US-amerikanischen Comicautors Stan Lee
Coronavirus
Die COVID-19-Pandemie bleibt zu Beginn des Jahres weiterhin prägend. Weltweit schreiten die Impfkampagnen voran; in vielen Staaten wird bereits die dritte Impfdosis verabreicht. Trotzdem kommt es in den ersten Monaten des Jahres vor allem durch die Omikron-Virusvariante zu heftigen Infektionswellen, darunter in Deutschland, Frankreich und Großbritannien. Weltweit haben sich bis Anfang Januar 2022 300 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert; im April wird die Zahl von 500 Millionen Infektionen mit dem Virus überschritten.
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