Eine Olympiade (vom Wortstamm Ὀλυμπιάδ- Olympiád- des altgriechischen Substantivs Ὀλυμπιάς Olympiás „olympisch, Olympische Spiele, Sieg bei den Olympischen Spielen, Zeitraum zwischen zwei Olympischen Spielen“; der Wortstamm ist im Nominativ nicht erkennbar, aber z. B.
im Genitiv Ὀλυμπιάδος Olympiádos) bezeichnet gemeinhin den vierjährigen Zeitraum zwischen zwei Olympischen Spielen. Dem Ursprung nach beginnt sie mit der Eröffnung Olympischer Spiele und endet mit dem Moment, in dem die Folgeolympiade einsetzt. Nach neuzeitlicher Definition beginnt eine Olympiade dagegen bereits mit dem Beginn des Jahres, in dem Olympische Sommerspiele turnusgemäß abgehalten werden, womit sie dann exakt vier Jahre umfasst. Schon in der griechischen Archaik des 6. Jahrhunderts v. Chr., wie teilweise auch heute, wird die Bezeichnung auch für die Olympischen Spiele selbst verwendet.
2024 in anderen Kalendern | |
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Ab urbe condita | 2777 |
Armenischer Kalender | 1472–1473 |
Äthiopischer Kalender | 2016–2017 |
Badi-Kalender | 180–181 |
Bengalischer Kalender | 1430–1431 |
Berber-Kalender | 2974 |
Buddhistischer Kalender | 2568 |
Burmesischer Kalender | 1386 |
Byzantinischer Kalender | 7532–7533 |
Chinesischer Kalender | |
– Ära | 4720–4721 oder 4660–4661 |
– 60-Jahre-Zyklus | Wasser-Hase (癸卯, 40)– |
Französischer Revolutionskalender | – CCXXXII CCXXXIII 232–233 |
Hindu-Kalender | |
– Vikram Sambat | 2080–2081 |
– Shaka Samvat | 1946–1947 |
Iranischer Kalender | 1402–1403 |
Islamischer Kalender | 1445–1446 |
Japanischer Kalender | |
– Nengō (Ära): | Reiwa 6 |
– Kōki | 2684 |
Jüdischer Kalender | 5784–5785 |
Koptischer Kalender | 1740–1741 |
Koreanischer Kalender | |
– Dangun-Ära | 4357 |
– Juche-Ära | 113 |
Minguo-Kalender | 113 |
Olympiade der Neuzeit | XXXIII |
Seleukidischer Kalender | 2335–2336 |
Thai-Solar-Kalender | 2567 |
Das Jahr 2024 befindet sich in der
XXXIII (33.) Olympiade der Neuzeit.Die ersten Olympischen Spiele in Olympia wurden der Überlieferung zufolge im antiken Griechenland im Jahr 776 v. Chr. abgehalten. Mit diesem Jahr beginnen die Siegerlisten. Es ist der Ausgangspunkt der klassischen griechischen Zeitrechnung. Die Zählung der Olympiaden wurde aber erst vom Geschichtsschreiber Timaios von Tauromenion eingeführt, der im 4. und 3. Jahrhundert v. Chr. lebte. Erst danach begann die Datierung von Ereignissen nach Olympiaden, und die Olympiadenrechnung wurde zur Grundlage der griechischen Chronologie.
1896 begann die erste Olympiade der Neuzeit in Athen. Das Internationale Olympische Komitee definiert die Olympiade als den Zeitraum von vier Jahren, der jeweils am 1. Januar des Jahres der Sommerspiele beginnt. Die erste Olympiade der Neuzeit begann demnach am 1. Januar 1896, die XXXII. Olympiade der Neuzeit am 1. Januar 2020, dem Jahr, in dem die Olympischen Sommerspiele 2020 hätten stattfinden sollen, die deshalb offiziell die Spiele (zur Feier) der XXXII. Olympiade heißen. Die Olympiaden werden mit römischen Zahlen nummeriert. Sommerspiele finden in jenen Jahren statt, die durch vier teilbar sind.
Die Zeitrechnung in Olympiaden ist unabhängig davon, ob die Spiele stattfinden oder nicht. Die Olympischen Sommerspiele 1936 waren die Spiele der XI. Olympiade. Nachdem wegen des Zweiten Weltkrieges 1940 und 1944 keine Spiele ausgetragen worden waren, wurden die Sportveranstaltungen 1948 mit den Spielen der XIV. Olympiade wieder aufgenommen.
Die Winterspiele werden im Gegensatz zu den Sommerspielen fortlaufend nummeriert. Die IV. Olympischen Winterspiele wurden 1936 ausgetragen, die V. Olympischen Winterspiele aber erst 1948. Seit 1994 finden die Olympischen Winterspiele zudem in jenen geraden Jahren statt, in denen keine Sommerspiele stattfinden. Sie finden seither in der Mitte jeder Olympiade statt.
Überblick der Olympiaden mit den Olympischen Sommerspielen, Olympischen Winterspielen, Sommer-Paralympics, Winter-Paralympics, Olympischen Jugend-Sommerspielen und Olympischen Jugend-Winterspielen:
Schon Pindar verwandte zu seiner Zeit (im 6. Jahrhundert v. Chr.) den Begriff nicht nur für den Vierjahreszeitraum, sondern ebenfalls für die Veranstaltung der Olympischen Spiele. Dies gilt ebenso für viele Sprachen heute. In deutschen Wörterbüchern und Lexika ist die synonyme Verwendung für die Spiele seit den 1930er Jahren belegt. Im Englischen unterscheidet man hingegen zwischen dem Zeitraum der Olympiad und der Veranstaltung Olympics.
Im Deutschen und in weiteren Sprachen erhalten andere Wettbewerbe den Namen, wie Schacholympiade oder Deutsche Mathematik-Olympiade. Von „Olympiade“ ausgehend, hat sich das Suffix -ade auch auf andere Sportveranstaltungen ausgedehnt, etwa die Makkabiade.
Die Begriffe „Olympiade“, „Olympia“ und „olympisch“ sind in Deutschland durch das Olympiaschutzgesetz geschützt. Eine Verwendung außerhalb der vom IOC veranstalteten oder genehmigten Anlässe kann zu Schadenersatzforderungen führen. Allerdings wurde die Verfassungsmäßigkeit des Gesetzes durch das Landgericht Darmstadt in einem zwischenzeitlich rechtskräftigen Urteil (Aktenzeichen 14 O 744/04) angezweifelt, wodurch eine tatsächliche Rechtswirkung fraglich bleibt.
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