Mathematik Funktion: Abbildung, die jedem Element ihres Definitionsbereichs genau ein Element des Bildbereichs zuordnet

In der Mathematik ist eine Funktion (lateinisch functio) oder Abbildung eine Beziehung (Relation) zwischen zwei Mengen, die jedem Element der einen Menge (Funktionsargument, unabhängige Variable, x -Wert) genau ein Element der anderen Menge (Funktionswert, abhängige Variable, y -Wert) zuordnet.

Der Funktionsbegriff wird in der Literatur unterschiedlich definiert, jedoch geht man generell von der Vorstellung aus, dass Funktionen mathematischen Objekten mathematische Objekte zuordnen, zum Beispiel jeder reellen Zahl deren Quadrat. Das Konzept der Funktion oder Abbildung nimmt in der modernen Mathematik eine zentrale Stellung ein; es enthält als Spezialfälle unter anderem parametrische Kurven, Skalar- und Vektorfelder, Transformationen, Operationen, Operatoren und vieles mehr.

Begriffsgeschichte

Erste Ansätze zu einer impliziten Verwendung des Funktionsbegriffs in Tabellenform (Schattenlänge abhängig von der Tageszeit, Sehnenlängen abhängig vom Zentriwinkel etc.) sind bereits in der Antike zu erkennen. Den ersten Beleg einer expliziten Definition des Funktionsbegriffs findet man bei Nikolaus von Oresme, der im 14. Jahrhundert Abhängigkeiten sich ändernder Größen (Wärme, Bewegung etc.) graphisch durch senkrecht aufeinander stehende Strecken (longitudo, latitudo) darstellte. Am Beginn des Prozesses zur Entwicklung des Funktionsbegriffs stehen Descartes und Fermat, die mit Hilfe der von Vieta eingeführten Variablen die analytische Methode der Einführung von Funktionen entwickelten. Funktionale Abhängigkeiten sollten durch Gleichungen wie zum Beispiel Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  dargestellt werden. In der Schulmathematik wurde dieser naive Funktionsbegriff bis weit in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts beibehalten. Die erste Umschreibung des Funktionsbegriffs nach dieser Idee stammt von Gregory in seinem 1667 erschienenen Buch Vera circuli et hyperbolae quadratura. Der Begriff Funktion kommt wohl erstmals 1673 in einem Manuskript von Leibniz vor, der in seiner Abhandlung von 1692 De linea ex lineis numero infinitis ordinatim ductis auch die Begriffe „Konstante“, „Variable“, „Ordinate“ und „Abszisse“ benutzt. Im Schriftwechsel zwischen Leibniz und Johann I Bernoulli wird der Funktionsbegriff von der Geometrie losgelöst und in die Algebra übertragen. In Beiträgen von 1706, 1708 und 1718 stellt Bernoulli diese Entwicklung dar. 1748 präzisiert Leonhard Euler, ein Schüler Johann Bernoullis, in seinem Buch Introductio in analysin infinitorum den Funktionsbegriff weiter.

Bei Euler findet man zwei verschiedene Erklärungen des Funktionsbegriffs: Zum einen stellt jeder „analytische Ausdruck“ in Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  eine Funktion dar, zum anderen wird Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  im Koordinatensystem durch eine freihändig gezeichnete Kurve definiert. 1755 formuliert er diese Vorstellungen ohne Verwendung des Terminus „analytischer Ausdruck“ um. Außerdem führte er bereits 1734 die Schreibweise Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  ein. Er unterscheidet zwischen eindeutigen und mehrdeutigen Funktionen. Bei Euler ist damit auch die Umkehrung der Normalparabel, bei der jeder nicht-negativen reellen Zahl sowohl ihre positive als auch ihre negative Wurzel zugeordnet wird, als Funktion zugelassen. Für Lagrange sind nur Funktionen zulässig, die durch Potenzreihen definiert sind, wie er 1797 in seiner Théorie des fonctions analytiques festlegt. Eine fruchtbare Auseinandersetzung über das Bewegungsgesetz einer schwingenden Saite, zu dem d’Alembert 1747, Euler 1748 und Daniel Bernoulli 1753 unterschiedliche Lösungen vorstellten, führte zur Entdeckung der Definitionsmenge und einem weiter präzisierten Funktionsbegriff, in dem schon so etwas wie eindeutige Zuordnung umschrieben wird, durch Fourier in seinem 1822 erschienenen Buch Théorie analytique de la chaleur. Ähnliches formuliert Cauchy 1823 in Résumé des leçons … sur le calcul infinitésimal.

Als die Analysis im 19. Jahrhundert mit einem exakten Grenzwertbegriff auf eine neue Grundlage gestellt wurde, wurden Eigenschaften, die bisher als für Funktionen konstituierend aufgefasst wurden, in einem Exaktifizierungsprozess als selbständige Begriffe eingeführt und vom Funktionsbegriff losgelöst. Dirichlet, ein Schüler Fouriers, formulierte diese neue Sicht: „Ideen an die Stelle von Rechnungen“ und stellte 1837 seine Ideen dar. Stokes führte in Arbeiten 1848 und 1849 ähnliche Ansichten aus. So verfuhr Riemann, Schüler von Dirichlet, 1851 in Grundlagen für eine allgemeine Theorie der Functionen einer veränderlichen complexen Größe mit der Stetigkeit, später folgten Integrierbarkeit und Differenzierbarkeit. Eine Zusammenfassung dieser Entwicklung macht Hankel 1870 in Untersuchungen über die unendlich oft oscillierenden und unstetigen Functionen. Auch hier wird noch nicht zwischen der Funktion Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  und dem Funktionswert Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  an der Stelle Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  unterschieden.

Weierstraß, Dedekind und andere entdeckten, dass Grenzwerte unendlicher Folgen „klassischer“ Funktionen sprunghaft sein können und sich nicht immer durch „geschlossene“ Formeln, d. h. mit endlich vielen Rechenoperationen, ausdrücken lassen. Das erzwang eine schrittweise Ausweitung des Funktionsbegriffs.

Davon unabhängig wurde im 19. Jahrhundert die Gruppentheorie begründet, mit der man systematisch untersuchen kann, wie sich algebraische Gleichungen unter der Wirkung aufeinanderfolgender Transformationen verändern. Bei der Anwendung dieser Theorie auf geometrische Probleme wurden gleichbedeutend mit Transformation auch die Begriffe Bewegung und Abbildung gebraucht.

Als Anfang des 20. Jahrhunderts die Grundlagen der Mathematik einheitlich in der Sprache der Mengenlehre formuliert wurden, stellten sich die mathematischen Begriffe Funktion und Abbildung als deckungsgleich heraus. Im Sprachgebrauch wirken die unterschiedlichen Traditionen jedoch fort. In der Analysis spricht man heute häufig noch von Funktionen, während man in der Algebra und in der Geometrie von Abbildungen spricht. Einige Mathematiker unterscheiden auch heute noch streng zwischen einer Abbildung und einer Funktion. Diese verstehen unter einer Funktion eine Abbildung in den reellen oder komplexen Zahlenkörper (Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  bzw. Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation ) oder auch Potenzen davon (Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  bzw. Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation ), andererseits ist es in der Booleschen Algebra gebräuchlich, von Booleschen Funktionen zu sprechen.

Weitere Synonyme für Funktion in spezielleren Zusammenhängen sind unter anderem Operator in der Analysis, Operation, Verknüpfung und (etwas verallgemeinert) Morphismus in der Algebra.

Heute sehen manche Autoren den Funktionsbegriff (genauso wie den Relationsbegriff) nicht unbedingt als auf Mengen beschränkt an, sondern lassen jede aus geordneten Paaren bestehende Klasse, die keine verschiedenen Elemente mit gleicher linker Komponente enthält, als Funktion gelten. Mengentheoretisch ausgedrückt werden Funktionen also als rechtseindeutige Relationen definiert.

Definition

Grundidee

Eine Funktion Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  ordnet jedem Element Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  einer Definitionsmenge Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  genau ein Element Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  einer Zielmenge Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  zu.

Schreibweise:

    Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  oder äquivalent auch Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation 

Für das dem Element Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  zugeordnete Element der Zielmenge schreibt man im Allgemeinen Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation .

Anmerkungen:

  • Die Umkehrung gilt nicht: Ein Element der Zielmenge kann genau einem, mehreren, aber auch keinem Element der Definitionsmenge zugeordnet sein, in letzterem Fall gehört es nicht zur Bildmenge.
    Beispiel: Die Betragsfunktion Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  ordnet den Zahlen +1 und −1 der Definitionsmenge die Zahl +1 der Zielmenge zu. Der Zahl +1 der Zielmenge sind also zwei Zahlen der Definitionsmenge zugeordnet. Andererseits ist der Zahl −2 keine Zahl der Definitionsmenge zugeordnet.
  • Oft ist an Stelle der Definitionsmenge zunächst eine Quellmenge Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  gegeben. Wenn Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  als Rechenvorschrift gegeben ist, erhält man die Definitionsmenge Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation , indem man von Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  diejenigen Elemente ausschließt, für die Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  nicht definiert ist. Siehe auch Abschnitt „Partielle Funktionen“.

Mengentheoretische Definition

Mengentheoretisch ist eine Funktion eine spezielle Relation:

    Eine Funktion von der Menge Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  in die Menge Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  ist eine Menge Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation , die die folgenden Eigenschaften hat:
    • Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  ist eine Teilmenge des kartesischen Produkts Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  von Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  und Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation , d. h., Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  ist eine Relation zwischen Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  und Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation .
    • Für jedes Element Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  aus Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  existiert mindestens ein Element Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  in Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation , sodass das geordnete Paar Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  Element der Relation Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  ist. Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  ist also linkstotal.
    • Zu jedem Element Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  von Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  gibt es höchstens ein Element Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  von Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation , sodass das Paar Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  in Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  liegt. Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  ist damit rechtseindeutig oder funktional.

Die letzten beiden Eigenschaften lassen sich auch wie folgt zusammenfassen:

    • Zu jedem Element Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  von Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  gibt es genau ein Element Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  von Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation , sodass das Paar Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  Element der Relation Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  ist.

Manchmal möchte man alle möglichen Funktionen von beliebigen Mengen Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  zu beliebigen Mengen Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  in einer Klasse zusammenfassen. Um dann Aussagen über etwa Surjektivität zu treffen, muss der Kontext, also die Information, um welche Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  und Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  es sich handelt, von den Objekten selbst mitgebracht werden. Der jeweilige Definitionsbereich lässt sich aus den Graphen rekonstruieren, der Zielbereich nicht. Eine minimale Kodierung wäre dann:

    Ein Paar Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation , bestehend aus einer Menge Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  und einer Menge von Paaren Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  mit einer weiteren Menge Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation , heißt Funktion von der Menge Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  nach Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation , wenn gilt: Zu jedem Element Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  von Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  gibt es genau ein Element Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  von Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  (geschrieben Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation ), sodass das Paar Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  Element von Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  ist.

Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  wird dann auch der Graph der Funktion Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  genannt. Die Definitionsmenge Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  der Funktion ist dabei durch ihren Graphen eindeutig bestimmt und besteht aus den ersten Komponenten aller Elemente des Graphen. Stimmen zwei Funktionen in ihren Graphen überein, so sagt man auch, sie seien im Wesentlichen gleich. Insbesondere ist jede Funktion Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  im Wesentlichen gleich mit der surjektiven Funktion Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  mit der Bildmenge Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation .

Findet man die Asymmetrie unschön, dass der Zielbereich angegeben wird, der Quellbereich aber nicht, definiert man die Objekte der Klasse als Tripel Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation .

Notation

Schreibweisen

Eine Zuordnung kann unter anderem in einer der folgenden Formen beschrieben werden:

  • Funktionsgleichung mit Definitionsmenge
      Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation 
  • Eindeutige Zuordnungsvorschrift (englisch: maplet) mit Definitionsmenge
      Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation 
  • Eindeutige Zuordnungsvorschrift mit Definitions- und Zielmenge
      Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  oder äquivalent Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation 
      Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation 
  • Wertetabelle (für endliche, aber auch abzählbar unendliche Definitionsmengen)
    Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  1 2 3 4 5 6 7
    Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  1 4 9 16 25 36 49
  • Relation, insbesondere auch als beschrieben oder aufgezählt dargestellte Menge
      Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation 
  • Ergebnis von Verknüpfungen und Operationen (zum Beispiel Komposition, Bildung der Umkehrfunktion, Ableitung u. Ä.), die auf andere Funktionen angewendet werden
      Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation 

Sprechweisen

Für die Zuordnung eines Funktionswertes Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  zu einem Argument Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  gibt es eine Reihe verschiedener Sprech- oder ausführlicher Schreibweisen, die alle mehr oder weniger gleichwertig sind und vor allem in Abhängigkeit von dem, was vordergründig ausgedrückt werden soll, vom jeweiligen Kontext, der benutzten Symbolik und auch vom Geschmack des Sprechers (Schreibers) gewählt werden. Hier einige Beispiele:

    Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  wird abgebildet auf Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  von Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation .
    Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  von Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  wird Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  eindeutig zugeordnet (vornehmlich, wenn das Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation -Symbol in der Symbolik steht).
    Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  gleich Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  von Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  (vornehmlich, wenn ein Gleichheitszeichen in der Symbolik steht).
    Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  ist das Bild von Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  unter der Abbildung Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation .

Davon zu unterscheiden ist die Sprech- und Schreibweise: „Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  ist eine Funktion von Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation “, die vor allem in der Physik sehr nahestehenden Bereichen der Mathematik auftaucht. Sie ist die ältere und ursprüngliche Sprech- und Schreibweise und beschreibt die Abhängigkeit einer Variablen Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  von einer anderen Variablen Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation , im Gegensatz dazu, dass mit Hilfe der Variablen Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  und Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  (stellvertretend) die Zuordnung bestimmter Elemente von Mengen beschrieben wird. Die „physikalische“ Sprechweise stammt von dem Vorgehen, zunächst zwei veränderlichen Größen (der physikalischen Realität) Symbole, nämlich die Variablen Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  und Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation , zuzuordnen und danach deren Abhängigkeit festzustellen. Steht beispielsweise Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  für die Raumtemperatur und Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  für die Zeit, so wird man feststellen können, dass sich die Raumtemperatur in Abhängigkeit von der Zeit ändert und somit „die Raumtemperatur eine Funktion der Zeit ist“ oder stellvertretend „Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  eine Funktion von Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  ist.“

Statt Definitionsmenge Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  wird auch Definitionsbereich, Urbildmenge oder schlicht Urbild gesagt. Die Elemente von Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  heißen Funktionsargumente, Funktionsstellen oder Urbilder, salopp auch Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation -Werte. Die Elemente der Zielmenge Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  heißen Zielwerte oder Zielelemente, salopp auch Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation -Werte. Diejenigen Elemente von Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation , die tatsächlich auch als Bild eines Arguments auftreten, heißen Funktionswerte, Bildelemente oder schlicht Bilder. Sie bilden die Wertemenge oder den Wertebereich, der oft nur eine echte Teilmenge von Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  ist.

Darstellung

Eine Funktion Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation , kann man visualisieren, indem man ihren Graphen in ein (zweidimensionales) Koordinatensystem zeichnet. Der Funktionsgraph einer Funktion Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  kann mathematisch definiert werden als die Menge aller Elementepaare Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation , für die Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  ist. Der Graph einer stetigen Funktion auf einem zusammenhängenden Intervall bildet eine zusammenhängende Kurve (genauer: Die Menge der Punkte der Kurve, aufgefasst als Unterraum des topologischen Raumes Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  ist zusammenhängend).

Analog kann man Funktionen Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  und Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  visualisieren, indem man sie in ein dreidimensionales Koordinatensystem zeichnet. Ist Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  stetig, so ergibt sich eine Kurve (die auch Ecken haben kann), die sich durch das Koordinatensystem „schlängelt“. Ist Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  stetig, so ergibt sich eine Fläche als Bild, typischerweise in Form einer „Gebirgslandschaft“.

Computerprogramme zur Darstellung von Funktionen heißen Funktionenplotter. Funktionsprogramme gehören auch zum Funktionsumfang von Computeralgebrasystemen (CAS), matrizenfähigen Programmierumgebungen wie MATLAB, Scilab, GNU Octave und anderen Systemen. Die wesentlichen Fähigkeiten eines Funktionenplotters sind auch auf einem graphikfähigen Taschenrechner verfügbar. Es gibt auch Web-gestützte Angebote, die nur einen aktuellen Browser benötigen.

Grundeigenschaften

Bild und Urbild

Das Bild eines Elements Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  der Definitionsmenge ist einfach der Funktionswert Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation . Das Bild einer Funktion ist die Menge der Bilder aller Elemente der Definitionsmenge Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation , also

    Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation .

Das Bild einer Funktion ist folglich eine Teilmenge der Zielmenge und wird Bild- oder Wertemenge genannt. Ist allgemeiner Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  eine Teilmenge von Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation , dann ist

    Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation 

das Bild von Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  unter der Funktion Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation .

Das Urbild eines Elements Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  der Zielmenge Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  ist die Menge aller Elemente der Definitionsmenge, deren Bild Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  ist. Es ist

    Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation ,

(Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  ist im Allgemeinen keine eindeutige Funktion, sondern eine Multifunktion, zur Schreibweise Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  siehe dort sowie bei Relation (Mathematik)#Relationen und Funktionen und Korrespondenz (Mathematik)).

Oft werden diese Fasern einfach mit Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  bezeichnet, was aber im Fall (eindeutig) umkehrbarer Funktionen einerseits x, andererseits {x} bezeichnet.

Das Urbild einer Teilmenge Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  der Zielmenge ist die Menge aller Elemente der Definitionsmenge, deren Bild Element dieser Teilmenge ist:

    Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation 

Injektivität, Surjektivität, Bijektivität

  • Eine Funktion ist injektiv, wenn jedes Element der Zielmenge höchstens ein Urbild hat – d. h., wenn gilt: Aus Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  folgt Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation 
  • Sie ist surjektiv, wenn jedes Element der Zielmenge mindestens ein Urbild hat – d. h., wenn gilt: Zu jedem Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  gibt es ein Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation , sodass Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation 
  • Sie ist bijektiv, wenn sie injektiv und surjektiv ist, wenn also jedes Element der Zielmenge genau ein Urbild hat.

Stelligkeit

Eine Funktion Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation , deren Definitionsmenge Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  eine Produktmenge Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  ist, heißt oft zweistellig. Den Wert von Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation , der bei Anwendung von Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  auf das Paar Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  erhalten wird, schreibt man (unter Weglassung eines Klammernpaares) als Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation .

Analoges gilt für höhere Stelligkeiten. Eine Funktion Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  bezeichnet man üblicherweise als dreistellig. Eine Funktion, deren Definitionsmenge keine Produktmenge ist (oder bei der die innere Struktur der Definitionsmenge keine Rolle spielt), bezeichnet man als einstellig. Unter einer nullstelligen Funktion versteht man eine Funktion, deren Definitionsmenge das leere Produkt Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  ist, bei einem beliebigen Funktionswert. Daher können nullstellige Funktionen als Konstanten aufgefasst werden, was bei algebraischen Strukturen (wie auch bei heterogenen Algebren) Anwendung findet.

Statt nullstellig, einstellig, zweistellig, dreistellig sagt man auch oft unär, binär, ternär; Stelligkeit wird daher auch als „Arität“ (englisch: arity) bezeichnet.

Menge der Funktionen

Mit Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  oder Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  wird die Menge aller Abbildungen von Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  nach Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  bezeichnet:

    Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation 

Für die Mächtigkeit gilt:

    Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation 

Operationen

Einschränkung

Die Einschränkung einer Funktion Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  auf eine Teilmenge Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  der Definitionsmenge Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  ist die Funktion Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation , deren Graph durch

    Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation 

gegeben ist.

Umkehrfunktion

Zu jeder bijektiven Funktion Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  gibt es eine Umkehrfunktion

    Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation ,

sodass Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  das eindeutig bestimmte Element Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  ist, für das Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  gilt. Die Umkehrfunktion erfüllt damit für alle Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation 

    Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation .

Bijektive Funktionen werden daher auch als eindeutig umkehrbare Funktionen bezeichnet.

Verkettung

Zwei Funktionen Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  und Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation , bei denen der Wertebereich der ersten Funktion mit dem Definitionsbereich der zweiten Funktion übereinstimmt (oder als Teilmenge enthalten ist), können verkettet werden. Die Verkettung oder Hintereinanderausführung dieser beiden Funktionen ist dann eine neue Funktion, die durch

    Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation 

gegeben ist. In dieser Notation steht meist die zuerst angewandte Abbildung rechts, das heißt, bei Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  wird zuerst die Funktion Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  angewandt und dann die Funktion Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  („g nach f“). Gelegentlich wird in der Literatur allerdings auch die umgekehrte Reihung verwendet und Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  geschrieben („g vor f“).

Verknüpfung

Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation 
Eine zweistellige Verknüpfung ist eine Abbildung, die jedem Paar von Argumenten Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  und Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  das mit Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  bezeichnete „Rechen“-Ergebnis zuordnet

Ist auf der Zielmenge Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  eine innere zweistellige Verknüpfung Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  gegeben, so lässt sich auch für Funktionen Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  eine innere zweistellige Verknüpfung definieren:

    Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation .

Beispiele hierfür sind die punktweise Addition und Multiplikation von Funktionen. Weiter lässt sich mit Hilfe einer äußeren zweistelligen Verknüpfung der Form Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  auch die Verknüpfung einer Funktion mit einem Element aus Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  definieren:

    Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation 

Beispiel hierfür ist die punktweise Multiplikation einer Funktion mit einem Skalar. Analog lässt sich so auch eine äußere Verknüpfung der Form Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  definieren. Sind Verknüpfungen der gleichen Art sowohl auf der Definitionsmenge als auch auf der Zielmenge gegeben, dann heißt eine Funktion verträglich mit diesen Verknüpfungen, wenn sich die Bilder bezüglich der einen Verknüpfung genauso verhalten wie die Urbilder bezüglich der anderen Verknüpfung.

Weitere Eigenschaften

Algebraische Eigenschaften

  • Eine Funktion ist idempotent, wenn Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  – d. h., wenn Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  für alle Elemente Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  der Definitionsmenge gilt.
  • Sie ist eine Involution, wenn Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  – d. h., wenn Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  für alle Elemente Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  der Definitionsmenge gilt.
    • Die Identität Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  erfüllt natürlich diese Bedingung, wird aber in seltenen Fällen dennoch nicht als Involution angesehen.
  • Ein Fixpunkt ist ein Element Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  der Definitionsmenge von Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation , für das Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  gilt.

Analytische Eigenschaften

Spezielle Funktionen

Funktionale

Vor allem in der Funktionalanalysis finden Funktionale große Anwendung. Als Funktional bezeichnet man eine Funktion, deren Definitionsmenge als Teilmenge in einem Vektorraum Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  enthalten ist, während ihre Zielmenge in dem zugehörigen Skalarkörper liegt.

Sei Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  ein Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation -Vektorraum mit Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation . Ein Funktional Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  ist eine Abbildung Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  Funktionale können somit als Argumente selbst Funktionen haben.

Ein lineares Funktional auf dem Vektorraum Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation , der Funktionen auf der reellen Achse, ist bspw. das Auswertungsfunktional an der Stelle Null

    Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation 

Dieses Funktional heißt Delta-Distribution oder Dirac-Delta.

Ein anderes Beispiel ist das Funktional

    Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation ,

das jeder quadratintegrierbaren Funktion Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  den Wert Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  zuordnet.

Verwendung

Ein fundamentales Konzept in der Mathematik stellen Strukturen dar, die dadurch entstehen, dass Mengen in Verbindung mit dazugehörigen Abbildungen gesehen werden. Derartige Strukturen bilden die Grundlage praktisch aller mathematischen Disziplinen, sobald sie über elementare Mengenlehre, kombinatorische Probleme oder grundlegende mathematisch-philosophische Fragestellungen hinausgehen.

Mengen können beispielsweise durch sogenannte Verknüpfungen strukturiert werden. Der wichtigste Spezialfall ist die innere zweistellige Verknüpfung, dabei handelt es sich um eine Abbildung der Form Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation . Beispiele für innere zweistellige Verknüpfungen sind Rechenoperationen wie die Addition oder Multiplikation auf Zahlenmengen. Dementsprechend wird das Bild Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  eines Paares Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  unter einer Verknüpfung Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  üblicherweise in der Form Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  geschrieben.

Weitere wichtige Beispiele solcher Strukturen sind algebraische, geometrische und topologische Strukturen, wie beispielsweise Skalarprodukte, Normen und Metriken.

Verallgemeinerungen

Multifunktionen

Eine Multifunktion (auch mehrwertige Funktion oder Korrespondenz genannt) ist eine linkstotale Relation. Das heißt, die Elemente der Definitionsmenge Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  können auf mehrere Elemente der Zielmenge Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  abgebildet werden. Man schreibt auch Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation .

Wenn Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  eine Menge ist, dann kann man jede Multifunktion Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  auch als eine Funktion Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  darstellen, die in die Potenzmenge von Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  geht:

    Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation 

Im Fall Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  stellt eine mehrwertige Funktion Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  eine Transitionsrelation dar, und Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  ist die zugehörige Transitionsfunktion.

Die Verkettung von Multifunktionen lässt sich genauso definieren wie für (eindeutige) Funktionen, mengentheoretisch ist dies äquivalent einer Verkettung zweier zweistelliger Relationen.

Umkehrungen von Funktionen als Multifunktionen

Ein Beispiel für Multifunktionen sind die Umkehrfunktionen (Umkehrungen) von nicht injektiven Funktionen. Wenn Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  surjektiv ist, gilt automatisch: Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  ist eine Multifunktion. Die Darstellung der Umkehrfunktion in die Potenzmenge von Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  liefert mit Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  die Fasern von Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  (siehe oben).

Die Verkettung einer Funktion mit ihrer (im Allgemeinen nicht eindeutigen) Umkehrung in der Form Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  ist eine Äquivalenzrelation, die durch Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  induzierte Äquivalenzrelation. Zwei Elemente aus dem Definitionsbereich sind genau dann äquivalent, wenn sie denselben Funktionswert haben.

Partielle Funktionen

Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation 
Die partielle Funktion und ihre Untermenge, die Funktion, als spezielle Relationen

Wohl zu unterscheiden vom Begriff der Funktion ist der Begriff der partiellen Funktion, man spricht auch von einer „nicht überall definierten Funktion“ oder „funktionalen Relation“. Hier darf es Elemente der Quellmenge (Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation -Werte) geben, denen kein Wert der Zielmenge (kein Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation -Wert) zugeordnet ist. Hier ist dann die Nennung der Quellmenge in der obigen Tripelschreibweise tatsächlich notwendig. Allerdings darf es auch dort für einen Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation -Wert nicht mehr als einen Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation -Wert geben. Um partielle Funktionen von Funktionen zu unterscheiden, bezeichnet man Letztere auch als totale oder überall definierte Funktionen.

Die Menge Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  der partiellen Abbildungen von Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  nach Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  ist die Vereinigung der totalen Abbildungen von Teilmengen von Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  nach Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation :

    Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation 

Sind die Mengen endlich, so gilt für ihre Kardinalzahlen

    Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation ,

schließlich kann man jede partielle Abbildung auf D umkehrbar eindeutig zu einer totalen Abbildung fortsetzen, indem man einen beliebigen festen Funktionswert Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  festschreibt, der nicht in Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  enthalten ist; und diese Operation stellt eine bijektive Abbildung auf Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  dar.

Jede partielle Funktion Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  ist im Wesentlichen gleich mit der (totalen) Funktion Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  mit der Urbildmenge Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation .

Funktionen mit Werten in einer echten Klasse

Häufig liegen die Werte einer Funktion nicht in einer Zielmenge, sondern lediglich in einer echten Klasse, beispielsweise sind Mengenfolgen „Funktionen“ mit Definitionsmenge Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  und Werten in der Allklasse. Um die mengentheoretischen Probleme, die sich daraus ergeben, zu vermeiden, betrachtet man nur noch den Graph der entsprechenden Funktion, genauer: Ein funktionsartiger Graph ist eine Menge Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  von Paaren Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation , sodass keine zwei Paare im ersten Eintrag übereinstimmen:

    Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation 

Definitions- und Wertemenge sind tatsächlich Mengen, aber es ist nicht nötig, sich von vornherein auf eine Zielmenge festzulegen, solange die Funktionen im Wesentlichen gleich sind.

Bei partiellen Funktionen gilt Gleiches für den Ziel- und Quellbereich. Beide können einzeln oder zusammen echte Klassen sein; mengentheoretische Probleme entstehen nicht, solange der Graph eine Menge bleibt.

Symbolik

Für Funktionen gibt es etliche symbolische Schreibweisen, die jeweils einige spezielle Eigenschaften der Funktion ausdrücken. Im Folgenden werden einige wichtige genannt.

Symbol Erklärung
Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  Funktion von Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  nach Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation 
Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation 

Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation 

Funktion, die Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  auf Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  abbildet; statt Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  kann auch ein Term o. Ä. stehen
Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation 

Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation 

Funktion, die Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  auf Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  abbildet; statt Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  kann auch eine Formel o. Ä. stehen (mengentheoretische Schreibweise)
Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  Funktion, die Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  auf Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  abbildet, die die elementweise Zuordnung mit Beschreibung der Funktionssymbolik (statt Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  stehen oft Dinge wie Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  u. Ä.) und der Formel o. Ä. (an der Stelle von Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation ) zur Berechnung des Bildes angibt
Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  Ausführlichste Notation, die alle beteiligten Mengen und die elementweise Zuordnung mit Beschreibung der Funktionssymbolik und der Formel o. Ä. zur Berechnung des Bildes angibt
Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  surjektive Funktion (Surjektion) von Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  nach Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation 
Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  injektive Funktion (Injektion) von Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  nach Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation 

Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation 
Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation 
Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation 

bijektive Funktion (Bijektion) von Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  nach Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation 
Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  Inklusionsabbildung, natürliche Inklusion, natürliche Einbettung von Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  in Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation 
(Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  ist Untermenge von Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation , und die Funktion bildet jedes Element von Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  auf sich ab)

Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation 
Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation 

Identität, identische Abbildung auf A oder von Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  nach Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  (die Funktion bildet jedes Element auf sich ab)

Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation 
Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation 

Isomorphismus von Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  nach Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation 
Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation 
Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation 
partielle Funktion (s. o.) von Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  nach Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation 
Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  mehrwertige Funktion, Multifunktion, Korrespondenz (s. o.) von Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  nach Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation 
Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation 
(bzw. Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  …)
Menge der Funktionen (bzw. partiellen Funktionen), … von Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation  nach Mathematik Funktion: Begriffsgeschichte, Definition, Notation 

Die Symbole können auch, wo sinnvoll, miteinander kombiniert werden.

Literatur

  • Heinz-Dieter Ebbinghaus: Einführung in die Mengenlehre. 4. Auflage. Spektrum, Akademischer Verlag, Heidelberg u. a. 2003, ISBN 3-8274-1411-3.
  • Paul R. Halmos: Naive Mengenlehre (= Moderne Mathematik in elementarer Darstellung. Bd. 6). Übersetzt von Manfred Armbrust und Fritz Ostermann. 5. Auflage. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1994, ISBN 3-525-40527-8.
  • Arnold Oberschelp: Allgemeine Mengenlehre. BI-Wissenschafts-Verlag, Mannheim u. a. 1994, ISBN 3-411-17271-1.
  • Adolf P. Youschkevitch: The Concept of Function up to the Middle of the 19th Century. In: Archive of the History of Exact Sciences. 16 Springer Verlag, Berlin 1976.
Wiktionary: Funktion – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Funktionen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise und Anmerkungen

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