Stefka Kostadinowa: Bulgarische Hochspringerin

Stefka Kostadinowa (bulgarisch Стефка Костадинова, englische Transkription Stefka Kostadinova; * 25.

März">25. März 1965 in Plowdiw) ist eine ehemalige bulgarische Hochspringerin. Kostadinowa wurde 1996 Olympiasiegerin. Seit dem 30. August 1987 hält sie mit 2,09 m den Hochsprung-Weltrekord.

Stefka Kostadinowa Stefka Kostadinowa: Leben und Karriere, Weltrekordentwicklung, Auszeichnungen

Stefka Kostadinowa: Leben und Karriere, Weltrekordentwicklung, Auszeichnungen
Stefka Kostadinowa (2012)

Nation BulgarienStefka Kostadinowa: Leben und Karriere, Weltrekordentwicklung, Auszeichnungen Bulgarien
Geburtstag 25. März 1965
Geburtsort Plowdiw
Größe 180 cm
Gewicht 60 kg
Karriere
Disziplin Hochsprung
Bestleistung 2,09 m Stefka Kostadinowa: Leben und Karriere, Weltrekordentwicklung, Auszeichnungen Freiluft
2,06 m Stefka Kostadinowa: Leben und Karriere, Weltrekordentwicklung, Auszeichnungen Halle
Verein Trakia Plowdiw
Status zurückgetreten
Medaillenspiegel
Olympische Spiele 1 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Weltmeisterschaften 2 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Europameisterschaften 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Hallenweltmeisterschaften 4 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Hallenweltspiele 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Halleneuropameisterschaften 4 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Goodwill Games 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Olympische Ringe Olympische Spiele
Silber Seoul 1988 2,01 m
Gold Atlanta 1996 2,05 m
Logo der World Athletics Weltmeisterschaften
Gold Rom 1987 2,09 m
Gold Göteborg 1995 2,01 m
Logo der EAA Europameisterschaften
Gold Stuttgart 1986 2,00 m
Logo der World Athletics Hallenweltmeisterschaften
Gold Indianapolis 1987 2,05 m
Gold Budapest 1989 2,02 m
Gold Toronto 1993 2,02 m
Gold Paris 1997 2,02 m
Leichtathletik-Hallenweltspiele
Gold Paris 1985 1,97 m
Logo der EAA Halleneuropameisterschaften
Gold Piräus 1985 1,97 m
Gold Liévin 1987 1,97 m
Gold Budapest 1988 2,04 m
Silber Genua 1992 2,02 m
Gold Paris 1994 1,98 m
Logo der Good Will Games Goodwill Games
Gold Moskau 1986 2,03 m

Leben und Karriere

Ursprünglich hatte Stefka Kostadinowa Basketballspielerin werden wollen, wechselte aber dann zur Leichtathletik, wo es weniger Konkurrenz gab. Sie begann mit regelmäßigem Training bei Dobri Iwanow und E. Todorow an der Kinder- und Jugendsportschule in ihrer Heimatstadt Plowdiw und zählte die deutsche Hochspringerin und zweimalige Olympiasiegerin Ulrike Meyfarth zu ihren Vorbildern. Im Alter von 15 Jahren übersprang sie 1,84 Meter.

Die 2-Meter-Marke überquerte Kostadinowa erstmals im Jahr 1984. Daraufhin entwickelte sie sich zur dominierenden Hochspringerin. 1986 egalisierte Kostadinowa zunächst mit 2,07 m den zwei Jahre alten Weltrekord ihrer Landsfrau Ljudmila Andonowa. Sechs Tage später verbesserte sie ihn um einen Zentimeter. Im gleichen Jahr holte sie den Titel bei den Europameisterschaften in Stuttgart. Ihre sportliche Entwicklung krönte sie bei den Weltmeisterschaften 1987 in Rom. Mit der Weltrekordhöhe von 2,09 m wurde sie Titelträgerin. Sie gewann in den 1980er Jahren 34 Hochsprungkonkurrenzen in Folge und nach einer Niederlage gegen Heike Redetzky (später Henkel) folgte eine weitere Siegesserie mit 19 Erfolgen. Ab 1989/90 konnte Kostadinowa nach einer schweren Knieverletzung, einem Fußbruch und folgenden Operationen nicht mehr an frühere Erfolge anknüpfen, woraufhin sie von Heike Henkel als dominierende Hochspringerin abgelöst wurde. Ursprünglich hatte sie geplant, den Weltrekord im Hochsprung im Stile von Serhij Bubka auf 2,15 m zu steigern. Heftige Kritik brachte ihr zur Zeit des Sozialismus in Bulgarien ihr ausgeprägter Geschäftssinn ein, da sie nicht an Meetings teilnahm, wenn ihr das Antrittsgeld als zu gering erschien.

Kostadinowas olympische Karriere verlief anfangs enttäuschender. 1984 durfte sie wegen des Boykotts der Spiele in Los Angeles durch die Ostblockstaaten nicht teilnehmen. Bei den Spielen 1988 in Seoul und 1992 in Barcelona blieb sie unter ihrer Form und belegte nur einen zweiten und einen fünften Rang. Danach unterbrach Kostadinowa ihre Karriere für die Geburt ihres Kindes.

1995 kehrte sie jedoch in die internationale Leichtathletikszene zurück und knüpfte an ihre alten Erfolge an. Bei den Weltmeisterschaften in Göteborg sicherte sie sich den Titel vor der Deutschen Alina Astafei und der Ukrainerin Inha Babakowa. Kostadinowa hielt ihre gute Form und gewann bei den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta mit 2,05 m erstmals die olympische Goldmedaille.

Im Folgejahr errang sie ihren fünften Titel bei den Hallenweltmeisterschaften in Paris. Im Sommer 1997 verletzte sie sich am linken Fuß. Nach zwei Operationen beendete sie ihre aktive Laufbahn im Jahr 1998. Insgesamt gelang es ihr 197-mal erfolgreich über 2,00 Meter zu springen, so oft wie keine andere Hochspringerin. Viermal gewann sie die Wahl zum Sportler des Jahres in ihrem Heimatland, so oft wie kein anderer bulgarischer Athlet.

Bei einer Körpergröße von 1,80 m betrug Kostadinowas Wettkampfgewicht 60 kg. Sie trat für ihren Heimatverein Trakia Plowdiw an und wurde später von Nikolai Petrow trainiert, den sie 1989 heiratete. Kostadinowa zeichnete sich vor allem durch ihre Anlaufschnelligkeit (100-Meter-Bestzeit: 11,68 s) aus. Probleme hatte sie bei Wettkämpfen unter regnerischen Bedingungen, nachdem sie sich zu Anfang ihrer Karriere auf nassem Untergrund verletzt hatte.

Am 11. November 2005 wurde Stefka Kostadinowa zur Präsidentin des Bulgarischen Olympischen Komitees gewählt. Zuvor hatte sie noch zu ihrer aktiven Zeit als Hochspringerin damit begonnen, Sportveranstaltungen für Waisenkinder in ihrer Heimat zu organisieren.

Im Oktober 2012 wurde Kostadinowa in die IAAF Hall of Fame aufgenommen.

Weltrekordentwicklung

  • 2,07 m, 25. Mai 1986, Sofia
      Einstellung des Weltrekords von Ljudmilla Andonowa
  • 2,08 m, 31. Mai 1986, Sofia
  • 2,09 m, 30. August 1987, Rom

Auszeichnungen

  • Bulgariens Sportlerin des Jahres: 1985, 1987, 1995, 1996
  • 2012: Aufnahme in die IAAF Hall of Fame

Einzelnachweise

Tags:

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