Oscarverleihung 2006: 78. Verleihung der Academy Awards

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Die Oscarverleihung 2006 fand am 5. März 2006 im Kodak Theatre in Los Angeles statt. Es waren die 78th Annual Academy Awards. Im Jahr der Auszeichnung werden immer Filme des vorherigen Jahres ausgezeichnet, in diesem Fall also die Filme des Jahres 2005.

Die erfolgreichsten Filme
(mindestens zwei Nominierungen)
hervorgehoben = meiste Auszeichnungen
N = Nominierung; A = Auszeichnung
Film N A
Brokeback Mountain 8 3
Die Geisha 6 3
Good Night, and Good Luck 6 0
L.A. Crash 6 3
Capote 5 1
München 5 0
Walk the Line 5 1
Der ewige Gärtner 4 1
King Kong 4 3
Stolz und Vorurteil 4 0
Die Chroniken von Narnia: Der König von Narnia 3 1
Das Comeback 3 0
Krieg der Welten 3 0
A History of Violence 2 0
Hustle & Flow 2 1
Kaltes Land 2 0
Lady Henderson präsentiert 2 0
Syriana 2 1
Transamerica 2 0

Zusammenfassung

Als Gewinner standen zuvor bereits der US-amerikanische Regisseur Robert Altman und der Visual-Effects-Experte Gary Demos fest. Altman war sieben Mal erfolglos für einen regulären Academy Award nominiert und wurde in diesem Jahr für sein kreatives Schaffen mit dem Ehrenoscar gewürdigt. Gary Demos ist zweifacher Gewinner des Scientific and Technical Awards sowie Gewinner eines Technical Achievement Awards und wurde mit dem Gordon E. Sawyer Award ausgezeichnet.

Nach der Bekanntgabe der Nominierungen am 31. Januar 2006 durch Sid Ganis, dem Präsidenten der Academy, und der Schauspielerin Mira Sorvino, galt Ang Lees Drama Brokeback Mountain mit acht Nominierungen als der große Favorit für die 78. Oscar-Verleihung. Der Independent-Film um die Liebesgeschichte zweier schwuler Cowboys war bereits im Vorfeld mit dem Golden Globe Award und dem British Academy Film Award (BAFTA Award) prämiert worden. In der Oscarnacht konnte Brokeback Mountain seinem Favoritenstatus jedoch nicht gerecht werden. Zwar gewann der Film drei Academy Awards in den Kategorien beste Regie, beste Filmmusik und bestes adaptiertes Drehbuch, verlor die Trophäe für den besten Film aber an Paul HaggisEnsemblefilm L.A. Crash, der auch in den Kategorien Bestes Original-Drehbuch und Bester Schnitt prämiert wurde. Dies ist das schlechteste Ergebnis seit 1976, als John G. Avildsens Boxer-Drama Rocky bei zehn Nominierungen ebenfalls als Bester Film des Jahres nur drei Siege einheimsen konnte. Ebenso auf je drei gewonnene Preise kamen Peter Jacksons Abenteuerfilm King Kong und Rob Marshalls Roman-Adaption Die Geisha, die hauptsächlich in den technischen Kategorien punkten konnten. In den Darstellerkategorien konnten sich mit Philip Seymour Hoffman (Capote), Reese Witherspoon (Walk the Line), George Clooney (Syriana) und Rachel Weisz (Der ewige Gärtner) genau die Schauspieler durchsetzen, die bereits im Vorfeld als Favoriten gehandelt worden waren und bei anderen wichtigen Filmpreisen, wie dem Golden Globe oder BAFTA Award, größtenteils ebenfalls triumphiert hatten.

Verlierer des Abends waren George Clooneys hochgelobtes Politdrama Good Night, and Good Luck und Steven Spielbergs kontrovers aufgenommene Produktion München, die sich trotz sechs bzw. fünf Nominierungen (darunter in den Kategorien Bester Film und Regie) nicht gegen die Konkurrenz durchsetzen konnten. Der Österreicher Hubert Sauper, der mit Darwin’s Nightmare für den besten Dokumentarfilm nominiert war, musste den Preis dem französischen Beitrag Die Reise der Pinguine überlassen. Auch den deutschen Kandidaten war bei den 78. Academy Awards kein Erfolg beschieden. Ulrike Grote konnte für ihren Kurzfilm Ausreißer, der ihr 2005 einen Studenten-Oscar eingebracht hatte, keinen Preis entgegennehmen. Marc Rothemunds vielfach preisgekröntes Drama Sophie Scholl – Die letzten Tage musste sich, als beste Auslandsproduktion nominiert, dem südafrikanischen Drama Tsotsi geschlagen geben. Für Südafrika war es der erste Sieg in dieser Kategorie. Auch der Deutsche Michael Ohoven, als einer der Produzenten von Capote nominiert, wurde bei der Preisvergabe nicht berücksichtigt. Als bester Animationsfilm wurde Wallace & Gromit – Auf der Jagd nach dem Riesenkaninchen ausgezeichnet. Seine Plastilin-Protagonisten, ein schrulliger Erfinder und sein cleverer Hund, der seinem Herrchen bei Bedarf stets aus der Patsche hilft, waren bereits durch Wallace & Gromit – Alles Käse sowie die 1993 bzw. 1996 mit Oscars prämierten animierten Kurzfilme Wallace & Gromit – Die Techno-Hose und Wallace & Gromit – Unter Schafen bekannt geworden.

Der Regisseur der Verleihung, Louis J. Horvitz, wurde für seine Regiearbeit bei dieser Verleihung am 27. August 2006 mit einem Emmy in der Kategorie „Regie für eine Varieté-, Musik- oder Comedysendung“ ausgezeichnet.

Moderation

Wie bereits im Jahr 2005 war der Moderator der Verleihung ein Neuling. Moderiert wurde sie diesmal vom 44-jährigen Late Night Talker Jon Stewart. Zu Beginn der Verleihung wurde ein so genannter Einspieler gezeigt, in dem einige der früheren Moderatoren (Billy Crystal, Chris Rock, Whoopi Goldberg, David Letterman und Mel Gibson) eine erneute Moderation ablehnten. Weiterhin waren in diesem Kurzfilm auch Halle Berry sowie George Clooney zu sehen.

Musikalischer Leiter

Als musikalischer Leiter und somit auch als Dirigent des Orchesters fungierte in diesem Jahr der Komponist Bill Conti, der damit zum 18. Mal das Academy Awards Orchestra leitete. Conti selbst erhielt bisher einen Oscar in der Kategorie Original Score für „The Right Stuff“ und zwei weitere Nominierungen in der Kategorie Original Song (Gonna Fly Now und „For Your Eyes Only“).

Live-Performances

Einspieler

Im Laufe der Oscarverleihung wurden mehrere Filme eingespielt, die auf verschiedene Aspekte der Filmgeschichte eingingen. Präsentiert wurden diese von:

Den Filmbeitrag zur Erinnerung an die verstorbenen Filmschaffenden des vorherigen Jahres (In Memoriam) präsentierte George Clooney.

Gewinner und Nominierte

Bester Film

präsentiert von Jack Nicholson

L.A. Crash (Crash)Paul Haggis, Cathy Schulman

Beste Regie

präsentiert von Tom Hanks

Ang LeeBrokeback Mountain

Bester Hauptdarsteller

präsentiert von Hilary Swank

Philip Seymour HoffmanCapote

Beste Hauptdarstellerin

präsentiert von Jamie Foxx

Reese WitherspoonWalk the Line

Bester Nebendarsteller

präsentiert von Nicole Kidman

George ClooneySyriana

Beste Nebendarstellerin

Oscarverleihung 2006: Zusammenfassung, Moderation, Musikalischer Leiter 
Rachel Weisz

präsentiert von Morgan Freeman

Rachel WeiszDer ewige Gärtner (The Constant Gardener)

Bestes adaptiertes Drehbuch

präsentiert von Dustin Hoffman

Larry McMurtry, Diana OssanaBrokeback Mountain

Bestes Original-Drehbuch

präsentiert von Uma Thurman

Paul Haggis, Robert MorescoL.A. Crash (Crash)

Beste Kamera

präsentiert von John Travolta

Dion BeebeDie Geisha (Memoirs of a Geisha)

Bestes Szenenbild

präsentiert von Sandra Bullock und Keanu Reeves

John MyhreDie Geisha (Memoirs of a Geisha)

Bestes Kostüm-Design

präsentiert von Jennifer Aniston

Colleen AtwoodDie Geisha (Memoirs of a Geisha)

Bestes Make-up

präsentiert von Steve Carell und Will Ferrell

Howard Berger, Tami LaneDie Chroniken von Narnia: Der König von Narnia (The Chronicles of Narnia: The Lion, the Witch and the Wardrobe)

Beste Filmmusik (Original Score)

präsentiert von Salma Hayek

Gustavo SantaolallaBrokeback Mountain

Bester Song (Original Song)

präsentiert von Queen Latifah

It’s Hard out Here for a Pimp aus Hustle & FlowPaul Beauregard, Cedric Coleman, Jordan Houston

Die einzelnen Auftritte wurden von Naomi Watts, Jennifer Lopez und Chris „Ludacris“ Bridges angekündigt.

Bester Schnitt

präsentiert von Zhang Ziyi

Hughes WinborneL.A. Crash (Crash)

Beste Tonmischung

präsentiert von Jessica Alba und Eric Bana

Christopher Boyes, Michael Hedges, Hammond Peek, Michael SemanickKing Kong

Bester Tonschnitt

präsentiert von Jennifer Garner

Mike Hopkins, Ethan Van der RynKing Kong

Beste visuelle Effekte

präsentiert von Ben Stiller

Joe Letteri, Christian Rivers, Richard Taylor, Brian Van’t HulKing Kong

Bester Animationsfilm

präsentiert von Reese Witherspoon

Wallace & Gromit – Auf der Jagd nach dem Riesenkaninchen (Wallace & Gromit in the Curse of the Were-Rabbit) – Regie: Steve Box, Nick Park

Bester Dokumentarfilm (Langform)

präsentiert von Charlize Theron

Die Reise der Pinguine (La marche de l’empereur)Yves Darondeau, Luc Jacquet

Bester Dokumentarfilm (Kurzfilm)

präsentiert von Terrence Howard

A Note of Triumph: The Golden Age of Norman CorwinCorinne Marrinan, Eric Simonson

Bester Kurzfilm (animiert)

präsentiert von den Figuren „Hühnchen Junior“ und „Susi Schnatter“ aus dem Animationsfilm Himmel und Huhn (Chicken Little)

The Moon and the Son: An Imagined ConversationJohn Canemaker, Peggy Stern

Bester Kurzfilm (Live Action)

präsentiert von Luke und Owen Wilson

Six ShooterMartin McDonagh

Bester fremdsprachiger Film

präsentiert von Will Smith

Tsotsi, SüdafrikaGavin Hood

Ehren-Oscars

Honorary Award

präsentiert von Lily Tomlin und Meryl Streep

Gordon E. Sawyer Award

präsentiert von Rachel McAdams

Dieser Preis wurde im Rahmen der Verleihung der Scientific and Technical Awards am 18. Februar verliehen.

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