Mark Simon Cavendish MBE (* 21.
Mai">21. Mai 1985 in Laxey, Isle of Man) ist ein britischer Radrennfahrer. Er ist vierfacher Radsportweltmeister, dreimal im Madison auf der Bahn, einmal im Straßenrennen. Er gehört mit 54 Etappensiegen bei Grand Tours (Stand nach dem Giro d’Italia 2023) zu den erfolgreichsten Sprintern im Straßenradsport.
Mark Cavendish (2016) | |
Zur Person | |
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Geburtsdatum | 21. Mai 1985 (38 Jahre) |
Nation | Vereinigtes Königreich |
Disziplin | Straße / Bahn |
Fahrertyp | Sprinter (Straße) / Ausdauer (Bahn) |
Körpergröße | 175 cm |
Renngewicht | 70 kg |
Zum Team | |
Aktuelles Team | Astana Qazaqstan Team |
Funktion | Fahrer |
Internationale Team(s) | |
2005–2006 2006–2007 2007–2011 2012 2013–2015 2016–2019 2020 2021–2022 2023 | Team Sparkasse Team T-Mobile HTC-Columbia Sky ProCycling Etixx-Quick Step Team Dimension Data Bahrain-McLaren Deceuninck / Quick-Step Astana Qazaqstan Team |
Wichtigste Erfolge | |
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Letzte Aktualisierung: 29. Mai 2023 |
Cavendish wurde 2004 zusammen mit Ed Clancy Zweiter im Madison der britischen Meisterschaften. Ein Jahr später (2005) wurde er Dritter im Scratch. Außerdem wurde er im selben Jahr Europameister im Punktefahren. Bei den UCI-Bahn-Weltmeisterschaften 2005 in Los Angeles gewann er zusammen mit Rob Hayles die Goldmedaille im Madison. Bei den Weltcuprennen in Sydney und Manchester schaffte er es je zweimal aufs Podium. Beim Scratch-Rennen der Commonwealth Games 2006 holte er sich einen weiteren bedeutenden Sieg.
Auf Initiative des Leiters des T-Mobile Development Programms Heiko Salzwedel fuhr er seit 2005 auf der Straße zusammen mit Ed Clancy für das deutsche Continental Team Sparkasse. 2005 gewann er die britische Circuit Road Race Championship in Otley. Bei den Commonwealth Games 2006 wurde Cavendish Siebter im Straßenrennen. Im Laufe der Saison 2006 fuhr er beim T-Mobile Team als Stagiaire und bestritt u. a. die Tour of Britain, bei der er zweimal Etappenzweiter wurde und die Punktewertung gewann.
2007 erhielt Cavendish einen Profivertrag bei T-Mobile und siegte auf Anhieb im April 2007 als erster Brite überhaupt in einem der ältesten belgischen Radrennen, dem Scheldepreis vor seinem großen Vorbild Robbie McEwen. Im Mai 2007 gewann Cavendish die 3. und 6. Etappe und die Punktewertung des Rennens „4 Jours de Dunkerque“.
Am 19. Juni 2007 unterzeichnete Cavendish zusammen mit dem Franzosen Sandy Casar als erster Fahrer eine Verpflichtung gegenüber dem Welt-Radsport-Verband, welche ihn verpflichtete bei einem Nachweis von Doping neben den üblichen Sperren zusätzlich eine Geldstrafe in der Höhe eines Jahresgehaltes zu zahlen. Das Unterschreiben dieser Verpflichtung war Voraussetzung für einen Start bei der Tour de France 2007.
2008 konnte Cavendish schon im Frühjahr an die Erfolge aus dem Vorjahr anknüpfen. So konnte er zwei Etappen bei der Rundfahrt Drei Tage von De Panne 2008 für sich entscheiden. Kurz darauf gewann er ein weiteres Mal den Scheldeprijs im Massensprint vor Lokalmatador Tom Boonen. Bei der Tour de France 2008 war Cavendish der dominierende Sprinter und gewann vier Etappen, stieg jedoch vor der ersten Alpenetappe wegen Erschöpfung und auch im Hinblick auf seinen geplanten Start bei den Olympischen Spielen auf der Bahn aus.
Auch bei der Tour de France 2009 war Cavendish mit sechs Etappensiegen der dominierende Sprinter, blieb aber in der Punktwertung um das Grüne Trikot hinter dem Norweger Thor Hushovd. Bei der Tour de France 2010 konnte er fünf Etappen gewinnen. Trotz dieser Erfolge gelang es ihm wiederum nicht, die dortige Punktewertung für sich zu entscheiden, die dieses Mal an Alessandro Petacchi ging. Im Herbst startete er bei der Vuelta a España und gewann neben drei Etappen zum ersten Mal in seiner Karriere die Punktewertung dieser Rundfahrt.
In der Saison 2011 gewann Cavendish eine Etappe der Tour of Oman, den Scheldeprijs und zwei Etappen des Giro d’Italia. Bei der anschließenden Tour de France gewann er fünf Etappen, darunter auch die prestigeträchtige letzte Etappe in Paris, sowie im vierten Anlauf das Grüne Trikot für den punktbesten Fahrer. Im Straßenrennen der UCI-Straßen-Weltmeisterschaften 2011 in Kopenhagen gewann er vor Matthew Goss und André Greipel und wurde damit erst als zweiter Brite nach Tom Simpson 1965 Weltmeister.
Nachdem sich sein Team HTC-Highroad zum Ende der Saison 2011 aufgrund fehlender Sponsoren aufgelöst hatte, wechselte Mark Cavendish zur Saison 2012 zum Team Sky ProCycling. Nach nur einem Jahr jedoch wechselte er zur neuen Saison vom Team Sky zum Omega Pharma-Quick-Step Cycling Team. Er war beim Team Sky in Sprints häufig auf sich gestellt, weil man sich, wie beispielsweise bei der Tour de France, auf die Gesamtwertung mit dem Briten Bradley Wiggins konzentrierte.
Für sein neues Team konnte er unter anderem beim Giro d’Italia 2013 die Punktewertung für sich entscheiden. Bei der Tour de France 2013 gewann er erneut zwei Etappen. Dabei kam es am 10. Juli 2013 während des Einzelzeitfahrens von Avranches zum Mont-Saint-Michel zu einem Zwischenfall, als Cavendish von einem Zuschauer mit einem Urinbeutel beworfen wurde. Dabei handelte es sich vermutlich um eine Reaktion auf die vorherige Etappe, bei der im Zielsprint der Niederländer Tom Veelers zu Fall kam. Als passende Antwort siegte er zwei Tage später in Saint-Amand-Montrond auf der Etappe 13. Im gleichen Jahr folgten noch Erfolge bei der Dänemark-Rundfahrt und der Tour of Britain.
2014 holte sich Cavendish seinen ersten Sieg bei der Volta ao Algarve auf der letzten Etappe. Im März gewann er zwei Etappen bei Tirreno-Adriatico und wurde wenige Tage später Fünfter bei Milano-Sanremo. Bei der Türkei-Rundfahrt siegte auf vier Etappen und gewann gleichzeitig die Punktewertung. Weitere Siege waren zwei Etappen bei der Kalifornien-Rundfahrt und bei der Tour de Suisse. Kurz vor dem Ziel der ersten Etappe in Harrogate bei der Tour de France 2014 stürzte er und brach sich dabei das Schlüsselbein. Nach seiner Verletzung gewann Cavendish noch zwei Etappen bei der Tour du Poitou-Charentes und wiederum die Punktewertung. 2015 sicherte er sich durch zwei Etappensiege die Gesamtwertung der Dubai Tour. Bei den beiden Eintagesrennen Clásica de Almería und Kuurne–Brüssel–Kuurne gewann ebenfalls. Bei der Tour de France siegte er im Massensprint in Fougères auf der Etappe sieben.
Im Dezember 2015 kündigte Cavendish an, beim dritten Lauf des Bahnrad-Weltcups 2015/16 in Hongkong im Omnium zu starten, um sich für die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro zu qualifizieren.
2016 wechselte Cavendish zum südafrikanischen Team Dimension Data und unterschrieb für drei Jahre. Für seinen neuen Arbeitgeber ließ er Siege bei der Katar-Rundfahrt in der Gesamtwertung durch einen Etappensieg folgen. Weitere Etappensiege sicherte er sich bei der Tour of Croatia und bei der Kalifornien-Rundfahrt. Im selben Jahr wurde Mark Cavendish für die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro nominiert; es war sein dritter Start bei Olympischen Spielen. Er errang dort die Silbermedaille im Omnium.
2017 wurde im Frühjahr bei Mark Cavendish Pfeiffersches Drüsenfieber diagnostiziert. Auf der vierten Etappe der Tour de France 2017 wurde Cavendish im finalen Sprint 150 m vor dem Ziel Opfer eines heftigen Sturzes, in dem neben anderen auch John Degenkolb zu Fall kam. Peter Sagan, der später als Zweiter durchs Ziel fuhr, drängte Cavendish u. a. unter Ausstellen des Ellenbogens nach rechts in die Streckenbegrenzung. Cavendish brach sich das Schulterblatt und schied aus dem Wettbewerb aus; Sagan wurde disqualifiziert. Die Entscheidung war umstritten, da es nicht eindeutig zu beurteilen war, ob Sagans Ellbogencheck Ursache für Cavendishs Sturz war.
Der Beginn der Saison 2018 war für Cavendish von mehreren schweren Stürzen geprägt: Während der Abu Dhabi Tour stieß er mit einem Begleitfahrzeug zusammen und erlitt eine Gehirnerschütterung. Bei Tirreno–Adriatico kam er im Mannschaftszeitfahren zu Fall und brach sich eine Rippe, ging aber dennoch bei Mailand–Sanremo an den Start. Bei diesem Rennen prallte er in voller Fahrt auf eine Verkehrsinsel, flog in hohem Bogen über den Lenker und landete mit dem Rücken auf der Straße. Dabei zog er sich ebenfalls auf der rechten Seite eine weitere Rippenfraktur zu.
Im August 2018 wurde bei Cavendish erneut Pfeiffersches Drüsenfieber diagnostiziert. Mit dieser Erkrankung hatte er unwissentlich monatelang Rennen bestritten und trainiert. Es war unklar, ob es sich um eine neuerliche Erkrankung oder um eine Verschleppung der Erkrankung aus dem Jahr 2017 handelte. Im Mai 2019 gab Cavendish bekannt, dass er nun gänzlich von der Krankheit genesen sei.
Nach zwei weitgehend erfolglosen Saisons fuhr Cavendish in der Saison 2020 für Bahrain-McLaren, zu dem auch Rod Ellingworth wechselte, der Cavendish beim Team Sky betreute. Für Bahrain-Merida gelang Cavendish 2020 kein Sieg und er nahm an keiner Grand Tour teil. Anschließend wechselte Cavendish zu Deceuninck-Quick-Step und konnte vier Etappen der Türkei-Rundfahrt und eine Etappe der Belgien-Rundfahrt gewinnen. Nach zweijähriger Pause bekam er hierauf wieder die Möglichkeit, bei der Tour de France zu starten, da der vom Team als Sprinter vorgesehene Sam Bennett wegen einer Knieverletzung nicht teilnehmen konnte. Mit dem Sieg im Massensprint der 4. Etappe gelang ihm sein 31. Tagessieg bei der Tour de France und sein erster seit 2016. Auch die 6. Etappe und 10. Etappe gewann er im Massensprint. Mit dem ebenfalls im Massensprint erzielten Sieg auf der 13. Etappe stellte Cavendish den von Eddy Merckx gehaltenen Rekord von 34 Etappensiegen bei der Tour de France ein.
Im November 2021 startete Mark Cavendish in einem Gespann mit dem Belgier Iljo Keisse beim Sechstagerennen von Gent. Am Schlusstage des Rennens wurde er in einen Sturz mehrerer Fahrer verwickelt und musste ins Krankenhaus eingeliefert werden, wo man bei ihm Rippenbrüche und einen Pneumothorax feststellte.
Im Jahr 2022 gewann Cavendish je eine Etappe der Tour of Oman und der UAE Tour, den Halbklassiker Mailand-Turin sowie die 3. Etappe des Giro d’Italia und wurde britischer Meister im Straßenrennen.
Nachdem sein Vertrag bei Quick-Step nicht verlängert worden war und ein Engagement bei B&B Hotels-KTM aufgrund finanzieller Probleme des Teams nicht zustande gekommen war, wechselte Cavendish 2023 kurzfristig zum Astana Qazaqstan Team. Während seiner Teilnahme beim Giro d’Italia 2023 gab er sein Karriereende als Aktiver zum Saisonende bekannt, revidierte diesen Schritt jedoch im Oktober 2023, um seinen Vertrag um eine weitere Saison bis Ende 2024 zu verlängern. Seine vorerst letzte Tour de France musste er nach einem Sturz auf der 8. Etappe vorzeitig beenden.
Mark Cavendish ist seit Oktober 2013 mit dem ehemaligen Fotomodell Peta Todd verheiratet. Sie haben drei gemeinsame Kinder, eine Tochter und zwei Söhne.
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Weltmeisterschaft | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 |
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StraßenrennenStraße | DNF | – | – | DNF | 1 | DNF | DNF | – | – | 2 | – | – | – | – | – | – |
Monument | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 |
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Mailand–Sanremo | – | – | 1 | 89 | 52 | DNF | 9 | 5 | 146 | 110 | 101 | DNF | – | – | – | – | 150 |
Flandern-Rundfahrt | – | – | – | – | 110 | – | – | – | – | – | – | – | – | DNF | – | – | – |
Paris–Roubaix | – | – | – | – | DNF | – | – | – | – | 30 | – | – | – | – | – | – | – |
Grand Tour | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 |
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Giro d’ItaliaGiro | – | 132 | DNF | – | DNF | 145 | 127 | – | – | – | – | – | – | – | – | 145 | 120 |
Tour de FranceTour | DNF | DNF | 131 | 154 | 130 | 142 | 148 | DNF | 142 | DNF | DNF | DNF | – | – | 139 | – | DNF |
Vuelta a EspañaVuelta | – | – | – | 144 | DNF | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | … |
Im Jahre 2011 wurde Mark Cavendish von der britischen Rundfunkanstalt BBC zu Großbritanniens Sportler des Jahres gekürt.
Personendaten | |
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NAME | Cavendish, Mark |
ALTERNATIVNAMEN | Cavendish, Mark Simon (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | britischer Radrennfahrer |
GEBURTSDATUM | 21. Mai 1985 |
GEBURTSORT | Laxey, Isle of Man |
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