Die Tour de France 2016 war die 103.
Austragung des wichtigsten Etappenradrennens der Welt. Sie startete am 2. Juli 2016 in Le Mont-Saint-Michel und endete nach 3.519 Kilometern verteilt auf 21 Etappen am 24. Juli 2016 auf der Avenue des Champs-Élysées in Paris. Dabei wurden auch Abschnitte außerhalb des Mutterlandes Frankreich, in Spanien, der Schweiz und Andorra, ausgetragen. Insgesamt standen neun Flachetappen, zwei mittelschwere Etappen, acht Bergetappen mit vier Bergankünften und zwei Einzelzeitfahren auf dem Programm.
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Allgemeines | |||
Ausgabe | 103. Tour de France | ||
Rennserie | UCI WorldTour 2016 2.UWT | ||
Etappen | 21 | ||
Datum | 2. – 24. Juli 2016 | ||
Gesamtlänge | 3.529 km | ||
Austragungsländer | Frankreich Spanien Andorra Schweiz | ||
Start | Le Mont-Saint-Michel | ||
Ziel | Paris | ||
Teams | 22 | ||
Fahrer am Start | 198 | ||
Fahrer im Ziel | 174 | ||
Durchschnittsgeschwindigkeit | 39,616 km/h | ||
Ergebnis | |||
Sieger | Chris Froome (Sky) | ||
Zweiter | Romain Bardet (AG2R La Mondiale) | ||
Dritter | Nairo Quintana (Movistar Team) | ||
Punktewertung | Peter Sagan (Tinkoff) | ||
Bergwertung | Rafał Majka (Tinkoff) | ||
Nachwuchswertung | Adam Yates (Orica-BikeExchange) | ||
Kämpferischster Fahrer | Peter Sagan (Tinkoff) | ||
Teamwertung | Movistar Team | ||
◀2015 | 2017▶ | ||
Dokumentation |
An der Tour de France 2016 nahmen 198 Fahrer aus 22 Radsportteams teil. Das Ziel in Paris erreichten 174 Rennfahrer. In der Gesamtwertung war der Brite Chris Froome aus der Mannschaft Sky ProCycling zum dritten Mal nach 2013 und 2015 erfolgreich. Er ist damit der erste Fahrer seit Miguel Indurain bei der Tour 1995, der seinen im Vorjahr errungenen Gesamtsieg wiederholen konnte. Auf den Plätzen zwei und drei folgten der Franzose Romain Bardet und der Kolumbianer Nairo Quintana.
In der Punktewertung siegte der Slowake Peter Sagan (Tinkoff) zum fünften Mal in Folge. Die Bergwertung konnte sein Mannschaftskamerad Rafał Majka aus Polen zum zweiten Mal nach 2014 gewinnen. Bester Nachwuchsfahrer wurde der Brite Adam Yates (Orica-BikeExchange). In der Mannschaftswertung siegte das spanische Movistar Team.
Karte nach Teilnehmernationen | |
Für die Rundfahrt waren 198 Fahrer in 22 Mannschaften zu je neun Startern gemeldet. Die Teilnehmer stammten aus 35 Nationen. Das größte Kontingent stellte traditionell das Heimatland der Tour. Es nahmen 38 Franzosen an der Rundfahrt teil. Nach Frankreich folgten Spanien mit 18 Fahrern, die Niederlande mit 15, Belgien mit 14 und Italien mit 13 Startern. Zwölf Rennfahrer kamen aus Deutschland, jeweils neun aus Australien und der Schweiz. Außerdem waren vier Österreicher am Start der Tour de France 2016. Tsgabu Grmay aus der Lampre-Merida-Mannschaft war der erste Äthiopier bei der Tour.
Der am 14. Mai 1974 geborene Matteo Tosatto war mit 42 Jahren wie im Jahr zuvor der älteste Starter der Frankreich-Rundfahrt. Tossato ist über zwei Jahre älter als Greg Henderson, der am 10. September 40 Jahre alt wird und damit der zweitälteste Rennfahrer im Tour-Aufgebot war. Drittältester Sportler war in diesem Jahr Haimar Zubeldia mit 39 Jahren.
Am jüngsten im Starterfeld 2016 war der Norweger Sondre Holst Enger aus dem Schweizer IAM-Team, er wurde am 17. Dezember 1993 geboren und war zum Start der Rundfahrt damit 22 Jahre alt. Der jüngste Starter der Tour 2015, Merhawi Kudus, war noch einen Monat jünger als Holst Enger, wurde aber in diesem Jahr nicht nominiert. Zweitjüngster Starter im Feld war Luka Pibernik von Lampre-Merida, geboren am 23. Oktober 1993, gefolgt von Dylan Groenewegen aus den Niederlanden, geboren am 21. Juni 1993.
Das höchste Durchschnittsalter aller 22 Mannschaften wies das Team Lotto Soudal auf, die Rennfahrer im Tourkader waren dort im Durchschnitt 33 Jahre alt. Das jüngste Team war die Mannschaft Lampre-Merida mit einem mittleren Alter von 27 Jahren. Der durchschnittliche Rennfahrer bei der Tour de France 2016 war etwa 30 Jahre alt. In die Wertung um den besten Nachwuchsfahrer fielen in diesem Jahr 29 Sportler, rund 15 % des Feldes.
Der Franzose Sylvain Chavanel bestritt 2016 seine 16. Tour de France und hatte damit die meisten Tour-Starts aller Fahrer aus dem Feld vorzuweisen. Haimar Zubeldia kam auf 15 Starts, Thomas Voeckler nahm an seiner 13. Frankreich-Rundfahrt teil. Der Australier Adam Hansen hatte seit der Vuelta a España 2011 an jeder Grand Tour teilgenommen und auch jede Rundfahrt beendet. Mit der Tour 2016 bestritt er seine 15. große Landesrundfahrt in Folge bis zum Ende.
# | C | L | Team |
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18 UCI WorldTeams | |||
41–49 | ALM | AG2R La Mondiale | |
21–29 | AST | Astana Pro Team | |
91–99 | BMC | BMC Racing Team | |
81–89 | CDT | Cannondale-Drapac Pro Cycling Team | |
101–109 | DDD | Team Dimension Data | |
181–189 | EQS | Etixx-Quick Step | |
121–129 | FDJ | FDJ | |
111–119 | TGA | Team Giant-Alpecin | |
71–79 | IAM | IAM Cycling | |
141–149 | KAT | Team Katusha | |
151–159 | LAM | Lampre-Merida | |
51–59 | TLJ | Team Lotto NL-Jumbo | |
161–169 | LTS | Lotto Soudal | |
11–19 | MOV | Movistar Team | |
201–209 | OBE | Orica-BikeExchange | |
1–9 | SKY | Team Sky | |
31–39 | TNK | Tinkoff | |
61–69 | TFS | Trek-Segafredo | |
4 UCI Professional Continental Teams | |||
131–139 | BOA | Bora-Argon 18 | |
191–199 | COF | Cofidis, Solutions Crédits | |
171–179 | DEN | Direct Énergie | |
211–219 | FVC | Fortuneo-Vital Concept | |
# – Startnummer; C – UCI-Code; L – Land |
Automatisch startberechtigt waren die 18 UCI WorldTeams. Zusätzlich wurden vom Veranstalter ASO vier UCI Professional Continental Teams eingeladen.
Zwei Mannschaften änderten zur Tour de France ihre Namen. Die australische Mannschaft Orica GreenEdge wechselte den Sponsor und ging unter dem Namen Orica-BikeExchange an den Start. Das US-amerikanische Cannondale Pro Cycling Team erhielt einen Co-Sponsor und änderte seinen Namen in Cannondale-Drapac Pro Cycling Team. Drapac Capital Partners war seit 2006 Sponsor von Drapac Professional Cycling.
Die beiden Topfavoriten im Kampf um das Maillot Jaune waren im Vorfeld vor allem der Vorjahressieger Chris Froome (SKY) und der Vorjahreszweite Nairo Quintana (MOV). Froome gewann in der Vorbereitung zur Tour das Critérium du Dauphiné, Quintana war bei der Route du Sud erfolgreich. Der Spanier Alberto Contador (TNK) kam ebenfalls noch für einen Sieg in Frage. Er nahm ebenfalls an der Dauphiné teil und belegte dort den fünften Gesamtrang. Anwärter für einen Platz auf dem Podest waren der Dritte von 2014, Thibaut Pinot (FDJ), und Richie Porte (BMC), der im letzten Jahr noch für Chris Froome in der Sky-Mannschaft fuhr und nun Kapitän der BMC-Mannschaft war.
Aussichtsreiche Chancen auf einen Platz unter den besten Fünf hatten Warren Barguil, Tejay van Garderen, Romain Bardet und Fabio Aru, der Sieger der Vuelta 2015. Der Schweizer Mathias Frank, Alejandro Valverde aus Spanien, Pierre Rolland (Zehntplatzierter 2015), Ilnur Zakarin, Bauke Mollema, Wilco Kelderman, Daniel Martin und Vincenzo Nibali kamen für einen Platz in den Top-10 in Frage.
Mit Ausnahme von Robert Gesink (6.), Andrew Talansky (11.) und Samuel Sánchez (12.) waren alle Fahrer aus den Besten 20 des letzten Jahres auch 2016 wieder am Start. Außerdem standen neun Fahrer aus dem Tour-Aufgebot bereits einmal auf dem Podium der Frankreich-Rundfahrt: Chris Froome (Sieger 2013 und 2015, Zweiter 2012), Nairo Quintana (Zweiter 2013 und 2015), Alberto Contador (Sieger 2007 und 2009) Alejandro Valverde (Dritter 2015), Vincenzo Nibali (Sieger 2014, Dritter 2012), Thibaut Pinot (Dritter 2014), Joaquim Rodríguez (Dritter 2013), Fränk Schleck (Dritter 2011) und Jurgen van den Broeck (Dritter 2010).
Mit zusammen 18 Etappensiegen waren Marcel Kittel und André Greipel die beiden Topfavoriten auf Etappensiege im Massensprint. Auch Weltmeister Peter Sagan, der in den letzten vier Jahren das Grüne Trikot gewonnen hat, gehörte zu den schnellsten Fahrern im Peloton. Mitfavoriten waren außerdem Mark Cavendish, Alexander Kristoff und John Degenkolb. Edvald Boasson Hagen, Bryan Coquard und Michael Matthews hatten Außenseiterchancen.
In der Bergwertung hatten neben den Klassementfahrern auch ausgewiesene Bergspezialisten wie beispielsweise Pierre Rolland, Joaquim Rodríguez oder Rafał Majka Chancen auf den Gewinn des Gepunkteten Trikots.
Der Kampf um das Weiße Trikot wurde im Vorfeld zwischen Warren Barguil, Wilco Kelderman und Louis Meintjes erwartet. Außenseiterchancen wurden Julian Alaphilippe, Adam Yates, Eduardo Sepúlveda, Lawson Craddock und Emanuel Buchmann zugesprochen.
Im Vergleich zum letzten Jahr, in dem mehrere Abschnitte des Tour-Reglements geändert wurden, gab es zur Tour de France 2016 nur geringfügige Änderungen und höhere Preisgeldausschüttungen.
Der Führende der Gesamtwertung trägt das Gelbe Trikot. Die Reihenfolge der Wertung ergibt sich aus den Zeitabständen zwischen den einzelnen Fahrern nach jeder Etappe. Zusätzlich gibt es im Ziel einer jeden Etappe, außer den Zeitfahren, Zeitgutschriften in Höhe von 10, 6 und 4 Sekunden für die ersten drei Fahrer.
Der Führende der Punktewertung trägt das Grüne Trikot (maillot vert). Anhand der Kategorie der jeweiligen Etappe werden die Punkte folgendermaßen vergeben:
Der Führende der Bergwertung trägt das Gepunktete Trikot (maillot à pois). Die Vergabe der Punkte richtet sich nach Schwierigkeit der 58 Anstiege in fünf Kategorien. Bei den Bergankünften der 9., 12., 17. und 19. Etappe wird die doppelte Anzahl an Punkten vergeben.
Der Führende der Nachwuchswertung trägt das Weiße Trikot (maillot blanc). Um das Weiße Trikot des besten Jungprofis kämpfen alle Fahrer, die nach dem 1. Januar 1991 geboren wurden. Die Reihenfolge ergibt sich aus der Platzierung dieser Fahrer in der Gesamtwertung.
Die Fahrer der führenden Mannschaft in der Teamwertung tragen jeweils eine gelbe Rückennummer. Für diese Wertung wird die Zeit der besten drei Fahrer eines Teams bei jeder Etappe addiert.
Der kämpferischste Fahrer einer Etappe wird von einer Jury mit der Roten Rückennummer ausgezeichnet.
Sonderpreise:
Erstmals in der Geschichte der Tour fand der Grand Départ im Nordwesten Frankreichs, im Département Manche, statt. Ziel der ersten Etappe war der Utah Beach, wo die Landung der Alliierten in der Normandie im Zweiten Weltkrieg stattfand.
Auf einen Prolog und ein Mannschaftszeitfahren wurde 2016 verzichtet.
Die erste und die zweite Etappe lagen an der Küste des Ärmelkanals, bei beiden Etappen waren Punkte für die Bergwertung und jeweils ein Zwischensprint zu gewinnen. Die Ankunft der zweiten Etappe in Cherbourg-en-Cotentin zeichnete sich dadurch aus, dass dort die Fahrer zwei kurze, steile Anstiege bewältigen mussten. Die zweite Steigung zum Vorort La Glacerie, genannt „Côte de La Glacerie“, von 6,5 % im Durchschnitt und in der Spitze 14 %, war 1,9 km lang und führte von 12 m auf 136 m Höhe. Es folgte eine kurze abschüssige Strecke, um dann leicht ansteigend ins Ziel zu führen. Auch die Etappen drei und vier gehörten noch zu den Flachetappen, doch im letzten Drittel der vierten Etappe deutete sich bereits ein Wandel an. Das Département Haute-Vienne, mit Zielankunft im Ort Limoges, lag in den nordwestlichen Ausläufern des Zentralmassivs, wodurch diese Etappe bei Bonnac-la-Côte ihre maximale Höhe von 452 m erreichte, um bis zum Ziel in weiteren 27,5 km auf nur noch 264 m Höhe abzufallen. Zwei Zwischensprints und weitere Bergwertungen ermöglichten den Fahrern auf beiden Etappen weitere Punkte und Preisgelder zu erhalten. In der Etappe fünf von Limoges zur Wintersportstation Super Lioran waren einige Berge zu erklimmen und Abfahrten zu meistern: der Pas de Peyrol (1589 m), der Col du Perthus (1309 m) und kurz vor dem Ziel der Col de Font de Cère (1294 m). Mit der sechsten Etappe verließ die Tour das Zentralmassiv.
Die Hochgebirgsetappen in den Pyrenäen begannen mit der siebten Etappe. In dieser Etappe erwartete die Fahrer nur etwa 20 Kilometer vor Ende der Etappe ein 12 Kilometer langer Anstieg der Kategorie 1 zum Col d’Aspin (1490 m) mit einer durchschnittlichen Steigung von etwa 6,5 Prozent. Während der Anstieg nur gelegentlich kurvig war, war die darauf folgende Abfahrt sehr kurvig und bis zum Ortseingang von Arreau waren auch die Straßen nicht sehr breit. Die achte Etappe war noch anspruchsvoller, da sie einen Anstieg der Kategorie 2 zum Hourquette d’Ancizan (1564 m) und zwei Anstiege der Kategorie 1 zum Col de Val Louron-Azet (1580 m) und zum Col de Peyresourde (1569 m) aufwies. Der weitere Anstieg zum Col du Tourmalet (2115 m) war sogar der Kategorie HC zugeordnet. Auf der neunten Etappe begann am spanischen Startort Vielha e Mijaran bereits der Anstieg zum Port de la Bonaigua (2072 m), einem Berg der 1. Kategorie, dem eine Abfahrt über 1000 Höhenmetern folgte. In weiteren 27 Kilometern begann der Anstieg zum Port del Cantò (1721 m) und auch hier folgte eine Abfahrt über etwa 1000 Höhenmeter. Vom andorianischen Grenzort Sant Julià de Lòria, auf etwa 900 Höhenmeter liegend, verlief die Rennstrecke auf der Carretera general 1, die entlang des Flusses Valira gebaut wurde, nach Andorra la Vella, wo sich der Zwischensprint befand. Von dort aus ging es weiter zu einem Berg der zweiten und dann einem der ersten Kategorie. Auf der Carretera general 3 führte die Etappe entlang der Orte Ordino, La Cortinada und El Serra und wechselte anschließend auf die Carretera d’Arcalis. Eine zehn Kilometer lange Serpentine führte zur Bergankunft im Wintersportgebiet Arcalis auf 2240 m, gewertet wurde dieser letzte Anstieg mit der Kategorie HC.
Nach einem Ruhetag in Andorra beendeten die Fahrer mit dem Anstieg zum Port d’Envalira (2408 m), einem Berg der ersten Kategorie, das Rennen in den Pyrenäen. Auf dieser zehnten Etappe wies die Strecke bis zum Côte de Saint-Ferréol (359 m), sieben Kilometer vor dem Etappenziel in Revel (217 m), keinen Anstieg mehr auf. Mit der 11. Etappe erreichten die Fahrer am Ziel in der Großstadt Montpellier das Mittelmeer. Eine Schwierigkeit dieser Flachetappe war der Mistral, wodurch die Fahrer mit starkem Seitenwind zu rechnen hatten. Die 12. Etappe war weitgehend flach, nur auf den letzten Kilometern wandelte sie sich zu einer Hochgebirgsetappe, da der Mont Ventoux (1912 m), ein Berg der Kategorie H, in den Provenzalischen Voralpen das Ziel war. Aufgrund von erwarteten Sturmböen von mehr als 100 km/h auf dem Mont Ventoux wurde das ursprüngliche Ziel auf der Höhe von 1912 m zur Skistation Chalet Reynard auf 1435 m verlegt. Die Etappe war dadurch um 6 Kilometer auf 178 Kilometer verkürzt.
Die 13. Etappe war ein 37,5 Kilometer langes Einzelzeitfahren auf flachem Terrain. Die Etappe begann in Bourg-Saint-Andéol, im Rhonetal und damit wieder unter dem Einfluss des Mistral, und verlief nach Westen bis zum Ziel in der Nähe von Vallon-Pont-d’Arc. Die 14. Etappe war erneut eine Flachetappe mit drei Bergwertungen der 4. Kategorie und einer Sprintwertung.
Mit der 15. Etappe erreichten die Fahrer das Juragebirge, einem Teil der Alpen. Sie hat sechs Bergwertungen, darunter einen der Kategorie H, auf dem Col du Grand Colombier (1531 m). Allerdings endete die Etappe wieder im Flachland auf 238 m Höhe in Culoz. Die 16. Etappe, die in Bern in der Schweiz ans Ziel kam, verlief relativ eben, wenn auch in fast 1000 m Höhe. Nach einem Ruhetag in Bern führte die 17. Etappe wieder ins Hochgebirge, in die Schweizer Gemeinde Finhaut. Eigentlich war die Etappe zweigeteilt, denn sie verlief ebenfalls über etwa 25 Kilometern entlang des Rhonetals, nahe dem Genfersee, auf etwa 450 m Höhe. Vor dem Flachstück lagen zwei Bergwertungen der Kategorie drei und danach eine der Kategorie eins und eine der Kategorie H, am Ort der Zielankunft. Die 18. Etappe war ein Zeitfahren über 17 Kilometern, wobei die Schwierigkeit darin bestand, dass die Fahrer von Sallanches nach Megève von 560 m Höhe auf 1095 m Höhe fahren sollten, mit dem Côte des Chozeaux (1219 m) als Höhepunkt. Auf der 19. Etappe ragten der Anstieg der Kategorie H zum Montée de Bisanne (1723 m) und zwei Anstiege der Kategorie eins heraus. Die 20. Etappe war die letzte Etappe in den Alpen und damit auch die letzte Hochgebirgsetappe mit Bergwertungen der 2ten-, 1ten- und H-Kategorie, letztere ein Pass, dem Col de Joux Plane (1691 m). Von Bedeutung waren auf dieser Etappe auch die Abfahrten, zweimal über etwa 1000 Höhenmeter und zuletzt über etwa 600 Höhenmeter zur Zielankunft in Morzine.
Die 21. Etappe, die letzte Etappe nach Paris, war wieder eine Flachetappe, mit Zielankunft auf der Avenue des Champs-Élysées.
Die folgende Tabelle zeigt die Etappen der Tour de France 2016 mit Datum, Start- und Zielort, Kategorisierung und Etappenlänge. Außerdem sind der Etappensieger und der jeweils Führende in der Gesamtwertung nach der Etappe angegeben. In der ersten Spalte sind, falls vorhanden, die Einzelartikel zu jeder Etappe mit detaillierten Angaben zu Platzierung und Rennverlauf angegeben.
Die folgende Tabelle zeigt Informationen zum Profil der Etappen (Länge, zu fahrende Höhenmeter bergauf und bergab, Anzahl der kategorisierten Anstiege) und wie sie von den Fahrern gemeistert wurden (Zeit und Durchschnittsgeschwindigkeit des Etappensiegers).
Et.a | Länge | Höhenmeter | Anzahl Bergwertungen b | Sp.c | Zeit d | Ø e Geschw. | ||||||
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auf | ab | HC | 1. | 2. | 3. | 4. | Σ | Σ | ||||
1. | 188,0 km | 660 m | 710 m | 2 | 2 | 1 | 04:13:55 h | 44,4 km/h | ||||
2. | 183,0 km | 1.460 m | 1.390 m | 1 | 3 | 4 | 1 | 04:13:55 h | 44,4 km/h | |||
3. | 223,5 km | 1.210 m | 1.200 m | 1 | 1 | 1 | 05:59:54 h | 37,3 km/h | ||||
4. | 237,5 km | 1.280 m | 1.000 m | 1 | 1 | 1 | 05:28:30 h | 43,4 km/h | ||||
5. | 216,0 km | 3.450 m | 2.430 m | 2 | 3 | 1 | 6 | 1 | 05:31:36 h | 39,1 km/h | ||
6. | 190,5 km | 1.720 m | 2.210 m | 2 | 1 | 3 | 1 | 04:43:48 h | 40,3 km/h | |||
7. | 162,5 km | 2.230 m | 1.270 m | 1 | 1 | 2 | 1 | 03:48:09 h | 42,7 km/h | |||
8. | 184,0 km | 4.350 m | 3.890 m | 1 | 2 | 1 | 4 | 1 | 04:57:33 h | 37,1 km/h | ||
9. | 184,5 km | 4.640 m | 3.370 m | 1 | 3 | 1 | 5 | 1 | 05:16:24 h | 35,0 km/h | ||
10. | 197,0 km | 2.170 m | 2.990 m | 1 | 1 | 2 | 1 | 04:22:38 h | 45,0 km/h | |||
11. | 162,5 km | 1.110 m | 1.190 m | 2 | 2 | 1 | 03:26:23 h | 47,2 km/h | ||||
12. | 184,0 km | 2.670 m | 810 m | 1 | 1 | 1 | 3 | 1 | 04:31:51 h | 40,6 km/h | ||
13. | 37,5 km | 660 m | 450 m | – | – | – | – | – | – | – | 00:50:15 h | 44,8 km/h |
14. | 208,5 km | 1.610 m | 1.420 m | 3 | 3 | 1 | 05:43:49 h | 36,4 km/h | ||||
15. | 160,0 km | 4.080 m | 4.080 m | 1 | 2 | 1 | 2 | 6 | 1 | 04:24:49 h | 36,3 km/h | |
16. | 209,0 km | 2.010 m | 2.090 m | 1 | 1 | 1 | 04:26:02 h | 47,1 km/h | ||||
17. | 184,5 km | 3.750 m | 2.350 m | 1 | 1 | 2 | 4 | 1 | 04:36:33 h | 40,0 km/h | ||
18. | 17,0 km | 650 m | 110 m | – | – | – | – | – | – | – | 00:30:43 h | 33,2 km/h |
19. | 146,0 km | 4.030 m | 3.010 m | 1 | 2 | 1 | 4 | 1 | 04:14:08 h | 34,5 km/h | ||
20. | 146,5 km | 3.710 m | 3.810 m | 1 | 2 | 1 | 4 | 1 | 04:06:45 h | 35,6 km/h | ||
21. | 113,0 km | 400 m | 410 m | 1 | 1 | 1 | 02:43:08 h | 41,6 km/h | ||||
Σ | 3.535,0 km | 47.850 m | 40.190 m | 7 | 14 | 7 | 12 | 18 | 58 | 19 | 89:04:48 h | 39,7 km/h |
Die Tabelle zeigt den Führenden in der jeweiligen Wertung bzw. die Träger der Wertungstrikots oder farbigen Rückennummern am Ende der jeweiligen Etappe an. Eine detailliertere Übersicht über die Platzierungen nach einer Etappe bieten die einzelnen Etappenartikel, die in der ersten Spalte verlinkt sind.
Anmerkungen zur Tabelle:
Greg Van Avermaet (BMC) | 34:09:44 h | |
2. | Adam Yates (OBE) | + 5:50 min |
3. | Julian Alaphilippe (EQS) | + 5:51 min |
4. | Alejandro Valverde (MOV) | + 5:53 min |
5. | Joaquim Rodríguez (KAT) | + 5:54 min |
Mark Cavendish (DDD) | 204 P. | |
2. | Marcel Kittel (EQS) | 182 P. |
3. | Peter Sagan (TNK) | 175 P. |
Thomas De Gendt (LTS) | 13 P. | |
2. | Greg Van Avermaet (BMC) | 13 P. |
3. | Steve Cummings (DDD) | 10 P. |
Adam Yates (OBE) | 34:15:34 h | |
2. | Julian Alaphilippe (EQS) | + 0:01 min |
3. | Warren Barguil (EQS) | + 0:07 min |
BMC Racing Team | 202:34:01 h | |
2. | Team Sky | + 4:16 min |
3. | Movistar Team | + 4:52 min |
Auf den ersten Etappen, die traditionell durch recht flaches Terrain verlaufen, konnte der Sprinter Mark Cavendish (DDD), der erfolgreichste Rennfahrer nach Etappensiegen bei der Tour in den letzten Jahren, wieder an seine Sprintdominanz aus den Jahren 2008 bis 2012 anknüpfen. In diesen Jahren gewann er jeweils mindestens drei Touretappen. In den Jahren 2013 bis 2015 kamen insgesamt nur drei weitere hinzu. In diesem Jahr entschied Cavendish die 1., 3. und 6. Etappe für sich und belegte auf der Rangliste der Rekordetappensieger bei der Tour de France am Ende der Woche mit insgesamt 29 Erfolgen den zweiten Platz hinter Eddy Merckx und vor Bernard Hinault. Durch den Erfolg auf der ersten Etappe gewann Cavendish zudem das erste Gelbe und das erste Grüne Trikot der 103. Frankreich-Rundfahrt.
Der Slowake Peter Sagan (TNK), der in den letzten vier Jahren jeweils das Grüne Trikot gewonnen hatte, nahm Cavendish mit dem Sieg auf der 2. Etappe und den dafür vergebenen Zeit- und Punktbonifikationen sowohl die Führung in der Gesamt- als auch in der Punktewertung ab. Während Sagan bis zur 5. Etappe in Gelb blieb, lieferte er sich gemeinsam mit Cavendish einen Kampf um Grün, während dessen die Führung in diesem Klassement mehrmals zwischen den beiden wechselte. Zum Ende der Woche hatte Mark Cavendish etwa 25 Punkte Vorsprung auf Sagan. Ebenfalls vorn in der Punktewertung klassiert war Marcel Kittel (EQS), der die 4. Etappe im Sprint für sich entscheiden konnte.
Die 5. Etappe führte erstmals in bergigeres Gelände. Sie wurde aus einer Ausreißergruppe heraus entschieden, der das Hauptfeld zuvor einen ungewöhnlich großen Vorsprung eingeräumt hatte. Mit einer Attacke am Col du Perthus gewann Greg Van Avermaet aus Belgien die Etappe und setzte sich in der Gesamtwertung mit über fünf Minuten Vorsprung auf den zweitplatzierten Julian Alaphilippe an die Spitze. Sein ehemaliger Fluchtkamerad und Landsmann Thomas De Gendt (LTS) übernahm die Führung in der Bergwertung, die zuvor von Paul Voß (BOA) und Jasper Stuyven (TFS) mit geringen Punktzahlen aus den Flachetappen angeführt worden war. Julian Alaphilippe blieb weiter bester Nachwuchsfahrer, er hatte das Weiße Trikot nach der zweiten Etappe erstmals übergestreift.
Die fünfte Etappe sorgte auch im Hinblick auf den Favoritenkreis für den Toursieg für erste Vorentscheidungen: sowohl Vincenzo Nibali (AST) ließ bereits am ersten steileren Berg abreißen und kam mit über acht Minuten Rückstand auf die übrigen Klassementfahrer an. Er sagte anschließend, sich voll auf die Helferrolle für Fabio Aru (AST) konzentrieren zu wollen. Auch Alberto Contador (TNK), geschwächt durch Sturzverletzungen aus der ersten und zweiten Etappe, handelte sich einen Zeitrückstand ein.
Nach der wieder flachen sechsten Etappe stand mit Etappe 7 der erste Hochgebirgsabschnitt auf dem Programm. Greg Van Avermaet fuhr im Gelben Trikot in die Ausreißergruppe, um seine BMC-Mannschaft nicht in die Nachführarbeit zu drängen, und konnte weitere 1:30 Minuten auf seine Verfolger im Gesamtklassement gutmachen. Gewonnen wurde der Abschnitt, der über den Col d’Aspin führte, allerdings von Steve Cummings (DDD), der seinen zweiten Tour-Etappensieg nach 2015 erreichte. Auch Vincenzo Nibali war in der Führungsgruppe dabei und holte sich etwa zwei Minuten auf den Favoritenkreis zurück. Probleme hatte Thibaut Pinot (FDJ), er verlor drei Minuten auf die Favoriten und damit auch die Aussicht auf die Wiederholung seines Podiumsplatzes von 2014.
Chris Froome (SKY) | 89:04:48 h | |
2. | Romain Bardet (ALM) | + 4:05 min |
3. | Nairo Quintana (MOV) | + 4:21 min |
4. | Adam Yates (OBE) | + 4:42 min |
5. | Richie Porte (BMC) | + 5:17 min |
6. | Alejandro Valverde (MOV) | + 6:16 min |
7. | Joaquim Rodríguez (KAT) | + 6:58 min |
8. | Louis Meintjes (LAM) | + 6:58 min |
9. | Daniel Martin (EQS) | + 7:04 min |
10. | Roman Kreuziger (TNK) | + 7:11 min |
Peter Sagan (TCS) | 470 Pkt. | |
2. | Marcel Kittel (EQS) | 228 Pkt. |
3. | Michael Matthews (OBE) | 199 Pkt. |
4. | André Greipel (LTS) | 178 Pkt. |
5. | Alexander Kristoff (KAT) | 172 Pkt. |
Rafał Majka (TNK) | 209 Pkt. | |
2. | Thomas De Gendt (LTS) | 130 Pkt. |
3. | Jarlinson Pantano (IAM) | 121 Pkt. |
4. | Ilnur Sakarin (KAT) | 84 Pkt. |
5. | Rui Costa (LAM) | 76 Pkt. |
Adam Yates (OBE) | 89:09:30 h | |
2. | Louis Meintjes (LAM) | + | 2:16 min
3. | Emanuel Buchmann (BOA) | + 42:58 min |
4. | Warren Barguil (TGA) | + 47:32 min |
5. | Wilco Kelderman (TLJ) | + 1:19:56 h |
Movistar Team | 267:20:45 h | |
2. | Team Sky | + | 8:14 min
3. | BMC Racing Team | + 48:11 min |
4. | AG2R La Mondiale | + 56:50 min |
5. | Astana Pro Team | + 1:16:58 h |
Peter Sagan (TNK) |
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