Matej Mohorič (* 19.
Oktober 1994 in Kranj) ist ein slowenischer Radrennfahrer. Neben seinem Sieg bei Mailand–Sanremo 2022 konnte er bei allen drei Grand-Tours mindestens eine Etappe gewinnen. Im Jahr 2023 wurde er Gravel-Weltmeister.
Matej Mohorič (2022) | |
Zur Person | |
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Geburtsdatum | 19. Oktober 1994 (29 Jahre) |
Nation | Slowenien |
Disziplin | Straße |
Zum Team | |
Aktuelles Team | Bahrain Victorious |
Funktion | Fahrer |
Internationale Team(s) | |
2013 2014 2015 2016 2017 2018– | Sava Cannondale Team Cannondale-Garmin Lampre-Merida UAE Team Emirates Bahrain |
Wichtigste Erfolge | |
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Letzte Aktualisierung: 16. April 2024 |
2011 wurde Matej Mohorič slowenischer Junioren-Meister im Einzelzeitfahren; im Jahr darauf belegte er Rang zwei. Zudem gewann er im Jahr 2012 den Giro di Basilicate, den Giro della Lunigiana, die Internationale Junioren-Radrundfahrt Oberösterreich und wurde Dritter bei der Straßen-Europameisterschaft im Einzelzeitfahren der Junioren. Höhepunkt seines sportlichen Jahres war sein Sieg im Straßenrennen der Junioren-Weltmeisterschaften. Wenige Tage zuvor war er im Einzelzeitfahr-Bewerb hinter dem Norweger Oskar Svendsen Zweiter geworden.
Im Jahr 2013 stieg Mohorič in die Klasse U23 auf und bestritt mehrere internationale Rennen für das slowenische UCI Continental Team Sava. Bei der Tour de l’Avenir ging er für die slowenische Nationalmannschaft an den Start und belegte nach zwei zweiten Plätzen auf den letzten beiden Alpen-Etappen den 26. Gesamtrang. Bei den Weltmeisterschaften in Florenz gewann er das Straßenrennen der U23 als Solist und war somit der erste Radrennfahrer, dem es gelang, sowohl Weltmeister bei den Junioren wie auch in der Klasse U23 zu werden. Bei seinem Sieg nutzte Mohorič eine unorthodoxe Abfahrtsposition, die später als Supertuck bezeichnet wurde. Dabei setzte er sich auf das Oberrohr seines Fahrrades und legte den Oberkörper auf den Lenker, um eine möglichst aerodynamische Position einzunehmen. Zeitgleich trat er in die Pedale.
Nach seinem zweiten Weltmeistertitel in den Nachwuchsklassen erhielt Matej Mohorič im Alter von 19 Jahren seinen ersten Profi-Vertrag beim UCI WorldTeamCannondale. Im Jahr 2015 gab er als jüngster Fahrer bei der Vuelta a España sein Grand Tour-Debüt, musste die Rundfahrt jedoch nach sechs Etappen aufgrund einer Erkrankung aufgeben. 2016 wechselte er zur italienischen Mannschaft Lampre-Merida, für die er den Giro d’Italia auf dem Rang 98 beendete. Bei den slowenischen Meisterschaften wurde er im Zeitfahren Zweiter hinter Landsmann Primož Roglič. Nachdem er für die slowenische Nationalmannschaft an den Olympischen Spielen von Rio de Janeiro teilgenommen hatte, verbuchte er am Ende der Saison auf der 6. Etappe der Tour of Hainan seinen ersten Profisieg. Im 2017 gewann Matej Mohorič die 7. Etappe der Vuelta a España, nachdem er sich aus einer Fluchtgruppe heraus in einer Abfahrt absetzen konnte. Nachdem er die Sun Hung Kai Properties Hong Kong Challenge für sich entschieden hatte, fuhr er bei der Tour of Guangxi 2017 erstmals in die Top 10 eines Etappenrennens der UCI WorldTour.
Im Jahr 2018 unterzeichnete Matej Mohorič einen Vertrag bei Bahrain-Merida, im März gewann er das italienische Eintagesrennen Gran Premio Industria & Artigianato, beim Giro d’Italia triumphierte er auf der 10. Etappe, nachdem er Nico Denz im Zielsprint schlagen konnte. Im weiteren Verlauf wurde er slowenischer Meister im Straßenrennen und gewann die Auftaktsetappe der Österreich-Rundfahrt. Weiters konnte er mit 5 Sekunden Vorsprung die Gesamtwertung der BinckBank Tour für sich entscheiden, die als Rennen der UCI WorldTour der höchsten Rennserie im Straßenradsport angehört. Wenige Tage später gewann Mohorič im Massensprint die zweite Etappe der Deutschland Tour und übernahm die Führung in der Gesamtwertung, die er bis zum Ziel in Stuttgart verteidigen konnte.
Im Jahr 2019 ging Mohorič erstmals bei den Kopfsteinpflaster-Rennen an den Start, die traditionell im Frühjahr ausgetragen werden. Zuvor sprintete er bei Mailand–Sanremo auf den fünften Platz und belegte so erstmals eine Top-10-Platzierung bei einem Monument des Radsports. Nachdem er hinter Tadej Pogačar Zweiter der slowenischen Zeitfahrmeisterschaften geworden war, ging Matej Mohorič bei der Tour de France 2019 an den Start und belegte den 119. Gesamtrang. Im Anschluss gewann er die Abschlussetappe der Polen-Rundfahrt nach einem Solo über 57 Kilometer. Anfang Oktober 2019 stürzte Mohorič nach dem Ende der zweiten Etappe der Kroatien-Rundfahrt schwer, als er mit einem Mann kollidierte, der hinter dem Ziel unvermittelt auf die Straße gerannt war. Er erlitt zwei Rippenbrüche, einen Pneumothorax und eine Einblutung in das Zwerchfell. Im Jahr 2020 bestritt Mohorič seine zweite Tour de France, ehe er als Vierter nur knapp einen Podiumsplatz bei Lüttich–Bastogne–Lüttich verpasste. Der zwischenzeitlich 25-jährige Slowene war zwar in der Schlusssteigung abgehängt worden, nutzte jedoch seine Fähigkeiten in der Abfahrt um wieder zu der Spitzengruppe aufzuschließen. Die Vuelta a España 2020 musste Mohorič bereits nach der 2. Etappe mit einer Schulterblattfraktur beenden.
Im Frühjahr der Saison 2021 zeigte Matej Mohorič erneut mit seinen Fähigkeiten bei den großen Eintagesrennen auf und wurde Elfter bei Mailand–Sanremo, Neunter beim Amstel Gold Race und Zehnter bei Lüttich–Bastogne–Lüttich. Auf der 9. Etappe des Giro d’Italia stürzte er in einer Abfahrt schwer und musste die Rundfahrt aufgeben. Obwohl er mit dem Kopf auf dem Asphalt aufschlug, erlitt er dank seines Helmes keine schwerwiegenden Verletzungen. Bei der anschließenden Tour de France gewann er im Trikot des slowenischen Meisters die siebte und in diesem Jahr längste Etappe aus einer Ausreißergruppe, wobei er die letzten 18 Kilometer als Solist absolvierte. Somit hatte er nun bei jeder der drei Grand Tours eine Etappe gewonnen. Auf der 19. Etappe setzte er sich erneut aus der Fluchtgruppe durch, setzte sich diesmal jedoch bereits 26 Kilometer vor dem Ziel von seinen Begleitern ab. Als Siegergeste fuhr er sich, einen Reißverschluss imitierend, mit dem Finger über den Mund. Dies sorgte wegen der Ähnlichkeit mit Lance Armstrongs Geste während der 18. Etappe der Tour de France 2004 und der Dopingrazzia im Hotel seines Teams zwei Tage zuvor für Kontroversen. Nach seinen Etappensiegen bei der Tour de France wurde Mohorič Zweiter der Clásica San Sebastián, wo er sich im Sprint der Spitzengruppe nur dem US-Amerikaner Neilson Powless geschlagen geben musste. Am Ende der Saison folgte ein Etappensieg bei der Benelux Tour, die er ebenso wie die Polen-Rundfahrt auf dem zweiten Gesamtrang beendete.
Im Jahr 2022 gewann Mohorič mit Mailand–Sanremo ein Monument des Radsports. Nachdem er den letzten Anstieg des Rennens, den Poggio, mit der Spitzgruppe überquert hatte, griff er in der anschließenden Abfahrt an und rettete sich mit einem geringen Vorsprung als Solist ins Ziel. Für Aufsehen sorgte damals die versenkbare Sattelstütze, die der Slowene bei seiner Attacke nutzte. Bei den nachfolgenden Klassikern zeigte Mohorič mit weiteren Top-Resultaten auf und wurde Vierter der E3 Saxo Bank Classic und Neunter bei Gent–Wevelgem. Nach Rang 21 bei der Flandern-Rundfahrt erreichte er das Velodrome von Paris–Roubaix in der ersten Verfolgergruppe und belegte den 5. Platz. Nach der Tour de France gewann Matej Mohorič die Gesamtwertung der Kroatien-Rundfahrt, ehe er am Saisonende hinter Iván García Cortina Zweiter der Gran Piermonte wurde.
Zu Beginn der Saison 2023 stand Mohorič als Dritter bei Kuurne–Brüssel–Kuurne auf dem Podest, ehe er Sechster der Strade Bianche und Achter bei Mailand–Sanremo wurde. Die Flandern-Rundfahrt musste er jedoch nach einem Massensturz aufgeben. Nach Paris–Roubaix und den Ardennen-Klassikern folgte eine längere Rennpause, ehe er bei der Slowenien-Rundfahrt ins Fahrerfeld zurückkehrte. Matej Mohorič gewann die letzte Etappe seines Heimrennens und widmete den Sieg seinem Teamkollegen Gino Mäder, der zwei Tage zuvor nach einem Sturz bei der Tour de Suisse ums Leben gekommen war. Nach Platz drei im Straßenrennen der nationalen Meisterschaften gewann Mohorič die 19. Etappe der Tour de France 2023 im Sprint aus einer dreiköpfigen Ausreißergruppe. Sein anschließendes Interview, in dem er über seinen verunglückten Teamkollegen Gino Mäder und den mentalen Druck auf Fahrradprofis sprach, fand viel mediale Beachtung. Wenige Tage nach der Tour de France sicherte sich Mohorič nach einem Etappenerfolg den Gesamtsieg bei der Polen-Rundfahrt. Weiters folgten jeweils ein Etappensieg bei der Renewi Tour und der Kroatien-Rundfahrt. Zum Abschluss der Saison gewann er die Gravel-Weltmeisterschaften 2023.
Im Jahr 2024 feierte Mohorič einen Etappensieg bei der Valencia-Rundfahrt. Es folgten die Plätze fünf und sechs bei der Strade Bianche bzw. Mailand–Sanremo, ehe er die Flandern-Rundfahrt nach einem Sturz erneut vorzeitig aufgab und Paris–Roubaix verpasste.
Grand Tour | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 |
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Giro d’ItaliaGiro | – | 98 | 135 | 30 | – | – | DNF | – | – |
Tour de FranceTour | – | – | – | – | 119 | 76 | 31 | 85 | 72 |
Vuelta a EspañaVuelta | DNF | – | 30 | – | – | DNF | – | – | – |
Monument | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | 2024 |
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Mailand–Sanremo | – | – | – | 57 | 25 | 5 | 10 | 11 | 1 | 8 | 6 |
Flandern-Rundfahrt | – | – | – | – | – | 41 | – | – | 21 | DNF | DNF |
Paris–Roubaix | – | – | – | – | – | 70 | – | – | 5 | 29 | – |
Lüttich–Bastogne–Lüttich | 127 | DNF | – | 93 | – | 36 | 4 | 10 | 37 | 40 | |
Lombardei-Rundfahrt | – | – | – | – | 56 | – | – | DNF | 61 | – |
Personendaten | |
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NAME | Mohorič, Matej |
KURZBESCHREIBUNG | slowenischer Radrennfahrer |
GEBURTSDATUM | 19. Oktober 1994 |
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