David Sedaris (* 26.
Dezember">26. Dezember 1956 in Binghamton) ist ein humoristischer US-amerikanischer Autor, Essayist und Radiomitarbeiter. Viel seines Witzes ist autobiographisch und bezieht sich auf seine große Familie, sein griechisches Erbe, seine verschiedenen Jobs, seine Erziehung und Beziehungen, Drogenmissbrauch, Homosexualität und sein Leben als Auswanderer in Frankreich mit seinem Partner Hugh.
Sedaris wuchs in Raleigh auf; sein Vater war Mitarbeiter der IBM. Er hatte fünf Geschwister. Er inskribierte sich zunächst an der Kent State University, brach das Studium jedoch 1977 ab. Seinen Bachelor machte er zehn Jahre später (1987) am Art Institute of Chicago. In der Jugend und seinen Zwanzigern versuchte er sich in Performancekunst, deren ausbleibenden Erfolg er in einigen Geschichten verarbeitete. Sedaris litt in seiner Jugend an einer leichten Form des Tourette-Syndroms und einer Zwangsstörung; auch dies thematisiert er in einer seiner Kurzgeschichten.
Nach vielen verschiedenen Gelegenheitsjobs in Raleigh, Chicago und New York erlangte er erstmals Aufmerksamkeit mit seinem Radio-Essay The SantaLand Diaries, in denen er seine Erfahrungen als Elfendarsteller im Kaufhaus Macy’s um die Weihnachtszeit in New York beschreibt. Dieses Stück ging erstmals 1992 auf Sendung, 1996 erstmals in Großbritannien.
Sein erstes Buch Fuselfieber ist eine Sammlung von Essays und Kurzgeschichten. Andere Veröffentlichungen seiner Essays sind Nackt und Ich ein Tag sprechen hübsch. Verschiedene seiner Bücher, inklusive Dress Your Family in Corduroy and Denim (deutsch: Nachtprogramm) erklommen die Spitze der New York Times Bestseller-Liste.
Sedaris tritt in besonderer Weise als Redner und Vorleser seiner Werke hervor. Er schreibt Theaterstücke (etwa: The Book of Liz) gemeinsam mit seiner Schwester, der Schauspielerin Amy Sedaris, und führt sie gemeinsam mit ihr auf. Ihr kleines Theaterensemble nennen sie „The Talent Family“.
Zurzeit lebt er zusammen mit seinem Freund, dem Maler und Bühnenbildner Hugh Hamrick, in einem Landhaus in Rackham, West Sussex, England und in New York. Er schreibt unter anderem für The New York Times, The New Yorker und Esquire.
2001 zeichnete ihn das TIME Magazine als „Humorist of the Year“ aus und er erhielt den nach James Thurber benannten Preis für Amerikanischen Humor.
Kritikerin Katherine Gantz beschrieb Nackt als „fesselnd“ (absorbing); sie habe das Buch in einem Nachmittag „begierig konsumiert“. Sie lobte Sedaris’ „stilvolle“ Mischung von Autobiographie mit einer Nüchternheit, die nicht moralisiert. Sein deutscher Übersetzer, Harry Rowohlt, kritisierte in Bezug auf Nackt:
„Außer dass er nicht schreiben kann, hat er noch eine zusätzliche Macke, an welcher man untrüglich erkennen kann, dass jemand eine Macke hat und nicht schreiben kann: Wenn er mal ein Verb lieb gewonnen hat, ein ganz unverdächtiges Verb, to approach z. B., verwendet er es einmal, zwei Sätze später nochmal, dann auf der nächsten Seite nochmal, und dann hat er’s gottlob wieder vergessen. Und dann kommt to frame dran.“
Allerdings übersetzte Rowohlt auch noch Fuselfieber sowie Ich ein Tag sprechen hübsch und las die Hörbücher von Holidays on Ice und Ich ein Tag sprechen hübsch ein. Auf die Frage „Kann der Übersetzer das Original verbessern?“ antwortete Rowohlt am 27. Februar 2007 in Der Standard: „Dürfte er eigentlich nicht. Ich habe drei Bücher von David Sedaris übersetzt, und ich hasse es, Leute zu übersetzen, deren Englisch schlechter ist als mein Deutsch, aber Sedaris‘ Englisch ist sogar schlechter als mein Englisch, was man der Übersetzung natürlich leider nicht mehr anmerkt, insofern ist sie nicht werktreu.“
Eine Reihe deutscher Kritiker lobte den Humor und den Sprachwitz in Sedaris’ Veröffentlichungen, so unter anderem Manfred Papst (Neue Zürcher Zeitung), Andrea Neuhaus (Frankfurter Allgemeine Zeitung), Helmut Mauró und Merten Worthmann (Süddeutsche Zeitung). Harald Martenstein bezeichnete ihn als seinen „Lieblingskolumnisten“.
In der Episode 20 der Staffel 16 der TV-Serie Die Simpsons mit dem Titel Schau heimwärts, Flanders hört Lisa eine Radiosendung mit dem Titel Teegeplauder mit Amy Lavigne Gonzales. In dieser Sendung wird angekündigt, dass David Sedaris „einen schrägen Blick auf Amerikas überfüllte Gefängnisse“ werfe.
Die Käferart Darwinilus sedarisi, die einen auffallend metallisch-grünen Oberkörper hat, ist im Februar 2014 nach Charles Darwin, der ihn im September 1832 während seiner Reise mit der HMS Beagle in Bahía Blanca (Argentinien) gefunden hat, und David Sedaris benannt worden.
Personendaten | |
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NAME | Sedaris, David |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 26. Dezember 1956 |
GEBURTSORT | Binghamton |
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