Pensa (russisch Пе́нза, wissenschaftliche Transliteration: Penza) ist eine russische Stadt etwa 550 Kilometer Luftlinie südöstlich von Moskau am Fluss Sura.
Sie ist mit 517.311 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010) die größte Stadt in der Oblast Pensa und deren Verwaltungszentrum. Der Asteroid des äußeren Hauptgürtels (3189) Penza ist nach der Stadt benannt.
Stadt Pensa Пенза
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Liste der Städte in Russland |
Pensa wurde im Jahre 1663 als Teil der Befestigung zur Sicherung des Russischen Reiches an der südöstlichen Grenze gegen die Angriffe der Krimtataren per Ukas des Zaren Alexei Michailowitsch gegründet. 1716 wurde Pensa Provinzhauptstadt innerhalb des Gouvernements Kasan und 1796 später Hauptstadt des Gouvernements Pensa. 1874 wurde die Stadt an das russische Eisenbahnnetz angeschlossen.
Nach der Oktoberrevolution von 1917 begann der Russische Bürgerkrieg, in dessen Verlauf Pensa am 29. Mai 1918 von Truppen der auf der Seite der Komutsch (Komitee der Mitglieder der konstituierenden Versammlung) stehenden Tschechoslowakischen Legionen unter Stanislav Čeček eingenommen wurde. Nach zwei Tagen zogen sie weiter, somit erhielt die Rote Armee die Kontrolle über die Stadt zurück.
Als am 7. Februar 1939 durch Abspaltung der Oblast Tambow die Oblast Pensa entstand, wurde die Stadt zu deren administrativem Zentrum bestimmt.
Von 1945 bis 1947 bestanden in der Stadt die Kriegsgefangenenlager Nummer 161 und 399 für deutsche Kriegsgefangene.
Jahr | Einwohner |
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1897 | 59.981 |
1939 | 159.776 |
1959 | 255.481 |
1970 | 373.650 |
1979 | 482.916 |
1989 | 542.612 |
2002 | 518.025 |
2010 | 517.311 |
Anmerkung: Volkszählungsdaten
Die Stadt ist ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt mit fünf Bahnhöfen (die wichtigsten sind der Hauptbahnhof Pensa I und der Rangierbahnhof Pensa V) und verfügt über den Flughafen Pensa, der seit 2004 wieder für den zivilen Verkehr geöffnet ist. Pensa liegt an der Fernstraße M5, die ein Teil der Europastraße 30 ist. Die Stadt ist über die Fernstraße R158 mit Nischni Nowgorod, Saransk und Saratow verbunden. Gleichzeitig ist sie Endpunkt der R208, die in östlicher Richtung aus Tambow führt.
Die deutsche Felix Schoeller Gruppe betreibt in der Stadt die Papierfabrik Mayak-Technocell. In Pensa wurden zwischen 1956 und 1964 die historisch bedeutenden Computer der Sowjetunion vom Typ Ural gefertigt.
Siebzehn Kilometer südöstlich von Pensa befindet sich das Chemiewaffenlager Leonidowka, in dem fast 7000 t Nervengas lagern. Ab dem Zweiten Weltkrieg diente die Gegend immer wieder als regionale, aber auch internationale Drehscheibe im Chemiewaffengeschäft. Bereits 1993 ergaben Bodenproben eine massive Überschreitung der Grenzwerte von Arsen und Dioxinen. 2001 wurde mit der Sanierung des verseuchten Umlandes begonnen.
Die Stadt besteht aus vier Stadtrajons:
Das Planetarium von Pensa befindet sich im Stadtpark und gilt als lokal bedeutsames historisches und kulturelles Monument, das bereits im Jahre 1954 in einer älteren hydrometeorologischen Einrichtung installiert wurde.
Der Eishockeyverein HK Disel Pensa nimmt am Spielbetrieb der zweithöchsten russischen Spielklasse teil. Im Fußball ist die Stadt durch den Verein FK Zenit Pensa vertreten. In Pensa ist die Rugbymannschaft Imperija Pensa beheimatet. Von 2006 bis 2012 fand in Pensa ein jährlich ausgetragenes Tennisturnier Penza Cup statt.
Pensa listet folgende zwölf Partnerstädte auf:
Pensa | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Pensa
Quelle: Roshydromet |
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