Meknès (Zentralatlas-Tamazight ⴰⵎⴽⵏⴰⵙ Ameknas, arabisch مكناس, DMG Miknās) ist eine Stadt im nördlichen Marokko mit knapp 600.000 Einwohnern.
Sie liegt in der Region Fès-Meknès am Fuße des Mittleren Atlasgebirges. Ihr Name leitet sich vom Berberstamm der Miknasa ab, der den Ort ursprünglich besiedelte. Die gesamte Altstadt (medina) von Meknès und die Ville impériale Mulai Ismails wurden von der UNESCO im Jahr 1996 in ihre Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Meknès ist neben Fès, Rabat und Marrakesch eine der vier Königsstädte Marokkos.
Meknès مكناس ⵎⴽⵏⴰⵙ | ||||
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Basisdaten | ||||
Staat: | Marokko | |||
Region: | Fès-Meknès | |||
Präfektur: | Meknès | |||
Koordinaten | , 5° 34′ W33° 54′ N, 5° 34′ W | |||
Einwohner: | 520.428 (2014) | |||
Fläche: | 73,4 km² | |||
Bevölkerungsdichte: | 7.090 Einwohner je km² | |||
Höhe: | 520 m | |||
Postleitzahl: | 50000 – 50052 |
Die Stadt liegt in einer Höhe von etwa 520 m in einer fruchtbaren Ebene zwischen dem Zerhoun-Massiv im Norden und dem Mittleren Atlas im Süden. Die Stadt Fès ist etwa 65 km (Fahrtstrecke) in nordöstlicher Richtung entfernt, die marokkanische Hauptstadt Rabat befindet sich gut 150 km westlich. Mitten durch die Stadt verläuft das Wadi Bou Fekrane. Das Klima in Meknès ist für marokkanische Verhältnisse gemäßigt; Regen (ca. 575 mm/Jahr) fällt nahezu ausschließlich im Winterhalbjahr.
Jahr | 1982 | 1994 | 2004 | 2014 |
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Einwohner | 319.783 | 393.791 | 469.169 | 520.428 |
Ursprünglich lebte in der Gegend der Berberstamm der Meknassa (ⵉⵎⴽⵏⴰⵙⵏ Imeknasen), der im 9. oder 10. Jahrhundert aus dem heutigen Tunesien einwanderte. Doch durch die Aktivitäten Mulai Ismails und später der Franzosen kamen auch viele arabisch-stämmige Bewohner hinzu. Seit den 1970er Jahren haben sich erneut viele Berberfamilien aus allen Teilen Marokkos hier angesiedelt. Man spricht heute generell Marokkanisch-Arabisch.
Die Lage der Stadt in einem der landwirtschaftlich ertragreichsten Gebiete Marokkos macht die Stadt zu einem wichtigen Umschlagplatz für landwirtschaftliche Produkte (Getreide, Obst und Gemüse) und zu einem regionalen Zentrum für Handel und Handwerk. Die Nationale Landwirtschaftsschule Marokkos hat hier ihren Sitz. In den vergangenen Jahrzehnten sind auch mittelständische Industrieunternehmen (Zementherstellung, Metallverarbeitung etc.) entstanden.
Die Almoraviden errichteten im 11. Jahrhundert eine Festung, die sich lange Zeit gegen die Einnahmeversuche der Almohaden wehrte, am Ende (1145) jedoch zerstört wurde. Eine neue Festungsanlage und mehrere Moscheen wurden in der Folge errichtet bis schließlich die Meriniden die Stadt einnahmen und mit neuen Bauten ausstatteten. Danach verfiel Meknès, bis es ca. 250 Jahre später der Alawidensultan Mulai Ismail (reg. 1672–1727) zur Hauptstadt seines Reiches erhob und in großem Umfang umgestaltete. Nach seinem Tod wurde die Hauptstadt des Landes allerdings wieder nach Fès verlegt. Neben Fès, Marrakesch und Rabat ist Meknès eine der vier Königsstädte Marokkos.
Meknès ist durch mehrere volksislamische Bruderschaften (Tarīqas) bekannt geworden, zu denen die Isawiya (ʿĪsawīya) gehört, die auf den Schutzpatron der Stadt, den Heiligen Sīdi Muḥammad ibn ʿĪsā (1465–1523) zurückgeht. Weitere Sufi-Sekten mit ausgefallenen Ritualen sind die Hamadscha (Ḥamadša), in deren Glaubensvorstellungen das Geistwesen Aisha Qandisha eine zentrale Rolle spielt, die Dschilala (Jilala, Ǧilāla), Milyāna und die Gnawa. Zu den überregionalen Sufiorden gehören die Tiǧānīya und die Darqāwīya von ad-Darqāwī.
Meknès unterhält folgende Gemeindepartnerschaften
Stadt | Land | seit |
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al-Quds | Palästina | 1990 |
Bologna | Emilia-Romagna, Italien | 2020 |
Bourg-en-Bresse | Auvergne-Rhône-Alpes, Frankreich | 2018 |
Cenon | Nouvelle-Aquitaine, Frankreich | 2017 |
Nîmes | Okzitanien, Frankreich | 2005 |
Orléans | Centre-Val de Loire, Frankreich | 2020 |
Santarém | Alentejo, Portugal | 1989 |
Stralsund | Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland | 2019 |
Tulkarm | Westjordanland, Palästina | 2017 |
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