Stephanie Anna Charlotte Buhl-Freifrau von und zu Guttenberg (* 24.
November">24. November 1976 in München, geborene Gräfin von Bismarck-Schönhausen) war von dem Jahr 2000 bis 2023 die Ehefrau des CSU-Politikers Karl-Theodor zu Guttenberg. Seit 2000 engagiert sie sich ehrenamtlich im Bereich der Internet-Aufklärung für Kinder und Jugendliche.
Guttenberg wuchs zweisprachig auf und spricht fünf Sprachen – neben Deutsch und Schwedisch auch Englisch, Französisch und Italienisch. Sie besuchte in München das Theresia-Gerhardinger-Gymnasium am Anger bis zum Abitur. Nachdem sie ursprünglich Künstlerin hatte werden wollen, ging sie zunächst für ein knappes Jahr nach Paris und studierte dort an der Sorbonne Geschichte und Politikwissenschaft. Danach absolvierte sie an der Lehranstalt des Deutschen Textileinzelhandels, der Fachakademie für Textil und Schuhe in Nagold eine zweijährige textilwirtschaftliche Ausbildung, die sie als Textilbetriebswirtin BTE abschloss. Ein Studium der Geschichte und Philosophie in Tübingen schloss sie nicht ab. Nebenbei arbeitete sie bei Modeagenturen in Köln, Düsseldorf und Paris.
Seit Januar 2019 setzt sie sich als Mitgesellschafterin des Social Impact Start-ups BG3000 für digitale Bildung ein und knüpft Verbindungen zwischen Wirtschaft, Politik und Bildung.
Stephanie zu Guttenberg engagierte sich von 2004 bis 2013 gegen Kindesmissbrauch und betrieb ab 2006 Öffentlichkeitsarbeit für die international operierende Nichtregierungsorganisation Innocence in Danger, die gegen sexuellen Missbrauch von Kindern und insbesondere gegen die Verbreitung von Kinderpornografie durch die Neuen Medien eintritt. Ab 2009 war sie Präsidentin des deutschen Vereins Innocence in Danger Sektion Deutschland e. V., der seinen Sitz gegenwärtig in Berlin hat. Zu Guttenberg ist eine der prominentesten Befürworter von Sperrungen von Internetinhalten in Deutschland. Die Kinderorganisation teilte das Ende ihres Engagements am 18. Februar 2013 mit, zehn Tage später nannte zu Guttenberg mangelnde persönliche Präsenz aufgrund ihres Umzugs in die USA als Begründung.
Zu Guttenberg warb für den als gemeinnützig anerkannten Verein persönlich um Spenden, zum Beispiel bei Benefizveranstaltungen. Im November 2010 gewann sie bei Günther Jauchs RTL-Quizshow Wer wird Millionär? 500.000 Euro für den Verein. Als danach Medien kritisch über angeblich „intransparente Mittelverwendung“ berichteten, wies sie als Vereinspräsidentin die Vorwürfe zurück und reagierte mit einer Strafanzeige wegen „verleumderischer Aussagen“.
Im September 2010 veröffentlichte sie zusammen mit Anne-Ev Ustorf das Buch Schaut nicht weg! Was wir gegen sexuellen Missbrauch tun müssen, in dem sie unter anderem „Pornos im Internet, Popsängerinnen in Bondage-Outfits und Topmodelshows im Privatfernsehen“ kritisiert, die „Kindern und Jugendlichen die Entwicklung eines positiven Körperbildes und einer ichbezogenen Sexualität“ erschweren. Vor allem das Internet habe der Pädokriminalität eine allgegenwärtige Dimension verliehen.
Bei der ersten Folge der umstrittenen RTL-II-Sendung Tatort Internet – Schützt endlich unsere Kinder, die von Oktober bis November 2010 von Udo Nagel moderiert wurde, trat zu Guttenberg als Co-Moderatorin auf. In der von Innocence in Danger unterstützten, zehnteiligen Doku-Reihe gaben sich Schauspielerinnen um die Journalistin Beate Krafft-Schöning in Internet-Chats als 13- bis 15-Jährige aus und erfüllten den Wunsch von Männern nach einem Treffen. Bei der arrangierten Zusammenkunft wurden die Männer zur Rede gestellt und als potenzielle Straftäter angeprangert. Nachdem einer der Männer identifiziert werden konnte, kam es zu vermehrter Kritik an der Sendung, dem Auftritt zu Guttenbergs in dieser und zu Drohungen gegen ihre Person.
Vom Januar 2011 bis zum Oktober 2012 war zu Guttenberg Schirmherrin des Landesverbands Bayern der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft.
Zu Guttenberg unterstützte die jährlich von der Karl Kübel Stiftung für Kind und Familie vergebene Auszeichnung für Engagement im Bereich „Frühe Kindheit“ und übernahm Botschaftertätigkeiten für den Karl Kübel Preis 2010, der an das Projekt „Starke Kinder“ des Bildungsforums Mengerskirchen vergeben wurde.
Stephanie zu Guttenberg ist die einzige Tochter der Schwedin Charlotte Kinberg (* 1951), die ein Unternehmen für Inneneinrichtungen leitete, und von Andreas Graf von Bismarck-Schönhausen (1941–2013). Väterlicherseits hat sie zwei ältere Halbschwestern.
Seit dem 12. Februar 2000 ist sie mit Karl-Theodor zu Guttenberg verheiratet, der dem fränkischen Adelsgeschlecht Guttenberg entstammt. Das Paar hat zwei Töchter (geboren 2001 und 2002) und lebte in Berlin und in Guttenberg (Oberfranken).
Im Sommer 2011 zog Guttenberg mit ihrer Familie nach Greenwich im US-Bundesstaat Connecticut.
Im September 2023 wurde bekannt, dass zu Guttenberg und ihr Ehemann sich bereits im Winter 2022/2023 getrennt haben.
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Stephanie zu Guttenberg reiste im Dezember 2010 mit dem damaligen Verteidigungsminister nach Afghanistan zum Truppenbesuch; nach Aussage ihres Ehemanns tat sie dies „auf eigenen Wunsch“ und bezahlte selbst dafür. Sie war damit die erste deutsche Ministergattin, die ihren Ehemann in ein Krisengebiet mit deutschem Militäreinsatz begleitete. Der Besuch wurde von Medien und Politikern der Oppositionsparteien sowie vereinzelt der FDP als Selbstinszenierung teilweise scharf kritisiert. Eine repräsentative Umfrage des ZDF-Politbarometer ergab eine Zustimmung für den Besuch von 64 %, 30 % empfanden die Teilnahme am Afghanistan-Besuch als falsch und 6 % hatten dazu keine Meinung. Der Bundeswehrverband verteidigte den Besuch zu Guttenbergs.
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Personendaten | |
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NAME | Guttenberg, Stephanie zu |
ALTERNATIVNAMEN | Bismarck-Schönhausen, Stephanie zu (Geburtsname); Guttenberg, Stephanie Freifrau von und zu (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche ehemalige Präsidentin der Kinderschutzorganisation Innocence in Danger |
GEBURTSDATUM | 24. November 1976 |
GEBURTSORT | München, Bayern, Bundesrepublik Deutschland |
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