Manfred Bofinger stammte aus einfachen Verhältnissen aus Berlin-Mitte. Sein Vater war Plakatmaler, seine Mutter Verkäuferin. Nach der Schulzeit im Gymnasium zum Grauen Kloster absolvierte er nach dem Abitur 1959 eine zweijährige Ausbildung zum Schriftsetzer. Ab 1961 war er bis 1968 als Typograf bei der SatirezeitschriftEulenspiegel beschäftigt. Als Autodidakt zur Karikatur gekommen, arbeitete er seit 1968 als freiberuflicher Grafiker, Cartoonist und Buchillustrator, dabei auch weiterhin für den Eulenspiegel und regelmäßig auch für die Kinderzeitschrift Frösi. Er illustrierte über 300 Bücher und erfand selbst Bildgeschichten, darunter viele für Kinder. Seine Zeichnungen unterschrieb er mit Bofi. Von Bofinger illustrierte Bücher und entworfene Plakate wurden wiederholt in den Wettbewerben Schönste Bücher der DDR und Die 100 besten Plakate des Jahres ausgezeichnet. Bofinger hatte in der DDR eine bedeutende Zahl von Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen, unter anderem von 1972 bis 1988 an der VII. bis X. Kunstausstellung der DDR in Dresden.
Nach einer Gehirnblutung am 29. Dezember 2004 lag er trotz Operation und Rehabilitation im Wachkoma, bevor er am 8. Januar 2006 im Alter von 64 Jahren verstarb. Manfred Bofinger lebte bis zu seinem Tode in Berlin, Alt-Treptow. Er hinterließ seine Frau Gabriele und vier Kinder. Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof Stralau und ist mit einer weißen Marmorfigur eines lesenden Kindes künstlerisch gestaltet.
Werke (Auswahl)
Manfred Bofinger (rechts) im November 1989Grabstein für Manfred Bofinger von Matthias Heinz, mit der Skulptur eines lesenden Mädchens. Auf der Rückseite ein Zitat von Joachim Ringelnatz
Atomino, Zeichnungen neu illustriert von Manfred Bofinger, Roman von Marcello Argilli, Texte übersetzt von Egon Wiszniewsky, Alex-Taschenbücher, Kinderbuchverlag, Berlin 1979, 170 S.
Uwe Kant: Der kleine Zauberer und die große Fünf (Illustrationen), Berlin 1974.
Oben und unten. Kinderbuchverlag, Ost-Berlin 1976, DNB770155596.
Ich kann bauen. Kinderbuchverlag, Ost-Berlin 1976, DNB770155618.
Renate Holland-Moritz: Die Eule im Kino. Filmkritiken, (Illustrationen), Berlin 1981.
Hiltrud Lind: Das Weltbühnchen. Umweltfreundliche Limericks von (A)lbacete bis (Z)ossen. Eulenspiegel Verlag Berlin
Christoph Hein: Das Wildpferd unterm Kachelofen (Illustrationen), Berlin 1984.
Ein Baum geht in die Stadt, Text und Illustrationen Bofi, Altberliner Verlag 1985.
Apfelmus im Zauberhut – Ein Witz-Lexikon, Text und Illustrationen Bofi, Kinderbuchverlag Berlin 1985.
Das Lehrlingswohnheim, Verlag Tribüne Berlin 1986.
Martin Viertel: Kuckucksgarn (Illustrationen), Kinderbuchverlag Berlin 1987.
Einstein mit der Geige
Graf Tüpo, Lina Tschornaja und die anderen. Für El Lissitzky zum 100. Geburtstag, Verlag Faber & Faber 1991
Renate Holland-Moritz: Ossis, rettet die Bundesrepublik!, Anthologie (Illustrationen), Berlin 1993.
Renate Holland-Moritz: Die Eule im Kino. Neue Filmkritiken, (Illustrationen), Berlin 1994.
Das Gänsehaut-Buch, Eichborn 1994.
Das dicke Bofingerbuch, Berlin 1995.
Paul Maar: Der Buchstabenfresser, (Illustrationen), Oetinger Verlag 1996.
Renate Holland-Moritz: Angeschmiert und eingewickelt. Darüber lachte man in der DDR während der fünfziger und sechziger Jahre, Anthologie (Illustrationen), Berlin 1996.
Renate Holland-Moritz: Der Trickbetrüger. Darüber lachte man in der DDR während der siebziger und achtziger Jahre, Anthologie (Illustrationen), Berlin 1996.
Der krumme Löffel. Miniaturen einer Kindheit, Aufbau-Verl., Berlin 1998, ISBN 3-7466-1591-7.
Elke Heller: Gut, dass wir so verschieden sind. Zusammenleben in altersgemischten Gruppen. (Illustrationen), Beltz, Weinheim 2000. 95 S. ISBN 3-407-62410-7
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