Unter dem Eindruck des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion treffen sich vom 9. bis 12. August die Regierungschefs der USA, Franklin D. Roosevelt, und Großbritanniens, Winston S. Churchill, unter höchster Geheimhaltung auf dem britischen Schlachtschiff HMS Prince of Wales in der Placentia Bay vor Neufundland. Hier vereinbaren sie die Atlantik-Charta, die am 14. August veröffentlicht wird und in der sie die gemeinsamen Grundsätze ihrer internationalen Politik formulieren.
Insgesamt werden acht Punkte festgehalten, darunter: Verzicht auf territoriale Expansion, gleichberechtigter Zugang zum Welthandel und zu Rohstoffen, Verzicht auf Gewaltanwendung, Selbstbestimmungsrecht der Nationen, engste wirtschaftliche Zusammenarbeit aller Nationen mit dem Ziel der Herbeiführung besserer Arbeitsbedingungen, eines wirtschaftlichen Ausgleichs und des Schutzes der Arbeitenden, Sicherheit für die Völker vor Tyrannei, Freiheit der Meere, Entwaffnung der Nationen, um ein System dauerhafter Sicherheit zu gewährleisten.
Zwei der Punkte beziehen sich direkt auf eine Weltorganisation. Die Erklärung wird am 24. September von der Sowjetunion und neun (Exil-)Regierungen des besetzten Europa unterzeichnet, nämlich von Belgien, Griechenland, Jugoslawien, Luxemburg, den Niederlanden, Norwegen, Polen, der Tschechoslowakei und von Vertretern des Freien Frankreichs. Die Atlantik-Charta wird so zum grundlegenden Dokument für die Vereinten Nationen. Sie hat das Ziel einer besseren Weltordnung und lehnt sich an den Vierzehn-Punkte-Plan von Woodrow Wilson an.
Darüber hinaus werden auf der Konferenz gesteigerte US-Waffenlieferungen an Großbritannien und die UdSSR vereinbart sowie eine Ausweitung der amerikanischen Sicherungszone für diese Lieferungen bis nach Island. Besprechungen, die sich vor allem um die Lage in der Republik China und Spanien drehen, führten zu keinen militärstrategischen Entscheidungen.
In seiner 2. Sitzung im St. James’s Palace in London am 24. September nimmt der Interalliierte Rat die allgemeinen Grundsätze der Atlantik-Charta an.
Am 22. Dezember beginnt in Washington, D.C. die Arcadia-Konferenz, auf der die Deklaration der Vereinten Nationen beschlossen wird. Hier erfolgt auch die Festlegung Europas als Hauptkriegsschauplatz durch die Alliierten, um zuerst die von Deutschland ausgehende Gefahr auszuschalten (Germany first).
Karte von Europa am Anfang des Jahres 1941
Karte von Europa am Ende des Jahres 1941
Der Krieg auf dem Balkan
28. Februar: Deutsche Truppen marschieren von Rumänien kommend in Bulgarien ein.
27. März: Nach dem Militärputsch in Jugoslawien erlässt Hitler die „Weisung Nr. 25“ zur Zerschlagung des Staates.
30. März: Der jugoslawische Außenminister Momčilo Ninčić lädt den deutschen Botschafter Viktor von Heeren vor und gibt ihm einen Bericht, welcher besagt, dass die neue Regierung alle internationalen Verpflichtungen, eingeschlossen den Beitritt zum Dreimächtepakt, akzeptiere, so lange die nationalen Interessen des Landes geschützt werden. Er erhält jedoch nie eine Antwort. Am 2. April wird die deutsche Botschaft in Belgrad evakuiert.
3. April: Nach dem Suizid von Pál Teleki, der für einen strikten Neutralitätskurs eingetreten ist, ernennt Reichsverweser Miklós HorthyLászló Bárdossy zum Premierminister Ungarns. Dieser bereitet eine Beteiligung Ungarns am kommenden deutschen Jugoslawienfeldzug vor, bei dem Ungarn umfangreiche Gebietsgewinne bis Kroatien zugesagt worden sind.
6. April: Jugoslawien und die Sowjetunion unterzeichnen einen Freundschafts- und Nichtangriffspakt, der auf den Vortag datiert wird.
6. April: Mit einem Luftangriff auf Belgrad beginnt der deutsche Balkanfeldzug; deutsche Truppen marschieren in Jugoslawien und Griechenland ein.
9. April: Die Wehrmacht durchbricht die griechische Metaxas-Linie.
10. April: Die deutsche Wehrmacht marschiert in Zagreb ein. Oberst Slavko Kvaternik proklamiert den Unabhängigen Staat Kroatien, zu dem auch Slawonien, Syrmien und fast ganz Dalmatien, Bosnien und die Herzegowina gehören. Am 15. April tritt der deutsche Satellitenstaat dem Dreimächtepakt bei.
12./13. April: Bei Bombenangriffen der deutschen Luftwaffe auf Sarajevo sterben mehr als 50 Menschen.
17. April: Jugoslawien unterzeichnet die bedingungslose Kapitulation. König Peter II. und seine Regierung gehen ins Exil nach Großbritannien. Das Königreich Jugoslawien wird zerschlagen. Deutschland annektiert Slowenien, Italien annektiert Dalmatien, Bulgarien annektiert Mazedonien und Albanien annektiert Montenegro. Ustascha-Führer Ante Pavelić kehrt aus seinem langjährigen Exil nach Zagreb zurück und organisiert Kroatien als Führerstaat. Serbien wird militärisch besetzt.
18. April: Offiziell wird in Athen mitgeteilt, dass der griechische Ministerpräsident Alexandros Koryzis an einem Herzinfarkt gestorben sei. Tatsächlich hat Koryzis sich erschossen, nachdem er in einer Kabinettssitzung einen Streit mit König Georg II. wegen der Politik nach dem deutschen Einmarsch im Balkanfeldzug hatte. Emmanouil Tsouderos bildet eine neue Regierung.
20. April: General Georgios Tsolakoglou entbindet in Absprache mit anderen Offizieren den Befehlshaber der Epirus-Armee Ioannis Pitsikas seines Kommandos und präsentiert anschließend SS-Obergruppenführer Josef Dietrich die Kapitulation gegen den ausdrücklichen Befehl des Oberkommandierenden der griechischen Armee General Alexandros Papagos.
21. April: Der alliierte Oberbefehlshaber im Mittelmeer und Nahen Osten Archibald Wavell ordnet die Evakuierung der verbleibenden alliierten Truppen nach Kreta und Ägypten an.
23. April: Der griechische König Georg II. schifft sich mit seinen Truppen nach Kreta ein.
24./25. April: Die Schlacht bei den Thermopylen endet mit einem Durchbruch der deutschen Truppen nach Südgriechenland.
13. Mai: Der jugoslawische General Draža Mihailović erreicht das Ravna-Gora-Plateau in Westserbien, wo er das Hauptquartier der von ihm befehligten Tschetnik-Verbände errichtet.
20. Mai bis 1. Juni: Die Luftlandeschlacht um Kreta endet mit der Eroberung der Insel durch die von italienischen Truppen unterstützte deutsche Wehrmacht. Fliegergeneral Kurt Student ordnet ab dem 31. Mai brutale Vergeltungsaktionen gegen die widerständische Inselbevölkerung an. Entsprechend dem Befehl wird zum Beispiel der Ort Kandanos zerstört, und im Dorf Kondomari werden zahlreiche Männer willkürlich ergriffen und erschossen.
5. Juli: Eine kommunistische Proklamation, beschlossen auf einem Treffen des Politbüros der KPJ vom Vortag, ruft die Bevölkerung Jugoslawiens zum bewaffneten Widerstand auf. In der Folge kommt es zu den ersten kleineren Auseinandersetzungen der Partisanen mit der Besatzungsmacht.
6. Juni: Im geheimen Kommissarbefehl des OKW ergeht die Weisung an die Wehrmacht, gefangene Politkommissare zu erschießen. Wehrmacht und Sicherheitsdienst kommen kurz darauf überein, dass auch sogenannte Intelligenzler, Juden, fanatische Kommunisten sowie unheilbar Kranke zu liquidieren sind.
14. Juni: Die sowjetische Besatzungsmacht deportiert in der Nacht vom 13. auf den 14. Juni 15.000 Letten aus Lettland nach Sibirien und am 14. Juni 40.000 Litauer von Litauen nach Sibirien.
15. Juni: Der deutsche kommunistische Spion Richard Sorge übermittelt nach Moskau die Information, dass der Krieg Deutschlands gegen die Sowjetunion am 22. Juni beginnen werde. Diese Nachricht an die GRU mit genauen Informationen über den Tag, die Stärke und die Richtungen des Angriffs wird jedoch von Stalin ignoriert und als Feindpropaganda hingestellt.
22. Juni: Mit der Umsetzung des Unternehmens Barbarossa, dem Angriff der Wehrmacht auf die Sowjetunion, beginnt der Deutsch-Sowjetische Krieg. Er ist als Vernichtungskrieg zur Zerstörung des „jüdischen Bolschewismus“ angelegt. Der gesamte europäische Teil der Sowjetunion soll erobert, ihre politischen und militärischen Führungskräfte ermordet und große Teile der Zivilbevölkerung dezimiert und entrechtet werden. Nach dem Generalplan Ost sollen großangelegte Vertreibungen folgen, um die eroberten Gebiete anschließend zu germanisieren. Außerdem werden Einsatzgruppen aufgestellt und ausgebildet, die hinter der Front Massenmorde an der jüdischen Bevölkerung begehen sollen.
22. Juni: Die Heeresgruppe Mitte der deutschen Wehrmacht unter Fedor von Bock überschreitet die Demarkationslinie zur Sowjetunion und trifft auf die Westfront der Roten Armee. Die darauf folgende Kesselschlacht bei Białystok und Minsk endet mit einem Sieg der Wehrmacht. Bereits am 28. Juni ist der Großteil von Minsk deutsch besetzt, die letzten sowjetischen Truppen kapitulieren aber erst am 9. Juli. Der russische Kommandant Dmitri Grigorjewitsch Pawlow wird nach Moskau zurückbeordert und am 22. Juli wegen Verrats und „verbrecherischer Inkompetenz“ erschossen. Die Wehrmacht setzt ihren Marsch auf Moskau fort.
10. Juli: Die Kesselschlacht bei Smolensk beginnt. Sie endet zwar am 10. September mit einem weiteren deutschen Sieg, aber es ist den sowjetischen Einheiten gelungen, den Vormarsch der Wehrmacht zu verlangsamen, und deren Blitzkriegskonzept erleidet damit einen ersten Rückschlag.
12. Juli: Großbritannien und die Sowjetunion unterzeichnen ein gegenseitiges Hilfsabkommen.
13. Juli: Sechs Bombenflugzeuge der sowjetischen Luftstreitkräfte fliegen den ersten der alliierten Luftangriffe auf Ploiești gegen die vom Deutschen Reich kontrollierten Ölförderanlagen. Hiervon sind die Raffinerien Astra Română, Lumina und besonders Orion betroffen. Vom 10. bis 13. August wird die Eisenbahnbrücke bei Cernavodă, die Ploiești mit dem Hafen Constanța verbindet, mehrfach angriffen und schließlich zerstört.
15. Juli bis 8. August: In der Kesselschlacht bei Uman zerstört die deutsche Wehrmacht mit ungarischen und rumänischen Hilfstruppen 20 Divisionen der Roten Armee und stößt weiter auf Kiew vor.
8. August: Die Schlacht um Odessa beginnt. Sie endet am 16. Oktober mit einem Sieg der Achsenmächte Rumänien und Deutschland, doch kann deren Vorstoß im südlichen Teil der Ostfront entscheidend verzögert werden. Am 29. September gelingt der deutsche Durchbruch auf die Krim unter General Erich von Manstein und der Bedrohung des Donezbeckens sowie Sewastopols. Das Sowjetische Oberkommando beschließt daraufhin die Evakuierung Odessas.
25. August Nach wochenlangen Auseinandersetzungen in der Augustkrise drehen die 300 Kilometer vor Moskau stehenden Panzer Guderians nach Süden in den Rücken der Kiewer Gruppierung ein.
23. August bis 26. September: Die Schlacht um Kiew endet mit einem Sieg der deutschen Truppen unter Generalfeldmarschall Gerd von Rundstedt und der Besetzung der Stadt durch das Deutsche Reich. Am 24. September bricht durch einen sowjetischen Sprengsatz ein Großfeuer aus, das erst am 29. September unter Kontrolle gebracht werden kann. Die sowjetischen Einheiten unter Semjon Michailowitsch Budjonny verlieren beim Kampf um Kiew rund 700.000 Soldaten. Mit den hohen sowjetischen Verlusten verbindet das Oberkommando der Wehrmacht die Hoffnung, noch vor Einbruch des Winters sowohl die Halbinsel Krim einnehmen als auch in den Kaukasus vorstoßen zu können. Die starken Verluste der Roten Armee bringen die deutsche Heeresführung zu der Annahme, dass der Stoß auf Moskau trotz der fortgeschrittenen Jahreszeit gelingen könne und Hitler befiehlt nun den direkten Marsch auf die sowjetische Hauptstadt.
14. September: Nach einer Geheimsitzung des japanischen Kronrats übermittelt Richard Sorge der GRU in Moskau die Information, dass Japan als strategisches Ziel nunmehr die USA und die englischen Kolonien im Pazifik angreifen würde und damit die Gefahr für die Sowjetunion im Fernen Osten gebannt ist. Durch diese kriegsentscheidende Information kann Marschall Georgi Schukow die sowjetischen Truppen aus Sibirien abziehen und sie zum Abstoppen des deutschen Vormarsches 25 km vor Moskau einsetzen. Sorge wird nur einen Monat später enttarnt und am 18. Oktober in Japan verhaftet.
20. Oktober: Im Verlauf des Unternehmens Taifun zwingen deutsche Truppen vor Moskau die Masse von fünf sowjetischen Armeen im Kessel von Wjasma zur Kapitulation.
10. Mai: Hitlers Stellvertreter Rudolf Heß fliegt mit einer Messerschmitt Bf 110 nach Schottland, um bei Douglas Douglas-Hamilton, 14. Duke of Hamilton, den er bei den Olympischen Spielen in Berlin kennengelernt hat und den er für den Anführer der britischen Friedensbewegung und Gegner von Premierminister Winston Churchill hält, für einen Frieden mit Deutschland zu werben. Heß springt mit dem Fallschirm ab und gerät in britische Kriegsgefangenschaft. Sein Flug wurde von der nationalsozialistischen Regierung in der Öffentlichkeit als Verrat gewertet und Heß für geisteskrank erklärt. Der Stab des Stellvertreters des Führers wird in Partei-Kanzlei umbenannt und Martin Bormann unterstellt, der zum Reichsminister ernannt wird.
3. März: Der Chef des Verwaltungsdistrikts Krakau, der SS-Gruppenführer Otto Wächter, befiehlt die Einrichtung einer „jüdischen Wohnsiedlung“. Bis zum 20. März müssen alle jüdischen Bewohner und Bewohnerinnen der Stadt in das Ghetto Krakau umgezogen sein. 15.000 Menschen sind ab diesem Zeitpunkt in einem Stadtteil zusammengepfercht, in dem vorher 3.000 Menschen lebten.
April: Die Aktion 14f13, die Selektion und Tötung von als „krank“, „alt“ und „nicht mehr arbeitsfähig“ betitelten KZ-Häftlingen, beginnt.
10. Juli: Beim Massaker von Jedwabne werden 1600 (?) Juden von Polen bei lebendigem Leibe verbrannt. Nach Ausgrabungen im Jahr 2001 handelt es sich jedoch um 300 bis 400 jüdische Opfer.
24. August: Nach kirchlichen Protesten erfolgt die Einstellung der als „Euthanasie“ bezeichneten „Aktion T4“ in der NS-Zeit. Die so genannte „wilde Euthanasie“ wird jedoch später in der Aktion Brandt fortgesetzt. Dem Mord an den Kranken und Behinderten fallen mehrere hunderttausend Menschen zum Opfer.
27. August: SS und Polizeibataillon 320 führen beim Massaker von Kamenez-Podolsk Massenerschießung von 23.600 Juden durch. Erstmals werden unterschiedslos alle Juden einer Region, ohne Rücksicht auf ihr Alter und Geschlecht, ermordet.
1. September: Die nationalsozialistische Führung erlässt eine Polizeiverordnung, die das Tragen des „Judensterns“ ab dem 19. September für alle Juden im Deutschen Reich ab dem sechsten Lebensjahr verbindlich macht. Das Abzeichen besteht aus zwei gelben Stoffdreiecken, die in Form eines sechszackigen Sterns übereinander genäht werden, und trägt in schwarzen Buchstaben die Aufschrift „Jude“. Der Stern muss „deutlich sichtbar“ und „fest an der linken Brustseite des Kleidungsstücks angenäht“ getragen werden. Auch zu Hause müssen Juden den „Judenstern“ tragen, wenn sie jemandem die Haustür öffnen. – Polizeistreifen kontrollieren willkürlich auf der Straße, ob das Abzeichen auch fest genug angenäht ist. Zuwiderhandlungen können eine Einweisung in ein Konzentrationslager (so genannte „Schutzhaft“) nach sich ziehen. In der Folgezeit werden weitere diskriminierende Verordnungen gegen die Juden erlassen, so z. B. das Verbot, das Weichbild des Heimatortes zu verlassen. – In den besetzten polnischen Gebieten, dem so genannten „Generalgouvernement“, wurde die Kennzeichnungspflicht für Juden schon im November 1939 durch Generalgouverneur Hans Frank eingeführt und besteht in einer weißen Armbinde mit blauem Stern.
21. Dezember: Im KonzentrationslagerBogdanowka beginnt der Massenmord an den etwa 54.000 jüdischen Häftlingen durch rumänische Soldaten, ukrainische Polizisten und örtliche Volksdeutsche.
3. Februar: In Italienisch-Ostafrika beginnt die Schlacht von Keren. Truppen des Britischen Empires wollen die von italienischen Einheiten gehaltene Stadt in Eritrea erobern, eine Hürde beim geplanten britischen Vormarsch auf den Flottenstützpunkt des Feindes in der Hafenstadt Massaua.
26. März: Im Ostafrikafeldzug gegen italienische Verbände erobern nigerianische RegimenterHarar nach einem Vorstoß von 930 km in 30 Tagen. Dies ist zu diesem Zeitpunkt der schnellste militärische Vorstoß der Weltgeschichte.
4. April: Die libysche Stadt Bengasi wird von deutsch-italienischen Panzereinheiten beim Afrikafeldzug eingenommen.
1. April: In einem Militärputsch übernimmt das „Goldene Quadrat“, vier nationalistische Offiziere und der ehemalige Premierminister Raschid Ali al-Gailani die Macht mit dem Ziel, den britischen Einfluss im Irak zu beenden. Abd ul-Ilah, Regent für den minderjährigen König Faisal II., wird von den Putschisten angeklagt, die Verfassung zu missachten.
Am 28. April besetzen irakische Truppen die Höhen um den britischen Luftwaffenstützpunkt Habbaniyya. Der Kommandeur der irakischen Einheiten fordert die Briten auf, ihre Flüge einzustellen, andernfalls werde er das Flugfeld beschießen. Diese fordern daraufhin die Iraker zum Rückzug auf. Als dieser nicht erfolgt, werden am 2. Mai britische Angriffe auf die irakischen Truppen und irakische Flugplätze bei Bagdad gestartet. Die überraschten Belagerer müssen innerhalb kurzer Zeit große Materialverluste hinnehmen. Gleichzeitig werden die britischen Truppen in Transjordanien alarmiert und auf einen Einmarsch in den Irak vorbereitet.
6. Mai: Auf Initiative des Diplomaten Fritz Grobba werden zur Unterstützung der Putschisten etwa 20 deutsche und 12 italienische Kampfflugzeuge über Syrien in den Irak verlegt. Die Mission wird vom „Sonderstab F“ unter dem Luftwaffengeneral Hellmuth Felmy ausgeführt.
Trotz der zahlenmäßigen Überlegenheit der irakischen Truppen gelingt es den britischen Verbänden, deren Verteidigungsstellungen schnell zu überrennen und innerhalb mit Hilfe der Verstärkung aus Transjordanien über Falludscha nach Bagdad vorzustoßen. Am 27. Mai beginnt der Angriff auf Bagdad, der am 31. Mai mit der Kapitulation der Stadt endet.
5. Juni: Britische Bomber greifen von Transjordanien aus den Flughafen von Aleppo an.
8. Juni: Der Syrisch-Libanesische Feldzug beginnt, als zwei Brigaden der australischen 7. Infanteriedivision unter General John Lavarack nördlich von Akkon und Tiberias die Grenze nach Syrien überqueren und in Richtung Beirut und Rayak marschieren. Britisch-indische Truppen unter General Paul Legentilhomme dringen zur gleichen Zeit weiter östlich bei Dar'a ins Landesinnere ein, um auf Damaskus vorzustoßen.
21. Juni: Nach schweren Kämpfen ziehen die Briten in Damaskus ein. Am selben Tag stößt die Arabische Legion vom Irak aus nach Palmyra vor.
9. Juli: Australische Einheiten erobern Damur südlich von Beirut.
Am 14. Juli wird in Akkon die Konvention über die Einstellung der Feindseligkeiten unterzeichnet. Die alliierten Truppen besetzen das gesamte französische Mandatsgebiet und erreichten die Übergabe der vichy-französischen Flugzeuge.
Anglo-sowjetische Invasion im Iran
25. August: Sowjetische und britische Truppen marschieren ohne Kriegserklärung im Rahmen der Operation Countenance in den neutralen Iran ein. Ziel der Invasion ist die Sicherung der iranischen Ölfelder und die Einrichtung einer Nachschublinie, über den die Vereinigten Staaten im Rahmen des Leih- und Pachtgesetzes militärische Ausrüstung über die Transiranische Eisenbahn in die Sowjetunion transportieren. Bis zum 17. September kommt es zu einer vollständigen Besetzung des Iran, die bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs andauert.
17. September: Die Operation Countenance ist beendet. Faktisch bleibt der Iran bis zum Ende des Krieges in eine britische Besatzungszone im Süden und eine sowjetische Besatzungszone im Norden geteilt. Der iranischen Armee wird es zudem untersagt, in den von den sowjetischen Truppen besetzten Gebiete des Nordiran eigene Streitkräfte zu stationieren. Dies hat zur Folge, dass die Zentralregierung in Teheran die Kontrolle über den Norden des Iran verliert.
24. Dezember: Die dritte Schlacht um Changsha ist der dritte Versuch, die chinesische Stadt Changsha in der südchinesischen Provinz Hunan zu erobern, der bis zum 31. Dezember wegen des erbitterten Widerstands der chinesischen Verteidiger unter Xue Yue erfolglos bleibt.
6. Januar: Eine thailändische Division überquert die kambodschanische Grenze und nimmt die Grenzstadt Poipet ein, eine zweite Division marschiert in Laos ein.
17. Januar: Im Französisch-Thailändischen Krieg fügt die französische Marine in der Seeschlacht bei Ko Chang ihrem Gegner eine schwere Niederlage zu. Auf Vermittlung Japans wird am 28. Januar eine Feuerpause vereinbart. Am 7. Februar beginnt in Tokio eine Friedenskonferenz. Die Verhandlungen enden am 9. Mai mit thailändischen Gebietsgewinnen in den französischen Kolonien Laos und Kambodscha: Frankreich tritt die Provinzen Sayaburi, Battambang und Siem Reap (nicht aber die Tempel von Angkor Wat) wieder an Thailand ab.
25. Juli: Die Vereinigten Staaten verhängen ein komplettes Öl-Embargo gegen Japan. Da sich Großbritannien und Niederländisch-Indien diesem Schritt anschließen, verliert Japan 75 % seines Außenhandels und 90 % seiner Öl-Importe.
11. August: In Japan wird die Generalmobilmachung angeordnet. Die Entwicklung zu einem Krieg beginnt, als Erfolge in Verhandlungen mit den USA über das japanische Vorgehen in Indochina und im pazifischen Raum ausbleiben.
17. Oktober: Der japanische Premierminister Konoe Fumimaro tritt zurück, sein Nachfolger wird Tōjō Hideki.
Seekrieg im Atlantik und in den europäischen Gewässern
16. Januar: Vor der Rockall-Sandbank wird das britische Passagierschiff Oropesa von dem deutschen U-Boot U 96 torpediert und versenkt. 106 Passagiere und Besatzungsmitglieder ertrinken, fast die Hälfte der an Bord befindlichen Personen.
17. Januar: 35 Meilen nordöstlich der Rockall-Sandbank wird das uneskortierte britische Passagierschiff Almeda Star vom deutschen U-Boot U 96 torpediert und beschossen. Der Dampfer sinkt innerhalb von drei Minuten, alle 360 Passagiere und Besatzungsmitglieder kommen ums Leben.
17. Januar: Das deutsche U-Boot U 106 versenkt bei Rockall das britische Passagierschiff Zealandic, wobei alle 73 Menschen an Bord ums Leben kommen.
25. März: Der deutsche HilfskreuzerThor attackiert an der westafrikanischen Küste das britische Passagierschiff Britannia, das ohne Geleitschutz auf dem Weg nach Bombay ist. Der Ozeandampfer geht in Flammen auf und sinkt. 122 Besatzungsmitglieder und 127 Passagiere kommen ums Leben.
30. April: Südöstlich der Felseninsel Rockall wird der britische Passagier- und Frachtdampfer Nerissa, der mit Militärangehörigen wie auch Zivilisten auf dem Weg nach Liverpool ist, von dem deutschen U-Boot U 552 ohne Vorwarnung mit drei Torpedos angegriffen und innerhalb weniger Minuten versenkt. 207 Menschen kommen ums Leben.
9. Mai: Britische Kriegsschiffe kapern das deutsche U-Boot U 110 und erbeuten dabei eine intakte Enigma-Chiffriermaschine samt zugehöriger Geheimdokumente.
24. Mai: Im Rahmen des Unternehmens Rheinübung, mit dem Admiral Erich Raeder versucht, zwei deutsche Schiffe in den Atlantik zu entsenden, werden das Schlachtschiff Bismarck und der Schwere Kreuzer Prinz Eugen von Einheiten der britischen Royal Navy in der Dänemarkstraße gestellt. Beim Gefecht in der Dänemarkstraße versenkt die Bismarck den Schlachtkreuzer HMS Hood. Nur drei von 1.419 Besatzungsmitgliedern überleben.
27. Mai: Die Bismarck wird von zwei Schlachtschiffen und zwei Schweren Kreuzern der Royal Navy angegriffen und versenkt. 2.104 Besatzungsmitglieder kommen ums Leben, 116 werden gerettet.
1. Juni: Die Prinz Eugen erreicht den Hafen von Brest. Das Unternehmen Rheinübung ist damit beendet.
19. August: Südwestlich des Fastnet-Felsens an der irischen Küste wird der britische Passagierdampfer Aguila von dem deutschen U-Boot U 201 versenkt. 157 Passagiere und Besatzungsmitglieder sterben.
13. September: Im Vestfjord wird das unbewaffnete norwegische Passagierschiff Barøy vom Torpedo eines britischen Fairey-Albacore-Torpedobombers versenkt. 112 Menschen, größtenteils norwegische Zivilisten, sterben.
13. September: Der Hurtigruten-Passagierdampfer Richard With wird an der Küste der nordnorwegischen Finnmark von dem britischen U-Boot Tigris versenkt. 99 Passagiere und Besatzungsmitglieder sterben.
7. November: Das sowjetische Hospitalschiff Armenija wird mit 5000 bis 7000 Menschen an Bord im Schwarzen Meer von einer deutschen Heinkel He 111 versenkt.
Weitere Ereignisse in Europa
1. Januar: Das Schweizer Bürgerrecht wird geändert. Eine Aberkennung der Bürgerrechte ist jetzt möglich.
20. Januar: Der US-amerikanische Präsident Franklin D. Roosevelt beginnt seine dritte Amtszeit.
29. Juni: Mit Hilfe eines Doppelagenten kann der gesamte deutsche Duquesne-Spionagering in den Vereinigten Staaten verhaftet werden.
11. September: Die Grundsteinlegung zum Pentagon findet statt.
Weitere Ereignisse weltweit
5. Juli: Grenzstreitigkeiten lösen zwischen beiden Staaten den Peruanisch-Ecuadorianischen Krieg aus. Das Eingreifen der Vermittlungsmächte Brasilien, Argentinien und USA führt schon am 31. Juli zum Rückzug ihrer Truppen aus dem Abschnitt des umstrittenen Grenzverlaufs, ehe der Konflikt ein schweres Problem wird.
Wirtschaft
4. Februar: Für die Erfindung der Teflon-Beschichtung erhält der US-Amerikaner Roy Plunkett das beantragte US-Patent.
1. Juli: Der kommerzielle TV-Betrieb startet in den Vereinigten Staaten auch mit der Ausstrahlung des ersten Fernsehwerbespots. Der Sender WBNT im New Yorker Empire State Building zeigt Fernsehwerbung zum Uhrenhersteller Bulova.
30. Oktober: Die nationalsozialistische Führung in Deutschland führt für Sparer ein Eisernes Sparen genanntes Programm ein, um überschüssige Kaufkraft der Bevölkerung zu binden und mit dem Anreiz von Steuervorteilen eine Finanzquelle für Kriegsausgaben zu eröffnen.
Wissenschaft und Technik
9. Januar: Der britische BomberAvro Lancaster wird im Erstflug getestet. Das Flugzeug wird in der Folge in hoher Stückzahl (7377 Exemplare) für die Royal Air Force hergestellt.
12. Februar: Ein Londoner Polizist wird als erster Mensch mit Penicillin behandelt, verstirbt jedoch mehrere Wochen später, da man die Therapie aufgrund unzureichender Vorräte abbrechen muss.
19. Februar: Die US-Zeitung Daily News nennt in ihrer Ausgabe ein geländegängiges Fahrzeug „Jeep“.
3. Oktober: Der Kriminalfilm The Maltese Falcon von John Huston hat in den USA Premiere. Bei der dritten Verfilmung des gleichnamigen Romans von Dashiell Hammett hat sich der Regisseur in den achtwöchigen Dreharbeiten erstmals nahe an das Original gehalten. Humphrey Bogart spielt die Hauptrolle des hartgesottenen Privatdetektivs Sam Spade. Die Low-Budget-Produktion wird ein großer Erfolg und gilt als die Initialzündung für das Genre des Film Noir.
7. November: Das sowjetische Hospitalschiff Armenija wird im Schwarzen Meer von einer deutschen Heinkel He 111 mit 5000 bis 7000 Menschen an Bord versenkt.
18./19. September: binnen 24 Stunden treffen sechs Sonnenstürme der Stärke neun, also der höchsten Magnitude, auf die Erde.
Sport
22. Juni: Mit dem SK Rapid Wien gewinnt einmalig in der Geschichte eine österreichische Mannschaft die deutsche Fußballmeisterschaft. Die Wiener besiegen im Endspiel im Berliner Olympiastadion den FC Schalke 04 nach einem 0:3-Rückstand noch mit 4:3.
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