Die Kombination im Klettern ist ein Wettkampf, welcher als Mehrkampfsportart mehrere Disziplinen des Kletterns vereint.
Unterschieden werden die Dreifachkombination (auch olympische Kombination oder engl. olympic combined genannt) aus Bouldern, Leadklettern und Speedklettern, und die Zweifachkombination Boulder & Lead.
Teilweise wird bei Wettkämpfen mit mehreren Disziplinen eine zusätzliche, zusammengesetzte Gesamtwertung aller Einzeldisziplinen durchgeführt. Dies wird als Kombinationswertung (engl. Combined Ranking) bezeichnet.
Auf Grund eines Vorschlages der Organisatoren beschloss das Internationale Olympische Komitee, Sportklettern neben vier weiteren neuen Sportarten in das Programm für die Sommerspiele 2020 aufzunehmen. Allerdings wollten sie dabei die Anzahl der Gesamtathleten und Medaillenentscheidungen möglichst gering halten und entschieden, nur zwei Wettbewerbe, einen pro Geschlecht, im Klettern auszutragen. Daraufhin entwickelten sieben Kletterverbände für das IFSC bei ihrer Versammlung in Kanada ein Wettkampfformat speziell für die Olympischen Spiele. Sie gaben das Programm am 11. März 2017 bekannt. Es kam daraufhin bei der Jugend- und Junioren-Weltmeisterschaft 2017 und der Kletterweltmeisterschaft 2018, beide in Innsbruck, zum Einsatz. Außerdem fand bei den Olympischen Jugend-Sommerspielen 2018 vom 6. bis 18. Oktober in Buenos Aires ein Wettbewerb in der Kombination statt, bevor der Klettern bei den Sommerspielen 2020 sein olympisches Debüt hatte.
Ab der Saison 2022 wurde das Format in Boulder & Lead umbenannt, Speed fiel aus der Kombination heraus und wird als getrennter Wettkampf abgehalten. Beim Kletterweltcup 2022 in Morioka wurde das Format erstmals bei einem weltweiten Wettbewerb ausgetragen, Sieger waren Ai Mori und Tomoa Narasaki.
Bei den Olympischen Sommerspielen 2024 werden für Boulder & Lead und Speed jeweils eigene Wettbewerbe abgehalten werden.
Bei allen Disziplinen versuchen die Athleten nach Einnahme einer Startposition das Top, also den höchsten Griff der Route, zu erreichen.
Beim Leadklettern müssen Athleten eine Route durchsteigen und dabei jede Zwischensicherung einhängen, ohne die Sicherungskette zu belasten (also zu stürzen). Die Kletterer werden von einer neutralen Person gesichert. Die Startposition wird mit vier Tapestreifen gekennzeichnet, für jeden Streifen muss je ein Gliedmaß den Griff bzw. Tritt berühren.
Eine Lead-Route ist mindestens 15 m lang und 3 m breit. Leadwände sind in der Regel ausschließlich oder überwiegend überhängend konstruiert, der Schwierigkeitsgrad beträgt bis zu XI/XI+ (UIAA). Im Vergleich zu den anderen Disziplinen erfordert Lead ein besonderes Maß an Ausdauer und Kraft, zudem wird eine gute Intuition der Bewegungsabläufe verlangt.
Beim Bouldern wird in Absprunghöhe, in der Regel bis zu 4,5 m, über Matten geklettert, die Kletterer sind nicht weiter gesichert. Die Startposition wird wie beim Lead gekennzeichnet.
Boulderrouten fordern eine hohe Maximalkraft und Geschick. Die einzelnen Routen einer Runde fokussieren sich häufig auf eine jeweilige Teiltechnik: Plattige Wände mit kleinen Griffen benötigen Gleichgewicht und Trittsicherheit, schmale Leisten Fingerkraft, und starke Überhänge und weite Züge Sprungtechnik und Maximalkraft. Der moderne Routenbau mit großen Griffen und Sprüngen verlangt besondere Koordination und wird auch als „Wettkampfstil“ (engl. Competition bzw. Comp Style) bezeichnet.
Beim Speedklettern versuchen die Athleten, möglichst schnell eine Route im Schwierigkeitsgrad VII (UIAA) zu durchklettern. Die Wand ist 15 m hoch und einen Überhang von 5 %. Die verwendeten Griffe und deren Positionen sind normiert und bei jedem Wetterbewerb soweit möglich identisch.
Die Zeitnahme erfolgt automatisch: Die Kletterer starten mit einem Fuß auf einer drucksensitiven Platte und versuchen nach dem Startsignal möglichst rasch die obere Platte zu berühren. Die Sicherung erfolgt von oben über ein automatisches Sicherungsgerät.
Das Speedklettern erfordert vor allem explosive Maximalkraft und Präzision.
In beiden Kategorien können jeweils bis zu 100 Punkte pro Runde erreicht werden. Für das Gesamtergebnis werden die beiden Werte addiert.
Die drei Disziplinen werden regulär nach den jeweiligen Wettkampfregeln abgehalten. Für die Gesamtwertung wurden die jeweiligen Platzierungen miteinander multipliziert. Die Athleten mit den niedrigsten Ergebnis rücken in die Finalrunde vor bzw. gewinnen den Wettkampf.
Bei manchen Wettbewerben ohne Kombinationsformat wird stattdessen aus den Ergebnissen der Einzelwettbewerbe eine Kombinationswertung errechnet. Diese wurden bis 2021 aus den Werten für Speed, Boulder und Lead gewonnen, seit 2022 nur noch aus Boulder und Lead. Dies ist im Gegensatz zur Kombination kein eigenständiger Wettbewerb, sondern eine Zusatzwertung.
Für Jugend- und Juniorenweltmeisterschaften werden die Athleten in drei Gruppen unterteilt:
Jahr | Sieger | Zweiter | Dritter | |
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2017 | Frauen Youth A | Sandra Lettner | Ashima Shiarishi | Brooke Raboutou |
Frauen Youth B | Natsuki Tanii | Ai Mori | Futaba Ito | |
Frauen Juniors | Laura Stöckler | Iuliia Panteleeva | Margo Hayes | |
Männer Youth A | Sam Avezou | Filip Schenk | Petar Iwanow | |
Männer Youth B | Semen Ovchinnikov | Rei Kawamata | Hidemasa Nishida | |
Männer Juniors | Meichi Narasaki | Yoshiyuki Ogata | Kai Lightner |
Jahr | Sieger | Zweiter | Dritter | |
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2018 | Frauen | Janja Garnbret | Sol Sa | Jessica Pilz |
Männer | Jakob Schubert | Adam Ondra | Jan Hojer | |
2019 | Frauen | Janja Garnbret | Akiyo Noguchi | Shauna Coxsey |
Männer | Tomoa Narasaki | Jakob Schubert | Rishat Khaibulin |
Jahr | Sieger | Zweiter | Dritter | |
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2018 | Frauen | Sandra Lettner | Vita Lukan | Laura Lammer |
Männer | Keita Dohi | Shuta Tanaka | Sam Avezou |
Jahr | Gold | Silber | Bronze | |
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2020 (Tokio) | Frauen | Janja Garnbret (SLO) | Miho Nonaka (JPN) | Akiyo Noguchi (JPN) |
Männer | Alberto Ginés López (ESP) | Nathaniel Coleman (USA) | Jakob Schubert (AUT) |
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