Johann Max Böttcher: Deutscher Mäzen, Hotelier, Kaufmann und Reserveoffizier

Johann Max Böttcher (* 2.

August">2. August 1920 in Husum; † 7. August 2014 in Hamburg) war ein deutscher Mäzen, Hotelier, Kaufmann und Oberst der Reserve der Bundeswehr.

Johann Max Böttcher: Leben, Johann-Max-Böttcher-Stiftung, Auszeichnungen
Johann Max Böttcher (2009)

Leben

Böttcher entstammte einer Berliner Beamtenfamilie; sein Vater Max war von 1907 bis 1946 Turn- und Zeichenlehrer an der Hermann-Tast-Schule (bis 1924 „Husumer Gelehrtenschule“) in Husum, die er selber besuchen sollte, sowie freiberuflicher Grafiker und Maler. Er entwarf u. a. das Husumer Notgeld. Während der Novemberpogrome 1938 wurde sein Vater aufgrund von jüdischen Vorfahren kurzzeitig durch die Nationalsozialisten verhaftet. In seiner Jugend war Johann Max Böttcher Mitglied der Jugendorganisation des paramilitärischen Stahlhelms. Nach dem Abitur 1939 wurde er zum Reichsarbeitsdienst (RAD) eingezogen und diente dann fünfeinhalb Jahre als Soldat in der Wehrmacht. Die Beförderung vom Oberfähnrich zum Leutnant blieb ihm allerdings verwehrt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg studierte er an der Bauschule der Hansestadt Hamburg mit dem Abschluss Diplom-Ingenieur. Danach jobbte der studierte Bauingenieur zunächst, betrieb eine Auto- und Kranvermietung und eröffnete schließlich einen Stahlhandel. Mit Gründung der Bundeswehr in den 1950er Jahren bewarb er sich für die reguläre truppendienstliche Offizierslaufbahn. Ungeachtet des bestandenen Vorkurses in Sonthofen zog er fortan die Laufbahn des Reserveoffiziers vor, weil er so weiterhin unternehmerisch tätig bleiben konnte. Er bekleidete zuletzt den Dienstgrad eines Obersts der Reserve (d. R.) des Heeres in der Bundeswehr.

Er begründete eine Immobilienfirma in Hamburg-Billbrook, die ihn zum Multimillionär machte. Zu seinem Eigentum gehörten, neben diversen Grundstücken vornehmlich im Industriegebiet Billbrook, die Alte Oberpostdirektion am Stephansplatz in der Hamburger Innenstadt und das Schloss Wotersen in Schleswig-Holstein, die er in den 1990er Jahren erwarb.

Eine ursprünglich geplante Umgestaltung des Schlosses in ein Hotel konnte nicht verwirklicht werden. Nach anfänglichen Sanierungsarbeiten wurde es 1999 nach dem Tod der Frau wieder verkauft. Bereits 1994 erwarb er das alte Gebäude der Hermann-Tast-Schule in Husum und baute es in der Folge zu einem Luxushotel (5-Sterne-Hotel) um. 1996 wurde es unter dem Namen „Altes Gymnasium“ wiedereröffnet und avancierte zu einer der besten Adressen in Schleswig-Holstein. 2002 löste er sich aus den operativen Geschäften seiner Firma und überführte sie in die Pegaso Deutschland GmbH. 2005 verkaufte er seine Gewerbeimmobilien an einen nicht näher genannten ausländischen Investor. Im Oktober 2006 trennte er sich aus Altersgründen auch vom Hotel. Dieses ging an die Gastronomin Lenka Hansen-Mörck, Eigentümerin des Historischen Krugs in Oeversee. 2007 veräußerte er die Alte Oberpostdirektion an die Hamburger DWI de Waal-Gruppe, zuvor kam eine Vereinbarung mit der Benetton Group nicht zustande.

Böttcher war verheiratet (Witwer ab 1998) und hatte keine Erben, was seine strategischen Unternehmensentscheidungen beeinflusste. Nach seinem Tod 2014 in Hamburg wurde er auf dem Husumer Ostfriedhof beigesetzt.

Johann-Max-Böttcher-Stiftung

1981 gründete er mit seiner Frau Lisa die Johann-Max-Böttcher-Stiftung in Vaduz im Fürstentum Liechtenstein. Diese verschreibt sich insbesondere dem Umweltschutz, der Jugendförderung, der Sicherung von Demokratie und Marktwirtschaft sowie regionalen Projekte in Norddeutschland. Seiner ehemaligen Schule fühlten er sich und die Stiftung ferner durch großzügige Sach- und Geldspenden verbunden. Die Stiftung vergibt darüber hinaus seit mehreren Jahren den Böttcher-Preis (an die jahrgangsbesten Absolventen) und das jüngst geschaffene Johann Max Böttcher-Stipendium (an zivile Studenten) der Helmut-Schmidt-Universität der Bundeswehr.

Auszeichnungen

Literatur

Commons: Johann Max Böttcher – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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