Independent Spirit Awards 2023: 38. Verleihung der Independent Spirit Awards

Die 38.

Verleihung der Independent Spirit Awards fand am 4. März 2023 am Santa Monica Pier in Kalifornien statt. Die Mitglieder der Non-Profit-Organisation Film Independent zeichneten dabei die aus ihrer Sicht besten Independent-Filme und Fernsehproduktionen des Kino- und Fernsehjahres 2022 aus. Erstmals wurden bei der Auflage 2023 genderneutrale Schauspielpreise vergeben.

Hintergrund

Veränderungen im Vergleich zum Vorjahr

Unter Film Independent-Präsident Josh Welsh wurden neue genderneutrale Schauspielkategorien eingeführt, wie es auch andere bekannte Preisverleihungen wie die Grammys, Gotham Awards, British Independent Film Awards oder die MTV Movie & TV Awards praktizieren. Im Filmbereich wurden die bisher vergebenen Preise für die Beste Hauptdarstellerin, den Besten Hauptdarsteller, die Beste Nebendarstellerin und den Besten Nebendarsteller mit jeweils fünf Nominierten zu Gunsten der beiden Kategorien Beste Hauptrolle und Beste Nebenrolle ersetzt, in denen jeweils zehn Schauspielerinnen und Schauspieler unabhängig ihrer Gender- oder nicht-binären Identität gegeneinander um den Preis wetteifern. Auch wurde eine neue genderneutrale Kategorie für Nachwuchsdarstellerinnen und -darsteller (Beste Nachwuchsleistung) eingeführt. In der Sparte Fernsehen werden die Kategorien Beste Darstellerin in einer Fernsehserie und Bester Darsteller in einer Fernsehserie durch einen Preis für die Beste Hauptrolle in einer Fernsehserie mit ebenfalls zehn Nominierten ersetzt. Ebenso wird eine neue Kategorie Beste Nebenrolle in einer Fernsehserie mit der gleichen Anzahl an Nominierungen ausgelobt.

Aufgrund der gestiegenen Filmproduktionskosten wurden die Budgetgrenze für nominierungsberechtigte Filme angehoben. Ab 2023 sind Filme mit 30 Millionen US-Dollar Produktionskosten (früher 22,5 Millionen US-Dollar) für den Independent Spirit Award zugelassen, während Aspiranten auf den John Cassavetes Award maximal 1 Million US-Dollar kosten dürfen (früher 500.000 US-Dollar).

Organisation der Preisverleihung

Independent Spirit Awards 2023: Hintergrund, Preisträger und Nominierungen, Siehe auch 
Daniel Scheinert und Dan Kwan (rechts), Regisseure des preisgekrönten Films Everything Everywhere All at Once

Beiträge für eine Nominierung konnten ab 23. August 2022 eingereicht werden. Die Film-Nominierungen wurden am 22. November 2022 von den Schauspielern Raúl Castillo und Taylour Paige über die Videoplattform YouTube bekanntgegeben. Als Favorit mit acht Nennungen gilt der Science-Fiction-Streifen Everything Everywhere All at Once vom Regie-Duo Dan Kwan und Daniel Scheinert, dicht gefolgt vom Musikdrama Tár von Todd Field (7 Nominierungen). Bereits vorab als Preisträger verkündet wurde die Produktion Die Aussprache von Sarah Polley, die den Robert Altman Award für das beste Ensemble (Regie, Casting-Regie und Schauspielensemble) erhält. Die Präsentation der Kandidaten in den Fernsehkategorien soll am 13. Dezember 2022 durch Asia Kate Dillon erfolgen. Als Co-Vorsitzende für die Verleihung wurden Chloé Zhao (Regiepreis 2021 für Nomadland) und Siân Heder (Regisseurin und Drehbuchautorin des Oscar-prämierten Films Coda, nominiert 2021 für die Serie Little America).

Wie im letzten Jahr weicht die Verleihung von ihrem ursprünglichen Langzeittermin ab, einen Tag vor der Oscarverleihung abgehalten zu werden. Die 38. Auflage wird acht Tage vor Bekanntgabe der Oscar-Gewinner ausgerichtet und fällt damit zeitlich in die Mitte der finalen Abstimmung der Mitglieder der Academy of Motion Picture Arts and Sciences (2.–7. März 2023).

Es ist noch nicht bekannt, ob die Preisverleihung der Independent Spirit Awards wie in den Vorjahren vom US-amerikanischen Fernsehsender IFC und dem Streamingdienst AMC+ ausgestrahlt wird.

Die erfolgreichsten Filme
(mindestens zwei Nominierungen;
hervorgehoben=meiste Auszeichnungen
N=Nominierung; A=Auszeichnung)
Film N A
Everything Everywhere All at Once 8 7
Tár 7 1
Aftersun 4 1
Die Aussprache 4 1
Emily the Criminal 4 1
Palm Trees and Power Lines 4 0
Bones and All 3 0
The Cathedral 3 1
The Inspection 3 0
Murina 3 0
After Yang 2 0
Bodies Bodies Bodies 2 0
Holy Emy 2 0
Honk for Jesus, Save Your Soul 2 0
A Love Song 2 0
Pearl 2 0

Preisträger und Nominierungen

Kino

Bester Film

Everything Everywhere All at Once – Produktion: Daniel Kwan, Mike Larocca, Anthony Russo, Joe Russo, Daniel Scheinert, Jonathan Wang

Bester Debütfilm

Aftersun – Regie: Charlotte Wells; Produktion: Mark Ceryak, Amy Jackson, Barry Jenkins, Adele Romanski

Beste Regie

Daniel Kwan und Daniel ScheinertEverything Everywhere All at Once

Bestes Drehbuch

Daniel Kwan und Daniel ScheinertEverything Everywhere All at Once

Bestes Drehbuchdebüt

John Patton Ford – Emily the Criminal

Beste Hauptrolle

Michelle YeohEverything Everywhere All at Once

Beste Nebenrolle

Ke Huy QuanEverything Everywhere All at Once

Beste Nachwuchsleistung

Stephanie HsuEverything Everywhere All at Once

Beste Kamera

Florian HoffmeisterTár

Bester Schnitt

Paul RogersEverything Everywhere All at Once

Bester Dokumentarfilm

All the Beauty and the Bloodshed – Regie: Laura Poitras; Produktion: Howard Gertler, Nan Goldin, Yoni Golijov, John Lyons

Bester internationaler Film

Joyland (Pakistan) – Regie: Saim Sadiq

Weitere Sonder- und Förderpreise

John Cassavetes Award

Nach John Cassavetes benannter Preis für den besten Independentfilm mit Produktionskosten unter 1 Million US-Dollar.

The Cathedral – Drehbuch/Regie: Ricky D’Ambrose; Produktion: Graham Swon

  • nominiert:
    • The African Desperate – Drehbuch/Regie/Produktion: Martine Syms; Drehbuch/Produktion: Rocket Caleshu; Produktion: Vic Brooks
    • A Love Song – Drehbuch/Regie/Produktion: Max Walker-Silverman; Produktion: Jesse Hope, Dan Janvey
    • Holy Emy – Drehbuch/Regie: Araceli Lemos; Drehbuch/Produktion: Giulia Caruso; Produktion: Mathieu Bompoint, Ki Jin Kim, Konstantinos Vassilaros
    • Something in the Dirt – Drehbuch/Regie/Produktion: Justin Benson; Regie/Produktion: Aaron Moorhead; Produktion: David Lawson Jr.
Robert Altman Award – Bestes Ensemble

Auszeichnung für Regie, Casting-Regie und Schauspielensemble eines Films (einziger Preis, der vorab allein vom Spirit-Awards-Nominierungskomitee vergeben wird).

Die Aussprache (Women Talking) – Regie: Sarah Polley, Casting-Regie: John Buchan, Jason Knight; Schauspielensemble: Shayla Brown, Jessie Buckley, Claire Foy, Kira Guloien, Kate Hallett, Judith Ivey, Rooney Mara, Sheila McCarthy, Frances McDormand, Michelle McLeod, Liv McNeil, Ben Whishaw, August Winter

Someone to Watch Award

Mit 25.000 US-Dollar dotierte Auszeichnung für Nachwuchsfilmemacher.

Nikyatu JusuNanny

Producers Award

Mit 25.000 US-Dollar dotierte Auszeichnung für Nachwuchsproduzenten.

Tory Lenosky

  • nominiert:
    • Liz Cardenas
    • David Grove Churchill Viste
Truer Than Fiction Award

Mit 25.000 US-Dollar dotierte Auszeichnung für junge Dokumentarfilmer.

Reid Davenport – I Didn’t See You There

  • nominiert:
    • Isabel Castro – Mija
    • Rebeca Huntt – Beba

Fernsehen

Die Nominierten in den Fernsehkategorien wurden am 13. Dezember 2022 bekanntgegeben.

Die erfolgreichsten Serien
(mindestens zwei Nominierungen;
hervorgehoben=meiste Auszeichnungen
N=Nominierung; A=Auszeichnung)
Serie N A
The Bear: King of the Kitchen 3 2
Abbott Elementary 3 1
Severance 3
Station Eleven 3
Pachinko – Ein einfaches Leben 2 1
The Porter 2
Somebody Somewhere 2

Beste neue Serie

The Bear: King of the Kitchen (The Bear)

  • nominiert:
      • Idee: Soo Hugh
      • Executive Producers: Michael Ellenberg, Lindsey Springer, Theresa Kang-Lowe, Richard Middleton, Justin Chon, Kogonada
      • Co-Executive Producers: Dani Gorin, Sebastian Lee, David Kim, Ethan Kuperberg
    • The Porter
      • Idee/Executive Producers: Marsha Greene, Annmarie Morais, Arnold Pinnock
      • Idee/Co-Executive Producer: Bruce Ramsay
      • Idee: Aubrey Nealon
      • Executive Producers: Ian Dimerman, Jennifer Kawaja, Charles Officer, R. T. Thorne, Aml Ameen, Bruno Dubé, Alfre Woodard, Rose Catherine Pinkney, Devin Griffin
      • Idee/Executive Producer: Dan Erickson
      • Executive Producers: Ben Stiller, Nicholas Weinstock, Jackie Cohn, Mark Friedman, Andrew Colville, Chris Black, John Cameron
      • Co-Executive Producers: Jill Footlick, Kari Drake
      • Idee/Executive Producer: Patrick Somerville
      • Executive Producers: Scott Delman, Nate Matteson, Hiro Murai, Jeremy Podeswa, Jessica Rhoades, Dylan Russell, Scott Steindorff
      • Co-Executive Producers: David Nicksay, Nick Cuse

Beste nicht-fiktionale oder Dokumentarserie

The Rehearsal

    • Creator/Executive Producer: Nathan Fielder
    • Executive Producers: Dave Paige, Dan McManus, Christie Smith
    • Co-Executive Producers: Carrie Kemper, Eric Notarnicola
  • nominiert:
    • Children of the Underground
    • Mind Over Murder
      • Executive Producers: Marc Smerling, Nanfu Wang, Max Heckman, Chad Mumm, Marc W. Olsen, Nancy Abraham, Lisa Heller, Sara Rodriguez
      • Executive Producers: Nick Boak, Andrew Renzi, Andrew D. Corkin, Theo James, Andrew Fried, Jordan Wynn, Dane Lillegard, Sarina Roma
      • Co-Executive Producer: Jeremiah Murphy
    • We Need to Talk About Cosby
      • Executive Producers: W. Kamau Bell, Andrew Fried, Katie A. King, Vinnie Malhotra, Dane Lillegard, Sarina Roma, Jordan Wynn
      • Co-Executive Producer: Geraldine L. Porras

Beste Hauptrolle in einer neuen Serie

Quinta BrunsonAbbott Elementary

  • nominiert:

Beste Nebenrolle in einer neuen Serie

Ayo EdebiriThe Bear: King of the Kitchen (The Bear)

  • nominiert:

Bestes Schauspielensemble in einer neuen Serie

Pachinko – Ein einfaches Leben

Siehe auch

Einzelnachweise

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