Damals war es Friedrich ist ein Jugendbuch des deutschen Schriftstellers Hans Peter Richter aus dem Jahr 1961.
1969 erschien eine überarbeitete Fassung des Romans. Er zählt zu den bekanntesten deutschen Jugendbüchern zum Thema Nationalsozialismus und wird häufig als Schullektüre gelesen.
Die Hauptfigur des Buches ist ein 1925 geborener jüdischer Junge namens Friedrich, der in der Zeit des Nationalsozialismus lebt. Die gesamte Geschichte wird aus der Ich-Erzähler-Perspektive eines anderen Jungen erzählt, dessen Name nicht genannt wird. Dieser erzählt in einem zurückhaltenden, kaum wertenden Tonfall, der den Schrecken der Ereignisse noch verstärkt. Anfangs ist alles noch friedlich, er wohnt mit Friedrich im selben Haus (welches dem Hausbesitzer H. Resch gehört) und er ist eine Woche älter als sein bester Freund, mit dem er sehr viel spielt. Aber als Hitler an die Macht kommt, muss Friedrich merken, dass sich für ihn als Juden mit der Zeit vieles zum Schlechten wendet und der Nachbarsjunge immer weniger Zeit hat, um sich um seinen Freund zu kümmern, und den Geschehnissen der Zeit ausgeliefert ist. Am Ende stirbt Friedrich bei einem Bombenangriff, weil der Blockwart Resch ihm den Zutritt zum Luftschutzkeller verweigert.
Der Titel bezieht sich auf das Motto, das dem Buch vorangestellt ist:
Der Anhang des Buches enthält einige Anmerkungen und Erklärungen zum Judentum und den historischen Ereignissen. In einer Zeittafel werden historische Daten zwischen der Machtübernahme der Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 und der Kapitulation Deutschlands im Zweiten Weltkrieg am 8. Mai 1945 aufgelistet, darunter Pogrome und Verordnungen zur Entrechtung der Juden während der Judenverfolgung im Nationalsozialismus.
Die weiteren Figuren des Romans lassen sich (kontrastiv) dem Merkmal Täter, Opfer oder Zuschauer zuordnen; viele dieser Figuren tauchen nur in einem Kapitel auf und sind daher auch recht statisch angelegt. Einige wenige Figuren (alte Frau, Richter, Helga, Lehrer Neudorf, Feldwebel) werden in Entscheidungssituationen gebracht und überwinden damit ein wenig das Gefühl völligen Ausgeliefertseins an den Terror.
Damals war es Friedrich war in seinem Erscheinungsjahr 1961 eines der ersten Jugendbücher zum Thema Judenverfolgung in Deutschland. Heute gilt es neben dem Tagebuch der Anne Frank und Als Hitler das rosa Kaninchen stahl von Judith Kerr als eines der bekanntesten Jugendbücher zum Nationalsozialismus. Das Buch stand 1962 auf der Auswahlliste zum Deutschen Jugendliteraturpreis. 1972 wurde es mit dem Mildred L. Batchelder Award der American Library Association für das beste in Amerika veröffentlichte Jugendbuch eines nicht amerikanischen Autors ausgezeichnet. Daneben erhielt es den Sebaldus-Jugendbuchpreis und den Woodward-School-Book-Award. 1989 verlieh der dtv Verlag Richter das Goldene Taschenbuch als Auszeichnung für eine Million verkaufte Exemplare. Im Jahr 2013 erschien bereits die 62. Auflage.
Das Buch gehört zum Kanon der Schullektüre und wird gewöhnlich im 6. Schuljahr gelesen. Die 32 Episoden des Buches haben den Charakter von Kurzgeschichten und können wegen ihrer geschlossenen Form auch einzeln gelesen werden, was sie für den Unterricht besonders geeignet macht. In diversen Unterrichtsmaterialien wird der Einsatz im Schulunterricht empfohlen. Wolfgang Vogelsaenger lobte den „sachlichen Stil“ und die „pädagogische Absicht“ des Autors. Franz Waldherr nannte den Roman einen „geschichtsliterarischen Text, der historische Realität adressatengerecht repräsentiert“, wobei er besonders „das Modellhaft-Exemplarische“ der Episoden hervorhob. Das Buch sei bis heute bei den Schülern beliebt. In zeitgenössischen Untersuchungen regte sich jedoch auch Kritik am Inhalt des Buches.
Ulrike Schrader sprach sich in der Zeitschrift Praxis Deutsch (195, 2005, S. 57–58) gegen die Lektüre des Jugendbuchs im Fach Deutsch aus. Zwar habe das Buch „ein unbestreitbares Verdienst als Beginn der Thematisierung der nationalsozialistischen Judenverfolgung in der Schule“, ihm liege aber ein „fatalistisches Geschichtsbild“ zugrunde, „das keine Handlungsspielräume zulässt, ein aktives Eingreifen von handelnden Personen unmöglich erscheinen lässt und daher auch die Frage nach Verantwortung und Unterlassung nicht stellt.“ Richters Versuch, „tradierte Antisemitismen durch eine neue Art der Darstellung von Juden und Judentum zu korrigieren“, hält sie für gescheitert und betont stattdessen, dass er auch „das zentrale Ereignis der nationalsozialistischen Judenverfolgung, die Ermordung der Juden, zugunsten einer unspezifischen Täter-Opfer-Konstruktion in relativierender Absicht“ ausblende. Das Kinderbuch sei, so Schrader, Kind seiner Zeit und müsse daher als ein „zeitgeschichtliches Dokument einer letztlich auf Entlastung zielenden Verarbeitung des Nationalsozialismus“ gelesen werden. Auch weil die „Darstellung des Nationalsozialismus in dem Kinderbuch Damals war es Friedrich (…) weder dem aktuellen Stand der Zeitgeschichtsforschung noch der Geschichtsdidaktik“ (entspreche), „sollte das Buch nicht mehr als Lektüre für den Deutschunterricht empfohlen werden“.
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