Swetlana Alexandrowna Alexijewitsch

Swetlana Alexandrowna Alexijewitsch (* 31.

Mai">31. Mai 1948 in Stanislaw, Ukrainsche Sozialistische Sowjetrepubliek, hüüd Iwano-Frankiwsk) is en wittrussische Schrieverin. 2015 wurr hör „för hör völstimmig Wark, dat dat Lieden un Moot in uns Tiet en Denkmal sett“, de Nobelpries för Literatur tospraaken.

Swetlana Alexandrowna Alexijewitsch
Swetlana Alexijewitsch (2013)

Alexijewitsch befaat sück mit ünnerscheedlich literarischen Genres as Körtgeschichten, Essays un Reportagen un hett en Methood entwickelt, mit de literarisch eine größtmögliche Annäherung an das wahre Leben gelingt, in der Form einer Zusammenfassung individueller Stimmen als Collage des tagtäglichen Lebens.

Leven un Wark

Swetlana Alexandrowna Alexijewitsch keem 1948 in' Westen vun de Sowjetrepubliek Ukraine to Welt. Hör Moder weer Ukrainerin, hör Vader Witrruss, to'n Tietpunkt vun hör Gebort deen he in de Sowjetarmee. Nah dat Enn' vun sien Deensttiet is de Familie in die Sowjetrepubliek Wittrussland översiedelt. Dor hemm de Öllern denn as Lehrer in en Dörp arbeit, wo Swetlana ok hör Kindheit verbroch. An de Lenin-Universität in Minsk (hüüd: Wittrussische Staatsuniversität) studeer se bit 1972 Journalistik. In' Ansluss doran weer se för en Lokalzeitung as ok as Lehrerin tätig. En Johr hett se för de Land-Zeitung in Minsk arbeit. 1976 wessel se as Korrespondentin to dat Literaturmagazin Neman.

In dat Book Der Krieg hat kein weibliches Gesicht, dat se in dat Johr 1983 fardig schreev, hett Alexijewitsch hör besünner Rangahnswies to'n eersten Mal bruukt: en Collage ut individuell Stimmen up de Grundlaag vun hör Interviews över de Schicksale vun sowjeetsch wievlich Suldaten in den Tweeten Weltkrieg. De sowjeetsch Zensurbehörde Glawlit hett hör in de Folge anklaagt, de „Ehre vun den Grooten Vaderländschen Krieg“ in’ Schiet trucken to hemm. Wegen hör „antikommunistisch Hollen“ verlor se doruphen hör Stellung. Der Krieg hat kein weibliches Gesicht keem eerst 1985 (dt. 1987) mit Anfang vun de Perestroika in de Sowjetunion as Book herut. Up Grundlaag vun de Materialsammlung vun Swetlana Alexijewitsch (ca. 500 Toonbandprotokolle) hett de wittrussisch Regisseur Wiktar Daschuk 1980 bit 1984 den söbendeeligen Dokumentarfilm Der Krieg hat kein weibliches Gesicht dreiht. Een vun de Filmdeelen kreeg 1983 up dat Leipziger Dokumentarfilmfestival een vun de Hööftpriesen (Sülvern Duuv) un den Findlingspries. 1985 wurr de Regisseur för den Film mit den Staatspries vun de UdSSR uttekent.

Tietgliek mit dat Book Der Krieg hat kein weibliches Gesicht keem dat nächste Wark vun Swetlana Alexijewitsch herut, Die letzten Zeugen (1985, dt. 1989). Dorin is ünner annern dat Thema de Beleevnisse vun hör eegen Familie in’ Krieg un ünner de Herrschap vun Stalin.

För Zinkjungen (1989, dt. 1992) hett de Schrieverin mehr as fievhunnert Veteranen ut den Afghanistankrieg un Moders vun fallen Suldaten interviewt. De Titel Zinkjungen betreckt sück up de dood Suldaten, deren Lieken in Zinksargen överführt wurrn. Af 1992 muss se sück för dit Book mehrfack in Minsk vör Gericht verantworten; to en Veroordeelen keem dat aber nich. Nah Im Banne des Todes (1993, dt. 1994) folg (1997, dt. 2001) hör Wark över de Nuklearkatastrooph in de Ukraine ünner den Titel Tschernobyl. Eine Chronik der Zukunft mit erschüttern Berichten vun de vun de Atomkatastrooph bedrapen Minschen.

Alexijewitsch wurr mehrfack för hör engageert Dokumentarprosa uttekent. Hör Stück Gespräche mit Lebenden und Toten, för dat se över mehrere Johre mit Minschen snackt harr, för de de Katastrooph vun Tschernobyl van' 26. April 1986 to dat zentraal Ereignis vun hör Leven wurrn weer, wurr 1999 to dat Hörspeel vun dat Johr wählt. Hör Warken wurrn in över 30 Spraaken översett. Van 2003 bit 2005 weer Alexijewitsch Liddmaat vun de internatschonal Jury vun den Lettre Ulysses Award för literarische Reportage.

Trotz hör oppositionell Hollen tegenöver dat diktatorsch System ünner Präsident Aljaksandr Lukaschenka in Wittrussland – hör Telefon wurrd afhört, apenlich Upträen wurrn ünnerseggt – kehr se nah Upenhollen in Paris, Stockholm un Berlin 2011 nah Minsk torüch.

De Stiftensraat vun den Freedenspries vun den Düütschen Bookhannel hett Alexijewitsch to de Drägerin vun den Freedenspries 2013 wählt. He ehre dormit „die weißrussische Schriftstellerin, die die Lebenswelten ihrer Mitmenschen aus Weißrussland, Russland und der Ukraine nachzeichnet und in Demut und Großzügigkeit deren Leid und deren Leidenschaften Ausdruck verleiht“, so de Begrünnen vun de Jury. Wiederhen „lasse sie in ihren Berichten über Tschernobyl, über den sowjetischen Afghanistankrieg und über die unerfüllten Hoffnungen auf ein freiheitliches Land nach dem Auseinanderbrechen des Sowjetimperiums in der tragischen Chronik der Menschen einen Grundstrom existentieller Enttäuschungen spürbar werden.“ De Verleehn funn wiels de Frankforter Bookmesse an' 13. Oktober 2013 in de Frankforter Paulskark statt.

Immer weer hett sück Alexijewitsch in aktuelle politisch Debatten inmischt. Se hett nich blots de binnenpolitische Repression in Wittrussland ünner Lukaschenka kritiseert, sonnern ok de Resowjetiseeren un Remilitariseeren vun de russisch Sellschopp ünner Wladimir Putin. De würr sien Landslüüd anleegen un sien Macht up deren „Sklavenmentalität“ upbauen.

An' 8. Oktober 2015 wurr Alexijewitsch de Nobelpries för Literatur för 2015 tospraaken, „...för hör völstimmig Wark, dat den Lieden un den Moot in uns Tiet en Denkmal sett“.

Utteknungen

Swetlana Alexandrowna Alexijewitsch 
Szenenbild ut de Upführen Gespräche mit Lebenden und Toten, Genf, 25. April 2009
Swetlana Alexandrowna Alexijewitsch 
Szenenbild ut de Upführen Gespräche mit Lebenden und Toten, Genf, 25. April 2009
  • 1984: Nikolai-Ostrowski-Literaturpries
  • 1985: Fedin-Literaturpries
  • 1986: Lenin-Komsomol-Pries (för dat Book Der Krieg hat kein weibliches Gesicht)
  • 1996: Tucholsky-Prie vun den sweedschen P.E.N.
  • 1998: Leipziger Bookpries to de Europääsch Verständigung (Hööftpries)
  • 1998: Das politische Buch, Pries vun de Friedrich-Ebert-Stiftung
  • 1999: Herder-Pries
  • 2001: Erich-Maria-Remarque-Freedenspries
  • 2005: National Book Critics Circle Award (Kategorie Saakbook)
  • 2011: Ryszard-Kapuścińki-Pries för literarische Reportagen, Polen för de poolsch Översetten vun Der Krieg hat kein weibliches Gesicht
  • 2013: Fredenspries vun den Düütschen Bookhannel
  • 2013: Prix Médicis essai för La fin de l’homme rouge
  • 2015: Nobelpries för Literatur
  • 2018: Anna-Politkowskaja-Pries

Warken in düütsch Spraak

Böker

  • Der Krieg hat kein weibliches Gesicht. Henschel, Berlin 1987, ISBN 978-3-362-00159-5.
    • Neeuplaag, wieder maakt un aktualiseert Neeutgaav; översett vun Ganna-Maria Braungardt. Hanser Berlin, München 2013, ISBN 978-3-446-24525-9.
  • Zinkjungen. Afghanistan und die Folgen. Fischer, Frankfort an'n Main 1992, ISBN 978-3-10-000816-9.
  • Seht mal, wie ihr lebt. Russische Schicksale nach dem Umbruch. Berlin (Aufbau, Berlin 1999, ISBN 3-7466-7020-9. (Düütsch Eerstutgaav: Fischer, Frankfort an'n Main 1994 ünner den Titel Im Banne des Todes. Geschichten russischer Selbstmörder. ISBN 3-10-000818-9).
  • Die letzten Zeugen. Kinder im Zweiten Weltkrieg. Neues Leben, Berlin 1989; nee: Aufbau, Berlin 2005, ISBN 3-7466-8133-2. (Originaltitel: Poslednyje swedeteli). Neebearbeiten un Aktualiseeren 2008. Ut dat Russische vun Ganna-Maria Braungardt. Berlin: Hanser-Berlin 2014, ISBN 978-3446246478
  • Tschernobyl. Eine Chronik der Zukunft. Aufbau, Berlin 2006, ISBN 3-7466-7023-3.
  • Secondhand-Zeit. Leben auf den Trümmern des Sozialismus. Hanser Berlin, München 2013, ISBN 978-3-446-24150-3; as Taschenbook: Suhrkamp, Berlin 2015, ISBN 978-3-518-46572-1.

Essays bzw. Warkutsnitte (Utwahl)

Reden, Interviews un Gespräche

Bearbeitungen vun annern för Hörspeel un Theater (Utwahl)

  • Tschernobyl. Eine Chronik der Zukunft". Theaterabend nach Swetlana Alexijewitsch. Freies Schauspiel Ensemble Frankfurt 2014, Bearbeitung un Regie: Reinhard Hinzpeter.
  • Gespräche mit Lebenden und Toten. Hörspeelbearbeitung: Frank Werner. Regie: Ulrich Gerhardt. Prod.: SR/NDR/SFB-ORB/WDR, 1998, ISBN 3-89584-699-6.
  • Der Krieg hat kein weibliches Gesicht. Nach Swetlana Alexijewitsch. Düsseldorfer Schauspielhaus 2012, Bearbeitung un Regie: Michał Borczuch mit Tomasz Śpiewak.

Literatur

  • Karla Hielscher: Svetlana Aleksievič, in: KLfG – Kritisches Lexikon zur fremdsprachigen Gegenwartsliteratur, in dat Munzinger-Archiv (Artikelanfang free afroopbor)
  • Swetlana Alexijewitsch, in: Internationales Biographisches Archiv 08/2012 van’ 21. Februar 2012, in dat Munzinger-Archiv (Artikelanfang free afroopbor)
  • Anna Artwińska: Gewalt legitimieren? Krieg und Affekte bei Svetlana Aleksievič. In: Verbrechen - Fiktion - Vermarktung. Gewalt in den zeitgenössischen slavischen Literaturen (Open Access); [Internationale Konferenz, 20. - 22. September 2012, Universität Hamborg]. Universitätsverlag, Potsdam 2013, ISBN 978-3-86956-271-1, S. 161–176. (Över: Der Krieg hat kein weibliches Gesicht)

Weblenken

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Enkeld Nahwiesen

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