Shirley MacLaine (* 24.
April">24. April 1934 als Shirley MacLean Beaty in Richmond, Virginia) ist eine US-amerikanische Schauspielerin, Tänzerin und esoterische Bestseller-Autorin. Sie wurde im Laufe ihrer mehr als 60-jährigen Filmkarriere mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet; so erhielt sie unter anderem 1984 für Zeit der Zärtlichkeit den Oscar als beste Hauptdarstellerin.
Sie ist die Tochter des Musikers Ira Beaty und der Schauspiellehrerin und ehemaligen Schauspielerin Kathlyn MacLean und die ältere Schwester des Schauspielers Warren Beatty. Sie nahm bereits im Alter von drei Jahren Ballettunterricht an der Washington School of Ballet und trat mit vier Jahren vor Publikum auf. Sie besuchte die Washington-Lee High School in Arlington, wo sie unter anderem Cheerleaderin eines Baseballteams war. Nach dem Schulabschluss zog sie 1952 nach New York, um als Schauspielerin und Tänzerin am Broadway zu arbeiten. Ihren Geburtsnamen MacLean Beaty änderte sie in MacLaine.
Am Beginn ihrer Karriere standen Gelegenheitsjobs zum Beispiel als Model und kleinere Rollen. Ihre erste bedeutendere Rolle am Broadway hatte sie 1954 in dem Musical The Pajama Game als Zweitbesetzung und späterer Ersatz der seinerzeit bekannteren Schauspielerin und Tänzerin Carol Haney. Entdeckt wurde sie von dem Regisseur und Produzenten Hal B. Wallis, der sie mit einem Fünfjahresvertrag für das Filmstudio Paramount ausstattete. Am 17. September 1954 heiratete sie den Produzenten Steve Parker. Am 1. September 1956 kam ihre Tochter Stephanie Sachiko (Sachi) zur Welt. Die Ehe wurde 1982 geschieden.
Ihr Filmdebüt gab Shirley MacLaine 1955 in der Komödie Immer Ärger mit Harry (The Trouble with Harry) von Alfred Hitchcock, für die sie im selben Jahr einen Golden Globe als beste Nachwuchsdarstellerin gewann. Es folgten weitere Filmrollen, zunächst überwiegend in Komödien, wie etwa Der Agentenschreck (Artists and Models). Ihre bekanntesten und wichtigsten Filmrollen hatte sie Ende der 1950er- und in der ersten Hälfte der 1960er-Jahre. Filme wie Verdammt sind sie alle (Some Came Running), Das Appartement, Das Mädchen Irma la Douce oder Infam (The Children’s Hour) machten sie berühmt. MacLaine wiederum gab diesen Filmen nicht nur ein Gesicht, sondern verkörperte und prägte mit Aussehen und Ausstrahlung, Verhalten und Stil ein modernes, aber zugleich verletzliches und selbstbewusstes Frauenbild, das sich von dem sexualisierten Bild Hollywoods der 1950er-Jahre abhob. Für Verdammt sind sie alle, Das Appartement und Irma la Douce war sie für einen Oscar nominiert. Sie, Lauren Bacall und Judy Garland gelten als die einzigen weiblichen Mitglieder des Rat Pack um Frank Sinatra, Sammy Davis junior und Dean Martin. Nach dem Tod von Joey Bishop und Lauren Bacall ist sie nun das letzte noch lebende Mitglied des Rat Pack. Von 1962 bis 1964 hatte sie eine intensive Liebesbeziehung mit Robert Mitchum, die endete, als er zu Frau und Kindern zurückkehrte.
In den 1970er- und 1980er-Jahren veröffentlichte sie erste Bücher und machte selbst einen Film: The Other Half of the Sky: A China Memoir, einen Dokumentarfilm über die Volksrepublik China, den sie zusammen mit der Filmemacherin Claudia Weill drehte. 1975 war sie für diesen für einen Oscar nominiert. Nachdem sie 1977 für ihre Leistung in Am Wendepunkt erneut eine Nominierung als Schauspielerin erhalten hatte, gewann sie 1983 für den Film Zeit der Zärtlichkeit (Terms of Endearment), in dem sie an der Seite von Debra Winger und Jack Nicholson spielte, im fünften Anlauf den Oscar als beste Hauptdarstellerin.
Nach fünfjähriger Abstinenz kehrte sie 1988 mit dem Film Madame Sousatzka auf die Kinoleinwand zurück. 1989 spielte sie in dem Filmdrama Magnolien aus Stahl – Die Stärke der Frauen neben Sally Field, Dolly Parton, Olympia Dukakis, Daryl Hannah und Julia Roberts. Der Film lief 1990 außerhalb des Wettbewerbs auf der Berlinale. 2005 war die inzwischen 71-jährige MacLaine in einem Remake der Fernsehserie Verliebt in eine Hexe zu sehen. Im selben Jahr übernahm sie eine Rolle in dem Film Wo die Liebe hinfällt ... (Rumor Has It …), in dem eine junge Frau (Jennifer Aniston) feststellt, dass ihre Familie das Vorbild für den Film Die Reifeprüfung lieferte. MacLaine spielte die Frau, die mit dem Nachbarsjungen eine Affäre hat, also das Vorbild für die Figur der Mrs. Robinson gab.
Für ihre Rolle in dem Film In den Schuhen meiner Schwester (In Her Shoes) mit Cameron Diaz und Toni Collette war sie 2006 bei den Golden Globes als beste Nebendarstellerin nominiert. Eine weitere Golden-Globe- sowie eine Emmy- und eine Screen-Actors-Guild-Awards-Nominierung brachte ihr 2009 die Darstellung der gealterten Coco Chanel in Christian Duguays gleichnamigem Fernsehfilm ein.
MacLaine zeichnet sich in ihren Rollen durch große Vielseitigkeit aus. Sie spielte Prostituierte und Tänzerinnen ebenso wie einfache Arbeiterinnen, Lehrerinnen oder eine Nonne. Ihre Bandbreite reicht von sehr tragischen bis hin zu sehr komischen Rollen. Ihre deutsche Synchronstimme sprach in den meisten Filmen Renate Danz, 2003 übernahm diese Aufgabe Judy Winter.
MacLaine gilt politisch als linksliberal. Sie engagierte sich gegen den Vietnamkrieg und unterstützte mehrfach Politiker der Demokraten im Wahlkampf, unter anderem Robert F. Kennedy.
Erfolgreich ist Shirley MacLaine seit den 1980er-Jahren auch als Autorin von zum Teil autobiografischen Büchern, in denen sie ihre spirituelle und esoterische Weltanschauung, ihre angeblichen Erfahrungen aus früheren Leben sowie ihre angeblichen Kontakte mit Außerirdischen vermittelt. Auf Lesungen berichtet sie außerdem von UFOs und verbreitet Verschwörungstheorien. Darüber hinaus bekennt sie sich zum Ramtha-Kult von JZ Knight.
Der deutsche Komiker Hape Kerkeling begab sich im Jahr 2001, beeinflusst durch die Lektüre von MacLaines Buch Der Jakobsweg: eine spirituelle Reise, auch auf eine Pilgerreise nach Santiago de Compostela. Das Buch sowie ein Wanderführer waren auf der Wallfahrt seine einzige Lektüre. Er berichtete darüber in seinem 2006 erschienenen Reisebericht und späteren Bestseller Ich bin dann mal weg – Meine Reise auf dem Jakobsweg.
Im Jahr 2015 erntete Shirley MacLaine heftige öffentliche Kritik u. a. für diese Vermutung in ihrem 2015 erschienenen Buch Was wäre...: „Was wäre, wenn die meisten Holocaust-Opfer ihr Karma aus früheren Zeiten ausgleichen würden, als sie römische Soldaten waren, die Christen töteten, die Kreuzfahrer, die Millionen im Namen des Christentums ermordeten, Soldaten von Hannibal oder diejenigen, die mit Alexander durch den Nahen Osten stürmten? ... Die Energie des Tötens ist endlos und wird sowohl vom Mörder als auch von der Mörderin erlebt.“
Sie ist die einzige Frau, die in der Kategorie „Beste Darstellerin“ den Preis zweimal gewinnen konnte.
Personendaten | |
---|---|
NAME | MacLaine, Shirley |
ALTERNATIVNAMEN | MacLean Beatty, Shirley (wirklicher Name) |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanische Filmschauspielerin, Tänzerin und Schriftstellerin |
GEBURTSDATUM | 24. April 1934 |
GEBURTSORT | Richmond, Virginia, Vereinigte Staaten |
This article uses material from the Wikipedia Deutsch article Shirley MacLaine, which is released under the Creative Commons Attribution-ShareAlike 3.0 license ("CC BY-SA 3.0"); additional terms may apply (view authors). Abrufstatistik · Autoren Der Inhalt ist verfügbar unter CC BY-SA 4.0, sofern nicht anders angegeben. Images, videos and audio are available under their respective licenses.
®Wikipedia is a registered trademark of the Wiki Foundation, Inc. Wiki Deutsch (DUHOCTRUNGQUOC.VN) is an independent company and has no affiliation with Wiki Foundation.