Rudolf Heinz (* 6.
Februar">6. Februar 1937 in Perl, Saarland) ist ein deutscher Philosoph, Psychoanalytiker und Musikwissenschaftler. Sein Arbeitsschwerpunkt ist das Wechselverhältnis von Philosophie und Psychopathologie.
Rudolf Heinz studierte von 1957 bis 1964 Philosophie, Theologie, Germanistik und Musikwissenschaften in Saarbrücken mit Studienaufenthalten in Frankfurt am Main und Paris. 1964 erfolgte die Promotion zum Dr. phil. in Philosophie. Nach seiner Habilitation im Jahr 1971 lehrte er als Dozent, dann als außerplanmäßiger Professor und ab 1987 als Universitätsprofessor am Philosophischen Institut der Universität Düsseldorf. Seine Emeritierung erfolgte 2002. Ab 1971 absolvierte Heinz eine Lehranalyse und eine psychoanalytische Ausbildung bei der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung.
Von 2002 bis 2012 war Heinz Gastwissenschaftler, folgend freier externer Mitarbeiter in den Klinischen Einrichtungen für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Universität Düsseldorf. Er war von 1984 bis 1987 Herausgeber von Kaum. Halbjahresschrift für Pathognostik und ist seit 1985 Herausgeber der philosophischen Reihe Genealogica.
Ab etwa 1974 nimmt Heinz die Kritikpositionen der damals neueren, französischen Philosophie (Poststrukturalismus) sowie die des philosophischen Feminismus auf. Er hinterfragt damit aus psychoanalytischer Perspektive den philosophischen Kernbegriff Rationalität. Dazu erschien 1981 die Sammlung von Vorlesungen Taumel und Totenstarre.
Eine auf Genealogie (philosophische Herkunft) gerichtete Vermittlung von Psychischem und gesellschaftlicher Objektivität versteht Heinz auch als Fortführung der Metapsychologie Sigmund Freuds. Er intendiert ein Verständnis von Psychopathologie als „Offenbarung der ganzen Unterwelt der Vernunft“. Aus der zentralen Rolle des Ödipus in der Psychoanalyse resultiert ein kontinuierlicher Bezug auf Figuren der griechischen Mythologie. Daneben bilden die psychoanalytisch ähnlich relevanten Konzeptionen Narzissmus und Todestrieb weitere Bezugspunkte in Heinz‘ Schriften.
Seit 1984 kennzeichnet der Begriff „Pathognostik“ seine Arbeiten. Der Begriff entstand gemeinsam mit Heide Heinz und deren spezifischer Kritik des Feminismus. Eine ergänzende Kritik der Technik dient in pathognostischem Verständnis der genealogischen Erschließung von gesellschaftlicher Objektivität. Die dort entfaltete Produktivität von Technik steht im Gegensatz zu dem, was individual-pathologisch verschlossen bleibt. Erläutert wird das Verhältnis von technischen Entwicklungen und Psychopathologien modellhaft des Öfteren anhand der Brückenphobie.
Heinz bedient sich einer spezifischen Terminologie, die sich oft erst im Kontext erschließt. Beispielsweise spricht ein Text zur Philosophie der Arbeit von einer „Mensch-parasitären ‚Entfesselung der Produktivkräfte‘, deren Unbewusstes die Schwangerschaft repräsentiert.“ Dies verdeutlicht den Bezug von gesellschaftlich Objektivem auf leiblich Präsentes als genealogische Spur im heinzschen Denken.
Personendaten | |
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NAME | Heinz, Rudolf |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Philosoph, Psychoanalytiker und Musikwissenschaftler |
GEBURTSDATUM | 6. Februar 1937 |
GEBURTSORT | Perl, Saarland |
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