Ritter zu Groenesteyn ist der Name eines Adelsgeschlechts, das ursprünglich unter dem Namen de ridder van Groenesteijn seinen Sitz in der Burg Groenesteijn im Erzbistum Utrecht hatte und sich mit Stefan von Ritter zu Groenesteyn zu Beginn des 17.
Jahrhunderts in Kurmainz und später über dessen Nachkommen in Bayern ausbreitete. Im Raum Utrecht nennt sich ein Teil des Stammes van Groenesteijn, Groenestijn, Groenesteyn ,ein anderer van Gronesteyn. Im Raum Mainz kam später die Namensnennung mit Ritter von Grünstein auf und im bayerischen Raum wurde zunächst der Name Ritter von Grünstein geführt. Ab 1921 kam man wieder auf die ursprüngliche Schreibweise Ritter von Groenesteyn zurück.
Die Familie de Ridder findet erstmals 1240 urkundliche Erwähnung in der Ritterschaft des Erzstiftes Utrecht. 1405 ist Willem de Ridder van Groenesteyn als Krieger belegt. Er war ein Sohn des Jan Hendirkson de Ridder und dessen Ehefrau Fye de Vecht, die sich zwischen 1377 und 1414 in den Urkunden finden. Willem war möglicherweise der Gründer des Schlosses Groenesteijn, das Ende des 16. Jahrhunderts in der Lister der ritterlichen Gehöfte aufgeführt ist. Die Mitglieder der Familie gehörten der römisch-katholischen Kirche an. Der Stamm de Ridder van Groensteijn ist bis heute erhalten geblieben.
Stephan von Ritter zu Groenesteyn, 1606 auf der Burg Groenesteijn geboren, kam gemeinsam mit seinen vier Brüdern während des Dreißigjährigen Krieges nach Mainz in die Kurmainzische Armee. 1640 durch Heirat mit Anna Ursula von Schwalbach in den Besitz des Schwalbacher Hofes in Kiedrich (Adelssitz Groensteyn) gekommen, wurde er am 26. Februar 1653 in den Reichsfreiherrenstand erhoben und gilt als der Stammvater des Zweiges von Ritter zu Groenesteyn, der sich später in eine kurmainzische und bayrische Linie aufspaltete. Aus den Kurmainzischen Generationen stammten zahlreiche Persönlichkeiten, die in Staat und Kirche im Besitz bedeutender Ämter waren. Die Groensteyns verfügten auch über umfangreichen Grundbesitz. Noch heute gibt es das Weingut Schloss Groenesteyn nahe Rüdesheim.
Die Nachkommen des Stephan von Ritter zu Groenesteyn waren in Kurmainz Inhaber wichtige Ämter, sowohl in Verwaltung und Justiz als auch im Militär. Einer der bekanntesten Vertreter dieses Zweiges ist Anselm Franz von Ritter zu Groenesteyn (1692–1765). Er war nicht nur Kämmerer, Hofmarschall und Statthalter, sondern war ein namhafter Architekt. Seine Bauwerke waren beispielsweise die Würzburger Residenz, die Abtskirchen des Klosters Banz und Klosters Amorbach.
Franz von Ritter zu Grünstein (* 27. August 1780; † 1. August 1864, Sohn des Mainzer Stadtgerichtspräsidenten Carl von Ritter zu Grünstein (1728–1792)), kam nach der Säkularisation aus Kurmainz über Würzburg nach zum Gericht Bamberg, wo er 1804 königlich-bayerischer Rat wurde. Mit der Aufnahme in den bayerischen Adel im Jahre 1812, der Verleihung der Kammerherrenwürde 1812 und des Titels eines Wirklichen Geheimen Rates 1833 sowie der Aufnahme in den Hausritterorden vom Heiligen Georg und die Ernennung zu dessen Komtur und Schatzmeister, gelang ihm die Etablierung in den bayerischen Adel. Einer der bekanntesten Vertreter dieses Familienzweiges ist Otto von Ritter zu Groenesteyn (1864–1940). Er war Diplomat.
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