Paul Juckoff: Deutscher Bildhauer

Paul Juckoff (* 2.

August">2. August 1874 in Merseburg; † 20. April 1936 in Schkopau) war ein deutscher Bildhauer und Kunsthistoriker.

Paul Juckoff: Leben und Wirken, Werke (Auswahl), Ausstellungen
Paul Juckoff (Selbstporträt)

Leben und Wirken

Paul Juckoff: Leben und Wirken, Werke (Auswahl), Ausstellungen 
Renatabrunnen in Hildesheim

Paul Juckoff war der Sohn eines Zimmermeisters. Nach seiner Schulzeit machte er zunächst eine Holzbildhauerlehre, lernte auf Wanderschaft Steinbildhauerei sowie Bronzeguss und studierte dann fünf Jahre lang an der Königlichen Kunstakademie und Kunstgewerbeschule Leipzig. Im Jahr 1901 zog er mit seiner Frau nach Schkopau, wo er ab 1902 als freischaffender Bildhauer wirkte. Im Jahr 1911 gründete er die Gartenstadt Scopau GmbH, die 1912 begann, nördlich des Ortes Schkopau eine Siedlung zu errichten. Er blieb deren Vorsitzender bis zu seinem Tod.

Von 1914 bis 1916 nahm er als Soldat aktiv am Ersten Weltkrieg teil, von 1916 bis 1918 war er als Kunst-Sachverständiger bei der deutschen Verwaltung in Warschau eingesetzt, wo er sich intensiv mit den Kunstdenkmalen Polens (speziell des Generalgouvernements) beschäftigte, woraus der Architektonische Atlas resultierte.

Im Gegensatz zu den am Beginn des Jahrhunderts zum Teil sehr prunkhaft überladenen Kunstwerken schuf Juckoff einfache aber wirkungsvolle Plastiken und Reliefs, vor allem Denkmäler für Soldaten und Politiker, aber auch Grabdenkmäler und Brunnen. In seinen letzten Lebensjahren wurde er nicht nur von den Nationalsozialisten unterstützt und schuf für diese Werke (Innenausstattung der Gauführerschule in Wettin, überlebensgroße Adolf-Hitler-Büste), sondern attackierte in Artikeln (z. B. in der Mitteldeutschen National-Zeitung und Der Kampf) andere Künstler, zum Beispiel Paul Horn. Dabei nahm er irrtümlich an, dass die angefeindeten Künstler der „Burg“ in Halle (Saale) hinter der Beseitigung des von ihm geschaffenen Bismarck-Denkmals auf dem Bergschenkenfelsen in Halle-Kröllwitz steckten. Er schuf zwar auch eine Plastik namens Deutscher Gruß für die Berliner Funkausstellung 1935, war aber wohl dennoch eher ein Mitläufer der Nationalsozialisten. So weisen seine Ausführungen zu den Synagogen Polens im Architektonischen Atlas keinerlei antisemitische Anwürfe auf, sondern zeugen von einer Bewunderung für die Baukunst der Juden Polens, die er vor Vorurteilen in Schutz nimmt. Auch bedauerte er dort die Zerstörung von Synagogen durch Russen und Deutsche im Ersten Weltkrieg.

Paul Juckoff starb am 20. April 1936 in Schkopau.

Werke (Auswahl)

Seine wichtigsten Werke sind die Marktbrunnen in mitteldeutschen Städten wie Schönebeck (Elbe), Mansfeld und Zeitz sowie die Statue des Königs Heinrich I., des Stadtgründers von Merseburg, anlässlich des 1000-jährigen Jubiläums. Die Kombination von Brunnen und Denkmal für Friedrich Hermann Haacke in Stendal gilt als erster bemalter Steinbrunnen in Deutschland.

Der christlich-konservative bis patriotische Stil seiner Werke brachte es mit sich, dass sie in der Weimarer Republik und in der sozialistischen Zeit beseitigt wurden. So verschwanden zum Beispiel die Kriegerdenkmale in Merseburg, Artern und Freyburg (Unstrut) und das Bismarck-Denkmal in Halle (Saale).

Werke (alphabetisch nach Aufstellungsort)

Weitere Werke

  • Grabdenkmale auf verschiedenen Friedhöfen in Halle (Saale), Stendal und Suhl
  • über 15 Kriegerdenkmale und Gedenktafeln in mitteldeutschen Städten und Dörfern, vor allem im Umkreis von Merseburg
  • verschiedene Bauplastik, etwa am Landgericht in Halle (Saale) oder Amtsgericht in Weißenfels
  • Figuren für Kirchen
  • Taufstein (1905), Kruzifix und Altaraufsatz für die St.-Petri-Pauli-Kirche in Eisleben
  • Umrahmung für den Lutherbrief an Karl V. in der Lutherhalle in Wittenberg

Schriften

  • Paul Juckoff-Skopau: Architektonischer Atlas von Polen (Kongreß-Polen). Berlin 1921.

Ausstellungen

  • 1924 in Halle

Literatur

Commons: Paul Juckoff – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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