Once Upon A Time In Hollywood: Film von Quentin Tarantino (2019)

Once Upon a Time in Hollywood (engl.

für „Es war einmal in Hollywood“) ist ein Drama-Krimi-Film von Quentin Tarantino aus dem Jahr 2019. Tarantino schrieb das Drehbuch und führte Regie. Die Hauptrollen übernahmen Leonardo DiCaprio und Brad Pitt sowie Margot Robbie als Sharon Tate.

Film
Titel Once Upon a Time in Hollywood
Once Upon A Time In Hollywood: Handlung, Produktion, Veröffentlichung
Produktionsland Vereinigte Staaten, Vereinigtes Königreich
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2019
Länge 161 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Quentin Tarantino
Drehbuch Quentin Tarantino
Produktion Quentin Tarantino,
David Heyman,
Shannon McIntosh
Kamera Robert Richardson
Schnitt Fred Raskin
Besetzung
Synchronisation

Der Film wurde am 21. Mai 2019 beim 72. Filmfestival von Cannes uraufgeführt, bei dem er im Wettbewerb um die Goldene Palme vertreten war. Tarantinos Regiearbeit sollte ursprünglich am 9. August 2019 in den US-amerikanischen Kinos anlaufen, dem 50. Todestag der Schauspielerin Sharon Tate, startete aber bereits zwei Wochen früher am 26. Juli 2019. In Deutschland und Österreich wurde der Film am 15. August 2019 veröffentlicht.

Handlung

Los Angeles, im Februar 1969: Schauspieler Rick Dalton, der in den 1950ern mit der Westernserie Bounty Law zum Fernsehstar wurde, äußert gegenüber seinem besten Freund und Stuntdouble Cliff Booth, dass er Angst um seine Karriere habe, da er nur noch für die Rolle des Schurken besetzt wird. Booth, ein Kriegsveteran, der mit seinem Pitbull Brandy in einem Trailer lebt, fährt Dalton durch die Stadt und assistiert ihm bei allen möglichen Arbeiten, da er angeblich seine Frau umgebracht hat und deswegen keine anderen Jobs mehr findet. Zur selben Zeit ziehen der gefeierte Regisseur Roman Polański und seine Frau, die in Hollywood durchstartende Schauspielerin Sharon Tate, in Daltons Nachbarhaus ein. Dalton stellt sich vor, wie er sich mit dem Paar anfreunden und seine Karriere dadurch auffrischen könnte. Am selben Abend besuchen Tate und Polański gemeinsam mit Jay Sebring eine Party auf der Playboy Mansion, an der zahlreiche andere Prominente wie Steve McQueen teilnehmen.

Am nächsten Morgen repariert Booth eine Antenne auf Daltons Dach und erinnert sich dabei an ein aus dem Ruder gelaufenes Kräftemessen mit Bruce Lee am Set von The Green Hornet, das ihn sein Engagement als Stuntman bei dieser Fernsehserie kostete. Währenddessen sieht er, wie ein unbekannter Mann, Charles Manson, bei den Nachbarn klingelt und nach dem Musikproduzenten Terry Melcher fragt. Sebring erklärt ihm, dass Melcher vor längerer Zeit ausgezogen ist und das Haus nun von Polański und Tate bewohnt wird.

Tate besucht in der Zwischenzeit eine Vorstellung von Rollkommando, einem Film, in dem sie selbst mitspielt. Sie stellt sich bei der Kasse als im Film mitwirkende Schauspielerin vor und wird daraufhin eingeladen, gratis zuzuschauen. Während der Vorstellung erfreut sie sich an den positiven Reaktionen der Zuschauer bei ihren Szenen. Dalton ist derweil am Set von Lancer, einer Westernserie, in der er wie üblich die Rolle des Schurken bekommen hat und etwas widerwillig durch den Regisseur Sam Wanamaker überzeugt worden ist, in der Rolle wie ein Western-Hippie gekleidet zu sein. In einer Szene vergisst der verkaterte Schauspieler mehrmals den Text, erleidet daraufhin einen Zusammenbruch in seinem Trailer, kehrt dann aber emotional aufgeladen für die nächste Szene zurück und liefert eine beeindruckende Leistung ab, für die er sehr gelobt wird.

Später am Tag fährt Cliff Booth in Daltons Auto durch Los Angeles und nimmt dabei die Anhalterin „Pussycat“ auf, die sich von ihm zur Spahn-Ranch fahren lässt. Booth kennt die Spahn-Ranch von früher. Sie diente als Westernkulisse für Bounty Law und wird nun von Pussycat und ihren Freunden bewohnt. Pussycat versucht, Booth zum Bleiben zu bewegen, dieser findet es aber auffällig, dass die Ranch von so vielen Hippies bewohnt wird. Er will den Besitzer George Spahn sprechen, um sicherzugehen, dass dieser wohlauf ist und nicht von der Gruppe ausgenutzt oder hintergangen wird. Die Situation spitzt sich zu, als „Squeaky“ ihn zunächst nicht zu Spahn lassen möchte. Nachdem Booth sich durchgesetzt und den inzwischen erblindeten Spahn gesprochen hat, geht er wieder zu seinem Auto. Der Vorderreifen wurde inzwischen von einem Mitglied der Gruppe zerstochen. Cliff schlägt ihn und zwingt ihn, den Reifen zu wechseln. Tex, einer der Anführer, wird alarmiert und versucht, Booth aufzuhalten, kommt jedoch zu spät.

Der Produzent Marvin Schwarz sieht sich eine Folge der Serie FBI an, in der Dalton eine Gastrolle hat. Er bietet Rick daraufhin die Hauptrolle in einem Italowestern an. Dalton, der von der Qualität solcher Filme abgeschreckt ist, willigt nur zögernd ein und nimmt Cliff daraufhin für sechs Monate mit nach Italien. Dort dreht er insgesamt vier Filme, darunter Nebraska Jim von Sergio Corbucci, und heiratet Francesca, eine Italienerin.

Nach der gemeinsamen Rückkehr nach Los Angeles im August teilt Dalton Booth mit, dass er ihn nicht länger bezahlen kann. Beide betrinken sich zum Abschied und kehren in Ricks Haus zurück. Während sich Dalton einen Cocktail mixt, geht Booth mit seinem Hund Gassi. In der Zwischenzeit haben sich vier von Pussycats Freunden, Mitglieder der Manson Family, vor dem Nachbargrundstück positioniert und wollen alle Anwesenden umbringen. Dalton kommt wütend, gestört durch das laute Motorengeräusch, aus seinem Haus und fordert die Gruppe in aggressivem Ton auf, die Privatstraße zu verlassen. Daraufhin zieht sich die Gruppe zur Hauptstraße zurück, berät sich und entscheidet, lieber in Daltons Haus alle Anwesenden umzubringen.

Booth ist inzwischen wieder im Haus und bereitet, berauscht von einer LSD-Zigarette, seinem Hund Essen zu. Dalton liegt mit Kopfhörern in seinem Pool und hört Musik, während sich seine Frau im Schlafzimmer vom Jetlag erholt. Drei Mitglieder der Manson-Gruppe – der Mann Tex und die Frauen Sadie und Katie – bewegen sich nun bewaffnet auf Daltons Haus zu, während das vierte Mitglied Linda geflohen ist. Die anderen brechen in Daltons Haus ein, wo sie auf Booth treffen. Dieser erkennt die Gruppe von seinem Besuch auf der Spahn-Ranch wieder. Tex bedroht ihn mit einem Revolver, was der im Rausch befindliche Booth nicht ernst nimmt. Auf Booths Signal hin springt sein Pitbull den Anführer an und verbeißt sich in ihn. Booth und der Hund töten mit Hilfe von Francesca, die vom Lärm geweckt worden ist, Tex und Katie und verletzen Sadie schwer. Booth selbst wird dabei mit einem Messer verletzt. Die verbliebene Sadie torkelt schwer verletzt und vor Schmerz und Schrecken laut schreiend mit dem Revolver auf die Terrasse zu Dalton, der von dem ganzen Gewaltgeschehen nichts mitbekommen hat. Als sie wild um sich schießend in den Pool stürzt, holt er einen Flammenwerfer aus dem Schuppen, ein Requisit aus einem seiner Filme, und tötet die Angreiferin damit.

Nachdem die Polizei eingetroffen ist, wird Booth ins Krankenhaus gebracht. Sebring kommt aus dem Haus und fragt Dalton nach den Vorkommnissen des Abends. Daraufhin wird Rick von ihm und Sharon Tate ins Haus eingeladen, wo er außerdem noch Wojciech Frykowski und Abigail Folger kennenlernt. Im Abspann sieht man Rick Dalton Werbeaufnahmen für Zigaretten machen.

Produktion

Entstehungsgeschichte und Stab

Am 11. Juli 2017 wurde bekanntgegeben, dass Quentin Tarantino das Drehbuch für einen Film über die Morde der Manson-Familie geschrieben habe und dieses als sein nächstes Filmprojekt inszenieren werde. Als erste Darsteller, auf die Tarantino zugegangen sei, wurden Brad Pitt und Jennifer Lawrence bekannt. Zudem wurden Samuel L. Jackson und Margot Robbie als Namen für größere Rollen gehandelt. Im April 2018 erklärte Tarantino in Las Vegas bei einem Treffen von US-Kinobetreibern, dass dieser Film sich von all seinen Filmen am ehesten seinem Kultfilm Pulp Fiction annähern werde.

Zudem prophezeite er, seine beiden Hauptdarsteller würden „das aufregendste dynamische Star-Duo seit Paul Newman und Robert Redford“ sein. Er erklärte weiter, dass die Handlung im Jahr 1969 in Los Angeles spielen werde, „zur Zeit der Hippie-Revolution und auf dem Höhepunkt des ‚Neuen Hollywoods‘“. Nach früheren Berichten sollen in dem Film auch die damals von Charles Manson angestiftete Mordserie, der unter anderem die Schauspielerin Sharon Tate zum Opfer fiel, vorkommen. Tate war in ihrem Haus am Cielo Drive in Beverly Hills ermordet worden.

Wegen des Missbrauchsskandals um Harvey Weinstein wandte Tarantino sich von der Weinstein Company ab, die seine vorigen Filme produziert hatte, und suchte nach einer neuen Produktionsfirma. Kurz darauf wurde bekannt, dass DiCaprio im Film eine Hauptrolle übernehmen soll, ebenso wie Brad Pitt. DiCaprio und Pitt waren schon in vorherigen Filmen des Regisseurs zu sehen: DiCaprio arbeitete in Django Unchained mit Tarantino zusammen, Pitt spielte in Inglourious Basterds. Wegen des Weinstein-Skandals nahm Tarantino zudem eine neue Szene mit in den Film auf, bei der sich Pitt als Cliff Booth gegenüber der Anhalterin „Pussycat“ zum Thema Missbrauch Minderjähriger äußert. Neben Tarantino traten David Heyman und Shannon McIntosh, die mit ihm bereits zuvor zusammenarbeitete, dem Projekt als Produzenten bei. Am 11. November 2017 wurde Sony als Vertriebsstudio bekanntgegeben. Als Teil des Deals sollen Tarantino 10 bis 20 Jahre nach der Veröffentlichung alle Rechte übertragen werden.

Besetzung und Vorbereitung

Im Januar 2018 unterschrieb DiCaprio endgültig für die Hauptrolle des Westerndarstellers Rick Dalton, für die er auf einen Teil seiner üblichen Gage verzichtete. Aufgrund von Terminschwierigkeiten wurde letztendlich doch Brad Pitt für die Rolle von Daltons Stuntdouble Cliff Booth verpflichtet, für die eigentlich Tom Cruise vorgesehen war. Zudem wurde bekannt, dass Tarantino die Rolle von Daltons Agent Marvin Schwarz exklusiv für Al Pacino geschrieben hatte, der bereits im Monat zuvor verpflichtet worden war. Es war Pacinos erste Zusammenarbeit mit Tarantino. Am 28. Februar 2018 wurde der Titel des Films mit Once Upon a Time in Hollywood bekanntgegeben. Im März wurde Margot Robbie als Sharon Tate verpflichtet, während Zoë Bell ihre Beteiligung am Film bestätigte. Im Mai 2018 stießen Tim Roth, Kurt Russell und Michael Madsen zur Besetzung. Für die drei, die nur kleine Rollen übernahmen, kam es, wie auch für Bell, zur erneuten Zusammenarbeit mit Tarantino. Es folgte Timothy Olyphant, bevor im Juni mit den Darstellern Damian Lewis, Emile Hirsch, Luke Perry, Nicholas Hammond, Keith Jefferson, Dakota Fanning, Clifton Collins junior, James Marsden, Scoot McNairy und Julia Butters ein Großteil der Besetzung vervollständigt wurde. Dakota Fanning war in der Rolle von Lynette „Squeaky“ Fromme, einem Mitglied der Manson-Familie, zu sehen und Nicholas Hammond als Regisseur Sam Wanamaker. Am 15. August 2018 wurde bekannt, dass der Martial-Arts-Darsteller Mike Moh für die Rolle der Kampfkunst-Ikone Bruce Lee besetzt wurde.

Ende August 2018 wurden weitere Darsteller in verschiedenen Rollen bekannt. So verkörpert der Australier Damon Herriman die Rolle des Massenmörders und Kultanführers Charles Manson, während der Pole Rafał Zawierucha den Regisseur und Ehemann von Sharon Tate, Roman Polański, darstellt.

Für die Rolle des George Spahn war Burt Reynolds vorgesehen, der jedoch am 6. September 2018, also vor Beginn der Dreharbeiten verstarb. Die Rolle übernahm Ende September 2018 Bruce Dern, der bereits in den zwei vorherigen Filmen von Tarantino mitspielte. Die Nebenrolle als Schauspieler Wayne Maunder war die letzte Arbeit von Luke Perry, welcher noch vor Veröffentlichung des Films den Folgen eines Schlaganfalls erlag.

Mit Rumer Willis und Maya Hawke gehören zwei Kinder von Schauspielerinnen und Schauspielern zur Besetzung, mit denen Tarantino bereits in der Vergangenheit zusammenarbeitete. Bruce Willis und Uma Thurman spielen unter anderem in Pulp Fiction mit.

Dreharbeiten

Die Dreharbeiten begannen am 18. Juni 2018 in Los Angeles, wo der Film im Jahr 1969 angesiedelt ist. Erstes Bildmaterial wurde bereits Ende Juni 2018 vorgestellt. Im Juli 2018 entstanden Aufnahmen in Los Angeles. Anfang August 2018 postete Robbie via Instagram erste Setfotos von sich in ihrer Rolle von Tate. Die Dreharbeiten sollen im November 2018 beendet worden sein.

Als Kameramann fungierte der dreifach mit dem Oscar ausgezeichnete Robert Richardson, dessen Dienste Tarantino seit Kill Bill – Volume 1 regelmäßig in Anspruch nimmt und der im Rahmen dieser Zusammenarbeit dreimal für den Oscar nominiert wurde (Inglourious Basterds, Django Unchained, The Hateful Eight).

Realität und Fiktion

  • Wie bereits in Inglourious Basterds spielt die fiktive Handlung in einem realen Setting. Erneut weichen die filmischen Entwicklungen durch das Handeln der fiktiven Figuren von der Realität entscheidend ab. Die Mitglieder der Manson-Family brechen statt in die Villa von Roman Polański in jene von Rick Dalton ein, kommen hierbei aber selbst zu Tode, während Sharon Tate und ihre Freunde überleben.
  • Tarantino siedelte seinen Film am Ende des Umbruchs vom klassischen Hollywood in das New Hollywood an. Die Figur des Rick Dalton erinnert an Schauspieler wie Ty Hardin, George Maharis, Edd Byrnes, Tab Hunter oder Vince Edwards. Diese hätten laut Tarantino „gutaussehend und oft auch ziemlich rau“ gewirkt. Gegen Ende der 1960er-Jahre und mit der Hippie-Ära seien diese in ein Karrieretief gelangt, da auf einmal androgyn wirkende, langhaarige Darsteller populär geworden seien.
  • Für seine Hauptfigur Dalton entwarf Tarantino eine komplette Filmografie bis zum Jahr 1969, aus der hervorgeht, dass Rick ein vielbeschäftigter Schauspieler war, ohne allerdings zum großen Filmstar zu werden. Auch in dieser Filmografie vermischte Tarantino echte Serien mit erfundenen Serien und Filmen. Die Serie Bounty Law mit Hauptdarsteller Rick Dalton und Stuntman Cliff gab es so nicht. Vorbild war jedoch die Serie Josh (engl.: Wanted: Dead or Alive) mit Steve McQueen. Die Fernsehserie Lancer, in der Rick Dalton eine Gastrolle übernimmt, gab es hingegen tatsächlich. Sam Wanamaker führte auch bei einer Folge von Lancer Regie und erwähnt im Dialog mit Dalton mehrfach William Shakespeare – Wanamaker war maßgeblich verantwortlich für den Wiederaufbau des Londoner Globe Theatres.
  • Während man Leonardo DiCaprio, bzw. Rick Dalton, in kurze Sequenzen von u. a. Gesprengte Ketten und FBI digital einfügte, verblieb man für die Rolle Sharon Tates in Rollkommando bei den Original-Aufnahmen.
  • Die Spahn-Ranch des Besitzers George Spahn (1889–1974), auf der Bounty Law gedreht wurde, war als Movie Ranch und zeitweiliger Wohnsitz der Manson Family Realität.
  • Die Figuren rauchen Zigaretten der Marke Red Apple. Diese Marke wurde von Tarantino für seine Filme erfunden und fand in seinen Werken wiederholt Erwähnung.
  • Hal Needham, unter anderem langjähriges Stuntdouble von Burt Reynolds und zugleich dessen enger Freund, diente als Hauptvorbild für Cliff Booth sowie insbesondere dessen professionelles und persönliches Verhältnis zu Rick Dalton. Ein Jahr vor seinem Tod im Jahr 2013 hatte Needham den Ehrenoscar für sein Lebenswerk von Tarantino überreicht bekommen.
  • Laut Marvin Schwarz handele es sich bei Sergio Corbucci um den „zweitbesten Regisseur von Spaghetti-Western“. Als der wohl beste dürfte hier Sergio Leone gemeint sein, von dessen Arbeit Tarantino ein bekennender Fan ist. Von ihm stammen die Filme Spiel mir das Lied vom Tod (engl.: Once Upon a Time in the West, 1968) und Es war einmal in Amerika (engl.: Once Upon a Time in America, 1984).
  • Als Regisseur des Rick-Dalton-Films Operation Dyn-O-Mite wird Antonio Margheriti genannt. In Inglourious Basterds verwendete Tarantino diesen Namen bereits als Decknamen für Sgt. Donny Donnowitz während der Kino-Mission, für die sich die Basterds als italienisches Film-Team tarnen.
  • Die nicht aufgelösten Todesumstände von Cliff Booths Ehefrau – die offiziell durch Ertrinken bei einem Bootsausflug starb, wobei andere Figuren über einen Mord durch ihren Ehemann Cliff spekulieren – sollen angeblich auf die Todesumstände von Hollywood-Star Natalie Wood anspielen. Ihr Tod bei einem Yachtausflug wurde als Unfall gewertet, aber es gibt auch Spekulationen, dass ihr Ehemann Robert Wagner dafür verantwortlich war.

Veröffentlichung

Der erste Trailer wurde am 20. März 2019 veröffentlicht, ein weiterer am 21. Mai 2019. Die Premiere von Once Upon a Time in Hollywood fand am 21. Mai 2019 bei den 72. Internationalen Filmfestspielen von Cannes statt, wo er im Wettbewerb um die Goldene Palme vertreten war. Der Film wurde nachgereicht, nachdem bei Vorstellung des offiziellen Festivalprogramms im April 2019 die Postproduktion noch nicht abgeschlossen war. Laut dem Filmfestival habe Tarantino vier Monate im Schnittraum verbracht, um Once Upon a Time in Hollywood rechtzeitig fertigzustellen. 2019 jährte sich gleichzeitig der Sieg von Tarantinos Regiearbeit Pulp Fiction beim Festival 1994 zum 25. Mal.

Ursprünglich plante Sony Pictures, den Film anlässlich des 50. Jahrestags der Tate-Morde am 9. August 2019 in die US-Kinos zu bringen, was in den USA jedoch für heftige Kritik sorgte. Der US-Kinostart wurde deshalb auf den 26. Juli 2019 vorverlegt. Ein erstes Filmposter wurde am 18. März 2019 vorgestellt. In Deutschland lief der Film am 15. August 2019 in den Kinos an. Eine Veröffentlichung auf dem chinesischen Filmmarkt, die für den 25. Oktober 2019 angesetzt war, wurde rund eine Woche vor Kinostart auf unbestimmte Zeit verschoben.

Da Tarantino enorm viel Material für Once Upon a Time in Hollywood gedreht hatte, sind in der 161 Minuten langen Kinofassung viele Szenen und gar ganze Gastauftritte (u. a. von Tim Roth) dem Schnitt zum Opfer gefallen. Daher soll es laut Nicholas Hammond, der im Film den Regisseur Sam Wanamaker spielt, Gespräche darüber geben, eine vier Stunden lange Schnittfassung von Once Upon a Time in Hollywood als Miniserie beim Streaming-Anbieter Netflix zu veröffentlichen. So ist bereits mit Tarantinos Vorgänger-Film The Hateful 8 verfahren worden. Im US-Katalog von Netflix gibt es eine Miniserien-Fassung des Werks.

Synchronisation

Die deutsche Synchronisation entstand im Auftrag der Berliner Synchron GmbH, unter der Dialogregie von Christoph Cierpka, der zusammen mit Tobias Neumann auch das Dialogbuch schrieb.

Rolle Schauspieler Deutscher Sprecher
Rick Dalton Leonardo DiCaprio Gerrit Schmidt-Foß
Cliff Booth Brad Pitt Tobias Meister
Sharon Tate Margot Robbie Anne Helm
Jay Sebring Emile Hirsch Constantin von Jascheroff
Pussycat Margaret Qualley Sarah Alles
James Stacy Timothy Olyphant Till Endemann
Wayne Maunder Luke Perry Marcus Off
Lynette Fromme Dakota Fanning Lisa May-Mitsching
George Spahn Bruce Dern Christian Brückner
Marvin Schwarz Al Pacino Frank Glaubrecht
Randy/„Erzähler“ Kurt Russell Manfred Lehmann
Charles Manson Damon Herriman Sven Fechner
Roman Polański Rafał Zawierucha Alexander Gaida
Bruce Lee Mike Moh Kaze Uzumaki
Susan Atkins Mikey Madison Ana Purwa
Charles „Tex“ Watson Austin Butler Patrick Roche
Patricia „Katie“ Krenwinkel Madisen Beaty Elinor Eidt
Voyteck Frykowski Costa Ronin Mark Schmal
Abigail Folger Samantha Robinson Kathrin Hanak
Linda Kasabian Maya Hawke Lena Schmidtke
Catherine Share Lena Dunham Marieke Oeffinger
Leslie Van Houten Victoria Pedretti Sophie Lechtenbrink
Steve McQueen Damian Lewis Torben Liebrecht
Trudi Fraser Julia Butters Xara Eich
Sheriff Hacket Michael Madsen Ekkehardt Belle

Rezeption

Kritiken

Der Film konnte 85 Prozent der Kritiker bei Rotten Tomatoes überzeugen und erhielt hierbei eine durchschnittliche Bewertung von 7,9 der möglichen 10 Punkte.

Pascal Blum meint in seiner Kritik in der Süddeutschen Zeitung, für Tarantino könne das „Gewicht der Realität fast zu schwer werden“, jedoch spiele er das Thema von Nähe und Distanz hübsch durch. „So wie Daltons Rollen ambitionierter werden, so variiert Quentin Tarantino souverän die Genres und Kamerabewegungen und behält dabei einen entspannten Rhythmus bei, als wolle sich der Film am liebsten selbst zuschauen.“ Blum erkennt in dem Film auch eine Nähe zu Inglourious Basterds, da es Tarantino „auf die explosive Vermischung von Fernsehcowboy und echten Outlaws abgesehen“ habe. Er antworte mit den Waffen der Unterhaltung, in der Gewaltszene zum Schluss überschreibe er, „ähnlich wie in Inglourious Basterds, die Geschichte des echten Grauens mit einem Popkultur-Skript“, in dem sich „die Darsteller ihre Figuren wieder zu eigen machen.“

In ihrer Kritik bei Spiegel Online sieht Hannah Pilarczyk in dem Film einen „großen, sinnentleerten Spaß“, da sie meint, dass der Film so pointenarm sei, merke man aber die längste Zeit nicht, weil er so pointenreich daherkäme. In der Zielgeraden schwinge sich der Film zu einer Heldentat auf, die ganz und gar anmaßend sei – fast so anmaßend wie sein Umschreiben des Holocausts in Inglourious Basterds oder die Geschichte der Sklavenbefreiung in Django Unchained. Tarantino wolle sie einfach alle retten – Juden, Schwarze, Frauen.

Thomas Assheuer bezeichnet den Film in der Zeit als „Meisterwerk“: Er halte dem aktuellen Amerika den Spiegel vor und zeige die Spaltung zwischen der Kulturindustrie und ihren sinnlosen Gewaltbildern und der Realität, die das Kino verleugne. Diese Spaltung spiegele sich in den beiden Protagonisten: dem Schauspieler, der auf dem Bildschirm und der Leinwand sichtbar sei und Unsinnstexte spreche, und dem unsichtbaren Stuntman, der ruhmlos seinen Körper dafür hinhalte. Warum Tarantino in der Klimax des Films „die rächende Gewalt in einem spektakulären Exzess sadistisch überschießen lässt“, bleibe aber unverständlich. Der Schluss des Films sei aber zutiefst menschlich und übe „eine Gerechtigkeit, die nicht von dieser Welt ist […] reine Kino-Metaphysik und eine großartige Anmaßung dazu“.

In der taz lobt Fabian Tietke den Film als „Abgesang auf die goldene Zeit des Hollywood-Western“, den Tarantino ausgerechnet mit den Mitteln des New Hollywood anstimme. Der Film habe zwar Längen, da die Handlung recht spärlich sei, insgesamt sei er aber immer dann am besten, wenn er sich gar nicht um sie schere. Der Film schwanke zwischen dieser „schönen Freiheit“ und dem Bombast seiner Ausstattung. Als Autorenfilm wirke Once Upon a Time in Hollywood im „Superheldeneinheitsbrei der aktuellen Produktionslandschaft […] gerade in seiner Unausgewogenheit befreiend“.

Einspielergebnis

Dem Budget von rund 90 Millionen US-Dollar stehen weltweite Einnahmen von 374,34 Millionen US-Dollar gegenüber, von denen der Film allein 142,50 Millionen im nordamerikanischen Raum einspielen konnte. In Deutschland verzeichnete der Film 1.895.328 Kinobesucher, durch die er 18,62 Millionen Euro einspielen konnte und sich auf Platz 13 der Jahres-Charts 2019 befindet.

Auszeichnungen

Once Upon a Time in Hollywood erhielt bei Preisverleihungen über 130 Auszeichnungen und rund 360 Nominierungen. Im Folgenden eine Auswahl:

AACTA International Awards 2020

American Society of Cinematographers Awards 2020

Art Directors Guild Awards 2020

  • Auszeichnung in der Kategorie Period Film

British Academy Film Awards 2020

César 2020

Chicago Film Critics Association Awards 2019

Critics’ Choice Movie Awards 2020

Detroit Film Critics Society Awards 2019

  • Nominierung als Bester Film
  • Nominierung für die Beste Regie (Quentin Tarantino)
  • Nominierung als Bester Nebendarsteller (Brad Pitt)
  • Nominierung als Bestes Schauspielensemble
  • Nominierung für das Beste Drehbuch (Quentin Tarantino)
  • Nominierung für den Besten Einsatz von Musik

Directors Guild of America Awards 2020

  • Nominierung für die Beste Spielfilmregie (Quentin Tarantino)

Eddie Awards 2020

  • Nominierung in der Kategorie Bester Filmschnitt – Komödie (Fred Raskin)

Golden Globe Awards 2020

Golden Reel Awards 2020

  • Nominierung in der Kategorie Best Sound Editing: Dialogue and ADR in a Feature Film
  • Nominierung in der Kategorie Best Sound Editing: Sound Effects and Foley in a Feature Film
  • Nominierung in der Kategorie Best Sound Editing: Music Underscore in a Feature Film

Golden Trailer Awards 2019

  • Auszeichnung für den Besten Teaser
  • Nominierung für das Beste Filmposter eines Sommerblockbusters
  • Nominierung für die Beste virale Kampagne

Grammy Awards 2020

Internationale Filmfestspiele von Cannes 2019

London Critics’ Circle Film Awards 2020

Make-Up Artists and Hair Stylists Guild Awards 2020

  • Nominierung für das Beste historische oder Figuren-Make-Up – Spielfilm (Heba Thorisdottir & Gregory Funk)
  • Nominierung für das Beste historische oder Figuren-Haarstyling – Spielfilm (Janine Rath-Thompson & Michelle Diamantides)

National Board of Review Awards 2019

New York Film Critics Circle Awards 2019

Online Film Critics Society Awards 2020

Oscarverleihung 2020

People’s Choice Awards 2019

  • Nominierung als Drama Movie of 2019
  • Nominierung als Drama Movie Star of 2019 (Leonardo DiCaprio)
  • Nominierung als Drama Movie Star of 2019 (Brad Pitt)

Producers Guild of America Awards 2020

Satellite Awards 2019

Saturn-Award-Verleihung 2021

Screen Actors Guild Awards 2020

Toronto Film Critics Association Awards 2019

  • Auszeichnung als Bester Nebendarsteller (Brad Pitt)
Commons: Once Upon a Time in Hollywood – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Tags:

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