Anne Helm: Deutsche Synchronsprecherin und Politikerin (Linke), MdA

Anne Helm (* 6.

Juli 1986 in Rostock) ist eine deutsche Synchronsprecherin, Schauspielerin und Politikerin (Die Linke). Sie war von Juli 2009 bis September 2014 Mitglied der Piratenpartei Deutschland. Von 2011 bis 2016 war sie Neuköllner Bezirksverordnete. Im Januar 2016 trat sie der Partei Die Linke bei. Am 18. September 2016 wurde sie in das Abgeordnetenhaus von Berlin gewählt. Sie ist seit dem 2. Juni 2020 Fraktionsvorsitzende ihrer Partei im Abgeordnetenhaus von Berlin.

Anne Helm: Leben, Politikerin, Sprechrollen (Auswahl)
Anne Helm, 2022

Leben

Anne Helm wurde als Tochter des Schauspielers und Synchronsprechers Gunnar Helm (* 1956) in Rostock geboren. Sie wuchs in Berlin-Neukölln auf und legte hier das Abitur am Albert-Einstein-Gymnasium im Jahr 2006 ab. Als Synchronsprecherin hatte sie ihre erste Sprechrolle mit neun Jahren als Hauptfigur Babe in Ein Schweinchen namens Babe. Seitdem synchronisierte sie mehr als 300 Produktionen. 2007 war Anne Helm für den Deutschen Synchronpreis für herausragende weibliche Synchronarbeit mit ihrer Synchronisation von Yohana Cobo in Volver – Zurückkehren nominiert. Helm ist die Feststimme von Jennette McCurdy und spricht regelmäßig Amber Heard, Anna Kendrick, Dana Davis, Margot Robbie, Elliot Page und Ludivine Sagnier. Anfang 2013 wurde sie die Stimme der Fernsehreihe Elektrischer Reporter auf ZDFinfo. Seit dem 1. September 2018 ist sie mit dem Linken-Politiker Oliver Höfinghoff verheiratet.

Sie war Mitglied im InteressenVerband Synchronschauspieler e. V. (IVS) und ist es aktuell im Bundesverband Schauspiel, der 2018 mit dem IVS fusionierte. Darüber hinaus ist sie Mitglied beim LebenLernen auf Segelschiffen e. V. und beim Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge.

Ihre Schwester Luise Helm ist ebenfalls im Synchron- und Schauspielbereich tätig.

Politikerin

Mitglied der Piratenpartei und Bezirksverordnete (ab 2009)

Anne Helm stellt sich für die Bundestagswahl 2013 vor

2009 wurde sie Mitglied der Piratenpartei Deutschland. Drei Jahre später trat sie bei den Wahlen zu den Berliner Bezirksverordnetenversammlungen 2011 im Bezirk Neukölln erfolgreich auf Listenplatz 2 für die Piratenpartei an. Für die Bundestagswahl 2013 wurde sie zur Direktkandidatin der Partei für den Bezirk gewählt. Seit 2013 war sie in ihrer Partei Themenbeauftragte für Asylpolitik. Auf Listenplatz 5 kandidierte sie zur Europawahl 2014. Anlässlich einer Protestaktion gegen die Form des Gedenkens anlässlich des Jahrestages der Bombardierung Dresdens 2014 vonseiten der Stadt, gab es vielfältige Kritik an der dabei von ihr verwendeten Parole „Thanks Bomber Harris“. Die SPD- und CDU-Fraktion der Neuköllner BVV distanzierten sich von der Aktion und verurteilten gleichzeitig die Gewaltaufrufe und Drohungen gegen Anne Helm.

Austritt aus der Piratenpartei und Übertritt zur Partei Die Linke (2014–2016)

Im September 2014 wurde öffentlich, dass Helm aus der Piratenpartei austrat. Zusammen mit Martin Delius, Oliver Höfinghoff, Julia Schramm und anderen gehörte Helm zu den 36 Partei- beziehungsweise Ex-Parteimitgliedern, die in einem Aufruf erklärten, die Mitarbeit mit ihrer ehemaligen Partei zu beenden und sich stattdessen in „kritischer und solidarischer“ Weise für die Partei Die Linke zu engagieren. In einem Interview mit der Zeitung Neues Deutschland erklärte Helm, der Entschluss basiere auf Prinzipien, die sie zusammen mit anderen bei der Piratenpartei entwickelt habe. Diese wolle sie nunmehr im Sinn einer linken Gesellschaftsperspektive einbringen. In diesem Zusammenhang wurde Helm Mitglied des Bundeskoordinationskreises der Emanzipatorischen Linken.

Trotz ihres Austritts bei den Piraten blieb sie bis zum Ende der Legislatur weiterhin Mitglied ihrer Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung Neukölln.

Mitglied des Abgeordnetenhauses (ab 2016)

Über die Landesliste der Linkspartei zog sie im September 2016 in das Abgeordnetenhaus von Berlin ein und wurde dort in der Linksfraktion die fachpolitische Sprecherin für die Themenfelder Medien und Strategien gegen Rechts. Sie vertrat ihre Fraktion in den Ausschüssen für Inneres, Sicherheit, Ordnung, im Ausschuss Europa- und Bundesangelegenheiten und Medien, im Ausschuss für kulturelle Angelegenheiten, sowie im Unterausschuss für Datenschutz und Informationsfreiheit und zur Umsetzung von Artikel 13 Abs. 6 GG sowie § 25 Abs. 10 ASOG. und war darüber hinaus einfaches Mitglied im Fraktionsvorstand. Helm betrieb zusammen mit ihrem Linkspartei-Kollegen Niklas Schrader das gemeinsame Abgeordnetenbüro „RigoRosa“ von Mai 2017 bis Dezember 2021 in der Nähe des Neuköllner Körnerparks.

Mit den angekündigten Rückzug von Carola Bluhm und Udo Wolf vom Fraktionsvorsitz der Abgeordnetenhausfraktion wurden Anne Helm und Carsten Schatz von ihnen als neue Vorsitzende vorgeschlagen und wurde am 2. Juni 2020 zusammen mit Schatz als deren Nachfolge gewählt. Im Rahmen ihrer neuen Funktion als Vorsitzenden gab sie ihren Sitz im Untersuchungsausschuss Gedenkstätte Hohenschönhausen, sowie im Europa- und Medienausschuss und ihre medienpolitische Sprecherinfunktion auf. Helm kandidierte zur Abgeordnetenhauswahl 2021 für die Berliner Linkspartei auf Platz 5 deren Landesliste und trat in Berlin-Mitte im Direktwahlkreis 3 an. Mit der neuen Legislaturperiode im Abgeordnetenhaus verzichtete sie auf ihren Platz im Innenausschuss und auf ihre Funktion als fachpolitische Sprecherin für Strategien gegen Rechts. Bei der Wiederholungswahl 2023 konnte sie ihren Sitz im Abgeordnetenhaus verteidigen. Das Berliner Parlament entsandte sie für den Zeitraum von 2023 bis 2027 in den Rundfunkrat des rbb, der das „öffentliche Leben und damit die Allgemeinheit der Länder Berlin und Brandenburg“ vertritt.

Im Zuge der Terrorermittlungen zum Fall Franco A. ab 2017 wurde bekannt, dass sie mit weiteren Personen und Institutionen auf einer Liste des Terrorverdächtigen stand, die Ermittler als Liste möglicher Anschlagsziele deuten. Eine weitere Feindesliste mit Helms Namen trat durch die Auswertung von Datenträgern der Hauptverdächtigen der Anschlagsserie in Neukölln zutage. Seit Juli 2020 gehört Helm zu den öffentlichen Personen, die anonym per E-Mail, mit Darstellung persönlicher, öffentlich nicht zugänglicher Daten, u. a. mit dem Tode bedroht werden. Die Schreiben waren mit NSU 2.0 unterzeichnet. Mit seiner Konstituierung ist Helm Mitglied des parlamentarischen Untersuchungsausschusses zur Untersuchung des Ermittlungsvorgehens im Zusammenhang mit der Aufklärung der im Zeitraum von 2009 bis 2021 erfolgten rechtsextremistischen Straftatenserie in Neukölln im Juni 2022.

Sprechrollen (Auswahl)

Michelle Dockery

Amber Heard

Jerrika Hinton

Anna Kendrick

Jena Malone

Jennette McCurdy

Elliot Page

Margot Robbie

Ludivine Sagnier

Evan Rachel Wood

Filme

Serien

Videospiele

Hörspiele/Hörbücher

Commons: Anne Helm – Sammlung von Bildern und Videos

Einzelnachweise

Tags:

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