Maria Amalia Mercouri, genannt Melina, entstammte einer großbürgerlichen Athener Familie. Ihr Großvater Spyros Merkouris war 30 Jahre lang gewähltes Stadtoberhaupt Athens. Ihr Vater Stamatis Merkouris war Abgeordneter im griechischen Parlament und kurze Zeit griechischer Innenminister. Nach der Trennung ihrer Eltern lebte Melina Mercouri beim Großvater, der ihren Wunsch, Schauspielerin zu werden, ablehnte. Nach ihrem Abitur heiratete sie 1939 den Geschäftsmann Pan Charakopos, ging zur Schauspielschule und begann am griechischen Nationaltheater in Athen mit kleineren Auftritten. Sie debütierte 1944 in einem avantgardistischen Stück von Alexis Solomos. Einige Kritiker behaupteten, Mercouri sei „zu jung, zu groß, zu blond, ungeschickt, talentlos“. 1949 ging sie nach dem Scheitern ihrer Ehe nach Paris, kehrte aber bald nach Griechenland zurück.
Künstlerische Karriere
Ihre Laufbahn als Filmschauspielerin begann 1955 unter der Regie von Michalis Kakogiannis mit dem Film Stella, der den Preis der amerikanischen Filmkritik für den besten ausländischen Film des Jahres erhielt. Bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes, wo Stella im Wettbewerb um die erstmals vergebene Goldene Palme lief, lernte Mercouri 1955 den Regisseur Jules Dassin kennen, den sie 1966 heiratete. Im Jahr 1956 spielte sie unter seiner Regie in Der Mann, der sterben muß.
Der Welterfolg von Sonntags… nie! eröffnete Mercouri den Weg zu weiteren großen Produktionen. Erfolge feierte sie auch mit den Filmen Phaedra (1962), zu dem Mikis Theodorakis die Musik schrieb, Topkapi (1964), Heißes Pflaster Chicago (1969) und Versprechen in der Dämmerung (1970). Die Rolle der Illya aus Sonntags… nie! spielte sie 1967/1968 auch in dem Broadway-MusicalIllya Darling.
Politische Tätigkeit
Während der Militärdiktatur in Griechenland (1967 bis 1974) lebte Mercouri mit ihrem Ehemann Jules Dassin in Frankreich. Nachdem sie öffentlich gegen das Regime Stellung bezogen hatte, wurde ihr die griechische Staatsbürgerschaft aberkannt; der damit verbundene Verlust des Reisepasses erschwerte die für ihre künstlerische Tätigkeit erforderlichen Auslandsreisen. Auf die Ausbürgerung reagierte Mercouri selbstbewusst: „Ich bin als Griechin geboren und werde als Griechin sterben. Herr Pattakos ist als Faschist geboren. Er wird als Faschist sterben.“ Ihrer 1971 erschienenen Autobiografie gab sie den Titel Ich bin als Griechin geboren. Melina Mercouri machte ihre Kritik an der Militärdiktatur auch auf Tourneen, die sie als Sängerin in viele Länder führten, deutlich.
Nach der Wiedererrichtung der Demokratie in Griechenland am 24. Juli 1974 kehrten Mercouri und Dassin dorthin zurück. 1977 wurde Mercouri erstmals als Abgeordnete der sozialistischen PASOK-Partei in das griechische Parlament gewählt. Damit endete ihre Schauspiellaufbahn; ihren letzten Film drehte sie 1978 mit Dassins Traum einer Leidenschaft.
Im Oktober 1981 holte sie der neugewählte griechische Ministerpräsident Andreas Papandreou als Kulturministerin in sein Kabinett. Dieses Amt bekleidete sie von 1981 bis 1989 und erneut 1993/1994. Auf Mercouris Initiative geht die Einrichtung der Kulturhauptstadt Europas zurück. Auch setzte sie sich für die bis heute nicht erfolgte Rückführung des Parthenon-Frieses vom British Museum nach Griechenland ein.
Im Jahr 1989 wurde Mercouri, die bereits als Elfjährige mit dem Rauchen begonnen hatte, erstmals wegen Lungenkrebs operiert. Im Jahr darauf kandidierte sie noch für das Amt des Athener Bürgermeisters, verlor die Wahl jedoch knapp gegen Antonis Tritsis. Am 6. März 1994 starb Melina Mercouri nach einer Operation im Memorial Sloan Kettering Cancer Center in New York. Ihre letzte Ruhestätte fand sie auf dem Ersten Athener Friedhof.
Nachleben
Jules Dassin gründete nach dem Tod seiner Ehefrau die Melina-Mercouri-Stiftung, die das Andenken und die Visionen der Schauspielerin und Politikerin lebendig hält. An ihr kulturpolitisches Engagement erinnert der seit Ende der 1990er Jahre verliehene Melina-Mercouri-Preis für die Bewahrung von Kulturlandschaften. Dassin starb am 31. März 2008 in Athen und wurde an der Seite Melina Mercouris beigesetzt.
Minister: Außenminister: Ioannis Charalambopoulos | Verteidigungsminister: Andreas Papandreou Minister beim Ministerpräsidenten:Menios Koutsogiorgas ab 17. Januar 1984: Apostolos Lazaris Koordinationsminister: Apostolos Lazaris ab 5. Juli 1982: Wirtschaftsminister: Gerasimos Arsenis Finanzminister: Emmanouil Drettakis ab 5. Juli 1982: Dimitrios Koulourianos ab 9. September 1983: Ioannis Pottakis ab 27. März 1984: Gerasimos Arsenis Minister für innere Angelegenheiten: Georgios Gennimatas ab 17. Januar 1984: Menios Koutsogiorgas ab 22. Mai 1984: Panagiotis Markopoulos ab 21. Juni 1984: Agamemnon Koutsogiorgas ab 9. Mai 1985: Panagiotis Markopoulos Justizminister: Efstathios Alexandris ab 5. Juli 1982: Georgios Mangakis ab 22. Mai 1984: Nikolaos Papantoniou ab 21. Juni 1984: Georgios Mangakis ab 9. Mai 1985: Konstantinos Kounogeris Minister für Nationale Bildung und Religiöse Angelegenheiten: Eleftherios Verivakis ab 5. Juli 1982: Apostolos Kaklamanis Landwirtschaftsminister: Konstantinos Simitis | Minister für Arbeit: Apostolos Kaklamanis ab 5. Juli 1982: Evangelos Giannopoulos Industrie- und Energieminister: Anastasios Peponis ab 5. Juli 1982: Minister für Energie und natürliche Ressourcen: Evangelos Kouloumbis ab 21. September 1984: Eleftherios Verivakis / ab 5. Juli 1982: Minister für Forschung und Technologie: Georgios Lianis Kulturministerin: Melina Mercouri | Minister für Öffentliche Ordnung: Ioannis Skoularikis Handelsminister: Nikolaos Akritidis ab 5. Juli 1982: Georgios Moraitis ab 8. Februar 1984: Vasilios Kedikoglou ab 21. September 1984: Nikolaos Akritidis Minister für Soziale Dienste: ab 5. Juli 1982: Minister für Gesundheit: Paraskevas Avgerinos ab 17. Januar 1984: Georgios Gennimatas ab 5. Juli 1982: Minister für Soziale Sicherheit: Eleftherios Verivakis ab 21. September 1984: Georgios Gennimatas Minister für öffentliche Arbeiten: Apostolos-Athanasios Tsochatzopoulos ab 5. Oktober 1984: Georgios Perrakis ab 9. Mai 1985: Alexandros Floros Minister für Verkehr: Evangelos Giannopoulos ab 5. Juli 1982: Nikolaos Akritidis ab 21. September 1984: Ioannis Papadonikolakis Handelsmarineminister: Efstathios Iotas ab 5. Juli 1982: Georgios Katsifaras Minister für Raumordnung, Wohnungswesen und Umwelt: Andonis Tritzis ab 21. September 1984: Evangelos Kouloumbis | Minister für Nordgriechenland: Vasilios Intzes Minister ohne Geschäftsbereich: Evangelos Kouloumbis ab 17. Januar 1984: Paraskevas Avgerinos, Anastasios Peponis
Ministerpräsident: Andreas Papandreou Stellvertretender Ministerpräsident:Ioannis Charalambopoulos (26. Juli 1985 – 18. November 1988), Agamemnon Koutsogiorgas (23. September 1987 – 18. November 1988) Minister: Außenminister: Ioannis Charalambopoulos ab 26. Juli 1985: Karolos Papoulias | Verteidigungsminister: Andreas Papandreou ab 25. April 1986: Ioannis Charalambopoulos Minister beim Ministerpräsidenten: Apostolos Lazaris ab 26. Juli 1985: Apostolos-Athanasios Tsochatzopoulos ab 5. Februar 1987: Apostolos Kaklamanis ab 18. November 1988: Menios Koutsogiorgas ab 17. März 1989: Anastasios Peponis Wirtschaftsminister: Gerasimos Arsenis ab 26. Juli 1985: Konstantinos Simitis ab 27. November 1987: Panagiotis Roumeliotis Finanzminister: Gerasimos Arsenis ab 26. Juli 1985: Dimitrios Tsovolas Innenminister: Menios Koutsogiorgas ab 5. Februar 1987: Emmanouil Papastefanakis ab 23. September 1987: Apostolos-Athanasios Tsochatzopoulos ab 2. Juni 1989: Panagiotis Markopoulos | Minister für Öffentliche Ordnung: Anastasios Tsouras ab 25. April 1986: Andonis Drosogiannis ab 22. Juni 1988: Anastasios Sechiotis ab 18. November 1988: Georgios Petsos ab 17. März 1989: Apostolos-Athanasios Tsochatzopoulos ab 2. Juni 1989: Panagiotis Markopoulos Kulturministerin: Melina Mercouri | Landwirtschaftsminister: Konstantinos Simitis ab 26. Juli 1985: Ioannis Pottakis Justizminister: Miltiadis Papaioannou ab 26. Juli 1985: Georgios Mangakis ab 25. April 1986: Apostolos Kaklamanis ab 5. Februar 1987: Eleftherios Verivakis ab 23. September 1987: Menios Koutsogiorgas ab 18. November 1988: Vasilios Rotis ab 17. März 1989: Ioannis Skoularikis ab 2. Juni 1989: Konstantinos Stamatis Minister für Nationale Bildung und Religiöse Angelegenheiten: Apostolos Kaklamanis ab 25. April 1986: Andonis Tritsis ab 9. Mai 1988: Apostolos Kaklamanis ab 22. Juni 1988: Giorgos A. Papandreou ab 9. September 1988: Charis Kastanidis Minister für Arbeit: ab 26. Juli 1985: Evangelos Giannopoulos ab 31. Oktober 1986: Konstantinos Papanagiotou ab 23. September 1987: Georgios Gennimatas Industrieminister: ab 26. Juli 1985: Eleftherios Verivakis ab 25. April 1986: Markos Natsinas ab 31. Oktober 1986: Anastasios Peponis Minister für Forschung und Technologie: Apostolos Kaklamanis; ab 26. Juli 1985: Eleftherios Verivakis ab 25. April 1986: Markos Natsinas ab 31. Oktober 1986: Anastasios Peponis | Minister für Energie und natürliche Ressourcen: Eleftherios Verivakis ab 25. April 1986: Markos Natsinas ab 31. Oktober 1986: Anastasios Peponis Handelsminister: Nikolaos Akritidis ab 31. Oktober 1986: Vasilis Saranditis ab 5. Februar 1987: Panagiotis Roumeliotis ab 27. November 1987: Nikolaos Akritidis ab 17. März 1989: Giannos Papantoniou Minister für Gesundheit und Soziale Sicherheit: Georgios Gennimatas ab 5. Februar 1987: Georgios Mangakis ab 23. September 1987: Ioannis Floros ab 18. November 1988: Apostolos Kaklamanis Minister für Verkehr und Kommunikation: ab 26. Juli 1985: Georgios Papadimitriou ab 31. Oktober 1986: Konstantinos Bandouvas ab 22. Juni 1988: Georgios Patsos ab 18. November 1988: Ioannis Charalambis Handelsmarineminister: Gerasimos Arsenis ab 26. Juli 1985: Efstathios Alexandris ab 23. September 1987: Evangelos Giannopoulos ab 18. November 1988: Vasilios Saranditis ab 17. März 1989: Antonios Dendinakis
Ägäisminister ab 26. Juli 1985: Kosmas Sfyrios ab 5. Februar 1987: Petros Valvis ab 18. November 1988: Evangelos Giannopoulos
Minister für öffentliche Arbeiten: Evangelos Kouloumbis ab 26. Juli 1985: Menios Koutsogiorgas ab 18. November 1988: Vasilios Kedikoglou ab 17. März 1989: Emmanouil Papastefanakis
bis 26. Juli 1985 Raumordnung, Wohnungswesen und Umwelt: Evangelos Kouloumbis ab 18. November 1988: Vasilios Kedikoglou ab 17. März 1989: Emmanouil Papastefanakis
Minister für Nordgriechenland: Andreas Papandreou, ab 26. Juli 1985: Ioannis Papadopoulos ab 5. Februar 1987: Stykianos-Angelos Papathemelis
Tourismusminister ab 17. März 1989: Nikolaos Skoulas
Minister ohne Geschäftsbereich: ab 5. Februar 1987: Anastasios Filippopoulos
Ministerpräsident:Andreas Papandreou Minister: Außenminister: Karolos Papoulias | Verteidigungsminister: Gerasimos Arsenis Minister beim Ministerpräsidenten: Anastasios Peponis ab 28. Dezember 1994: Georgios Mangakis Wirtschaftsminister: Georgios Gennimatas († 25. April 1994), ab 6. Mai 1994: Giannos Papantoniou Finanzminister: Georgios Gennimatas ab 25. Februar 1994: Alexandros Papadopoulos Innenminister: Apostolos-Athanasios Tsochatzopoulos ab 8. Juli 1994: Konstantinos Skandalidis ab 15. September 1995: Apostolos-Athanasios Tsochatzopoulos Minister für Öffentliche Ordnung: Stylianos-Angelos Papathemelis ab 4. April 1995: Iosif Valirakis Kulturministerin: Melina Mercouri († 6. März 1994), ab 16. März 1994: Athanasios Mikroutsikos Landwirtschaftsminister: Georgios Moraitis ab 15. September 1995: Theodoros Stathis Justizminister: Georgios Kouvelakis ab 10. Februar 1995: Anastasios Peponis ab 15. September 1995: Giannis Pottakis Minister für Nationale Bildung und Religiöse Angelegenheiten: Dimitris Fatouros ab 8. Juli 1994: Giorgos A. Papandreou Minister für Arbeit: Evangelos Giannopoulos ab 8. Juli 1994: Ioannis Skoularikis ab 15. September 1995: Stefanos Tzoumakas Minister für Industrie, Energie und Technologie: Konstantinos Simitis ab 15. September 1995: Anastasios Peponis Handelsminister: Konstantinos Simitis ab 15. September 1995: Nikolaos Akritidis Minister für Gesundheit und Soziale Sicherheit: Dimitrios Kremastinos ab 15. September 1995: Dimitrios Kremastinos Minister für Transport und Kommunikation: Ioannis Charalambis ab 8. Juli 1994: Theodoros Pangalos ab 15. September 1994: Athanasios Tsouras ab 15. September 1995: Evangelos Venizelos Handelsmarineminister: Georgios Katsifaras | Ägäisminister: Konstantinos Skandalidis ab 8. Juli 1994: Antonios Kotsakas Minister für Umwelt, Raumordnung und öffentliche Arbeiten:: Konstantinos Laliotis Minister für Makedonien und Thrakien: Konstantinos Triaridis | Tourismusminister Dionysios Livanos ab 23. Juni 1995: Nikolaos Sifounakis Minister für Presse und Massenmedien: ab 8. Juli 1994: Evangelos Venizelos ab 15. September 1995: Tilemachos Chytiris | Staatsminister: Antonios Livanis
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