Jan Claas Behrends (* 5.
Dezember">5. Dezember 1969 in Bremen) ist ein deutscher Historiker und Hochschullehrer. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Zeitgeschichte Osteuropas, Stadtgeschichte, europäische Diktaturen, Gewaltforschung und die post-sowjetische Zeit. Er hat die Professur Diktatur und Demokratie – Deutschland und Osteuropa von 1914 bis zur Gegenwart an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) inne und forscht außerdem am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung in Potsdam.
Nach dem Studium der Geschichte, Literaturwissenschaft und Philosophie an der Freien Universität Berlin, der Humboldt-Universität zu Berlin, der University of Wisconsin und der Moskauer Lomonossow-Universität promovierte er bei Christoph Kleßmann an der Universität Potsdam mit dem Thema Die erfundene Freundschaft. Propaganda für die Sowjetunion in Polen und in der DDR. Von 2005 bis 2011 arbeitete er als Historiker am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB). Von 2005 bis 2019 war er Lehrbeauftragter für neueste und osteuropäische Geschichte an der FU Berlin sowie der HU Berlin. Im Jahr 2007 war Behrends Fedor-Lynen-Stipendiat der Alexander-von-Humboldt-Stiftung an der University of Chicago.
Seit April 2011 ist er am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung (ZZF) in Potsdam als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig, von 2011 bis 2015 als Projektleiter des internationalen Forschungsnetzwerkes Violence and State Legitimacy in Late Socialism, das durch die Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz gefördert wurde. Seit 2019 leitet Behrends am ZZF das internationale Forschungsnetzwerk Legacies of Communism, das sich in historischer Perspektive mit der autoritären Entwicklung osteuropäischer und post-sowjetischer Gesellschaften nach dem Ende der kommunistischen Diktaturen beschäftigt.
Im März 2022 wurde Behrends auf eine Sonderprofessur an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt an der Oder berufen. Am 16. Mai 2022 hielt er dort seine Antrittsvorlesung über Das Ende der postsowjetischen Epoche oder die Bedeutung der 1990er Jahre für das 21. Jahrhundert, in der er den russischen Angriff auf die Ukraine vom 24. Februar 2022 als historische Zäsur, nicht aber als „Zeitenwende“ charakterisierte.
Behrends ist mit Aufsätzen zu Fragen von Propaganda und Öffentlichkeit in Diktaturen, zur Legitimation von Staatlichkeit im 20. Jahrhundert, zum Metropolenvergleich und zur Gewalt in Osteuropa hervorgetreten. Verstärkt seit der Annexion der Krim 2014 beschäftigt er sich mit dem Krieg in der Ukraine und der Krise des russischen Staates seit dem Putschversuch von 1993, den er als Stichdatum für den Beginn des autoritären Umbaus in Russland begreift. Im November 2022 gehörte er zusammen mit siebzig anderen prominenten Schriftstellern und Intellektuellen zu den Unterzeichnern des Aufrufs Der Ukraine helfen, diesen Kriegswinter zu überstehen!
Er ist Gastautor der Wochenzeitung Die Zeit und Autor beim Gemeinschaftsblog Salonkolumnisten.
Personendaten | |
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NAME | Behrends, Jan C. |
ALTERNATIVNAMEN | Behrends, Jan Claas |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Historiker |
GEBURTSDATUM | 5. Dezember 1969 |
GEBURTSORT | Bremen |
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