Ikke Hüftgold: Deutscher Partyschlagersänger, Songwriter und Musikproduzent

Ikke Hüftgold (* 17.

September">17. September 1976 in Limburg an der Lahn; bürgerlich Matthias Distel) ist ein deutscher Partyschlagersänger, Liedtexter, Musikproduzent, Hörspielautor und Unternehmer.

Ikke Hüftgold: Leben, Karriere, Fernsehauftritte
Ikke Hüftgold (2023)

Leben

Ikke Hüftgold: Leben, Karriere, Fernsehauftritte 
Matthias Distel ohne Perücke (2018)

Matthias Distel stammt aus dem Limburger Stadtteil Eschhofen. Er machte 1996 in Limburg an der Lahn das Abitur, absolvierte 1996 Zivildienst in der Altenpflege und begann zu studieren, bevor er mit einem Partner in seiner Heimatstadt einen Gartenbaubetrieb aufbaute. Er brachte sich autodidaktisch das Spielen mehrerer Instrumente bei und war von 1993 bis 2006 Frontmann diverser Rockbands (unter anderem Scarabäus, Marius). Von 2007 an schrieb und produzierte er Kinderhörspiele, bis er sein Talent für Partyschlager entdeckte.

Distel ist von seiner Frau geschieden, mit der er zwei Kinder hat. Seit 2021 ist er in einer Beziehung mit Nina Reh. Diese wirkte in einigen seiner Musikvideos mit und war auch Teil der Band beim ESC Vorentscheid 2023.

Karriere

Mit seiner ersten Single unter seinem Alter Ego Ikke Hüftgold Saufen ist Scheiße, doch wir machen’s trotzdem gelang ihm der Sprung nach Mallorca, wo er 2009 zum ersten Mal im Bierkönig auftrat. Er wurde dort schnell zur Kultfigur und absolvierte jährlich über 150 Auftritte auf Mallorca sowie im deutschsprachigen Europa. Auf Mallorca war er zwischenzeitlich der am häufigsten gebuchte männliche deutsche Künstler mit drei Auftritten in der Woche.

Seine Markenzeichen sind eine schwarze Perücke, ein Trainingsanzug und der erhobene Mittelfinger beim Betreten der Bühne. Die Geste wird vom Publikum erwidert. Distel bezeichnet seine Figur Ikke Hüftgold als Satirefigur.

Als Songwriter und Produzent für Sänger wie Willi Herren, Jürgen Milski, Mia Julia, Menderes Bağcı, Hans Entertainment, Carsten Spengemann, Thomas Anders, Jörg und Dragan (Die Autohändler), Killermichel und Lorenz Büffel gehört er seitdem gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Dominik de Leon zu den erfolgreichsten Partyschlagerproduzenten Deutschlands. Dafür gründeten sie das Unternehmen Summerfield Group, zu dem unter anderem das Musiklabel Summerfield Records gehört und bei dem er einer der Geschäftsführer ist.

2012 gewann er den Ballermann-Award in der Kategorie „Bester Newcomer“. Im gleichen Jahr veröffentlichte Ikke Hüftgold zusammen mit Peter Wackel die Single Bongiorno, im zugehörigen Video wirkte Lena Nitro mit. Das Video ist umstritten, da es unter anderem „Blackfacing“ zeigt. Kurz nach seiner Nominierung zur Teilnahme am ESC-Vorentscheid 2023 wurde die Sichtbarkeit des Videos auf den gängigen Plattformen in „privat“ geändert.

Mit Dicke Titten, Kartoffelsalat gelang ihm 2014 der Durchbruch, der Titel wurde zum Ballermann-Hit. Er stieg zusammen mit Willi Herren mit dem Titel So gehn die Gauchos (So gehn die Deutschen) zum ersten Mal in die deutschen Singlecharts ein. Die Fußballnationalmannschaft hatte das Lied nach dem Gewinn des Weltmeistertitels 2014 gegen Argentinien bei der Rückkehrfeier in Berlin gesungen. Es basiert auf dem Kinderlied Ich kenne einen Cowboy.

Weitere Erfolge waren 2015 und 2016 seine Arbeit für Mia Julia – Mallorca, da bin ich daheim und Lorenz Büffel – Johnny Däpp. Für letzteren bekam Hüftgold 2020 eine Platin-Schallplatte, womit Johnny Däpp zu den meistverkauften deutschsprachigen Schlagern seit 1975 in Deutschland zählt.

2016 ließ Hüftgold aus Protest gegen ein am Strand von Palma verhängtes Alkoholverbot 4.000 Dosen Freibier verteilen. Nachdem es daraufhin zu einer Dosenbierschlacht gekommen war, erhielt er ein Auftrittsverbot im Bierkönig.

2017 sorgte sein Song Urensohn für große öffentliche Aufmerksamkeit. Der im Refrain dargebotene Text „Imo Erner ist kein Urensohn“ ist eine unmissverständliche Anspielung auf bereits zuvor verbreitete Schmähgesänge gegen den deutschen Fußball-Nationalspieler Timo Werner. Obwohl der Text formal einem Schmähgesang nicht entspricht („… ist kein …“), wurde Hüftgold von zahlreichen Medien vorgeworfen, mit seinem Song eine weitere Verbreitung der Schmähgesänge gegen Werner bewusst in Kauf zu nehmen oder gar zu beabsichtigen. Er widersprach diesen Vorwürfen, betonte den Satirecharakter des Songs und versicherte, er habe Werner damit sogar in Schutz nehmen wollen.

2018 nahm er zusammen mit Ingo ohne Flamingo das Duett Schon wieder besoffen auf. Im selben Jahr erklärte er Bulgarien zu der neuen Partyhochburg und trat am dortigen Goldstrand mit weiteren Künstlern seines Labels auf.

Im Februar 2021 gab Distel bekannt, dass er bis auf weiteres nicht mehr als Ikke Hüftgold auftreten werde, um sich auf eine Karriere als Rockmusiker unter seinem bürgerlichen Namen konzentrieren zu können. Er begründet diesen Schritt damit, endlich die Musik machen zu wollen, die ihm ursprünglich am Herzen liege. Im Mai 2021 veröffentlichte er mit Ich schwanke noch einen neuen Schlager als Ikke Hüftgold. Die Idee zum Song stammt vom Comedian Dave Davis.

Am 24. Mai 2021 veröffentlichte Distel ein Video via Social Media, in dem er detailliert Probleme bei den Dreharbeiten zu der Sat.1-TV-Show Plötzlich arm, plötzlich reich schilderte. Distel gab in dem Video an, es seien von der Redaktion der von Sat.1 beauftragten Imago TV GmbH wissentlich schwer misshandelte und traumatisierte Kinder für die Dreharbeiten ausgewählt worden. Der Dreh sei sodann trotz seiner Interventionen zunächst nicht abgebrochen worden. Er gab zudem an, er habe sich trotz Bemühungen, den Vorfall innerhalb der TV-Produktion zu klären, bewusst für eine öffentliche Aufmerksamkeit auf den Vorfall entschieden. Die Geschäftsführende Gesellschafterin von Imago TV Andrea Schönhuber wehrte sich gegen Teile der Vorwürfe. Distel erstattete Strafanzeige gegen die Imago TV und den Fernsehsender Sat.1.

Am 26. November 2021 veröffentlichte Distel zusammen mit Felix Lobrecht und Tommi Schmitt als fiktives Ballermann-Duo Die Sacknähte den Song Unten kommt die Gurke rein, der auf Tonspuren von Lobrechts und Schmitts gemeinsamen Podcasts Gemischtes Hack basiert. Die Einnahmen aus der Veröffentlichung sollten für die Seenotrettung im Mittelmeer gespendet werden.

Sein Label Summerfield Records produzierte das zum Teil umstrittene Lied Layla, das im Jahr 2022 als erstes Ballermann-Lied Platz eins der deutschen Singlecharts erreichte. Er wird in Medien als Produzent des Songs bezeichnet, obwohl nach eigenen Aussagen das Label den Song produziert habe.

Mit seinem Song Lied mit gutem Text trat er am 3. März 2023 beim deutschen ESC-Vorentscheid Unser Lied für Liverpool an. Dort belegte er hinter Lord of the Lost den zweiten Platz.

Sein 2023 erschienenes Album Nummer eins erreichte als erstes Partyschlager-Album überhaupt den ersten Platz der deutschen Albumcharts. Er kündigte im Voraus an, dass dies sein letztes Album sein werde.

Fernsehauftritte

Im August 2020 nahm er an der 8. Staffel von Promi Big Brother teil und belegte dort den 4. Platz. Als Künstler und Musikexperte steht Distel unter anderem regelmäßig für Explosiv – Das Magazin auf RTL, Akte auf Sat.1 und taff auf ProSieben vor der Kamera.

Diskografie

Studioalben

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
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2016 Ballerpunk
Summerfield Records (DA)
Erstveröffentlichung: 15. Januar 2016
2020 Dicke Hits und Kartoffelsalat aus dem Märchenland
Summerfield Records (SR)
Erstveröffentlichung: 28. August 2020
2023 Nummer eins
Summerfield Records (UMG)
DE1
(2 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 29. Dezember 2023
Commons: Ikke Hüftgold – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Tags:

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