Hans Watzlik – Sohn eines Postmeisters – verbrachte seine Kindheit in den väterlichen Dienstorten im Böhmerwald und bei Brüx. Danach besuchte er die Lateinschule und die Lehrerbildungsanstalt in Budweis und studierte in Prag. 1899 wurde Watzlik Lehrer in Andreasberg im Böhmerwald. Im Jahr 1901 war er Mitbegründer des Ferialvereines Hochwald, dessen Tradition heute die Alte Prager Landsmannschaft Böhmerwald zu Linz fortführt. 1906 wurde er nach Neuern versetzt.
Zur Zeit des Nationalsozialismus galt Watzlik für die NSDAP als politisch zuverlässig und künstlerisch wertvoll. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs erscheint Watzlik auf der von der Deutschen Verwaltung für Volksbildung in der sowjetischen Besatzungszone herausgegebenen Liste der auszusondernden Literatur mit zwei Werken, auf der vom Österreichischen Bundesministerium für Unterricht herausgegebenen Liste der gesperrten Autoren und Bücher mit allen seinen Werken.
Watzliks Werk ist äußerst umfangreich. Insgesamt sind 96 Einzelwerke, 393 Erzählungen, 285 Sagen und Kunstmärchen sowie 445 Gedichte nachgewiesen. 2022 wurde erstmals das lyrische Gesamtwerk von Watzlik dokumentiert. Von 445 Gedichten waren bislang 118 Gedichte unveröffentlicht.
1946 wurde Watzlik nach vierzehn Monaten Haft durch Gerichtsurteil und aufgrund der Beneš-Dekrete aus der Tschechoslowakei ausgewiesen. Seine letzten Jahre verbrachte er auf Gut Tremmelhausen bei Regensburg.
Pennalverbindung „Colleg der Alten Häuser der Prager Quercus“, nach der 1887 sistieren Pennalverbindung „Prager Quercus“ entstanden, Pennalverbindung „Pädagogia Prachatitz“, „Akademische Landsmannschaft Böhmerwald“.
Karl Cajka: Hans Watzlik. Werk und Wirkung. Gesamtübersicht. Hans Watzlik-Gemeinde, Wien 1969
Erhard Josef Knobloch (Red.): Hans Watzlik, 1879–1948. Gedächtnisausstellung im 25. Todesjahr. November 1973 – März 1974.Sudetendeutsches Archiv, München 1974
Reinhold Fink: Hans Watzlik. Sein Werk im Spiegel der Zeiten. Hamburg, 2020, ISBN 978-3-347-08064-5.
Reinhold Fink: Es tönt aus fernen Tagen. Hans Watzliks Gedichte. Hamburg, 2022, ISBN 978-3-347-42504-0
Walter Koschmal, Václav Maidl (Hrsg.): Hans Watzlik, ein Nazidichter? (= Arco Wissenschaft; 4). Arco, Wuppertal 2006, ISBN 3-938375-09-4.
Otfried Preußler: Wiederentdeckt: Der Firleifanz. In: Susanne Preußler-Bitsch, Regine Stigloher (Hrsg.): Ich bin ein Geschichtenerzähler. Stuttgart 2010, ISBN 978-3-522-20095-0, S. 24–25.
Hans Schmitzer: Hans Watzlik, Dichtung – Schicksal – Vermächtnis. In: Die Oberpfalz, Kallmünz, 88, 2000, S. 353–360.
Hans Schmitzer: War Hans Watzlik ein Nazi-Dichter? In: Erzieherbrief. Organ der Arbeitsgemeinschaft sudetendeutscher Lehrer und Erzieher, Pädagogischer Arbeitskreis für Mittel- und Osteuropa, Jg. 52, 2005, H. 2, ISSN0939-7507 S. 89 f.
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