Rapper Frauenarzt: Deutscher Rapper

Frauenarzt (* 18.

Oktober">18. Oktober 1978 in West-Berlin; bürgerlich Vicente de Teba, nach anderer Quelle Vicente de Teba Költerhoff) ist ein deutscher Rapper aus Berlin-Tempelhof.

Rapper Frauenarzt: Werdegang, Kritik, Diskografie
Frauenarzt (2016)

Werdegang

Rapper Frauenarzt: Werdegang, Kritik, Diskografie 
Frauenarzt bei einem Live-Auftritt

De Tebas Vater arbeitete als Therapeut in einem Drogenzentrum. De Teba ist außer unter Frauenarzt auch bekannt unter den Pseudonymen DJ Atze, DJ Kologe, MC Digital F, Arzt, Räuber Rob (mit verstellter Stimme), Gyniko und Günther, die sich teilweise von Gynäkologe (die medizinische Bezeichnung für Frauenarzt) ableiten. Musikalisch vertrat er den Miami Bass mit deutschen Texten, später wandelte sich seine Musik eher zu Ghetto Tech. Viele seiner Tracks haben einen starken 80er-Jahre-Electro-Charakter mit trockenen TR-808-Beats. Seine Auftritte absolviert er mit außergewöhnlichem Körpereinsatz, meist in Verbindung mit tanzenden, leicht bekleideten Frauen. Er tritt live häufig gemeinsam mit DJ Manny Marc auf. Am 21. November 2006 wurde eine Razzia in den Räumlichkeiten des von Frauenarzt und DJ Manny Marc gegründeten ehemaligem Labels Ghetto Musik durchgeführt, bei der CD-Rs, Laptops, Dokumente und Alben beschlagnahmt wurden.

Am 19. Juni 2007 wurde erstmals ein Videoclip von Frauenarzt in der Hip-Hop-Sendung MTV Urban gezeigt. Das Video zu dem Song Brennt den Club ab, welcher auf dem Album Dr. Sex zu finden ist, stand am selben Tag auch in der Musiksendung Urban TRL zur Wahl und konnte auf Anhieb Platz 1 der TRL Most Wanted belegen.

Am 21. Dezember 2009 wurde Frauenarzt wegen Gewaltdarstellung und Verbreitung gewaltpornographischer Schriften aufgrund früherer Werke (betroffene Tonträger sind Porno Mafia und Geschäft ist Geschäft) zu einer Geldstrafe von 8.400 Euro verurteilt. In einem Interview vom 9. März 2016 gab Frauenarzt an, ihm sei überdies eine fünfjährige Bewährungsfrist auferlegt worden, während der er sich textlich habe zurückhalten müssen.

Karriere seit der Zusammenarbeit mit Manny Marc als Die Atzen

Erste Zusammenarbeit zwischen Frauenarzt und dem damaligen DJ Manny Marc entstand bei der Gründung des Labels Bassboxxx 1997. 2006 gründeten beide das Label Ghetto Musik, welches schließlich in Atzenmusik umbenannt wurde.

Immer wieder erschienen Kollaborations-Singles unter dem Titel Frauenarzt & Manny Marc bis sie, seit der ersten erfolgreichen Single Florida Lady, unter dem Titel Die Atzen arbeiten. Diese wurde im September 2008 veröffentlicht.

2009 entwickelte sich das Lied Das geht ab! (Wir feiern die ganze Nacht) vom Album Atzen-Musik Vol. 1 zum Sommerhit in den Discos von Palma. Frauenarzt und Manny Marc reisten daher jeden Sonntag in die Disco Riu Palace, um ihren gemeinsamen Hit zu präsentieren. Das Lied erreichte in Deutschland Platz 8 der Single-Charts und konnte sich im gesamten deutschsprachigen Raum Europas hoch in den Top 100 platzieren.

Anfang 2010 erschien die nächste Single Disco Pogo von Frauenarzt und Manny Marc, wobei sie dabei nur noch mit ihrem Namen Die Atzen benannt wurden. Das Stück erreichte in der ersten Woche in den Charts Platz 12, stieg in der folgenden Woche sogar in die Top Ten erst auf Platz 6 und kurze Zeit darauf auf Platz 2, womit die Single eine bessere Platzierung als Das geht ab! (Wir feiern die ganze Nacht) erreichen konnte.

Seine neuste Single ist im August 2012 erschienen. Es war die zweite und letzte Single-Auskopplung aus dem Album. Sie hieß Feiern? Okay! und wurde von den Schweizer DJs DJ Antoine und Mad Mark gemixt. Jedoch konnten sie mit dem Dubstep-Song keine Single-Chart-Platzierungen erreichen.

Kritik

Frauenarzt war früher für seine pornografischen und sexuell freizügigen Texte bekannt, die sich stark am Miami Bass der 1980er- und 1990er-Jahre orientierten. Seine Veröffentlichungen Untergrund Solo Vol. 2 wurde 2004 von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien indiziert. Die Alben Porno Party und Tanga Tanga 2003 dürfen seit dem 16. Februar, bzw. 16. März 2005 nicht mehr frei im Handel erworben werden. Er war auch einer der Rapper, die von der SPD-Politikerin Monika Griefahn (Vorsitzende des Medienausschusses im deutschen Bundestag) namentlich erwähnt wurden, als sie im Juni 2005 eine stärkere Kontrolle von Rap-Songs und -Videos in Radio und Fernsehen forderte (obwohl es bis dahin keine öffentliche Aufführung im Radio oder Fernsehen von ihm gab). Frauenarzt argumentierte damals damit, dass es sich in seiner Musik lediglich um einen künstlerischen Ausdruck gehandelt habe, welcher sein Leben, bzw. die Realität in seinem wahren Umfeld widergespiegelt hätte. So seien viele seiner Texte in seiner Jugendzeit durch Besuche in Berliner Bordellen und sogenannte „Saufpartys“ inspiriert worden sowie dem Umfeld bzw. Leben in der Berliner Straßengang Berlin Crime. Später machte er auch durch diverse Features mit den Künstlern von Aggro Berlin auf sich aufmerksam, dafür erntete er in seinen Fankreisen teilweise Kritik.

Am 19. April 2007 wurde ein Bericht zum sogenannten „Porno-Rap“ in der ARD-Sendung Polylux gezeigt. Darin standen die Rapper B-Tight, King Orgasmus One und Frauenarzt im Mittelpunkt. Frauenarzt gab in dem Bericht an, dass er sich der Beeinflussung der sexuellen Entwicklung junger Menschen durch seine Texte bewusst sei, es aber nicht als seine Aufgabe betrachte, darauf zu achten, wie jüngere Leute „Porno-Rap“ aufnehmen. Die Autoren des Berichts gaben abschließend warnend an, dass viele Fans der aufgeführten Rapper die sexistischen und pornografischen Texte der Songs ernst nehmen. Im September 2010 gab die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien bekannt, dass das Album Mehr Kohle: Atzen machen Ärger von Frauenarzt und Chuky & Smoky indiziert wurde.

Diskografie

Studioalben

Jahr Titel
Musiklabel
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen
(Jahr, Titel, Musiklabel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
Rapper Frauenarzt: Werdegang, Kritik, Diskografie  DE Rapper Frauenarzt: Werdegang, Kritik, Diskografie  AT Rapper Frauenarzt: Werdegang, Kritik, Diskografie  CH
1999 BC
Bassboxxx (BBX)
Erstveröffentlichung: 1999
2000 Tanga Tanga
Bassboxxx (BBX)
Erstveröffentlichung: 2000
Untergrund solo
Bassboxxx • Tanga Records (BBX)
Erstveröffentlichung: November 2000
indiziert
2003 Untergrund solo – Vol. 2
auch bekannt als: U.S. Vol. 2 (Zerhackt und runtergeschraubt)
Mehr Kohle Records • Rap Haus Records (Distri)
Erstveröffentlichung: 2003
indiziert
Tanga Tanga 2003
Rap Haus Records (Distri)
Erstveröffentlichung: 5. Juni 2003
indiziert
2005 Der Untergrundkönig
Mehr Kohle Records (Distri)
Erstveröffentlichung: 25. November 2005
indiziert
2007 Dr. Sex
Ghetto Musik (Distri)
Erstveröffentlichung: 1. Juni 2007
indiziert
2016 Mutterficker
Proletik Records (UMG)
DE7
(3 Wo.)DE
AT42
(1 Wo.)AT
CH44
(1 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 6. Mai 2016
2020 XXX
Bassboxxx (Believe)
DE10
(1 Wo.)DE
AT74
(1 Wo.)AT
Erstveröffentlichung: 28. Februar 2020
2023 Hall of Fame
Proletik Records (Believe)
DE10
(1 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 31. März 2023

Auszeichnungen

Bravo Otto

  • 2010: in der Kategorie Super Band
Commons: Frauenarzt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Tags:

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