Der Sage nach kam die Familie im Jahr 455 n. Chr. mit den Hunnen nach Thüringen, als sich der Stamm der Grün-Hunnen, dem Mitglieder der später so benannten Familien von Erffa, von Wangenheim und von Uetterodt vorstanden, an der Nesse (Werra) niederließ, um dort Landwirtschaft zu treiben und einen nicht unbedeutenden Handel mit Getreide in die Saale- und Elbe-Regionen zu führen. Dort waren zu dieser Zeit die Wenden und die Sorben ansässig, ohne jedoch noch feste Wohnsitze zu haben.
Das Geschlecht erscheint erstmals urkundlich im Jahre 1170 mit Hartungus de Erfaha. Gut ein halbes Jahrhundert später begleitet wiederum ein Hartung v. Erffa Landgraf Ludwig (den Heiligen) von Thüringen auf dem Fünften Kreuzzug. Nach dessen Tod brachte er seine Gebeine von Otranto zurück nach Thüringen, wo er zunächst auch als Vormund der Witwe Ludwigs, der Heiligen Elisabeth, agierte.
Ursprünglich edelfrei, wurden die Herren von Erffa nach dem Ende des Thüringisch-hessischen Erbfolgekrieges im 13. Jahrhundert Gefolgsleute der Wettiner. Im Laufe der Jahrhunderte bekleideten Angehörige der Familie vielerlei hohe Positionen als Räte oder Minister insbesondere im Sächsisch-Thüringischen sowie im Fränkischen.
Das Stammwappen zeigt in Blau einen offenen, goldenen Adlerflug. Auf dem Helm neun von Rot und Silber geteilte Fähnlein an goldenen Schäften, wobei Anzahl und Farbe der Fähnlein über die Zeit variierte. Die Helmdecken sind rot-silbern.
Der Wahlspruch lautet: „Fideliter et constanter“ („Treu und beständig“).
Hartung von Erffa, Hofmeister Landgraf Ludwigs (des Heiligen) von Thüringen und nach dessen Tod 1227 zeitweilig Vormund von dessen Gemahlin, der Heiligen Elisabeth von Thüringen
Heinrich von Erffa, fiel 1426 als Ritter des sächsisch-thüringischen Heeres in Nordböhmen in der Schlacht bei Aussig, (Hussitenkriege)
Hans Hartmann von Erffa (1551–1610), Mitherr auf Erffa und Osmarsleben, 1590 Hauptmann in Wittenberg; Braunschweig-Lüneburgischer Rat, Hofmeister, später auch Statthalter (1592–1610) in Celle; Rat des Fürstentums Lüneburg
Georg Friedrich von Erffa (1570–1639), Helmershauser Rat und Landhauptmann, Herzoglich Sächsischer Hofgerichtsassessor zu Coburg und Hauptmann der Veste Coburg
Hans Heinrich; der 2te Sohn Hans Hartmanns; auf Nieder-Trebra, Helmershausen und Goldschau, Sachsen-Gothaischer Geheimder Rath, des Fränckischen Creyßes Kriegsrath und Amts-Hauptmann zu Camburg
Eberhard Hartmann von Erffa (1695–1753), ab 1737 in königlich polnischen und kurfürstlich sächsischen Diensten, u. a. als Wirklicher Geheimer Rat und Appellations-Gerichts-Präsident, zuvor in kur-hannoverschen Diensten als Ober-Appellations-Rat sowie – von 1733 bis 1736 – auch als Gesandter am kaiserlichen Hof zu Wien
Ferdinand Hartmann von Erffa (1796–1864), Mitglied des 1644 gegründeten Pegnesischen Blumenordens (bis heute bestehende Sprach- und Literaturgesellschaft)
Georg von Erffa (1877–1937), deutscher Verwaltungsbeamter und Rittergutsbesitzer
Burkhart Hartmann Axel von Erffa (1879–1904), Soldat der kolonialen Schutztruppe im damaligen Deutsch-Südwestafrika (heute: Namibia) und dort im Krieg gegen die Herero gefallen. Posthum wurden ein Sammelband von Briefen von ihm veröffentlicht, der breit rezipiert wurde und die zeitgenössische Kolonialrhetorik unterstützte.
Rudolf von Erffa (1881–1972), deutscher Verwaltungsbeamter und Rittergutsbesitzer
Wolfram von Erffa (1901–1980), deutscher Architekt und Bauhistoriker
Stephan von Erffa, ehemaliger Director Accounting bei Wirecard
Literatur
Familien-Chronik:
Ferdinand Hartmann Freiherr v. Erffa: Geschichte des v. Freiherrlich Erffaschen Stammes von der ältesten Zeit bis zum Jahr 1823. (Gilt als unvollständig).
Eckard v. Stutterheim: Beiträge zur Genealogie und Geschichte der Freiherren von Erffa, Degener & Co, Neustadt/Aisch 1997. ISBN 3-7686-6046-X.
Franz Brumme: Das Adelsgeschlecht von Erffa, 1899. Reprint-Auflage im Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 1994. ISBN 3-929000-36-9.
Franz Brumme: Das Dorf und Kirchspiel Friedrichswerth (ehemals Erffa genannt). Mit besonderer Berücksichtigung der Freiherrlichen Familie von Erffa – das Schloss Erffa, 1899. Reprint-Auflage im Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 2004. ISBN 3-937135-28-6.
Walter von Hueck: Genealogisches Handbuch des Adels. Band 107 der Gesamtreihe GHdA – Freiherrliche Häuser, Band XVII, C. A. Starke, Limburg/Lahn 1994. ISBN 3-7980-0807-8.
Christoph Franke, Gottfried Graf Finck von Finckenstein: Genealogisches Handbuch des Adels. Band 143 – Freiherrliche Häuser, Band XXIV, C. A. Starke, Limburg/Lahn 2008. ISBN 3-7980-0843-4.
Silvia Böcking, Felix Boecking: Die Tagebücher der Hildegard von Erffa (1889–1900) – ein preußisches adliges Frauenleben im späten 19. Jahrhundert. De Gruyter Oldenbourg Verlag, Berlin 2023, ISBN 978-3-11-122046-8.
Anne v. Kamp: Adelsleben im bürgerlichen Zeitalter – Die Freiherren von Erffa im 19. und frühen 20. Jahrhundert, Gesellschaft für Fränkische Geschichte, Reihe IX Band 55, WiKomm-Verlag, Stegaurach 2010. ISBN 978-3-86652-955-7.
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