Eberhard Achterberg (* 9.
Januar">9. Januar 1910 in Oliva; † 11. August 1983 in Neumünster) war ein deutscher Religionswissenschaftler, Publizist, wichtiger nationalsozialistischer Funktionär im Amt Rosenberg und später führendes Mitglied der Deutschen Unitarier Religionsgemeinschaft, Hochschuldozent sowie Gymnasiallehrer. Er ist Vater von Bernhard Achterberg und Gerd-M. Achterberg.
Eberhard Achterberg trat zum 1. März 1930 der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 219.010) und war 1932 auch einige Monate SA-Mann. Von 1934 bis 1936 publizierte er in Bernhard Kummers Zeitschrift Nordische Stimmen. 1935 erschien sein Beitrag Germanische Religion im Streit der Gegenwart.
Er wurde 1940 an der Universität Jena mit einer Arbeit über Glück und Schicksal im germanischen Lebensgefühl. Eine Untersuchung über Art, Vorkommen und Bedeutung der altnordischen Worte für Glück und Schicksal in den Islendinga sögur zum Dr. phil. promoviert. Ende des gleichen Jahres wurde er stellvertretender „Schriftleiter“ der von Alfred Rosenberg herausgegebenen Nationalsozialistischen Monatshefte (Untertitel: Zentrale politische und kulturelle Zeitschrift der NSDAP). Ab Juli 1941 war er ihr „Hauptschriftleiter“ (Chefredakteur). Rosenberg übernahm Achterberg in sein Amt, welches offiziell eine Dienststelle für die Überwachung der gesamten geistigen und weltanschaulichen Schulung und Erziehung der NSDAP darstellte. Dort war er von März 1942 bis Januar 1943 Leiter der Abteilung für „Juden- und Freimaurerfragen“ in Vertretung von August Schirmer.
Achterberg leugnete seine NS-Vergangenheit nie und setzte sich öffentlich als einstmals „Dabei- und Dafürgewesener“ mit ihr auseinander. In einem Brief an Erich Fried schrieb er 1983:
Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte Achterberg mit seiner Familie in Schleswig-Holstein. Er stellte seine publizistische Arbeit bei den Deutschen Unitariern auf eine neue Grundlage, die stark durch Albert Schweitzer geprägt war. Achterberg war einer ihrer wichtigen Meinungsbildner und „herausragenden Exponenten“ und arbeitete 14 Jahre lang als Schriftleiter der Zeitschrift Glaube und Tat – Deutsch-unitarische Blätter (heute: unitarische blätter), wo ihn hauptsächlich Themen mit Fragen der Wertorientierung, der antiautoritären Erziehung, der Gesellschaftspolitik und des persönlichen Miteinanders beschäftigten. Später war er Landessprecher der Körperschaft öffentlichen Rechts Deutsche Unitarier Religionsgemeinschaft in Schleswig-Holstein.
Eine Dozentenstelle für Deutsch und Philosophie an der Bundeswehrhochschule in Hamburg wurde ihm entzogen, als einer seiner Söhne den Wehrdienst verweigerte. In den 1970er Jahren unterrichtete er am Fachgymnasium in Plön.
Kurz vor seinem Tod wurde Achterberg 1983 zum „Leiter des Geistigen Rates“ der Deutschen Unitarier gewählt. Er starb an einem Herzinfarkt.
Personendaten | |
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NAME | Achterberg, Eberhard |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Religionswissenschaftler und nationalsozialistischer Funktionär |
GEBURTSDATUM | 9. Januar 1910 |
GEBURTSORT | Oliva |
STERBEDATUM | 11. August 1983 |
STERBEORT | Neumünster |
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