Die deutschen Kleinstädter ist ein Lustspiel in vier Akten von August von Kotzebue, das sich mit der kleinbürgerlichen Welt beschäftigt und 1802 in Wien uraufgeführt wurde.
Daten | |
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Titel: | Die deutschen Kleinstädter |
Gattung: | Lustspiel |
Originalsprache: | Deutsch |
Autor: | August von Kotzebue |
Uraufführung: | 1802 |
Ort der Uraufführung: | Wien |
Personen | |
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Der Bürgermeister des Städtchens Krähwinkel möchte seine Tochter Sabine mit dem Bau-, Berg- und Weginspektors-Substitut Sperling verheiraten. Die Tochter, die zuvor ein Jahr in der Residenzstadt verbracht hat, hat dort einen Herren kennengelernt (Herr Karl Olmers), von dem sie sehr angetan ist. Sie möchte auf keinen Fall mit Sperling vermählt werden, denn Olmers und Sabine möchten heiraten.
Kurz vor der Verlobung mit Sperling taucht der besagte Herr Olmers aus der Residenz plötzlich in Krähwinkel auf und bemüht sich, die Verlobung mit Sperling zu verhindern und als möglicher Schwiegersohn die Angehörigen von Sabine für sich zu gewinnen.
Die Angehörigen (Onkel, Tanten und Großmutter) sind von dem Herren aus der Residenz und seinen „großstädtischen“ Gepflogenheiten irritiert und verwundert. Da in der Stadt Krähwinkel alles seine spießigen Regeln hat, die den Herrn Olmers eher nicht bekümmern, stößt er auch auf Widerstand.
Szene:
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Kotzebue wendet sich vor allem gegen die Spießigkeit der Dorfbevölkerung. Die Stadt Krähwinkel wird gezeichnet als Dorfgemeinschaft, die gerne eine richtige Stadt wäre und sich krampfhaft um städtische Ehren und Verfahren bemüht. Einzelne Kritikfelder sind:
Goethe empfand einige Passagen als mögliche Anspielungen auf andere Dichter und strich oder veränderte sie bei seiner Inszenierung. Kurz vor der Uraufführung stellte Goethe Kotzebue vor vollendete Tatsachen – ein Kompromiss konnte nicht mehr gefunden werden und die Aufführung platzte.
Kotzebues Anspielungen sind eher allgemeiner Natur: So wird bei Goethe beispielsweise „Herr Sperling macht wohl gar noch ein Sonett auf mich“ zu „... ein Gedicht auf mich“. Goethe sagte, es sei „Grundsatz bei ihm, nichts auf seiner Bühne aussprechen zu lassen, was irgendeine Partei bezeichne, oder überhaupt Beziehung auf neuere Literatur habe“.
Die Deutschen Kleinstädter wurden in Weimar 1803 doch noch aufgeführt, als das Schauspiel in Druck erhältlich war und Änderungen auch ohne Zustimmung des Autors gemacht werden konnten.
Kotzebue zeichnet ein weitgehend modernes, wenn auch sehr tugendhaftes Frauenbild: Sabine, die Protagonistin, treibt die Handlung weitgehend selber voran und setzt sich gegen die Versuche ihres Vaters durch, sie mit Sperling zu verheiraten. Sie wehrt sich auch bestimmt gegen die vorschnellen Avancen ihres zukünftigen Gatten. Als der sie zu einem Nachtspaziergang verführen will, entgegnet sie: „Ein fröhlicher Spaziergang durchs Leben an Ihrer Hand, aber kein solcher Spaziergang vor der Hochzeit. Drum gute Nacht. Morgen rücken Sie nur fein mit dem Titel heraus und befolgen meine übrigen Vorschriften pünktlich.“ (Sie meint dazu ihren Plan, wie sich Olmers bei den Bürgern beliebt machen und um ihre Hand anhalten soll).
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