Wilfried Menghin (* 8.
April">8. April 1942 in München; † 19. Juni 2013 in Berlin) war ein deutscher Prähistoriker und Museumsdirektor.
Wilfried Menghin wurde 1942 in München geboren und wuchs dort auf. Nach dem Wehrdienst studierte er ab 1965 bei Joachim Werner an der Universität München, bei Wilhelm Albert von Brunn an der Universität Gießen und bei Walter Torbrügge (1923–1994) an der Universität Regensburg Vor- und Frühgeschichte, sowie bei Günter Ulbert Provinzialrömische Archäologie, Völkerkunde und bei Kurt Reindel Mittlere Geschichte. 1971 wurde er in München promoviert und 1986 in Regensburg für das Fach Vor- und Frühgeschichte habilitiert. Von 1972 bis 1990 war er, zuletzt als Hauptkonservator und Direktor am Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg. 1986 bis 1990 lehrte er als Privatdozent und bis 2001 als außerplanmäßiger Professor an der Universität Regensburg. Von 1990 bis April 2008 war er Direktor und Professor des Museums für Vor- und Frühgeschichte der Staatlichen Museen zu Berlin und Landesarchäologe von Berlin. Unter seiner Leitung wurden nach der Deutschen Wiedervereinigung die Sammlungen der Museen in Ost- und Westberlin zusammengeführt und die 2009 eröffnete Präsentation im Neuen Museum vorbereitet. Über seinen Eintritt in den Ruhestand hinaus engagierte er sich als Sonderbeauftragter des Präsidenten der Stiftung Preußischer Kulturbesitz besonders für seit dem Kriegsende als Beutekunst vermisste Bestände des Museums, wie den Schatz des Priamos.
Seit 1992 war er außerdem Honorarprofessor an der Freien Universität Berlin. Menghin war Vorsitzender der Kommission zur Erforschung von Sammlungen archäologischer Funde und Unterlagen aus dem nordöstlichen Mitteleuropa, Vorstandsmitglied im Verband der Landesarchäologen und ordentliches Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts. Seine wichtigsten Forschungsbereiche waren die Archäologie der Bronzezeit und der Merowingerzeit.
Zu seinem besonderen Fachgebiet gehörte die Erforschung der Geschichte der Langobarden. Sowohl in archäologischen Untersuchungen als auch in historischer Quellenerforschung befasste er sich mit diesem germanischen Volksstamm und beschrieb dessen Kultur, Gesetze und Gebräuche sowie die Wanderungen dieses Volkes von Norddeutschland bis nach Italien und den Untergang als selbständiger Staat durch Karl dem Großen in einer reich bebilderten wissenschaftlichen Arbeit.
Seine letzte Ruhestätte fand Wilfried Menghin auf dem Evangelischen Friedhof Paplitzer Straße in Berlin-Lichtenrade.
Heino Neumayer (Zusammenstellung): Schriftenverzeichnis Wilfried Menghin. In: Angelika Hofmann u. a. (Hrsg.): Die archäologischen Funde aus Polen und dem Baltikum im Germanischen Nationalmuseum. Gedenkschrift für Wilfried Menghin. Verlag des Germanischen Nationalmuseums, Nürnberg 2022 (Wissenschaftliche Beibände zum Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums; 45), ISBN 978-3-946217-29-9, S. 16–27.
Ausstellungen
Herausgeberschaften bis 2008:
Periodica
Saalführer
Monographien
Schriftenverzeichnis bis 2006
Personendaten | |
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NAME | Menghin, Wilfried |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Prähistoriker |
GEBURTSDATUM | 8. April 1942 |
GEBURTSORT | München |
STERBEDATUM | 19. Juni 2013 |
STERBEORT | Berlin |
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