Dieser Artikel behandelt die Tafelrunde König Artus’; für die ORF-Sendung siehe Die Tafelrunde.
table ronde, engl. round table, vgl. Runder Tisch walisisch „Bwrdd Arthur“) wurde erstmals von dem anglonormannischen Dichter Wace (um 1150) in die Geschichte von König Artus (engl. Namensversion meist Arthur) eingeführt.
In den folgenden Jahrhunderten entwickelte sich in der beliebten Erzählgattung des Artusromans in den verschiedenen westeuropäischen Literaturen (altfranzösisch, mittelhochdeutsch, mittelenglisch) die Vorstellung der Tafelrunde zu einem festen Element der Artussage. Die Zahl ihrer Mitglieder war nicht limitiert (französische Texte des 13. Jahrhunderts sprechen von 150, 240 oder 366, Layamons „Brut“ von 1600 Rittern). In der Neuzeit setzte sich eine selektivere Vorstellung durch: John Dryden zufolge zählte die Tafelrunde des Königs Artus zwölf, nach Sir Walter Scott hingegen sechzehn Ritter, die die Ethik der Ritterlichkeit vollendet verkörpern. Die mittelalterliche Literatur kennt folglich keine feste Riege an Mitgliedern der Tafelrunde. Vielmehr galten immer die „wichtigsten“ und „besten“ (d. h. die im vorliegenden Roman eine wichtige Rolle spielenden) Ritter als Mitglieder der Tafelrunde.
In Winchester wird noch eine runde Tischtafel gezeigt, die jahrhundertelang als die authentische Tafelrunde galt. Sie hat 24 mit Namen bezeichnete Plätze. Im sogenannten Garelzimmer in Schloss Runkelstein bei Bozen wurde die Tafelrunde um 1390 als Wandmalerei dargestellt.
Literatur
Thomas Malory: König Artus. Übertragung v. H. Findeisen. Leipzig 1973.
B. Schmolke-Hasselmann: The Round Table: Ideal, Fiction, Reality. In: Arthurian Literature, II, 1982, S. 411–475.
C. Scott Littleton: From Scythia to Camelot: A Radical Reassessment of the Legends of King Arthur, the Knights of the Round Table, and the Holy Grail. ISBN 0-8153-3566-0 (Außenseiter-Theorie).
Dictionnaire des mythes littéraires, sous la direction de Pierre Brunel, Éditions du Rocher, 1998. Notamment l'article de Jean-Louis Backes « Le Graal », p. 675–687 et celui de Pierre-François Kaempf, « Parsifal », p. 1150–1154.
Jean-Jacques Vincensini: Pensée mythique et narrations médiévales. Paris, Champion, 1996.
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