Schwertberg ist eine Marktgemeinde in Oberösterreich mit 5422 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023).
Der Ort liegt im Bezirk Perg im unteren Mühlviertel und etwa 20 km östlich der Landeshauptstadt Linz.
Marktgemeinde Schwertberg | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Oberösterreich | |
Politischer Bezirk: | Perg | |
Kfz-Kennzeichen: | PE | |
Fläche: | 18,79 km² | |
Koordinaten: | , 14° 35′ O48° 16′ 18″ N, 14° 35′ 0″ O | |
Höhe: | 268 m ü. A. | |
Einwohner: | 5.422 (1. Jän. 2023) | |
Bevölkerungsdichte: | 289 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 4311 | |
Vorwahl: | 07262 | |
Gemeindekennziffer: | 4 11 24 | |
NUTS-Region | AT313 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: | Schacherbergstraße 3 4311 Schwertberg | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Max Oberleitner (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021) (31 Mitglieder) | ||
Lage von Schwertberg im Bezirk Perg | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Schwertberg liegt auf 268 m Höhe im Mühlviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 5,5 und von West nach Ost 6,4 Kilometer. Die Gesamtfläche umfasst 18,79 Quadratkilometer. Davon sind 33 Prozent bewaldet, 47 Prozent der Fläche werden landwirtschaftlich genutzt.
Nächst der Ortschaft Lina liegt die durch Wanderwege erschlossene Erhebung Weltstein.
Gliederung
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Legende zur Gliederungstabelle
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Das Gemeindegebiet umfasst folgende Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023):
Die Ortschaften sind in weitere Ortsteile gegliedert.
Die Gemeinde gehört zum Gerichtsbezirk Perg.
Tragwein | ||
Ried | Allerheiligen | |
Mauthausen | Naarn | Perg |
Am 25. November 1287 wurde „Swertberg“ als Forum (= Markt) in einer Urkunde des Herzog Albrecht I. erstmals erwähnt. Der Ort gehörte damals zur Regensburger Herrschaft Windegg, die im Lehensbesitz Leutholds I. von Kuenring war. Zwischen 1357 und 1570 hieß der Markt „Schwerdberg“ und bekam dann unter dem neuen Besitzer Hans Tschernembl den Namen Schwertberg.
Ursprünglich im Ostteil des Herzogtums Bayern liegend, gehörte der Ort seit dem 12. Jahrhundert zum Herzogtum Österreich. Seit 1490 wird er dem Fürstentum Österreich ob der Enns zugerechnet.
Von 1659 bis 1664 wurde in größerem Stil Tabak angebaut, dessen Marktwert in den Folgejahren jedoch stark zurückging.
1715 und 1822 stand Schwertberg in Flammen, fast der gesamte Markt wurde dabei vernichtet. Während des Donauhochwassers 2002 wurde die Marktgemeinde vom hochwasserführenden Donauzufluss Aist stark in Mitleidenschaft gezogen. Die Aufbauarbeiten dauerten mehr als ein Jahr.
Während der Napoleonischen Kriege war der Ort mehrfach besetzt.
Seit 1918 gehört der Ort zum Bundesland Oberösterreich. 1935 starb auf Schloss Schwertberg Erzherzogin Alicia, die letzte Großherzogin von Toskana.
Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum Gau Oberdonau. Nach 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs. Schwertberg spiele eine wesentliche Rolle im NS-Kriegsverbrechen der Mühlviertler Hasenjagd. Gefundene Flüchtlinge aus dem KZ Mauthausen wurden im Innenhof des noch heute bestehenden Gemeindeamtes erschossen. Als bekannteste Widerstandskämpferin aus Schwertberg gilt Anna Langthaler, welche zwei russische Kriegsgefangene, Michail Rybtschinskij und Nikolai Zimkolo für drei Monate auf ihrem Hof versteckte. Ihre Tochter Anna Hackl, Trägerin des Goldenen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich, erzählt als Zeitzeugin die Erlebnisse an Schulen und Gedenkveranstaltungen.
Ab den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg veränderte sich das Ortsbild in großem Ausmaß. Nun wird nicht nur im Marktkern eifrig gebaut, die Häuserreihen ziehen sich auch weiter in die Ebene hinaus besetzen Höhenzüge und die Flanken. Im Jahr 1995 zählt der Gemeindekern mehr als 600 Gebäude (um das Jahr 1930 waren es 200), Randzonen nicht miteinbezogen.
Von den 1100 Gebäuden im gesamten Gemeindegebiet sind nur rund 300 älter als 50 Jahre. Allein in der Zeit von 1961 bis 1971 wurden 200 Häuser errichtet.
Quelle: Statistik Austria
1965 wurde im aufgelassenen Steinbruch auf der Aiser von der Laienspielgruppe Schwertberg, heute Verein Aiser-Bühne Schwertberg, eine Freilichtbühne eingerichtet. Seit der Gründung wurden bereits mehr als 2.400 Veranstaltungen abgewickelt, darunter die Aufführung von 60 Theaterstücken und 30 Märchenspiele.
Seit 2012 ist in dem zum Schloss Schwertberg gehörenden Meierhof das Kultur Zentrum Meierhof Schwertberg angesiedelt. Am Programm stehen Ausstellungen zeitgenössischer Kunst, Lesungen, Konzerte, Filmvorführungen und Workshops.
Kulturhaus Lichtenwagner unterhalb der Burgruine Windegg.
Schwertberg ist der Sitz der österreichischen Kaolin- und Montanindustrie Aktiengesellschaft (KAMIG), des größten Kaolin Abbauunternehmen in Österreich. Die Betriebsstätte befindet sich in Kriechbaum-Weinzierl und umfasst die Gemeinden Allerheiligen im Mühlkreis, Perg, Schwertberg und Tragwein. 2004 wurden 16.345 Tonnen Reinkaolin im Tagbau oder im Grubenbau gewonnen.
In Schwertberg befinden sich die Stammwerke zweier großer und international tätiger Unternehmen:
Der Gemeinderat hat 31 Mitglieder.
Bürgermeister seit 1850 waren:
Windegg
Schwertberg
Folgendes Gemeindewappen wurde 1972 verliehen: In Schwarz über einem goldenen Dreiberg ein silbernes, schräggestelltes Schwert. Die Gemeindefarben sind Grün-Weiß-Grün.
Deutschland: Seit 1987 besteht mit der bayerischen Gemeinde Schiltberg eine offizielle Partnerschaft.
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