Schmetterling und Taucherglocke (Originaltitel: Le scaphandre et le papillon) ist eine französische Filmbiografie aus dem Jahr 2007 von Regisseur Julian Schnabel.
Das Drehbuch schrieb Ronald Harwood nach dem gleichnamigen, autobiografischen Roman von Jean-Dominique Bauby.
Film | |
Titel | Schmetterling und Taucherglocke |
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Originaltitel | Le scaphandre et le papillon |
Produktionsland | Frankreich, USA |
Originalsprache | Französisch |
Erscheinungsjahr | 2007 |
Länge | 112 Minuten |
Altersfreigabe | |
Stab | |
Regie | Julian Schnabel |
Drehbuch | Ronald Harwood |
Produktion | |
Musik | Paul Cantelon |
Kamera | Janusz Kamiński |
Schnitt | Juliette Welfling |
Besetzung | |
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Der 43-jährige Jean-Dominique Bauby, Chefredakteur der französischen Ausgabe der Zeitschrift Elle und von Freunden nur Jean-Do genannt, erleidet am 8. Dezember 1995 einen Schlaganfall im Bereich des Hirnstamms und fällt in ein Koma. Als er nach 20 Tagen erwacht, ist er am ganzen Körper gelähmt und kann nur noch das linke Augenlid bewegen, ist jedoch geistig ohne Einschränkungen und bekommt alles um sich herum mit. Die Ärzte stellen an ihm das sogenannte Locked-in-Syndrom fest. Die Logopädin Henriette Durand erarbeitet mit ihm eine Kommunikationsmöglichkeit über eine Tafel, auf der die Buchstaben nach deren Häufigkeit in der französischen Sprache aufgereiht sind. Sie liest ihm die Buchstaben vor und sobald der richtige Buchstabe genannt ist, zwinkert er mit dem Auge. Zunächst will Jean-Do jedoch nicht kommunizieren, er fühlt sich in seinem Körper eingeschlossen und will nur möglichst schnell sterben. Die Physiotherapeutin Marie Lopez trainiert mit ihm besonders die Lippen und die Zunge, um ihn zur Sprache zurückzuführen. Mehr als das Bilden von Grunzlauten gelingt ihm jedoch nicht. Die Therapeutinnen bewirken aber, dass er mit seiner Situation einen neuen Lebensweg beschreitet.
Bauby begreift, dass er geistig aktiv und frei ist wie ein Schmetterling. Auch seine Kreativität und seine Erinnerungen sind ihm geblieben. So beschließt er, mit Hilfe seiner neuen Kommunikationsmethode ein Buch zu diktieren. Buchstabe für Buchstabe diktiert er und reflektiert sein Leben und seine Beziehungen zu den Menschen, die ihm nahestehen. Da ist die Mutter seiner drei Kinder, Céline Desmoulins, die er vor kurzem erst verlassen hat und die ihn zunächst allein, dann mit den Kindern im Krankenhaus besucht. Sein 92-jähriger Vater kann ihn nicht mehr besuchen kommen, da der alte Mann nicht mehr selbst Treppen steigen und seine Wohnung verlassen kann. Seine aktuelle Geliebte kommt ihn auch nicht besuchen – sie lässt ausrichten, dass sie ihn lieber so in Erinnerung behalten möchte, wie er vor dem Gehirnschlag war. Bauby muss erkennen, dass er zwar ein erfolgreiches Leben geführt hat, doch kein liebenswerter Mensch war, der nun die Zuwendung seiner Nächsten erwarten kann. Sein Buch bringt er schließlich zu Ende. Der Film endet mit der Texteinblendung: „Jean-Dominique Bauby starb am 9. März 1997, 10 Tage nach Erscheinen seines Buches“. Im Abspann lässt Schnabel Aufnahmen von ins Wasser stürzendem Gletschereis rückwärtslaufen, untermalt mit Songs von Joe Strummer und Tom Waits.
Quelle | Bewertung |
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Rotten Tomatoes (Kritiker) | 94% |
Metacritic (Kritiker) | 92/100 |
Bei Rotten Tomatoes sind 94 % der Kritiken positiv bei insgesamt 164 Kritiken. Der Konsens der Kritiken lautet: „Atemberaubende Bilder und dynamische Darstellungen machen den Film zu einer beeindruckenden Filmbiografie“ („Breathtaking visuals and dynamic performances make The Diving Bell and the Butterfly a powerful biopic.“)
Die deutschsprachige Filmkritik war sich in ihrem uneingeschränkten Lob für Schmetterling und Taucherglocke weitgehend einig. Es hieß, Bauby erzähle in seinem Buch mit Leichtigkeit und Witz, und der Film sei eine geniale Visualisierung der Vorlage. Er meide kitschiges oder falsches Pathos, ebenso wie Moral und religiöse Transzendenz. Regisseur Schnabel verliere nie die humane Dimension aus den Augen. Der Tonfall, in dem die Hauptfigur zum Publikum spricht, sei ironisch, melancholisch, frei von Selbstmitleid, „unspekulativ wie unspektakulär“ und „atemberaubend unsentimental“. Man entdecke einen fast schwerelosen Film, der heiter sei, immer wieder befreiende Komik und Galgenhumor biete. Er finde Positives im Unglück und verstärke die im Buch angelegte Selbstironie weiter. Er sei „kein Film über ein schreckliches Schicksal, sondern über die Größe des menschlichen Geistes.“ Dank Erinnerungen und der Phantasie finde die Erzählung zu großer Leichtigkeit.
Kameramann Janusz Kamiński versetze uns auf atemberaubende Weise ins Innere Baubys, lasse uns seinen Zustand miterleiden, führe danach aber aus diesem Zustand heraus. So gerate die Geschichte zu einer Allegorie auf das Medium Kino, da die Zuschauer beim Betrachten ähnlich eingeschlossen sind wie Bauby. Der Bildersog schaffe ein „überwältigendes Mitgefühl“. Poetisch und grandios seien die Bilder dieses „überaus sinnlichen“ Films, der überwältigend schön und reich an visuellen Ideen sei. Der Kameramann sei „ingeniös“ „brillant“ und hätte hohe Auszeichnungen verdient. Seine originellen Kameraeffekte seien nicht Selbstzweck, sie stünden ganz im Dienst der Geschichte, für die sie eine eigene Semiotik entwickeln. Baubys Darsteller Mathieu Amalric, der zum Schauspielen wenig Spielraum hat, sei „famos“ oder „tadellos“, nutze mitreißend seine Stimme, und spiele klugerweise zurückgenommen. Es war auch von einem „erlesen zusammengestellten Ensemble“ und einem „meisterlichen“ Max von Sydow die Rede.
Der Film gewann insgesamt 68 Filmpreise und wurde für 187 weitere nominiert.
Die folgenden Kritiken sind alle positiv ausgefallen:
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