Hessen Ronneburg: Gemeinde im Main-Kinzig-Kreis, Hessen, Deutschland

Ronneburg ist eine Gemeinde im hessischen Main-Kinzig-Kreis, unweit der Städte Langenselbold, Büdingen, Gelnhausen und Hanau.

Namensgeber der durch die Gebietsreform 1972 entstandenen Gemeinde ist die Burg Ronneburg. Die im 13. Jahrhundert erbaute Höhenburg steht weithin sichtbar auf einem steilen Basaltkegel. Sitz der Gemeindeverwaltung ist der Ortsteil Hüttengesäß.

Wappen Deutschlandkarte
Hessen Ronneburg: Geographie, Geschichte, Politik
Ronneburg (Hessen)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Ronneburg hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: , 9° 2′ O50° 13′ N, 9° 2′ O
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Darmstadt
Landkreis: Main-Kinzig-Kreis
Höhe: 167 m ü. NHN
Fläche: 14,25 km2
Einwohner: 3504 (31. Dez. 2022)
Bevölkerungsdichte: 246 Einwohner je km2
Postleitzahl: 63549
Vorwahlen: 06184 (06048 Altwiedermus/Neuwiedermuß)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: MKK, GN, HU, SLÜ
Gemeindeschlüssel: 06 4 35 024
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Schulstraße 9
63549 Ronneburg
Website: www.ronneburg.eu
Bürgermeister: Andreas Hofmann (SPD)
Lage der Gemeinde Ronneburg im Main-Kinzig-Kreis
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Karte
Hessen Ronneburg: Geographie, Geschichte, Politik
Fachwerkhäuser in Hüttengesäß

Geographie

Nachbargemeinden und -kreise

Die Gemeinde Ronneburg grenzt im Norden an die Stadt Büdingen (Wetteraukreis), im Osten an die Gemeinde Gründau, im Süden an die Stadt Langenselbold, im Südwesten an die Gemeinde Neuberg sowie im Westen an die Gemeinde Hammersbach.

Gemeindegliederung

Ronneburg besteht aus den Ortsteilen Altwiedermus, Neuwiedermuß und Hüttengesäß. Die Einwohnerzahl verteilte sich Ende 2016 wie folgt: Altwiedermus 734, Neuwiedermuß 546 und Hüttengesäß 2.201 Einwohner.

Geschichte

Hüttengesäß

Das Dorf Hüttengesäß gehörte im 13. Jahrhundert zum Kloster Selbold. Im 15. Jahrhundert wurde es an das Haus Isenburg, im 17. Jahrhundert an Isenburg-Birstein und im 19. Jahrhundert an Kurhessen verkauft. Im Dreißigjährigen Krieg fanden starke Plünderungen statt. Im 19. Jahrhundert erfolgte eine starke Auswanderung in die Neue Welt. Der alte Ortskern besteht aus Ober- und Unterdorf und hatte bis 1950 zwei separate historische Backhäuser. Von 1896 bis 1931 war Hüttengesäß Endstation der Hanauer Kleinbahn.

Wiedermus

Das Dorf Wiedermus gehörte wie Hüttengesäß ebenfalls zum Kloster Selbold. Im Dreißigjährigen Krieg wurde es vollständig zerstört. „Alt“wiedermus wurde danach wieder aufgebaut. Das Dorf Neuwiedermuß entstand erst Anfang des 18. Jahrhunderts, als ein Pfälzer (der in Langenselbold wohnte) mit gräflicher Erlaubnis im so genannten »Fuchsgraben« Haus und Scheuer errichten durfte.

Schreibweise der Ortsnamen

In früheren Zeiten verlief die Grenze zwischen dem Königreich Preußen und dem Großherzogtum Hessen zwischen den Dörfern Altwiedermus und Neuwiedermuß. Altwiedermus befand sich auf hessischem Gebiet, und Neuwiedermuß gehörte zu Preußen. Die Hessen schrieben die Endung ...mus grundsätzlich mit einem »s«. Selbst im Wetteraukreis war es bis vor kurzem noch üblich, den Namen Neuwiedermuß als Neuwiedermus, eben nur mit einfachen »s« am Ende, zu schreiben. Da Altwiedermus bis zur Gebietsreform in Hessen zum ehemaligen Landkreis Büdingen (jetzt Wetteraukreis) gehörte, wird dieser Ortsname weiterhin mit einem »s« am Ende geschrieben, während Neuwiedermuß und Hüttengesäß mit dem preußischen »ß« geschrieben werden.

Gebietsreform

Am 31. Dezember 1971 schlossen sich im Zuge der Gebietsreform in Hessen die beiden Gemeinden Neuwiedermuß und Hüttengesäß zur neuen Gemeinde Ronneburg zusammen. Diese beiden Dörfer gehörten zum damaligen Landkreis Hanau. Am 1. August 1972 kam kraft Landesgesetz die Gemeinde Altwiedermus aus dem Landkreis Büdingen hinzu. Die Gemarkungen der drei ehemals selbstständigen Gemeinden wurden zu einer neuen Gemarkung mit dem Namen Ronneburg (Gmk.-Nr. 61031) zusammengelegt. Auf die Einrichtung von Ortsbezirken wurde verzichtet.

Politik

Gemeindevertretung

Die Kommunalwahl am 6. März 2016 lieferte folgendes Ergebnis, in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:

Sitzverteilung in der Gemeindevertretung 2016
  
Insgesamt 17 Sitze
Parteien und Wählergemeinschaften %
2016
Sitze
2016
%
2011
Sitze
2011
%
2006
Sitze
2006
%
2001
Sitze
2001
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 62,2 11 52,1 9 58,6 10 61,3 10
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 37,8 6 37,7 6 41,4 7 38,7 7
GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 10,2 2
gesamt 100,0 17 100,0 17 100,0 17 100,0 17
Wahlbeteiligung in % 58,7 55,6 56,2 61,3

Bürgermeister

Nach der hessischen Kommunalverfassung wird der Bürgermeister für eine sechsjährige Amtszeit gewählt, seit dem Jahr 1993 in einer Direktwahl, und ist Vorsitzender des Gemeindevorstands, dem in der Gemeinde Ronneburg neben dem Bürgermeister ehrenamtlich ein Erster Beigeordneter und fünf weitere Beigeordnete angehören. Bürgermeister ist seit dem 1. November 2012 Andreas Hofmann (SPD). Der seit März 2012 erkrankte Amtsvorgänger Heinz Habermann (SPD) wurde in seiner zweiten Amtszeit am 30. Juni 2012 wegen Dienstunfähigkeit in den Ruhestand versetzt. Der Erste Beigeordnete Reinhold Rudel (SPD) leitete die Gemeindeverwaltung kommissarisch und die Wahl eines neuen Bürgermeisters musste vorgezogen werden. Andreas Hofmann erhielt am 30. September 2012 im ersten Wahlgang bei 57,5 Prozent Wahlbeteiligung 60,3 Prozent der Stimmen. Es folgte eine Wiederwahl ohne Gegenkandidaten im Mai 2018.

    Amtszeiten der Bürgermeister
  • 2012–2024 Andreas Hofmann (SPD)
  • 2003–2012 Heinz Habermann (SPD)
  • 1972–2002 Friedhelm Kleine (SPD) (1943–2022)

Kultur und Sehenswürdigkeiten

In den Dörfern der Gemeinde Ronneburg gibt es einige interessante Sehenswürdigkeiten, so unter anderem:

  • In Hüttengesäß sind in der Langstraße noch viele Fachwerkhäuser aus dem 18. Jahrhundert erhalten und zum Teil liebevoll restauriert.
  • In der Kirchstraße findet man die in ihren Grundmauern 1151 erbaute Kirche. Im Sockel des Ostgiebels ist ein keltischer Schmuckstein eingemauert.
  • Im »Alten Pfarrhaus« richtet der Ronneburger Geschichts- und Heimatverein mehrmals jährlich Ausstellungen rund um historisch interessante Themen aus. Im alten Pfarrgarten steht noch ein schöner alter Brunnen aus dem Jahre 1715 von Kirchenbaumeister Philepps Habermann.
  • In Altwiedermus in der Diebacherstraße befindet sich neben den zahlreichen Fachwerkhäusern die ehemalige Synagoge der früheren jüdischen Gemeinde. Der jüdische Friedhof ist versteckt hinter dem Sportplatz Altwiedermus zu finden.
  • Die Burg Ronneburg in der früheren Gemarkung Altwiedermus ist eine im 12. oder 13. Jahrhundert erbaute Wehranlage. Heute beherbergt sie u. a. das Burgmuseum, ein Restaurant und eine Falknerei und dient vielen Veranstaltungen als mittelalterliche Kulisse.

Einzelnachweise

Commons: Ronneburg (Hessen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Ronneburg (Hessen) – Reiseführer

Tags:

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