Ober-Beerbach: Ortsteil von Seeheim-Jugenheim

Ober-Beerbach (mundartlich: Owern-Beerwisch) ist ein Ortsteil der Gemeinde Seeheim-Jugenheim im südhessischen Landkreis Darmstadt-Dieburg.

Zu ihm gehören auch die Siedlungen Steigerts und Stettbach.

Ober-Beerbach
Koordinaten: , 8° 41′ O49° 45′ 51″ N, 8° 41′ 8″ O
Höhe: 304 (300–500) m ü. NHN
Fläche: 8,1 km²
Einwohner: 1417 (31. Dez. 2017)
Bevölkerungsdichte: 175 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Eingemeindet nach: Seeheim
Postleitzahl: 64342
Vorwahl: 06257
Ober-Beerbach: Geographie, Geschichte, Politik
Blick von Süden auf Ober-Beerbach

Geographie

Der Ortsteil liegt östlich des Ortsteils Seeheim im Naturpark Bergstraße-Odenwald. Die A 5 verläuft westlich in 5 km Entfernung; der Rhein fließt westlich, 14 km entfernt.

Geschichte

Ortsgeschichte

Die erste Erwähnung des Ortes erfolgte 1384, als der Graf Dieter von Katzenelnbogen seine Dörfer und Gerichte, darunter auch Ober-Beerbach, für 500 Gulden an den Erzbischof Adolf von Mainz verpfändete. Weitere Erwähnungen erfährt Ober-Beerbach in der Folgezeit unter den Ortsnamen: Obernberbach (1423), Ober Bercher Marck (1488), ObernBerbach (1545), Obirnberbach (1561), Obern Berbach (1568), Obernberbach (1613), Oberbeerbach und Obernbeerbach (1671). Belegt sind Besitzungen in Ober-Beerbach durch die Adelsfamilien von Frankenstein, Forstmeister von Gelnhausen und Schrautenbach. Im 16. Jahrhundert steht den Landgrafen von Hessen Zent und Obrigkeit zu. 1662 verkaufen die Frankensteiner Ober-Beerbach als Zubehör des vom Kaiser und Reich lehnrührigen Schlosses Frankenstein an Landgraf Ludwig VI. von Hessen-Darmstadt. 1679 ist der Teil, welchen die Herren von Wallbrunn an Ober- und Niederbeerbach besitzen, hessisches Lehen. Der Ort wurde in früheren Jahrhunderten auch Dunkelbach genannt. Bereits 1699 bilden Schmal-Beerbach und Stettbach mit Ober-Beerbach eine Gemeinde.

Die Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen berichtet 1829 über Ober-Beerbach:

»Oberbeerbach (L. Bez. Bensheim) luth. Pfarrdorf; liegt 314 St. von Bensheim, hat 58 Häuser und 415 Einw., die bis auf 7 Kath. lutherisch sind. – Der Ort kommt im Lorscher Todtenregister vor, welches nur Orte und Personen vom 8. bis Ende des 12. Jahrhunderts nennt. In der Gemarkung lag das Dorf Waldhausen, dessen Namen noch in der Flurbenennung fortdauert. Der Ort kam 1662 von den Herrn von Frankenstein durch Kauf an Hessen, und wurde 1820 zur eigenen Pfarrei erhoben.«

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde die Gemeinde Ober-Beerbach am 31. Dezember 1971 auf freiwilliger Basis in die Gemeinde Jugenheim a. d. Bergstraße eingegliedert, wobei der Südzipfel der Gemarkung mit dem Weiler Schmal-Beerbach abgetrennt und an die Gemeinde Lautertal im Kreis Bergstraße abgetreten wurde. Am 31. Dezember 1977 wurden dann kraft Landesgesetz die Gemeinden Seeheim und Jugenheim zur neuen Gemeinde Seeheim zusammengeschlossen. Seit dem 1. Januar 1978 trägt die Gemeinde den amtlichen Namen Seeheim-Jugenheim. Für den Ortsteil Ober-Beerbach wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet.

Verwaltungsgeschichte im Überblick

Die folgende Liste zeigt die Staaten bzw. Herrschaftsgebiete und deren untergeordnete Verwaltungseinheiten, in denen Ober-Beerbach lag:

Gerichte

Zuständige Gerichte der ersten Instanz waren

Einwohnerentwicklung

• 1629 025 Hausgesesse
• 1806: 308 Einwohner, 48 Häuser
• 1829: 415 Einwohner, 58 Häuser
• 1867: 892 Einwohner, 112 Häuser
Ober-Beerbach: Einwohnerzahlen von 1791 bis 2017
Jahr  Einwohner
1791
  
187
1800
  
187
1806
  
308
1829
  
415
1834
  
684
1840
  
741
1846
  
838
1852
  
732
1858
  
773
1864
  
830
1871
  
849
1875
  
858
1885
  
889
1895
  
917
1905
  
952
1910
  
901
1925
  
882
1939
  
825
1946
  
1.023
1950
  
1.027
1956
  
1.011
1961
  
1.062
1967
  
1.152
1970
  
1.149
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
1.407
2017
  
1.417
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS; 1791; 1800; Zensus 2011

Religionszugehörigkeit

• 1829: 408 lutheranische (= 98,31 %) und 7 katholische (= 1,69 %) Einwohner mennonitische
• 1961: 963 evangelische (= 90,68 %), 90 katholische (= 8,47 %) Einwohner

Politik

Für Ober-Beerbach mit den Siedlungen Steigerts und Stettbach besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Ober-Beerbach) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung. Der Ortsbeirat besteht aus neun Mitgliedern. Seit den Kommunalwahlen 2021 gehören ihm drei Mitglieder der CDU, drei Mitglieder der SPD zwei Mitglieder dem Bündnis 90/Die Grünen sowie ein fraktionsloses Mitglied an. Ortsvorsteher ist Christoph Massoth (CDU).

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Evangelische Kirche: Ihre Grundmauern stammen vermutlich aus dem 11. Jahrhundert; der Bau selbst aus dem 12. Jahrhundert. Im 14. Jahrhundert wurde durch die Herren von Frankenstein im Chor der Kirche ein dreiteiliges gotisches Fenster eingebaut. Ferner wurde ein Freskenzyklus, der die Leiden Christi und seine Auferstehung darstellt, aufgetragen. Die nach Einführung der Reformation übertünchten Fresken sind heute wieder sichtbar. Die letzte Renovierung des Jahres 2013 umfasste die Fresken im Chor, die Christophorus-Malereien im Kirchenschiff, die Wiederherstellung der barocken Orgel, sowie eine teilweise Erneuerung des Dachstuhls.

Eine der drei Beerbacher Burgen, heute alle Burgställe, ist, neben dem Alten Schloss und der Alten Burg bei Nieder-Beerbach, das Schlösschen Ober-Beerbach, nordwestlich des Ortes gelegen.

Regelmäßige Veranstaltungen

Natur und Schutzgebiete

In der Gemarkung von Ober-Beerbach liegen die Feuchtwiesen des Naturschutzgebiets Fuchswiese bei Stettbach.

Infrastruktur

Commons: Ober-Beerbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen und Einzelnachweise

Anmerkungen

Einzelnachweise

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