Manfred Seitz (* 17.
September">17. September 1928 in Winterhausen, Unterfranken; † 28. April 2017 in Erlangen, Bayern) war ein deutscher evangelischer Theologe, Hochschullehrer für Praktische Theologie in Heidelberg und Erlangen, der von 1964 bis 1994 viele Studierende geprägt und evangelische Pfarrer ausgebildet und begleitet hat.
Manfred Seitz wurde als Sohn des Pfarrers Johannes Matthias und seiner Frau Karoline Seitz geboren. Er machte sein Abitur 1947 in Würzburg. Er studierte von 1947 bis 1951 Theologie in Neuendettelsau, Heidelberg und Erlangen, wo er durch Georg Merz und Gerhard von Rad wesentlich geprägt wurde. Er war danach zwei Jahre als Vikar in Berchtesgaden eingesetzt und wurde 1952 zum geistlichen Amt ordiniert. In Erlangen wurde er 1958 bei Eduard Steinwand (1890–1960) promoviert mit einer Untersuchung zur Theologie der Verkündigung von Hermann Bezzel. 1958 bis 1961 folgten Jahre im Pfarramt an St. Jakob in Nürnberg und als Studentenpfarrer. Für die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern war er 1961 bis 1963 als persönlicher Referent des Landesbischofs Hermann Dietzfelbinger tätig. Dann war er Dozent für Pastoraltheologie am Kolleg Neuendettelsau 1964 bis 1966. In dieser Zeit begannen Rudolf Bohren und er mit der Formulierung einer evangelischen Aszetik, um die geistlichen Disziplinen und Übungen im Theologiestudium und in der kirchlichen Praxis zu stärken, einzuüben und anzuwenden.
1966 erhielt Seitz einen Ruf als Professor für Praktische Theologie an der Universität Heidelberg als Nachfolger von Wilhelm Hahn. Diese Zeit war auch geprägt von den studentischen Unruhen, die sich bis in seine Seminare hinein ausgewirkt hatten. Als Nachfolger von Kurt Frör war er von 1972 bis zu seiner Emeritierung 1994 Lehrstuhlinhaber für Praktische Theologie an der Universität Erlangen und prägte unter anderem mit Karlmann Beyschlag, Ingetraut Ludolphy, Niels-Peter Moritzen und Reinhard Slenczka mehrere Generationen von Studenten in einer an Bibel und Bekenntnis orientierten Theologie evangelisch-lutherischer Prägung. Zusammen mit Karlmann Beyschlag initiierte er in den 1980er Jahren sogenannte „Lebenswort-Gruppen“, die das spirituelle Leben der Theologiestudenten in Blick hatten, unter anderem durch wöchentliche „memoratio et meditiatio“ eines Bibelverses. Von 1969 bis 1993 leitete er zugleich das Pastoralkolleg der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD). Als Universitätsprediger in Erlangen wirkte er von 1973 bis 1995, ein Jahr über seine Emeritierung 1994 hinaus. Mit dem Philosophen Odo Marquard war er freundschaftlich verbunden und führte mit ihm regelmäßige Gespräche.
2006 war er maßgeblich an der Gründung des Instituts für evangelische Aszetik an der Augustana-Hochschule in Neuendettalsau beteiligt. Es ist das einzige deutschsprachige Spezialinstitut an einer Hochschule zur Erforschung der christlichen Frömmigkeit, wozu Seitz wesentliche Impulse geben und auch als Seniordirektor wirken konnte.
Aus Anlass seines 80. Geburtstages im September 2008 wurde Seitz von Kirche und Universität gewürdigt:
Seitz kritisierte 2002 den Beschluss der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, die Segnung gleichgeschlechtlicher Lebensgemeinschaften zu gestatten, mit dem Hinweis, dass die Bibel praktizierte Homosexualität ablehne. Er stellte die Frage: „Wer gibt den Herrschenden der hessen-nassauischen Kirche das Recht, tragende biblische Aussagen für ungültig zu erklären?“
1962 heiratete er Renate Weckerle, sie hatten zusammen zwei Söhne.
Personendaten | |
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NAME | Seitz, Manfred |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher evangelischer Theologe, Hochschullehrer für Praktische Theologie und Autor |
GEBURTSDATUM | 17. September 1928 |
GEBURTSORT | Winterhausen |
STERBEDATUM | 28. April 2017 |
STERBEORT | Erlangen |
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