Kurt Bendlin: Deutscher Zehnkämpfer

Kurt Bendlin (* 22.

Mai">22. Mai 1943 in Maßort, Landkreis Rippin, Danzig-Westpreußen) ist ein ehemaliger deutscher Zehnkämpfer, der für die BRD startete.

Kurt Bendlin Kurt Bendlin: Laufbahn, Literatur, Weblinks

Kurt Bendlin: Laufbahn, Literatur, Weblinks
Bendlin 1968

Nation DeutschlandKurt Bendlin: Laufbahn, Literatur, Weblinks Deutschland
Geburtstag 22. Mai 1943 (80 Jahre)
Geburtsort MaßortPolen
Größe 178 cm
Gewicht 91 kg
Karriere
Disziplin Zehnkampf
Bestleistung 8319 (Zehnkampf)
Verein TSV Bayer 04 Leverkusen
LC Bonn
Trainer Bert Sumser
Friedel Schirmer
Status zurückgetreten
Medaillenspiegel
Olympische Spiele 0 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Deutsche Meisterschaften 4 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Olympische Ringe Olympische Spiele
Bronze Mexiko-Stadt 1968 Zehnkampf
letzte Änderung: 15. November 2023

Laufbahn

Kurt Bendlin: Laufbahn, Literatur, Weblinks 
Kurt Bendlin (2018)

Als Jugendlicher machte Bendlin zuerst im Speerwurf auf sich aufmerksam. Bei den deutschen Jugendmeisterschaften 1960 in Neuwied belegte er mit 58,95 m den 2. Rang. 1961 steigerte er sich auf 65,98 m und 1962 auf 67,26 m. Mit 22 Jahren gewann er 1965 die erste deutsche Meisterschaft im Zehnkampf.

Im Frühjahr 1966 schien seine Karriere nach zwei Meniskusoperationen beendet. Ungeduldig und heimlich fing der Sportstudent wieder an zu trainieren („Nur Eisen gibt Kraft.“), damit er in Heidelberg am 13. und 14. Mai 1967 an seinem zehnten Zehnkampf teilnehmen konnte. Unter idealen Bedingungen und dank seiner Ausgeglichenheit gab es nach 34 Jahren wieder einen deutschen Zehnkampf-Weltrekordler („Ich habe eben mehr trainiert als die anderen.“). Mit 8319 Punkten übertraf er den Weltrekord des US-Amerikaners Russ Hodge von 1966 um 89 Punkte. Der Heidelberger Rekord wurde erst 1969 vom US-Amerikaner Bill Toomey mit 8417 Punkten überboten. In Deutschland galt die Bestmarke dagegen sogar bis 1976 als deutscher Rekord. Die Einzelleistungen des Weltrekords waren 10,6 s, 7,55 m, 14,50 m, 1,84 m, 47,9 s, 14,8 s, 46,31 m, 4,10 m, 74,85 m und 4:19,4 min.

Für den Weltrekord im Zehnkampf zeichnete der Bundespräsident ihn mit dem Silbernen Lorbeerblatt aus.

Für die Bundesrepublik startend, gewann er bei den Olympischen Spielen 1968 in Mexiko-Stadt die Bronzemedaille. Bendlin erzielte dabei 8064 Punkte mit den Einzelleistungen 10,7 s, 7,56 m, 14,74 m, 1,80 m, 48,3 s, 15,0 s, 46,78 m, 4,60 m, 75,42 m und 5:09,8 min. Bill Toomey hatte nach dem ersten Tag ein Punktekonto von 4499, auf dem zweiten Platz lag Joachim Kirst mit 4384 Punkten, vor Hans-Joachim Walde (4290), während Bendlin mit 4149 Punkten auf dem sechsten Platz stand. Am zweiten Tag begann die Aufholjagd von Bendlin: Er schleuderte den Diskus 46,78 m weit und sprang mit dem Stab über 4,60 m, kam trotz seines verletzten Wurfarmes mit dem Speer auf 75,42 m und Toomey war dagegen bei 62,80 m am Ende. Der Amerikaner entschied aber mit 4:57,1 min im abschließenden 1500-Meter-Lauf den Zehnkampf und wurde mit 8193 Punkten Olympiasieger. Vor Walde (8111), Bendlin (8064), Nikolai Awilow (7909) und Kirst (7861). Die Bronzemedaille wurde ihm 1969 gestohlen. Am 9. Juni 2001 wurde ihm das Exemplar im Rahmen der Feier zum 40. Jubiläums der Sportschau durch Heribert Fassbender wieder überreicht. Die Medaille wurde kurz zuvor von einer Frau an Fassbender übergeben, in deren Besitz sie sich befand. Nach Mexiko ließ sich Bendlin am rechten Wurfarm operieren. An den Europameisterschaften 1969 in Athen konnte er aber nicht teilnehmen, da der DLV wegen der „Affäre“ Jürgen May seine Teilnahme an den Einzelwettbewerben zurückgezogen hatte.

Er nahm auch an den Leichtathletik-Europameisterschaften 1971 teil, musste jedoch vor dem abschließenden 1500-Meter-Lauf verletzt aufgeben. Bei den Deutschen Meisterschaften am 3./4. Juli 1971 in Bonn war Bendlin in guter Form angetreten und hatte die Meisterschaft mit der Punktzahl von 8244 vor Hans-Joachim Walde (8122) gewonnen.

1965, 1967, 1971 und 1974 wurde er Deutscher Meister. Ab dem Jahre 1975 folgte die Dominanz von Guido Kratschmer, der auch im Jahre 1980 mit 8649 Punkten einen Weltrekord aufstellte.

Bis 1970 startete er für den TSV Bayer 04 Leverkusen, wo er von Bert Sumser trainiert wurde, danach für den LC Bonn. Auf der Ebene des DLV wurde er von Friedel Schirmer betreut. 1967 wurde er als Sportler des Jahres ausgezeichnet. Von 1979 bis 1990 war er Leiter der Ausbildungs- und Sportförderung bei der Nixdorf Computer AG. Heute veranstaltet er Outdoorcamps und ist Autor des Buches Fitness für Manager.

Literatur

  • Wolfgang Wünsche: Athleten, Duelle, Rekorde. Südwest-Verlag, München 1971. ISBN 3-517-00353-0, S. 223–236.
  • Gerd Presler: Warum müssen die Starken schwach werden, Herr Bendlin? In: FAZ-Magazin, 29. Oktober 1993, S. 94f.
Commons: Kurt Bendlin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Tags:

Kurt Bendlin LaufbahnKurt Bendlin LiteraturKurt Bendlin WeblinksKurt Bendlin EinzelnachweiseKurt Bendlin194322. MaiChrostkowoDanzig-WestpreußenDeutschlandLandkreis RippinZehnkampf

🔥 Trending searches on Wiki Deutsch:

KlitorisJella HaaseEminemMasturbationXXx – Triple XJoe AlwynMarko ArnautovićHazel BruggerEisenbahnunfall von BellinzonaMord mit AussichtBattleship (Film)Jürgen KloppIsraelStaat PalästinaSheinMIM-104 PatriotFelicitas WollNikola TeslaChristoph KolumbusMarokkoNordamerikanischer KupferkopfElyas M’BarekUlusal Egemenlik ve Çocuk BayramıAlexander der GroßeNichtbinäre GeschlechtsidentitätElla PurnellElvis PresleyOlympische Sommerspiele 2024UEFA Champions LeagueFlora HastingsVictoria (Vereinigtes Königreich)BridgertonBleeck’sche VillaAurel MertzCOVID-19-PandemieBrooklyn DeckerPeter Schneider (Schauspieler)ButtersäureHans ZimmerRobert AtzornYouTubeMord mit Aussicht/EpisodenlisteZeugen JehovasRihannaBruttoinlandsproduktNora QuestRömisches ReichWeimarer RepublikKanarische InselnRobert GeissDüsseldorfDunning-Kruger-EffektWamboEmilio SakrayaKimchiJana PareigisJoko WinterscheidtTaking Sides – Der Fall FurtwänglerBayer 04 LeverkusenPinar AtalayAndreas GabalierSimone InzaghiSAPSlowenienFußball-Europameisterschaft 2024ParisRainer GrenkowitzTürkeiWeibliche EjakulationMaze Runner – Die Auserwählten im LabyrinthKolberg (Film)TuberkuloseShogun (1980)Chronologie des Kriegs in Israel und Gaza seit 2023Martina EbmDemokratische Republik Kongo🡆 More