Karl (oder auch Carl) Ludwig Grotefend (* 22.
Dezember">22. Dezember 1807 in Frankfurt am Main; † 27. Oktober 1874 in Hannover) war ein deutscher Historiker, Gymnasiallehrer, Archivar und Numismatiker.
Carl Ludwig Grotefend war ein Sohn des Orientalisten und Sprachwissenschaftlers Georg Friedrich Grotefend und dessen Ehefrau Christiane geb. Bornemann. Er heiratete am 20. November 1834 seine Cousine Mathilde Lutteroth (1811–1851), Tochter des Domänenpächters Heinrich Lutteroth und seiner Ehefrau Johanne Sophie Jacobine geb. Bornemann. Der Sohn Hermann Grotefend (1845–1931) wurde ein bekannter Historiker.
Grotefend besuchte zunächst in seiner Heimatstadt das Frankfurter Gymnasium und ab 1821, nachdem sein Vater nach Hannover umgezogen war, das hannoversche Lyceum, an dem er seine Abiturarbeit verfasste, die die Geschichte der römischen Legionen behandelte. Im Anschluss studierte er an der Universität Göttingen hauptsächlich die „klassischen“ Altertumswissenschaften sowie orientalische Sprachen. Im April 1829 wurde er zum Dr. phil. promoviert und erhielt bereits im Sommer desselben Jahres seine erste Anstellung am Gymnasium Andreanum in Hildesheim.
1833 tauschte Grotefend seine Hildesheimer Stellung gegen eine Collaboratur an dem von seinem Vater geleiteten hannoverschen Lyceum, an dem er 1844 zum Subkonrektor ernannt wurde und bis zum Klassenlehrer der Untersecunda aufstieg.
Grotefend war viele Jahre Redaktionsmitglied bei der Zeitschrift des historischen Vereins für Niedersachsen: ab 1845 im Archiv des hist. V. usw. N. F. und nach einer Neuorganisation ab 1851 in dessen Nachfolger, der Zeitschrift des hist. V. usw., bis zum Jahrgang 1873. Als dem Verein von Herbst 1854 bis Herbst 1858 die Leitung des Gesammtvereins der deutschen Geschichts- und Alterthums-Vereine und seines Correspondenz-Blatts anvertraut war, lag ein großer Teil der Arbeit (besonders der Redaktionsarbeit) bei Grotefend. Er hat viele Jahre intensiv an den Monumenta Germaniae Historica mitgearbeitet.
1853 trat Karl Grotefend aus der Lehrerlaufbahn aus und begann seine Tätigkeit am Königlich Hannoverschen Archiv zunächst als erster Archivsekretär, nachdem er zuvor schon einige Publikationen hauptsächlich aus dem Bereich der klassischen Altertumswissenschaften und zur Numismatik veröffentlicht hatte. Gleichzeitig mit seinem Archiveintritt wurde er Leiter des Königlichen Münzkabinetts. 1862 wurde er zum Archivrat und 1868 in der Nachfolge von Adolf Schaumann zum Staatsarchivar ernannt.
Ab 1861 war Grotefend korrespondierendes Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften. 1866 war er Inhaber der Goldenen Ehrenmedaille für Kunst und Wissenschaft und der Vierten Klasse des Königlichen Guelphen-Ordens. 1871 wurde er durch die Ernennung zum Geheimen Archivrat ausgezeichnet.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Grotefend, Karl Ludwig |
ALTERNATIVNAMEN | Grotefend, Karl |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Historiker und Numismatiker |
GEBURTSDATUM | 22. Dezember 1807 |
GEBURTSORT | Frankfurt am Main |
STERBEDATUM | 27. Oktober 1874 |
STERBEORT | Hannover |
This article uses material from the Wikipedia Deutsch article Karl Ludwig Grotefend, which is released under the Creative Commons Attribution-ShareAlike 3.0 license ("CC BY-SA 3.0"); additional terms may apply (view authors). Abrufstatistik · Autoren Der Inhalt ist verfügbar unter CC BY-SA 4.0, sofern nicht anders angegeben. Images, videos and audio are available under their respective licenses.
®Wikipedia is a registered trademark of the Wiki Foundation, Inc. Wiki Deutsch (DUHOCTRUNGQUOC.VN) is an independent company and has no affiliation with Wiki Foundation.