Karl Bormann (* 23.
November">23. November 1928 in Monheim am Rhein; † 17. August 2015 in Langenfeld) war ein deutscher Philosophiehistoriker. Sein Forschungsgebiet war die antike und mittelalterliche Philosophie, insbesondere das Werk des Nikolaus von Kues.
Bormann verbrachte seine gesamte wissenschaftliche Laufbahn an der Universität zu Köln. Nach seinem Abitur am Staatlichen Humanistischen Gymnasium Köln-Mülheim 1949 studierte er bei den Professoren Josef Koch, Günther Jachmann und Josef Kroll Klassische Philologie und Philosophie und wurde 1955 mit einer Dissertation zur Ideen- und Logoslehre Philons von Alexandria promoviert, in der er Philons Logosbegriff in kritischer Auseinandersetzung mit Harry Austryn Wolfson untersuchte.
Von 1954 bis 1959 war Bormann Wissenschaftlicher Mitarbeiter von Josef Koch am Thomas-Institut der Universität zu Köln, anschließend bis 1965 Assistent am Philosophischen Seminar bei Paul Wilpert. Gefördert durch ein Habilitationsstipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft habilitierte er sich 1967 mit der Arbeit Parmenides: Untersuchungen zu den Fragmenten. 1970 wurde er zunächst zum außerplanmäßigen Professor, kurz darauf zum Wissenschaftlichen Rat und Professor ernannt. 1980 folgte die Ernennung zum Universitätsprofessor für Philosophie. 1994 wurde er emeritiert.
1967 wurde Bormann Leiter der Kölner Arbeitsstelle der Cusanus-Kommission der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, die die Edition und Übersetzung der Werke des Nikolaus von Kues betreut; 1970 wurde er Mitglied der Kommission, im selben Jahr Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Cusanus-Gesellschaft und 1973 Mitherausgeber der Mitteilungen und Forschungsbeiträge der Cusanus-Gesellschaft. Die Cusanus-Forschung und -Edition bildete seitdem den Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Arbeit. Weite Verbreitung fand zudem eine mehrfach aufgelegte Einführung in Platons Leben und Werk.
Charakteristisch für Bormanns Arbeiten ist die auf einer eingehenden und genauen, philologisch fundierten Textanalyse beruhende nüchterne und faktenorientierte Darstellungsweise unter Verzicht auf ausgreifende philosophische Spekulationen.
Die Bemühungen zur Seligsprechung des Monheimer Märtyrerpfarrers Franz Boehm, der wegen seines Widerstandes gegen das NS-Regime ins KZ Dachau verschleppt wurde, wo er im Februar 1945 starb, unterstützte Bormann durch einen Zeitzeugenvortrag. Als ehemaliger Ministrant bei dem mutigen Pfarrer konnte er dessen Persönlichkeit aus eigener Erfahrung schildern.
Als Autor:
Als Herausgeber und Übersetzer:
Personendaten | |
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NAME | Bormann, Karl |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Philosophiehistoriker |
GEBURTSDATUM | 23. November 1928 |
GEBURTSORT | Monheim am Rhein |
STERBEDATUM | 17. August 2015 |
STERBEORT | Langenfeld |
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