Die Heidelberger Akademie der Wissenschaften (HAdW) ist die Landesakademie der Wissenschaften von Baden-Württemberg.
Sie ist eine traditionsreiche Gelehrtengesellschaft, deren Mitglieder sich – laut Satzung – jeweils durch „hervorragende wissenschaftliche Leistungen“ in ihrem Fach vor der Wahl zum Mitglied ausgewiesen haben müssen. Die Akademie betreibt als außeruniversitäre Forschungseinrichtung in Zusammenarbeit mit den Universitäten des Landes Baden-Württemberg sowie bedeutenden anderen Forschungseinrichtungen vor allem Projekte im Bereich der geisteswissenschaftlichen Grundlagenforschung. Durch das 2002 eingerichtete WIN-Kolleg und die Vergabe von mehreren Forschungspreisen fördert die Akademie den wissenschaftlichen Nachwuchs.
Heidelberger Akademie der Wissenschaften | |
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Gründung | 1909 |
Trägerschaft | KdöR |
Ort | Heidelberg, Deutschland |
Präsident | Hans-Georg Kräusslich |
Website | www.hadw-bw.de |
Die Akademie wurde 1909 durch eine Stiftung des Industriellen Heinrich Lanz als großherzoglich-badische Akademie gegründet. Diese Gründung verstand sich als Neugründung der 1763 gegründeten, aber schon 1803 wieder erloschenen Kurpfälzischen Akademie Mannheim.
Seit 1920 ist die Akademie im ehemaligen Großherzoglichen Palais unmittelbar unter dem Heidelberger Schloss ansässig. Seit 1958 ist sie die Landesakademie von Baden-Württemberg und seit 1966 eine eigenständige Körperschaft des öffentlichen Rechts. Ihre Sitzungsberichte gehören zu den bedeutendsten Schriftenreihen der Geisteswissenschaften. Von 2013 bis zum 31. März 2015 war Paul Kirchhof Präsident. Vom 1. April 2015 bis zum 30. September 2020 war Thomas Holstein Präsident, ihm folgte zum 1. Oktober 2020 Bernd Schneidmüller nach, der am 1. Oktober 2023 von Hans-Georg Kräusslich abgelöst wurde. Die Heidelberger Akademie der Wissenschaften ist Mitglied der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften.
Die Akademie betreibt derzeit 19 Forschungsvorhaben mit mehr als 200 Mitarbeitern vornehmlich aus dem Bereich der geisteswissenschaftlichen Grundlagenforschung. Dazu zählen mehrere international renommierte Wörterbuch-Projekte wie das Deutsche Rechtswörterbuch (DRW), das Goethe-Wörterbuch und der Dictionnaire étymologique de l’ancien français und ein besonderer Schwerpunkt auf Texteditionen aus der Zeit des Humanismus und der Reformation, darunter das Luther-Register – welches 2009 erfolgreich abgeschlossen wurde und somit aus dem Akademienprogramm ausschied – und die Werkausgaben von Martin Bucer (2016 erfolgreich beendet) und Philipp Melanchthon sowie dem 2017 hinzugewonnenen Projekt Theologenbriefwechsel im Südwesten des Reichs in der Frühen Neuzeit (1550–1620). Hinzu kommen kritische Editionen bedeutender Philosophen, wie der Nietzsche-Kommentar und die Karl Jaspers-Gesamtausgabe. Ferner werden auch Forschungsprojekte von der Akademie betreut, deren Forschungsfeld weltweit angesiedelt ist, wie z. B. The Role of Culture in Early Expansions of Humans, „Buddhistische Steininschriften in Nord-China“, „Edition literarischer Keilschrifttexte aus Assur“, „Epigraphische Datenbank Heidelberg“, „Der Tempel als Kanon der religiösen Literatur Ägyptens“ oder Religions- und rechtsgeschichtliche Quellen des vormodernen Nepal.
Die Heidelberger Akademie der Wissenschaften vergibt jährlich:
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