Horn Tg: Gemeinde im Kanton Thurgau, Schweiz

Horn ist eine politische Gemeinde und eine Ortschaft im Bezirk Arbon des Schweizer Kantons Thurgau.

TG ist das Kürzel für den Kanton Thurgau in der Schweiz und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Hornf zu vermeiden.
Horn
Wappen von Horn
Wappen von Horn
Staat: SchweizHorn Tg: Geographie, Geschichte, Wappen Schweiz
Kanton: Kanton ThurgauHorn Tg: Geographie, Geschichte, Wappen Thurgau (TG)
Bezirk: Arbon
BFS-Nr.: 4421i1f3f4
Postleitzahl: 9326
Koordinaten:  / 26235547° 29′ 39″ N, 9° 27′ 47″ O; CH1903: 752542 / 262355
Höhe: 402 m ü. M.
Höhenbereich: 395–411 m ü. M.
Fläche: 1,72 km²
Einwohner: 2907 (31. Dezember 2022)
Einwohnerdichte: 1690 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
18,3 %
(31. Dezember 2022)
Website: www.horn.ch
Horn am Bodensee
Horn am Bodensee

Horn am Bodensee

Lage der Gemeinde
Karte von HornEmerzer WeierBiesshofer WeierSchlossweier SGBodenseeKanton St. GallenKanton St. GallenBezirk KreuzlingenBezirk WeinfeldenAmriswilArbonDozwilEgnachHefenhofenHorn TGKesswilRoggwil TGRomanshornSalmsachSommeriUttwil
Karte von Horn
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Bis 2002 war Horn eine Einheitsgemeinde.

Geographie

Horn ist der östlichste Ort des Kantons. Als Exklave ist die Gemeinde umgeben vom Kanton St. Gallen. Der Ort wird im Osten von Goldach, im Süden durch Tübach und im Westen durch Steinach begrenzt. Der Bodensee bildet die nördliche Grenze. Die Gemeinde zählt drei Hafenanlagen.

Geschichte

Horn Tg: Geographie, Geschichte, Wappen 
Das Schloss Horn ist Land­sitz am Südufer des Boden­sees, dessen Kern möglicher­weise im späten 16. Jahrhun­dert errichtet wurde. Ab 1630 bestehen gesicherte Quellen zur Schlossgeschichte.
Horn Tg: Geographie, Geschichte, Wappen 
Luftbild von Walter Mittelholzer aus dem Jahr 1923

Der Kehlhof in Horn gehörte wohl schon im 9. Jahrhundert zum Konstanzer Hochstift. 1155 wurde Horn erstmals in einer Urkunde, ausgestellt von Kaiser Friedrich Barbarossa, als Horna erwähnt. In der Urkunde bestätigt der Kaiser bestehende Landrechte des Bischofs von Konstanz. 1449 erwarb das Kloster St. Gallen einige Rechte über Horn, die 1463 Fürstabt Ulrich Rösch mit dem Konstanzer Bischof Burkhard von Randegg gegen Obergoldach abtauschte, um sich so einen sicheren Zugang zum unteren Rheintal zu verschaffen. Die Vogtei Horn gehörte nun zur bischöflich-konstanzische Obervogtei Arbon und unterstand bis 1798 dem Stadtgericht Arbon, wo der Bischof die Hoch- und Niedergerichtsbarkeit besass. Nachdem Tübach und Untergoldach bereits seit längerem dem Kloster St. Gallen gehört hatten, gelang es 1490 der Fürstabtei, Steinach zu erwerben. Damit war Horn gänzlich von stift-st.gallischem Gebiet umgeben.

Mit der Schaffung der Helvetischen Republik 1798 sollte Horn dem Kanton Säntis zugeschlagen werden. Der damalige Regierungsstatthalter Ulrich Sauter in Arbon verhinderte dies und Horn bildete eine eigene Munizipalgemeinde im Kanton Thurgau. Mit der Mediationsakte von 1803 verlor Horn die Eigenständigkeit, weil das Dorf nicht die in der Verfassung festgelegte notwendige Einwohnerzahl erreichte. 1816 wurde Horn unabhängig von Arbon und wieder selbständig. Die Verwaltungen der 1816 gebildeten, räumlich identischen Orts- und Munizipalgemeinde Horn wurden 1870 zur Einheitsgemeinde Horn zusammengelegt.

Im kirchlich zur Pfarrei Arbon gehörenden Horn wurde 1877 eine paritätische Kapelle eingerichtet. 1911 entstand die katholische Pfarrei und 1920 die reformierte Kirchgemeinde, deren Kirche 1930 eingeweiht wurde.

Im 19. Jahrhundert dominierten Fischerei, Weberei und Handwerk. Ab 1824 verbesserte sich mit dem Dampfschifffahrtsbetrieb die verkehrstechnische Lage und Horn warb nun als Bade- und Molken­kurort Bad Horn. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts kamen Vieh- und Milchwirtschaft sowie Obstbau auf. Nach der Eröffnung der SBB-Bahnstrecke Romanshorn–Rorschach 1869 liess sich 1888 die spätere Bleicherei Raduner AG und 1916/17 die Öl- und Speisefettfabrik Sais nieder. Die Industriebetriebe verdrängten um 1920 die Landwirtschaft.

Nachdem die Raduner AG 1989 und die Ölmühle 2000 ihre Produktion eingestellt haben, bieten in Horn die Unisto AG (Werbemittel) und die Sabo Specialities, Nachfolgerin der Sais, noch Arbeitsplätze im zweiten Wirtschaftssektor an.

Wappen

Horn Tg: Geographie, Geschichte, Wappen 

Blasonierung: In Weiss ein rotes Widderhorn.

Das redende Wappen in den Farben des Bistums Konstanz wird seit 1927 verwendet.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung der Gemeinde Horn
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Bevölkerungsentwicklung der Orts- und Einheitsgemeinde
Jahr 1850 1900 1910 1941 1970 1980 1990 2000 2010 2018
Einwohner 403 700 1065 1075 2014 1909 2218 2421 2599 2748
Horn Tg: Geographie, Geschichte, Wappen 
Luftaufnahme von Horn bei Sonnenuntergang

Von den insgesamt 2748 Einwohnern der Gemeinde Horn im Jahr 2018 waren 478 bzw. 17,4 % ausländische Staatsbürger.

Wirtschaft

Im Jahr 2016 bot Horn 899 Personen Arbeit (umgerechnet auf Vollzeitstellen). Davon waren 1,3 % in der Land- und Forstwirtschaft, 30,4 % in Industrie, Gewerbe und Bau sowie 68,3 % im Dienstleistungssektor tätig.

Sehenswürdigkeiten

Das Schloss Horn wurde in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts von Bartholomäus Schobinger für das Kloster Ochsenhausen erbaut. Im Jahre 1769 wurde es durch den Bündner General Johann Viktor III. von Travers erworben.

Persönlichkeiten

  • Theo Glinz (1890–1962), Maler, Zeichner, Grafiker, lebte ab 1927 im Schloss Horn.
  • Rupert Moser (* 1944), emeritierter Professor für Afrikanistik, Kiswahili-Autor
  • Beat Consoni (* 1950), Architekt und emeritierter Hochschullehrer
Commons: Horn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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