Großenhausen ist neben Altenhaßlau (Linsengericht), Eidengesäß, Geislitz (mit Hof Eich und Eichermühle) und Lützelhausen, einer der fünf Ortsteile der Gemeinde Linsengericht im hessischen Main-Kinzig-Kreis.
Großenhausen Gemeinde Linsengericht | |
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Koordinaten: | , 9° 11′ O50° 9′ 36″ N, 9° 11′ 24″ O |
Höhe: | 189 m ü. NHN |
Fläche: | 4,68 km² |
Einwohner: | 1533 (Mai 2011) |
Bevölkerungsdichte: | 328 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. September 1970 |
Postleitzahl: | 63589 |
Vorwahl: | 06051 |
Der Ort liegt am nördlichen Rand des Naturparks Hessischer Spessart auf einer Höhe von 195 m über NHN, 4,5 km südöstlich von Gelnhausen. Die Gemarkungsfläche beträgt 4,68 km². Durch den Ort fließen der Brühlgraben, der Krötenbach und der Lochgraben. Im Ort verläuft in Nord-Süd-Richtung die Kreisstraße, K 896, Durch den südlich gelegenen, zugehörigen Weiler, Walrode, läuft die Landesstraße L 3444 in Ost-West-Richtung.
Die Nachbargemeinden sind im Uhrzeigersinn: die Ortsteile Geislitz und Hof Eich im Nord-Osten, Waldrode im Süd-Osten, der Ortsteil Horbach der Gemeinde Freigericht im Süd-Westen. Es folgt der Ortsteil Lützelhausen im Westen sowie Gelnhausen und Altenhaßlau im Norden.
Lützelhausen, | Gelnhausen, Altenhaßlau | Geislitz, Hof Eich, |
Lützelhausen, | ||
Horbach | Waldrode |
Die älteste bekannte urkundliche Erwähnung des Orts erfolgte unter dem Namen Groczinshusen im Jahr 1334. Der Ort gehörte im Mittelalter zum Gericht Altenhaßlau, aus dem sich das Amt Altenhaßlau entwickelte, das zur Herrschaft Hanau, später zur Grafschaft Hanau und schließlich zur Grafschaft Hanau-Münzenberg gehörte. Vor und nach der Reformation war das Dorf in Altenhaßlau eingepfarrt, im 18. Jahrhundert dessen Filiale und später erneut eingepfarrt. Die Reformation schlug hier – wie in der gesamten Grafschaft Hanau-Münzenberg – nach 1597 die reformierte Richtung ein. Seit 1965 besitzt der Ort eine evangelische Kirche. Außerdem gibt es eine kleine Kirche der Methodisten, erbaut 1960.
Nach dem Tod des letzten Hanauer Grafen, Johann Reinhard III., im Jahre 1736 erbte Landgraf Friedrich I. von Hessen-Kassel aufgrund eines Erbvertrages aus dem Jahr 1643 die Grafschaft Hanau-Münzenberg und damit auch das Dorf Großenhausen. 1821 kam es, nunmehr im Kurfürstentum Hessen genannten Hessen-Kassel gelegen, bei einer dort durchgeführten grundlegenden Verwaltungsreform zu dem neu gebildeten Landkreis Gelnhausen. 1935 bis 1938 wurde an der Birkenhainer Straße der Weiler Waldrode gegründet.
Hessische Gebietsreform (1970–1977)
Die Gemeinde Linsengericht wurde zum 1. September 1970 im Zuge der Gebietsreform in Hessen durch den freiwilligen Zusammenschluss der vier bis dahin selbständigen Gemeinden Altenhaßlau, Eidengesäß, Geislitz und Großenhausen gegründet. Für alle Ortsteile von Linsengericht wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.
Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten, denen Großenhausen angehört(e):
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Großenhausen 1533 Einwohner. Darunter waren 63 (4,1 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 240 Einwohner unter 18 Jahren, 636 zwischen 18 und 49, 378 zwischen 50 und 64 und 289 Einwohner waren älter. Die Einwohner lebten in 651 Haushalten. Davon waren 177 Singlehaushalte, 186 Paare ohne Kinder und 231 Paare mit Kindern, sowie 48 Alleinerziehende und 6 Wohngemeinschaften. In 114 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 450 Haushaltungen lebten keine Senioren.
Quelle: Historisches Ortslexikon | |
• 1587: 17 Schützen, 3 Spießer | |
• 1632: 22 Dienstpflichtige | |
• 1753: 50 Haushaltungen mit 199 Personen | |
• 1812: 36 Feuerstellen, 364 Seelen |
Großenhausen: Einwohnerzahlen von 1812 bis 2011 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1812 | 364 | |||
1834 | 291 | |||
1840 | 289 | |||
1846 | 330 | |||
1852 | 304 | |||
1858 | 300 | |||
1864 | 317 | |||
1871 | 325 | |||
1875 | 344 | |||
1885 | 281 | |||
1895 | 279 | |||
1905 | 284 | |||
1910 | 279 | |||
1925 | 304 | |||
1939 | 836 | |||
1946 | 627 | |||
1950 | 659 | |||
1956 | 554 | |||
1961 | 560 | |||
1967 | 749 | |||
1970 | 805 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2011 | 1.533 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS; Zensus 2011 |
• 1885: | 279 evangelische (= 99,29 %), zweikatholische (= 0,71 %) Einwohner |
• 1961: | 459 evangelische (= 81,96 %), 73 katholische (= 13,04 %) Einwohner |
Die Kita „Die Wirbelwinde“ in Großenhausen, mit sechs Gruppen für die unterschiedlichen Altersstufen, kann bis zu 118 Kinder aufnehmen. Sie werden von einem Team von 15 pädagogischen Fachkräften betreut. Die Kita verfügt über eine großzügige räumliche Ausstattung im Innen- wie im Außenbereich.
Bis 1969/70 wurde der Unterricht für Volksschüler in einer Schule vor Ort erteilt. Seit diesem Zeitpunkt besuchen die Großenhäuser Kinder die „Geisbergschule“ (vormals Grund- und Hauptschule) im Ortsteil Eidengesäß. Weitere Schulen in der Gemeinde Linsengericht sind:
Weiterführende Schulen in der Region sind:
Die Freiwillige Feuerwehr Großenhausen wurde am 2. Februar 1896 gegründet. 1975 folgte die Gründung einer Jugendfeuerwehr und 2016 der Kindergruppe Löschdrachen. Einsatz- und Gefahrenschwerpunkte sind:
Die Einsatzabteilung besteht (Stand 2023) aus 30 Frauen und Männern. Die Jugendfeuerwehr Großenhausen zählt 3 Einsatzkräfte, die Kindergruppe 12 Kinder.
Früher dominierte in Großenhausen Landwirtschaft, die es nach wie vor gibt. Aufgrund erhaltener Flurnamen ist Weinbau historisch nachgewiesen. Auch Flachs wurde angebaut. Bis vor einigen Jahrzehnten wurde aus einem ca. 100 m langen Stollen Schwerspat gewonnen. 1953 wurde erneut ein Weinberg angelegt, dessen Wein den Namen „Waldroder Spatz“ erhielt. Außerdem gibt es Fabrikationsbetriebe im Ort.
Siehe: Liste der Kulturdenkmäler in Linsengericht (Hessen)#Großenhausen
Anmerkungen
Einzelnachweise
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