Cyanoacetylen: Chemische Verbindung

Cyanoacetylen ist eine organische Verbindung, die als monosubstituiertes Ethin bzw.

als Nitril der Acetylencarbonsäure gesehen werden kann.

Strukturformel
Strukturformel von Cyanoacetylen
Allgemeines
Name Cyanoacetylen
Andere Namen
  • Propiolonitril (IUPAC)
  • Prop-2-innitril
  • 2-Cyanoethin
  • Monocyanoacetylen
Summenformel C3HN
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 1070-71-9
EG-Nummer (Listennummer) 861-640-1
ECHA-InfoCard 100.313.512
PubChem 14055
ChemSpider 13436
Wikidata Q867172
Eigenschaften
Molare Masse 51,05 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig

Dichte

0,8167 g·cm−3 (17 °C)

Schmelzpunkt

5 °C

Siedepunkt

44 °C

Löslichkeit

leicht löslich in Toluol

Brechungsindex

1,3868 (25 °C)

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 225​‐​300​‐​310​‐​330
P: ?
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C

Vorkommen

Cyanoacetylen wurde durch spektroskopische Methoden in interstellaren Wolken, sowie im Schweif des Kometen C/1995 O1 (Hale-Bopp) und in der Atmosphäre des Saturnmondes Titan nachgewiesen.

Darstellung und Gewinnung

Die Darstellung von Cyanoacetylen gelingt durch die Dehydratisierung von Acetylencarbonsäureamid in Gegenwart von Phosphorpentoxid. Das Säureamid kann über eine Esterstufe aus der Acetylencarbonsäure hergestellt werden, die durch die Umsetzung von Ethin mit Kohlendioxid zugänglich ist.

Cyanoacetylen: Vorkommen, Darstellung und Gewinnung, Eigenschaften 
Synthese von Cyanoacetylen

Eigenschaften

Cyanoacetylen ist eine niedrigsiedende, farblose Flüssigkeit. Unterhalb von 5 °C erstarrt die Verbindung. Festes Cyanoacetylen kristallisiert in einem monoklinen Kristallsystem. Die Dämpfe sind leicht entzündlich und extrem tränenreizend. Bei Bestrahlung mit UV-Licht polymerisiert Cyanoacetylen. In Gegenwart von Peroxiden wird keine wesentliche radikalische Polymerisation beobachtet. Mit Ammoniak wird über Wasserstoffbrücken ein 1:1-Komplex gebildet. Cyanoacetylen besitzt eine merkliche CH-Acidität, d. h., es kann durch starke Basen deprotoniert werden. Grund ist die Mesomeriestabilisierung des Anions (−M-Effekt der Cyanogruppe).

Verwendung

Durch Ethoxycarbonylierung von Cyanoacetylen können Cyanoacrylate hergestellt werden.

Einzelnachweise

Tags:

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