Constance Debré: Französische Rechtsanwältin und Schriftstellerin

Constance Debré (* 10.

Februar">10. Februar 1972 in Paris) ist eine französische Anwältin und Schriftstellerin.

Constance Debré: Werdegang, Literarisches Schaffen, Werke (Auswahl)
Constance Debré, 2022

Werdegang

Debrés Eltern sind das Model Maylis Ybarnégaray (gestorben 1988) und der Journalist François Debré (1942–2020), ihr Großvater ist Michel Debré (1912–1996). Sie wuchs in Paris auf. Nach ihrem Baccalauréat am Lycée Henri IV studierte sie Jura an der Universität Panthéon-Assas. Nachdem sie ihre Prüfung an der École supérieure des sciences économiques et commerciales bestanden hatte, wurde Debré 2010 Rechtsanwältin. Sie arbeitete u. a. in einer amerikanischen Wirtschaftskanzlei und im Team von Jean-Denis Bredin, wo sie sich auf Börsenrecht spezialisierte. In ihrem ersten Verfahren vertrat sie ihren Vater, François Debré, der 2011 gemeinsam mit Jacques Chirac in der Affäre um fiktive Beschäftigungsverhältnisse im Rathaus von Paris wegen „Veruntreuung öffentlicher Gelder“ angeklagt war. Ab 2013 war sie mehrfach Strafverteidigerin bei Anklagen wegen dschihadistischer Straftaten. 2013 wurde sie zur Zweiten Sekretärin der Konferenz der Pariser Anwaltskammer gewählt. 2015 beendete sie ihre Anwaltskarriere, um sich ausschließlich dem Schreiben zu widmen.

Literarisches Schaffen

2004 debütierte Debré mit Un peu là beaucoup ailleurs, das im Jahr darauf mit dem Prix Contrepoint ausgezeichnet wurde. Auch ihr zweites Buch Manuel pratique de l’idéal (2007), ein „Abecedarium des Überlebens“, besteht aus philosophischen Reflexionen im Stile von Georges Perec and Roland Barthes. Play Boy (2018), Love Me Tender (2020) und Nom (2022) erzählen autofiktional von der „Suche nach dem richtigen Leben im Falschen“. Dabei verarbeitete Debré u. a. ihre namhafte Familie, die Drogensucht ihrer Eltern, ihr Coming-out und den Kampf um das Sorgerecht für ihren Sohn. In der Stoffgestaltung entfernte sie sich jedoch von dezidiert autobiographischem Erzählen. In Offenses (2023) setzt sie sich, ausgehend von der fiktiven Geschichte einer alten Frau, die wegen einer geringen Summe ermordet wird, mit dem Rechtssystem auseinander.

Im Jahr 2024 erschien die erste deutschsprachige Ausgabe eines ihrer Bücher, Love me tender. Das Buch ist eine Selbstfindungsgeschichte, die sich mit der radikalen Ablehnung bürgerlicher Normen auseinandersetzt. Die Protagonistin, ein Spiegelbild Debrés, durchlebt eine Transformation von einer verheirateten Anwältin aus einer prominenten Familie zu einer lesbischen Schriftstellerin, die ihre gesellschaftlichen Fesseln hinter sich lässt. Im Verlauf der Erzählung löst sie sich von materiellen Besitztümern und traditionellen Lebensweisen, um ein authentisches, wenn auch isoliertes Leben als „einsamer Cowboy“ zu führen. Ihre Reise ist eine physische Entbehrung und ein emotionaler Kampf, insbesondere im Sorgerechtsstreit um ihren Sohn, der die Grenzen ihrer neuen Identität herausfordert und sie zur Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Vorurteilen zwingt.

Werke (Auswahl)

Preise (Auswahl)

  • Prix Contrepoint de Littérature française 2005 für Un peu là beaucoup ailleurs
  • Prix de La Coupole 2018 für Play Boy
  • Prix Les Inrockuptibles 2020 für Love Me Tender

Anmerkungen

  • Rezension: Kai Nonnenmacher, Autofiktion im Irrealis (12. Februar 2022), abgerufen am 25. November 2023 (deutsch).

Einzelnachweise

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