Britische Unterhauswahl 1997: Wahl

Die britische Unterhauswahl 1997 vom 1.

1992Unterhauswahl 19972001
(in %)
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50
40
30
20
10
0
43,8
30,7
17,0
2,6
2,0
0,8
3,1
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 1992
 %p
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
-10
-12
+9,0
−11,2
−1,0
+2,6
+0,1
± 0,0
+0,2
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
a mit SDLP

Mai 1997 brachte den ersten Regierungswechsel seit 18 Jahren. Die Labour Party unter Tony Blair schlug die bislang regierende Conservative Party unter John Major. Diese Wahl wurde als „Blutbad“ (bloodbath) für die Konservativen bezeichnet. Sie verloren mehr als die Hälfte der bisherigen Mandate, darunter sämtliche in Schottland und Wales. Labour konnte die größte Mehrheit für eine Partei in der Geschichte Großbritanniens erringen (179).

Sitzverteilung im neuen Unterhaus
            
Insgesamt 659 Sitze
Britische Unterhauswahl 1997: Vorgeschichte, Wichtige Parteiführer, Wahlergebnisse
Zusammensetzung

Verschiedene prominente Konservative, darunter mehrere Kabinettsmitglieder, wurden abgewählt. Zu diesen zählten Verteidigungsminister Michael Portillo, Außenminister Malcolm Rifkind, Handels- und Industrieminister Ian Lang und Schottlandminister Michael Forsyth.

Die Liberal Democrats konnten die Anzahl ihre Mandate mehr als verdoppeln und erreichten das beste Resultat seit den 1920ern, als sie letztmals in der Regierung vertreten waren. Die Referendum Party, die eine Abstimmung für den Austritt aus der EU verlangte, erreichte zwar mit mehr als 800.000 Stimmen den vierten Platz, konnte aber keine Sitze gewinnen. Dennoch nahm sie den Konservativen wertvolle Stimmen weg.

Vorgeschichte

Die Conservative Party regierte seit den Wahlen 1979 ununterbrochen das Land, zunächst mit Margaret Thatcher, bis vor der Wahl dann mit John Major. Die 18 Jährige Regierungszeit war geprägt durch den Kampf der Regierung gegen die Gewerkschaften, den Falklandkrieg 1983 und der Liberalisierung der Wirtschaft, die unter anderem eine hohe Arbeitslosigkeit, aber auch eine steigende Wirtschaftsleistung zur Folge hatte. Die letzte Wahl 1992 gewannen die Konservativen nur noch äußerst knapp und die folgende Regierungszeit des Kabinett Major II war geprägt durch interne Streitigkeiten in Partei und Regierung über Europa und führten dazu, dass seine knappe Mehrheit im Unterhaus 1996 durch verlorene Nachwahlen und Austritte endgültig verloren ging. Die letzten Monate im Amt war er von der Unterstützung der Ulster Unionists abhängig. John Major ging also als angeschlagener Amtsinhaber in die Wahl und Labour führte in jeder Umfrage seit 1993.

Wichtige Parteiführer

Wahlergebnisse

Britische Unterhauswahl 1997: Vorgeschichte, Wichtige Parteiführer, Wahlergebnisse 
Ergebnisse nach Wahlkreisen. Die Farben entsprechen der nebenstehenden Tabelle.
Partei Stimmen Mandate
Anzahl % +/− Anzahl +/−
Labour Party 13.517.911 43,2 +8,8 418 +147
Conservative Party 9.600.940 30,7 −11,2 165 −171
Liberal Democrats 5.243.440 16,8 −1,0 46 +26
Referendum Party 811.829 2,6 +2,6
Scottish National Party 622.260 2,0 +0,1 6 +3
Ulster Unionist Party 258.349 0,8 10 +1
Social Democratic and Labour Party 190.814 0,6 +0,1 3 −1
Plaid Cymru 161.030 0,5 4
Sinn Féin 127.144 0,4 +0,2 2 +2
Democratic Unionist Party 107.348 0,3 2 −1
UK Independence Party 106.001 0,3 +0,3
Unabhängige 64.482 0,2 1
Green Party of England and Wales 64.452 0,2 −0,3
Alliance Party of Northern Ireland 62.972 0,2
Socialist Labour Party 52.110 0,2 +0,2
Liberal Party 45.229 0,1 −0,1
British National Party 35.519 0,1 +0,1
  Unabhängige Labour 34.418 0,1
Natural Law Party 30.713 0,1 −0,1
Speaker 23.969 0,1 1
  Unabhängige Konservative 20.279 0,1
Prolife Alliance 19.017 0,1 +0,1
UK Unionist Party 12.817 0,0 1 +1
Progressive Unionist Party 10.934 0,0
National Democrats 10.829 0,0
Sonstige 53.302 0,3
  Gesamt 31.288.108 100,0 659
Wahlberechtigte 43.784.559
Wahlbeteiligung 71,46 %
Quelle:

Nach der Wahl

Nach seinem Erdrutschsieg bildete Tony Blair die erste Labour-Regierung seit 1979. Mit ihrer erdrückenden Mehrheit konnte New Labour zahlreiche Reformen durchführen, die unter anderem die Themen Bildung, Wirtschaft und Devolution betrafen. Auch bei Ende seiner ersten Legislaturperiode erfreute sich Blair großer Popularität, sodass die Wiederwahl ohne große Probleme gelang.

Siehe auch

Einzelnachweise

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