Bleichenbach ist ein Stadtteil von Ortenberg im südhessischen Wetteraukreis.
Bleichenbach Stadt Ortenberg (Hessen) | |
---|---|
Koordinaten: | , 9° 3′ O50° 19′ 35″ N, 9° 2′ 52″ O |
Höhe: | 135 m ü. NHN |
Fläche: | 7,08 km² |
Einwohner: | 1543 (31. Dez. 2019) |
Bevölkerungsdichte: | 218 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Juli 1971 |
Postleitzahl: | 63683 |
Vorwahl: | 06041 |
Bleichenbach liegt auf einer Höhe von 140 m über NN, 3 km südlich des Zentrums von Ortenberg, 6 km nordwestlich von Büdingen und ca. 35 Kilometer östlich von Frankfurt am Main im Bleichetal, durch das der Bleichenbach fließt.
Die älteste erhaltene Erwähnung von Bleichenbach stammt von ca. 1160/1170, als ein Gumprath de Bleichenbach im Codex Eberhardi genannt wird. Der Ort selbst wird im Jahr 1232 erwähnt.
Bleichenbach gehörte im Mittelalter und in der frühen Neuzeit zum Amt Ortenberg, einem Kondominat, das von drei Landesherren aus dem Kreis der Mitglieder des Wetterauer Grafenvereins gebildet wurde. Zu den Einzelheiten siehe: hier. 1601 kam es zu einer Realteilung des Kondominats, wobei das Dorf Bleichenbach an die Grafschaft Hanau-Münzenberg, ab 1642: Grafschaft Hanau, fiel. Die Grafschaft Hanau wiederum fiel 1736 beim Tod des letzten Hanauer Grafen, Johann Reinhard III., aufgrund eines Erbvertrages an die Landgrafschaft Hessen-Kassel. Das Hanauer, später hessische „Amt Ortenberg“ bildete dann ab 1810 einen Teil des großherzoglich-hessischen Amtes Ortenberg. 1821 bildete das Großherzogtum den Landratsbezirk Nidda, in den auch alle Teile des ehemaligen Amtes Ortenberg verschmolzen und der ab 1832 Kreis Nidda hieß. Mit der Revolution von 1848 wurde kurzzeitig der Regierungsbezirk Nidda gebildet, 1852 aber der Kreis Nidda wiederbelebt. 1874 kamen die Gebiete des ehemaligen Amtes Ortenberg zum Landkreis Büdingen, der mit der Gebietsreform in Hessen 1972 im Wetteraukreis aufging.
Bleichenbach wurde im Zuge der Gebietsreform in Hessen zum 1. Juli 1971 mit den Städten Ortenberg und Lißberg sowie vier weiterer kleinerer umliegender Gemeinden auf freiwilliger Basis zu erweiterten Stadt Ortenberg zusammengeschlossen. Für Bleichenbach wurde, wie für die übrigen Stadtteile von Ortenberg, ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet. Die Grenzen der Ortsbezirke folgen den seitherigen Gemarkungsgrenzen.
Die älteste erhaltene Erwähnung von Bleichenbach aus dem Jahr 1219 nennt auch eine Kapelle im Ort, deren Patronat beim Kloster Konradsdorf lag. Im 15. Jahrhundert hatte das Patronat die Kurpfalz inne, die es 1477 den Herren von Bleichenbach zu Lehen gab. 1504 wurde es von Hanau gekauft. Vor der Reformation gehörte die Kirchengemeinde zur Diözese Mainz, kirchliche Mittelbehörde war das Archidiakonat des Propstes des Klosters Konradsdorf. Im Zuge der Reformation schlossen sich alle Landesherren des Ortenberger Kondominats der reformierten Richtung der Reformation an und damit auch Bleichenbach.
Bleichenbach: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2019 | ||||
---|---|---|---|---|
Jahr | Einwohner | |||
1834 | 852 | |||
1840 | 928 | |||
1846 | 833 | |||
1852 | 809 | |||
1858 | 765 | |||
1864 | 763 | |||
1871 | 750 | |||
1875 | 759 | |||
1885 | 754 | |||
1895 | 748 | |||
1905 | 768 | |||
1910 | 756 | |||
1925 | 781 | |||
1939 | 812 | |||
1946 | 1.317 | |||
1950 | 1.265 | |||
1956 | 1.115 | |||
1961 | 1.118 | |||
1967 | 1.180 | |||
1970 | 1.222 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2008 | 1.321 | |||
2010 | 1.586 | |||
2011 | 1.467 | |||
2014 | 1.564 | |||
2019 | 1.543 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: ; Stadt Ortenberg:; Zensus 2011 |
1662 kam es im Hanauer Amt Ortenberg zu einer massiven Hexenverfolgung. Eine zentrale Rolle bei der Verfolgung der „Hexen“ spielte wahrscheinlich der Hanauer Amtmann Ludwig Geis. Auch drei Frauen aus Bleichenbach, Maria Cröll, Maria Neun und die Hebamme Vei Ehewalt, wurden als Hexen hingerichtet und mit dem Schwert geköpft.
Am 21. Oktober 1963 wurde der Gemeinde Bleichenbach im Landkreis Büdingen, Regierungsbezirk Darmstadt, ein Wappen mit folgender Blasonierung verliehen: In Blau ein goldener Schrägrechtswellenbalken, beseitet oben von einem silbernen Eichenblatt und unten von einer silbernen Roggenähre.
This article uses material from the Wikipedia Deutsch article Bleichenbach, which is released under the Creative Commons Attribution-ShareAlike 3.0 license ("CC BY-SA 3.0"); additional terms may apply (view authors). Abrufstatistik · Autoren Der Inhalt ist verfügbar unter CC BY-SA 4.0, sofern nicht anders angegeben. Images, videos and audio are available under their respective licenses.
®Wikipedia is a registered trademark of the Wiki Foundation, Inc. Wiki Deutsch (DUHOCTRUNGQUOC.VN) is an independent company and has no affiliation with Wiki Foundation.